Der Johanniter- oder Malteserorden besaß seit dem Mittelalter zahlreiche Kommenden, in denen Ordensangehörige lebten. Die Kommenden dienten nicht zuletzt zur Finanzierung des Kampfes der Ordensritter gegen die Muslime.

Die Ordensflagge des Johanniterordens
Die Niederlassungen des Johanniterordens in Mitteleuropa vor dem Vertrag von Kremmen (1318)

Wie in anderen Orden auch waren die Niederlassungen in regionalen Provinzen – bei den Johannitern hießen diese (Groß-)Priorate – zusammengefasst. Diese wiederum waren landsmannschaftlich in den so genannten Zungen organisiert.

Manche (Groß-)Priorate waren noch in Balleien unterteilt.

Zunge der Provence

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Wappen der Zunge der Provence

Großpriorat von St. Gilles

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Großpriorat von Toulouse

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Zunge der Auvergne

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Großpriorat Auvergne

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Die Zunge der Auvergne kannte nur ein Priorat, das 1233 eingerichtet wurde. Der Sitz des Grosspriors war zuerst in Olloix, dann ab 1475 in Lureil, ab 1530 in Bourganeuf. Kurz vor der französischen Revolution wurde der Sitz 1787 nach Lyon verschoben. 1791 wurde das Grosspriorat aufgehoben. Das Archiv des Grosspriorats der Auvergne befindet sich heute noch dort. Der Bestand der Kommenden belief sich gemäß der Einschätzung von Léopold Niepce zuletzt auf 56.[1] Mehrere Kommenden wurden bereits im ausgehenden Mittelalter oder der Reformationszeit aufgehoben. Bis auf La Chaux und Compesières befinden sich alle ehemaligen Kommenden im heutigen Frankreich.

  • Sainte-Anne, Haute-Vienne
  • Arbois, Dep. Jura
  • Ayen, Dep. Corrèze
  • Bellechassagne, Dep. Corrèze, 1588 auf Anordnung von König Heinrich III. zerstört
  • Bellecombe, Isère
  • La Chaux, Kanton Waadt, Schweiz (1315–ca. 1539), vorher Templer
  • Blandaix, Dep. Creuse
  • Les Bordes, Dep. Cher
  • Bourganeuf, Dep. Creuse, Sitz des Großpriors 1530–1787
  • Bugnais, Dep. Allier
  • Carlat, Dep. Cantal
  • Celles, Dep. Cantal
  • Chambéry, Dep. Savoie, zu dieser Kommende gehörten die Membra Salgesch mit dem Hospiz auf dem Simplonpass (ca. 1235–1655) und L'Hôpital-sous-Conflans (Albertville)
  • Chambéreaud, Dep. Creuse
  • Channonat, Dep. Puy-de-Dôme
  • Charrières, Dep. Vienne
  • Chazelles, Dep. Loire
  • Courteserre, Dep. Puy-de-Dôme
  • La Croix au Baust, Dep. Creuse
  • Verrières, Dep. Loire
  • Dole, Dep. Jura, 1312–1791, vorher Templer
  • Les Echelles, Dep. Savoie
  • Farges, Dep. Cher
  • Feniers, Dep. Creuse
  • Feuillets, Dep. Ain
  • Genevois (Compesières), Kanton Genf, Schweiz (1270–1792)
  • Saint-Georges (Lyon), Dep. Rhône, Sitz des Grosspriors 1787–1791
  • Lamusse, Dep. Ain
  • Lieu-Dieu, Dep. Cher
  • Limoges, Dep. Haute-Vienne
  • Lormeteau, Dep. Indre
  • Lureuil, Dep. Indre, Sitz des Grosspriors 1475–1530
  • Mâcon, Dep. Saône-et-Loire
  • Maisonisse, Dep. Creuse
  • Mas-Dieu, Dep. Corrèze
  • Mayet et La Marche, Dep. Allier
  • Monchamp, Dep. Cantal
  • Montbrison, Dep. Loire
  • Montferrand, Dep. Puy-de-Dôme
  • Morterolles, Dep. Haute-Vienne
  • Olloix, Dep. Puy-de-Dôme
  • Saint-Paul, Dep. Isère
  • Pauliac, Dep. Puy-de-Dôme
  • Pontvieux, Dep. Corrèze
  • Puy-de-Noix, Dep. Corrèze
  • La Racherie, Dep. Allier
  • Salins, Dep. Jura
  • Les Sales et Montseigny (Chantes), Dep. Haute-Saône
  • La Torrete, Dep. Puy-de-Dôme
  • Torrebesse, Dep. Puy-de-Dôme
  • La Vaufranche, Dep. Creuse
  • Vienne, Dep. Isère
  • La Villedieu-en-Fontenette, Dep. Haute-Saône (1258–1791)
  • Ville-Dieu, Dep. Haute-Saône
  • Villefranche, Dep. Loir-et-Cher
  • Ville-Jésus, Dep. Charente
  • Vinardière, Dep. Vienne
  • Viviers, Dep. Vienne

