Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/20 km Gehen der Frauen

Das 20-km-Gehen der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 wurde am 9. August 2006 in den Straßen der schwedischen Stadt Göteborg ausgetragen.

19. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 19. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 19. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 20-km-Gehen
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 24 Athletinnen aus 13 Ländern
Austragungsort Schweden Göteborg
Wettkampfort Rundkurs durch Göteborg
Wettkampfphase 9. August
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Ryta Turawa (Belarus 1995 BLR)
Silbermedaille Olga Kaniskina (Russland RUS)
Bronzemedaille Elisa Rigaudo (Italien ITA)
Blick auf Göteborg im Jahr 2015

Europameisterin wurde die belarussische Vizeweltmeisterin von 2005 Ryta Turawa. Sie gewann vor der Russin Olga Kaniskina. Bronze ging an die Italienerin Elisa Rigaudo.

Anmerkung:
Die früher bestehende Praxis, Rekorde im Marathonlauf und Straßengehen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten mit Ausnahme von Meisterschaftsrekorden nicht zu führen, wurde seit dem Jahr 2003 nicht mehr angewendet. Seitdem gibt es auch in diesen Straßenwettbewerben offizielle Rekorde.

Bestehende Rekorde

Bearbeiten
Weltrekord 1:25:41 h Russland  Olimpiada Iwanowa Helsinki, Finnland 7. August 2005[1]
Europabestzeit
Meisterschaftsrekord 1:26:42 h EM München, Deutschland 7. August 2002

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Mit ihrer Siegzeit von 1:27:08 h blieb die belarussische Europameister Ryta Turawa 26 Sekunden über dem Rekord. Zum Welt- und Europarekord fehlten 1:27 min.

Rekordverbesserungen

Bearbeiten

Im Wettbewerb am 9. August wurden drei neue Landesrekorde aufgestellt:

Durchführung

Bearbeiten

Hier gab es keine Vorrunde, alle 24 Geherinnen traten gemeinsam zum Finale an.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQ disqualifiziert

Ergebnis

Bearbeiten

9. August 2006, 17:15 Uhr

 
Vizeeuropameisterin Olga Kaniskina – 2007 wurde sie Weltmeisterin, 2008 Olympiasiegerin, ab August 2009 mit einer dopingbedingten dreijährigen Sperre belegt[2]
 
Bronzemedaillengewinnerin Elisa Rigaudo – 2008 Olympiadritte
Platz Name Nation Zeit (h)
1 Ryta Turawa Belarus 1995  Belarus 1:27:08
2 Olga Kaniskina Russland  Russland 1:28:35
3 Elisa Rigaudo Italien  Italien 1:28:37
4 Kjersti Plätzer Norwegen  Norwegen 1:28:45
5 Claudia Ștef Rumänien  Rumänien 1:29:27
6 Sabine Zimmer Deutschland  Deutschland 1:29:56
7 Sylwia Korzeniowska Polen  Polen 1:30:31 NR
8 Vera Santos Portugal  Portugal 1:30:41
9 Jolanta Dukure Lettland  Lettland 1:31:02 NR
10 Melanie Seeger Deutschland  Deutschland 1:31:29
11 Ana Maria Groza Rumänien  Rumänien 1:31:35
12 Inês Henriques Portugal  Portugal 1:31:58
13 Zuzana Malíková Slowakei  Slowakei 1:32:14 NR
14 Susana Feitor Portugal  Portugal 1:32:19
15 María Vasco Spanien  Spanien 1:32:50
16 Gisella Orsini Italien  Italien 1:33:10
17 Galina Kolpakowa Russland  Russland 1:33:39
18 Rossella Giordano Italien  Italien 1:33:56
19 María José Poves Spanien  Spanien 1:35:03
20 Beatriz Pascual Spanien  Spanien 1:36:03
21 Sonata Milušauskaitė Litauen 1989  Litauen 1:36:20
22 Monica Svensson Schweden  Schweden 1:38:25
DNF Kristina Saltanovič Litauen 1989  Litauen
DSQ Elena Ginko Belarus 1995  Belarus

Ryta Turawa setzte sich bereits im Stadion unmittelbar nach dem Start deutlich von allen Verfolgerinnen ab und ging zu einem in keiner Phase des Wettbewerbs gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Sie ist die Schwester von Alesja Turawa, die in Göteborg den 3000-Meter-Hindernislauf gewann. Die Polin Sylwia Korzeniowska – auf Rang sieben mit neuem Landesrekord – ist die jüngere Schwester des erfolgreichen Gehers Robert Korzeniowski, der bei Europameisterschaften 1998 und 2002 den Titel im 50-km-Gehen errungen hatte.

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Athletics – Progression of outdoor world records (Women), 20 km walk – Women., sport-record.de, abgerufen am 31. Januar 2022.
  2. Russische Geher müssen Medaillen abgeben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 24. März 2016, faz.net, abgerufen am 31. Januar 2023