Neufang (Treuchtlingen)

Ortsteil von Treuchtlingen

Neufang ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Neufang liegt in der Gemarkung Haag bei Treuchtlingen.[3]

Neufang
Koordinaten: 48° 56′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 48° 55′ 47″ N, 10° 54′ 13″ O
Höhe: 495 m ü. NHN
Einwohner: 23 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91757
Vorwahl: 09142
Neufang, eingebettet in die Landschaft
Neufang

Der Weiler liegt in der Südlichen Frankenalb auf offener Flur, 2,8 km südlich von Treuchtlingen und nordwestlich von Hürth. Zu erreichen ist er über eine Gemeindeverbindungsstraße, die von der Bundesstraße 2 in westlicher Richtung abzweigt und über Hürth nach Neufang und weiter nach Haag bei Treuchtlingen führt. Auch über eine Abzweigung von der Staatsstraße 2217 bei der Schürmühle kommt man nach Neufang.[4]

Ortsnamendeutung

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Der Ortsname, gedeutet als „Zu dem neuen Fang“ (im Sinne von einem neuen „umfangenen, eingefassten Gebiet“), ist interpretierbar als „Rodelichtung mit rings umgebendem Wald“.[5]

Geschichte

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Der Weiler ist als „Niuuanch“ erstmals 1214 im Pappenheimer Urbar erwähnt: Die Pappenheimer besaßen dort die Vogteirechte über einen Hof und 912 Gütlein.[6] 1297 gab der Bischof von Eichstätt dem St. Walburg in Eichstätt den großen und kleinen Zehnt zu „Niwewanch“, die Ulrich von Treuchtlingen an das Benediktinerinnen-Kloster verkaufte; 1300 zinsten sechs Lehen an das Kloster. 1361 vermachte Heinrich Marschall von Pappenheim „Gült und Zins“ aus Neufang seiner Ehefrau. Laut Salbuch des Augustinerklosters Pappenheim von 1444 zinsten drei Lehen und vier halbe Lehen nach Pappenheim. 1559 gehörten vier Zinspflichtige zu Pappenheim; den großen Zehnt besaß nach wie vor das Kloster St. Walburg, während der kleine Zehnt dem Pfarrer von Dietfurt zustand. 1680 umfasste der Pappenheimer Besitz in Neufang einen Hof, ein Lehen und ein halbes Lehen.[7] 1846 wird für die 31 „Seelen“ im Ort ein Wirtshaus erwähnt.[8]

Am Ende des Heiligen Römischen Reiches bestand Neufang aus fünf Anwesen, die der Herrschaft Pappenheim gehörten; neben der Dorfgerichtsbarkeit hatte Pappenheim auch die Fraisch inne. Kirchlich gehörte der Weiler zur evangelischen Pfarrei Rehlingen.[9]

Im Königreich Bayern wurde Neufang 1808 dem Steuerdistrikt Haag zugeschlagen. 1818 wurde die Ruralgemeinde „Haag und Weiler“ gebildet, der auch Neufang angehörte und die dem Landgericht Pappenheim und dem Rentamt Weißenburg zugeordnet war; 1862 wurde das Bezirksamt Weißenburg gebildet, das 1939 zum Landkreis umgestaltet wurde.[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern ließ sich die Gemeinde Haag „bei Treuchtlingen“ (Namenszusatz seit 1927) am 1. Januar 1972 nach Treuchtlingen eingemeinden.[11][12]

1984 hatte Neufang vier landwirtschaftliche Anwesen, zwei davon als Vollerwerbsbetriebe.[13]

Einwohnerzahlen

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  • 1818: 39 Einwohner[10]
  • 1824: 31 Einwohner in sechs Anwesen[10]
  • 1840: 31 Einwohner (7 Familien), 2 Häuser, 1 Wirtshaus; zur Pfarrei und Schule Rehlingen gehörend[14]
  • 1861: 38 Einwohner in sechs Gebäuden[15]
  • 1950: 39 Einwohner in fünf Anwesen[10]
  • 1961: 27 Einwohner in fünf Wohngebäuden[16]
  • 1987: 23 Einwohner, 6 Wohngebäude[1]

Literatur

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Commons: Neufang (Treuchtlingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Strassner, S. 42.
  6. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 138.
  7. Dieser Abschnitt nach Strassner, S. 42.
  8. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 139; Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken. Ansbach 1846, S. 282.
  9. Hofmann, S. 144.
  10. a b c d Hofmann, S. 249.
  11. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 209.
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593.
  13. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 139
  14. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken. Ansbach, 1846, S. 282
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1104, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 834 (Digitalisat).