Französische Zunge

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Großpriorat Frankreich

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  • Corbeil, Sitz des Großpriors 1225–1311
  • Paris, Sitz des Großpriors 1179–1225, erneut ab 1311
  • ...

Großpriorat Aquitanien

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Großpriorat Champagne

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  • ...

Italienische Zunge

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Großpriorat Barletta

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Großpriorat Capua

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Großpriorat Sizilien

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Das Grosspriorat von Messina umfasste 12 Kommenden:[2]

Großpriorat von Rom

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Das Grosspriorat von Rom umfasste 19 Kommenden:[3]

Großpriorat von Pisa

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Großpriorat der Lombardei

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Das Grosspriorat der Lombardei hatte seinen Sitz in Asti. Es umfasste 45 Kommenden:[4]

Großpriorat von Venedig

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Das Grosspriorat von Venedig umfasste 27 Kommenden:[6]

Zunge von Aragon

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Großpriorat von Amposta

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  • Amposta, Sitz des Großpriors
  • Rauric, Kommende in der Gemeinde Llorac
  • ...

Großpriorat von Navarra

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  • ...

Großpriorat Katalonien

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  • ...

[8]

Englische Zunge

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Die Kommenden in England, Schottland und Irland wurden von Heinrich VIII. aufgelöst, die Zunge bestand nur noch titularisch fort. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Großpriorat Bayern und das Großpriorat Russland formal der Zunge angeschlossen (siehe Zungen des Malteserordens#Bayern und Russland in der Englischen Zunge). Das 1831 offiziell wiederhergestellte Großpriorat England besteht bis heute, jedoch ohne den Territorialbesitz der Kommenden.[9]

Großpriorat von England

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  • Clerkenwell, London, Sitz des Großpriors
  • Trebeigh, Cornwall
  • Temple Bruer, Lincolnshire
  • Willoughton, Lincolnshire
  • Iverley, Staffordshire
  • Baddesley, Hampshire
  • Templecombe, Somerset
  • Quenington, Gloucestershire

Großpriorat von Schottland

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  • ...

Großpriorat von Irland

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Großpriorat von Bayern

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Großpriorat Polen

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  • ...

[12]

Großpriorat Russland

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  • ...

[8][16]

