Sägmühle (Treuchtlingen)
Sägmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Sägmühle liegt in der Gemarkung Treuchtlingen.[3]
Sägmühle Stadt Treuchtlingen
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Koordinaten: | 48° 57′ N, 10° 55′ O |
Höhe: | 418 m ü. NHN |
Einwohner: | 4 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Die Sägmühle am Möhrenbach
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Lage
BearbeitenDas Mühlenanwesen liegt am Möhrenbach südlich von Treuchtlingen auf 418 m ü. NHN im Winkel der Staatsstraßen 2217 und 2230. Westlich führt die Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen vorbei.[4]
Geschichte
BearbeitenDie Mühle ist erstmals 1354 urkundlich erwähnt, als Ulrich von Treuchtlingen die „Reysmül“ an Wirich von Treuchtlingen verkaufte. Ulrichs Schwager, Cunrad von Hoppingen und Stephan von Hoppingen, verschrieben die Mühle fünf Jahre später dem Kloster Heidenheim.[5] Abgaben (wohl der Zehnt) flossen auch an das Kloster Rebdorf, wie ein Beleg von 1370 kundtut. Für 1447 ist ein erneuter Besitzwechsel dokumentiert: Hanß von Seckendorf zu Jochsberg verkaufte seinen Untertanen auf der nunmehrigen „Seegmühl“, Andreas Müller, an Heinrich von Pappenheim. Spätestens 1453 gehört die Mühle den ansbachisch-brandenburgischen Markgrafen, die die „Reißmül“ als Lehen an die Herrschaft Pappenheim gaben; deren Untertan auf der Mühle hieß nunmehr Ulrich Reißmüller. Für 1596 ist zu erfahren, dass der „Seegmüller“ Hanß Wolf zur Herrschaft des Veit Erbmarschall zu Treuchtlingen gehört. 1716 kaufte ein Johann Walchmüller die „Seeg- od. Reißmühle“; in dessen Familienbesitz verblieb sie bis zur Gegenwart. Heute wird die Mühle auch als „Wallmühle“ bezeichnet.[6]
Am Ende des Alten Reiches gehörte die „Walckmühl“ zum markgräflichen Verwalteramt Treuchtlingen und mit der Fraisch zum ansbachischen Oberamt Gunzenhausen. Mit dem ehemaligen ansbachischen Fürstentum, seit 1791/92 preußisch, kam die Mühle 1805/06 an das Königreich Bayern und dort 1808 an die Munizipalgemeinde Treuchtlingen im Landgericht Heidenheim. 1857 wurde die Mühle mit Treuchtlingen dem Landgericht Pappenheim und dem Rentamt Weißenburg unterstellt; 1862 wurde das Bezirksamt Weißenburg gebildet, das 1939 zum Landkreis umgestaltet wurde.[7] Mit der Gebietsreform in Bayern gehört Treuchtlingen mit seinen Mühlen und anderen Einöden seit dem 1. Juli 1972 dem vergrößerten Landkreis Weißenburg in Bayern an, der am 1. Mai 1973 den Namen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erhielt.[8]
Um 1955 wurde das Getreidemahlen eingestellt, während der landwirtschaftliche Betrieb weitergeführt wurde.[9]
Besonderheit
BearbeitenAm Zusammenfluss vom Mühlbach und Möhrenbach steht ein großer Grenzstein im Wasser, der die alte Grenze zwischen der Herrschaft Pappenheim (Wappen auf der Westseite) und dem Verwalteramt Treuchtlingen des Fürstentums Ansbach markiert.[9]
Einwohnerzahlen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Seegmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 274 (Digitalisat).
- Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. (Hrsg.): Heimatbuch Treuchtlingen.Treuchtlingen, [um 1984], S. 140
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Erich Straßner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i.Bay. (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1966, DNB 457000910, S. 57.
Weblinks
Bearbeiten- Sägmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. November 2022.
- Sägmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- Sägmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 26. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ 1250 Jahre Heidenheim am Hahnenkamm. Heidenheim: Historischer Verein 2002, S. 105
- ↑ Dieser Abschnitt nach Strassner, S. 57; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 140
- ↑ Hofmann, S. 257; Heyberger, Spalte 1104; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 124
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 209
- ↑ a b Heimatbuch Treuchtlingen, S. 140
- ↑ a b Hofmann, S. 257
- ↑ Hofmann, S. 257; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 140
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1106, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 836 (Digitalisat).