Kronprinzenkoog
Kronprinzenkoog ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 58′ N, 8° 58′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Dithmarschen | |
Amt: | Marne-Nordsee | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,84 km2 | |
Einwohner: | 873 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25709 | |
Vorwahlen: | 04856, 04857, 04851 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEI, MED | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 51 062 | |
LOCODE: | DE KPG | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Alter Kirchhof 4/5 25709 Marne | |
Website: | www.kronprinzenkoog.de | |
Bürgermeister: | Alwin Sals (FKW) | |
Lage der Gemeinde Kronprinzenkoog im Kreis Dithmarschen | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDas Gebiet der Gemeinde Kronprinzenkoog erstreckt sich im südlichen Bereich des Naturraums der Dithmarscher Marsch.[2] Beim südlich angrenzenden Nachbarort Neufelderkoog mündet der Elbstrom in den Wattenmeerbereich der Nordsee im Bereich der sogenannten Helgoländer Bucht.[3] Im Norden reicht das Gemeindegebiet bis an die Meldorfer Bucht heran.
Ortsteile
BearbeitenDie Flächengemeinde in der Marsch gliedert sich siedlungsgeographisch in die Bereiche des namenstiftenden Koogs und den des Sophienkoogs. Beide sind Streusiedlungen.[4] In der Mitte des namengebenden Koogs hat sich im Laufe der Zeit ein Ortszentrum herausgebildet, das (zumindest) verkehrsrechtlich, die Bestimmungen einer geschlossenen Ortschaft erfüllt und somit als Dorf bezeichnet werden kann (gelbes Ortseingangsschild).[5] Hier befinden sich eine Grundschule, eine evangelische Kirche, ein evangelischer Kindergarten und ein evangelischer Friedhof.
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden sind, im Uhrzeigersinn im Norden beginnend, die Gemeinden Barlt, Trennewurth, Helse, Marnerdeich, Neufeld, Neufelderkoog, Kaiser-Wilhelm-Koog und Friedrichskoog (alle im Kreis Dithmarschen).
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1718 wurde zunächst der Sophienkoog eingedeicht. Es folgte von 1785 bis 1787 der namengebende Koog, der nach Kronprinz Friedrich benannt ist und in drei Abschnitte eingeteilt wurde (Nüder-, Mittel- und Süderkoog). Zu späterer Zeit wurde der Sophienkoog der Gemeinde zugeschlagen.
Nach Eindeichung des Speicherkooges Dithmarschen im Jahr 1978 wurde ein kleiner Teil seiner Gemarkung dem Kronprinzenkoog zugeschlagen.
Bis 1984 hatte die Gemeinde einen Anschluss an der Bahnstrecke St. Michaelisdonn–Friedrichskoog, die zuletzt nur noch im Güterverkehr bedient wurde.[6]
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Freie Kronprinzenköger Wählervereinigung (FKW) fünf Sitze, De Köger vier Sitze und die Unabhängige Wählergemeinschaft Kronprinzenkoog (UWK) sowie die CDU je einen Sitz.
Bürgermeister
BearbeitenSeit dem 10. Juni 2013 ist Alwin Sals (FKW) Bürgermeister der Gemeinde.[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Auf schwarzem Boden in Gold ein bärtiger, mit grünem Hut, grünem Hemd, grüner Weste, grüner Hose und grünen Stiefeln bekleideter Sämann, der aus einem silbernen, um die Schulter zu einem Sack gebundenen Tuch goldene Körner ausstreut.“[9]
Das Motiv des Wappens der Gemeinde Kronprinzenkoog geht auf ein Bildfenster im Sitzungssaal des 1895–1899 errichteten Kreishauses in Meldorf zurück. Vor Baubeginn forderte der Kreis Süderdithmarschen alle Gemeinden im Kreisgebiet auf, ein Wappenfenster zu stiften. Die 1901 fertiggestellten Bildfenster entsprachen zwar nicht den Anforderungen strenger Heraldik, verschafften aber den Gemeinden ein Bildmotiv, mit dem sie sich darstellen konnten. So ist der Sämann für die Gemeinde Kronprinzenkoog ein Teil ihrer Identität geworden. Die heraldische Umarbeitung und offizielle Genehmigung des Wahrzeichens erfolgte 90 Jahre später.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKoogskirche
BearbeitenDie im Stile der Neugotik im Jahr 1883 errichtete evangelisch-lutherische Koogskirche der „Kirchengemeinde Vereinigte Süderdithmarscher Köge“[10] basiert auf dem Entwurf des Berliner Architekten Johannes Vollmer. Als alleiniger Eintrag (Stand 2023) in der Liste der Kulturdenkmale in Kronprinzenkoog ist sie das einzige unter Denkmalschutz stehende Bauwerk im Gemeindegebiet. Der ursprüngliche Dachreiter ist nicht mehr vorhanden; 1980 erfolgte eine Neueindeckung mit Kupferblech, wobei der Turmhelm um zwei Meter erhöht wurde. An die Südseite des Chors wurde ein Anbau angefügt, im Inneren ist nach einigen Veränderungen ein Teil der ursprünglichen Ausstattung vorhanden.[11]
Vereine / Verbände
BearbeitenÖrtlich aktiv sind der Kyffhäuserbund. Es gibt einen Kirchenchor und einen Gospelchor.
Zudem gibt es eine Ortsgruppe des Sozialverbands Deutschland.
Verkehr
BearbeitenDurch das etwa fünf Kilometer östlich von der Gemeinde Kronprinzenkoog entfernt gelegene Marne führt die Bundesstraße 5 von Heide über Brunsbüttel nach Itzehoe. In den Gemeindegebieten von Trennewurth und Helse, ebenso wie Marne zweigen die schleswig-holsteinischen Landesstraßen 144, 237 sowie 142 nach Westen ins lang gestreckte Gemeindegebiet ab.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Bertha Hintz (1876–1967), Zeichenlehrerin und Malerin in Marne
- Otto Jessen (1891–1951), Geograph und Hochschullehrer
- Walter Wiborg (1904–1969), Pädagoge, plattdeutscher Autor sowie Leiter, Darsteller und Spielleiter bei der Niederdeutschen Bühne Rendsburg
- Karin Voß (* 1923), Politikerin
Literatur
Bearbeiten- Katrin Götz: Kronprainzenkoog. Mitten in der Marsch. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Band 6: Kronprinzenkoog - Mühlenrade. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 3-926055-85-5, S. 1–3.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF; 444 kB) In: www.schleswig-holstein.de. S. 16, abgerufen am 30. April 2023.
- ↑ Relation: Kronprinzenkoog (935302) bei OpenStreetMap (Version #23). Abgerufen am 30. April 2023.
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-olstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 21 (statistischebibliothek.de [PDF; 10,8 MB; abgerufen am 30. April 2023]).
- ↑ Katrin Götz: Kronprainzenkoog. Mitten in der Marsch. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Band 6: Kronprinzenkoog – Mühlenrade. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 3-926055-85-5, S. 1.
- ↑ Angaben gemäß beiliegender Software „Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Schleswig-Holstein zwischen 1844 und 1999“ des „Interaktiven historischen Atlas Schleswig-Holstein“.
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Gemeindevertreter der Gemeinde Kronprinzenkoog
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Kirchengemeinde Ev.-Luth. Kirchengemeinde der Vereinigten Süderdithmarscher Köge auf nordkirche.de. Abgerufen am 30. April 2023.
- ↑ Dieter Krampf: Johannes Vollmer (1845–1920). Ein Architekt des deutschen protestantischen Kirchenbaues im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1990, S. 241–244, Abb. 82–84.