Deutsche Zunge

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Großpriorat Böhmen

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Kommende Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Johanniterkommende Altzülz
(heute Solec, Woiwodschaft Oppeln, Polen)  
1256 erste Schenkung, zunächst Membrum der Kommende Lossen, 1332 selbständige Kommende zu Beginn des 17. Jahrhunderts zum Membrum der Kommende Gröbnig zurückgestuft Kirche (stark verändert)  
Johanniterkommende Beilau
(heute Piława, südlich von Kąty Wrocławskie, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1261 als Kommende belegt 1411 mit der Kommende Groß Tinz vereinigt keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Böhmisch Aicha
(heute Český Dub, Okres Liberec, Tschechien)  
um/nach 1237 entstanden 1429 in den Hussitenkriegen zerstört Reste des Kommendegebäudes und der Kommendekapelle  
Johanniterkommende Corpus Christi Breslau
(heute Wrocław, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
um/vor 1273 entstanden, 1540 an die Stadt Breslau verpfändet, 1692 wieder eingelöst, quasi Familienkommende der Kolowrat 1825 aufgelöst Kirche  
Johanniterkommende Brieg
(heute Brzeg, Woiwodschaft Opole, Polen)  
existierte 1280, 1308 als Kommende belegt ab Mitte des 15. Jahrhunderts zusammen mit der Kommende Lossen vergeben, 1573 an Herzog Georg II. von Brieg abgetreten Kirche  
Johanniterkommende Brünn
(heute Brno, Tschechien)  
1168 erste Schenkungen um Brünn, 1243 als Kommende belegt und Spital übernommen bis nach dem 1. Weltkrieg keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Cosel
(heute Koźle, Woiwodschaft Oppeln, Polen)  
1293 erste Schenkung, 2. Hälfte 14. Jahrhundert Kommende zu Beginn 17. Jahrhundert zum Membrum der Johanniterkommende Gröbnig zurückgestuft Kirche (stark verändert)  
Johanniterkommende Doschitz
(heute Dožice, Okres Plzeň-jih, Tschechien)  
1745 gekauft, anstelle der verkauften Kommende in Karlstadt (Kroatien), war eine sogenannte Bailliage 1922 verkauft Kapelle  
Johanniterkommende Ebenfurth
(heute Ebenfurth, Bezirk Wiener Neustadt-Land, Niederösterreich)  
1268 gegründet, war ursprünglich Membrum von Mailberg 1748 verkauft, danach reine Geldkommende keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Eger
(heute Cheb, Tschechien)  
in den 1250er Jahren als Deutschordenskommende gegründet, 1608 an die Stadt Eger verkauft, 1627 an den Johanniterorden 1692/96 an die Stadt verkauft Stadtkirche  
Johanniterkommende Fürstenfeld
(Fürstenfeld, Steiermark, Österreich)  
um 1197 Schenkungen in der Umgebung, ursprünglich Membrum von Mailberg, 1232 Kommende ? Kommendesitz (völlig verändert) (Bild um 1830)  
Johanniterkommende Glatz, Grafschaft Glatz
(heute Kłodzko, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1183 Schenkung des Kirchenpatronats in Glatz, zunächst von Prag abhängig, Mitte 13. Jahrhundert Kommende 1627/28 an die Jesuiten verkauft, als Ersatz wurde die Kommende Maidelberg gekauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Goldberg
(heute Złotoryja, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1267 nachgewiesen 1810/11 verstaatlicht keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Gröbnig
(heute Grobniki, Woiwodschaft Oppeln, Polen)  
1168 gegründet, wurde um 1200 zur Kommende erhoben, 1283 bis 1590 Kommendesitz meist in Leobschütz, daher gelegentlich auch Kommende Leobschütz genannt 1810/11 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Großharras
(Großharras, Niederösterreich, Österreich)  
um 1255 entstanden ? Kirche  
Johanniterkommende Groß Tinz
(heute Tyniec nad Ślęzą, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
vor 1189 gegründet 1810/11 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Heilenstein
(heute Polzela, Slowenien)  
1323 erstmals erwähnt 1779 verkauft und in eine Geldkommende mit gleichlautender Würde umgewandelt Kommendegebäude  
Johanniterkommende Hirschfelde
(Hirschfelde, Sachsen, Deutschland)  
1299 erwähnt 1570 an die Stadt Zittau Kirche (stark verändert)  
Johanniterkommende Hohenau
(in Hohenau an der March, Niederösterreich)  
zunächst abhängig von Mailberg, dann 1266 selbständige Kommende dann wieder in die Kommende Mailberg eingegliedert keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Jung-Bunzlau
(heute Mladá Boleslav, Tschechien)  
1255 eingerichtet in den Hussitenkriegen um 1421 zerstört keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Kaaden
(heute Kadaň, Tschechien)  
1186 Kirchenpatronat an die Johanniter, zunächst abhängig von der Kommende in Prag, 2. Hälfte 13. Jahrhundert selbständige Kommende um 1618/20 von der Stadt Kaaden usurpiert Kirche (stark verändert)  
Johanniterkommende Karlstadt
(heute Karlovac, Kroatien)  
1689 von Johann Josef von Herberstein gegründet 1745 verkauft und stattdessen die Kommende Doschitz gekauft (?)keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Klein Oels
(heute Oleśnica Mała, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
ursprüngliche Templerkommende, um 1220 gestiftet, 1318 an die Johanniter 1810 verstaatlicht Kommendegebäude (stark verändert)  
Johanniterkommende Kremsier
(heute Kroměříž, Tschechien)  
Niederlassung bestand im 14. Jahrhundert, 1406 als Kommende belegt im 16. Jahrhundert verloren keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Lichtenau
(heute Zawadno, Gmina Lewin Brzewski, Woiwodschaft Opole, Polen)  
Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden im 15. Jahrhundert zusammen mit der benachbarten Kommende Brieg vergeben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Lossen
(heute Łosiów, Woiwodschaft Opole, Polen)  
zunächst abhängig von Groß Tinz, 1281 Kommende 1810/11 verstaatlicht Kirche, stark verändert  
Johanniterkommende Löwenberg
(heute Lwówek Śląski, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1281 nachgewiesen 1810 verstaatlicht keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Maidelberg
(heute Dívčí Hrad, Okres Bruntál, Tschechien)  
frühere Herrschaft Maidelberg wurde 1626/27 an den Johanniterorden übergeben, als Ersatz für die in diesem Jahr an die Jesuiten übergebene Johanniterkommende Glatz, 1945 enteignet Kommendegebäude/Schloss  
Johanniterkommende Mailberg
(Mailberg, Niederösterreich)  
1146 gegründet heute noch im Besitz des Malteserordens Kommendegebäude (Schloss), Kirche  
Johanniterkommende Makau
(heute Maków, Woiwodschaft Schlesien, Polen)  
1223 erste Schenkung, 1239 wohl schon Kommende Mitte des 16. Jahrhunderts zum Membrum der Johanniterkommende Gröbnig zurückgestuft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Manetin
(Manětín, Okres Plzeň-sever, Tschechien)  
1169 erste Schenkungen, abhängig von Prag, 2. Hälfte 13. Jahrhundert Kommende in den Hussitenkriegen um 1421/22 zerstört und nicht wieder aufgebaut keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Melling
(heute Melje, Slowenien)  
1217 erstmals erwähnt ab dem 16. Jahrhundert immer mit der Kommende Fürstenfeld verbunden und verpachtet, 1800 an den Pächter verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Miecholup
(heute Měcholupy, Gemeinde Předslav, Tschechien)  
1696 angekauft, als Ersatz für die verkaufte Kommende Eger 1922 verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Mies
(heute Stříbro, Tschechien)  
1183 Pfarrkirche geschenkt 1420 von den Hussiten zerstört keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Mutenitz
(heute Mutěnice u Strakonic, Okres Strakonice, Tschechien)  
1183 Pfarrkirche geschenkt im 15./16. Jahrhundert verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Ober-Králowitz
(existiert nicht mehr)  
1571 erworben 1667 wurde die Kommende Ober-Kralowitz mit der Kommende Brünn vereinigt, 1803 verkauft und stattdessen Geldkommende eingerichtet keine baulichen Reste mehr vorhanden (1974 durch die Želivka-Talsperre überflutet) -
Johanniterkommende Oberkaunitz
(heute Horní Kounice, Tschechien)  
um 1200 Schenkung, 1248 Kommende 1464 zunächst verpfändet, 1468 völlig zerstört die Hauptgebäude (stark umgebaut als Speicher), und die Reste eines Tors erhalten -
Johanniterkommende Obitz
(heute Obytce, Okres Klatovy, Tschechien)  
Familienkommende, 1703 Geldbetrag vom Salzburger Erzbischof Johann Ernst von Thun und Hohenstein gestiftet, 1749 gekauft 1922 verkauft Schloss  
Johanniterkommende Orlowitz
(heute Orlovice, Okres Vyškov, Tschechien)  
1173 entstanden 1420 zerstört, 1490 endgültig verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Pirnitz
(heute Brtnice, Okres Jihlava, Tschechien)  
1392 Kommende ? keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Pitschin
(heute Pičín, Okres Příbram, Tschechien)  
zwischen 1358 und 1373 selbständige Kommende nach 1373 dem Orden entfremdet oder vom Orden verkauft Kirche, stark verändert  
Johanniterkommende Ploschkowitz
(heute Ploskovice, Okres Litoměřice, Tschechien)  
1188 Schenkung, 2. Hälfte 13. Jahrhundert Kommende 1421 zerstört, 1465 vom König eingezogen keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Unser Lieben Frau unter der Kette Prag
(St. Maria unter der Kette, Prag, Tschechien)  
zwischen 1158 und 1169 in den Besitz des Ordens gekommen ? Kirche  
Johanniterkommende Pribitz
(Přibice, Okres Brno-venkov, Tschechien)  
seit 1257, im 14. Jahrhundert Priesterkommende 1462 vom König eingezogen keine baulichen Reste vorhanden -
Johanniterkommende Pulst
(Pulst, Kärnten)  
1263 Schenkung des Kirchenpatronats, 1267 Kommende noch im Besitz des Malteserordens Kirche  
Johanniterkommende Reichenbach
(heute Dzierżoniów, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1338 Kommende 1810 verstaatlicht Kirche, verändert  
Johanniterkommende St. Michael 1763 durch Michael Ferdinand Reichsgraf von Althann (1708–1789) gebildet, reine Geldkommende ? keine baulichen Reste vorhanden -
Johanniterkommende St. Ferdinand reine Geldkommende ? keine baulichen Reste vorhanden -
Johanniterkommende St. Octavian 1769 gebildet, reine Geldkommende, Familienkommende des Geschlechts von Sinzendorf ? keine baulichen Reste vorhanden -
Johanniterkommende St. Peter in Krain
(heute Pivka, Slowenien)  
1206 erwähnt Ende 19. Jahrhundert veräußert Kirche, verändert -
Johanniterkommende Strakonitz
(heute Straconice, Okres Strakonice, Tschechien)  
1243 Schenkung der Kirche in Strakonitz und Haus in Strakonitz erwähnt, im 15. Jahrhundert wurde der Hauptsitz des Priorats Böhmen nach Strakonitz verlegt 1922 verkauft Burg (Kommendesitz)  
Johanniterkommende Striegau
(heute Strzegom,Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1180 Besitz erwähnt, im 13. Jahrhundert als Kommende belegt 1810 verstaatlicht Kirche, Pfarrhof (ehemaliges Kommendegebäude)  
Johanniterkommende Stroheim
(Stroheim, Oberösterreich)  
vor 1268 gegründet, zunächst abhängig von der Kommende Mailberg, dann selbständige Kommende im 16. Jahrhundert wieder Filiale von Mailberg, 1784 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Troppau
(heute Opava, Tschechien)  
1204 erwähnt, Teil der Kommende Gröbnig, 1377 Teilung des Landes Troppau und Kommende in Troppau eingerichtet 1931 verkauft Kirche St. Johannes Baptist  
Kommende Uhřiněves
(Uhřiněves, Tschechien)  
ursprüngliche Templerkommende, 1414 priorale Kammer des Großpriors von Böhmen ? Kirche (stark verändert)  
Johanniterkommende Unterlaa
(Unterlaa, Wien, Österreich)  
1272 Kirche an die Johanniter übertragen, Gründung eines Hospitals, zuerst abhängig von Mailberg, um 1300 selbständige Kommende im 15. Jahrhundert wieder Membrum von Mailberg Kirche  
Johanniterkommende St. Johann Wien
(Kärntner Str. 35, Wien, Gemeindebezirk Innere Stadt)  
1190 gestiftet noch im Besitz des Malteserordens Malteserkirche  
Johanniterkommende Warmbrunn
(heute Cieplice Śląskie-Zdrój, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen)  
1281 gestiftet bereits im 14. Jahrhundert wieder erloschen keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Zittau
(heute Zittau, Sachsen, Deutschland)  
1275 Besitz der Johanniter in der Umgebung von Zittau erwähnt, 1303 als Kommende belegt 1540 an die Stadt Zittau verpfändet, 1571 an die Stadt Zittau verkauft Johanniskirche (1757 abgebrannt und ab 1766 neu errichtet)  

Großpriorat Deutschland

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Das Großpriorat war in acht Balleien aufgeteilt (in alphabetischer Reihenfolge): Brandenburg, Franken, Köln, Oberdeutschland, Thüringen, Utrecht, Westfalen und Wetterau. Sitz des Großpriorats war ab 1428 die Herrschaft Heitersheim in der Ballei Oberdeutschland, ab 1548 auch Reichsfürstentum.

Ballei Brandenburg

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(Seit der Reformation protestantisch)

Kommende Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Johanniterkommende Braunschweig
 
vermutlich 1173/74 gegründet, 1224 urkundlich erwähnt 1549 aufgehoben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Burschen
  (heute Boryszyn, Woiwodschaft Lebus, Polen)
1767 durch Abspaltung von der Johanniterkommende Lagow entstanden, 1790 erstmals besetzt 1811 aufgehoben keine baulichen Reste vorhanden -
Johanniterkommende Gartow
 
1360/64 erstmals genannt, 1371 Kommende 1438 verkauft Schloss Gartow 1710 bis 1725 erbaut (an der Stelle der älteren Burg)  
Johanniterkommende Gorgast
 
1768 durch Abspaltung von der Kommende Lietzen gebildet, 1788 erstmals besetzt 1811 aufgehoben Gutshaus des Pächters (1840 neu errichtet)  
Johanniterkommende Goslar
 
1214 erstmals genannt 1527 zerstört, wenig später aufgehoben Grundmauern des ehemaligen Zentralbaus mit Altarfundament  
Johanniterburg Lagow
  (heute Łagów, Woiwodschaft Lebus in Polen)
1347 Pfandbesitz, 1350 Eigentum 1811 aufgehoben burgartiges Kommendegebäude erhalten  
Kommende Liebschau
Koord.:  (heute Lubiszewo Tczewskie, Woiwodschaft Pommern, Polen)
1198 erste Schenkung an den Johanniterorden, 1287 Kommende um 1320 Kommendesitz nach Schöneck verlegt, 1370 verkauft Kirche (aus der Johanniterzeit?)  
Komturei Lietzen
 
1244 erstmals genannt, Templerkommende, 1318 an die Johanniter 1811 aufgehoben Kirche, Ökonomiegebäude und Kommendegebäude erhalten  
Johanniterkommende Mirow
 
1226 erstmals genannt 1648 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Nemerow
 
1285 erstmals genannt 1648 aufgehoben Ruine der Klosterscheune, ein Grabmal  
Kommende Quanthof
 
1318 erstmals genannt 1359 verkauft keine baulichen Reste -
Kommende Quartschen
 
1232 an die Templer, 1318 an die Johanniter 1540 gegen die Kommende Schivelbein getauscht Kirche (aus der Templerzeit)  
Kommende Rörchen
  (heute Rurka, Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1234 an den Templerorden, 1311 an die Johanniter, 1382 Kommendesitz nach Wildenbruch verlegt 1648 eingezogen Kirche (aus dem Templerzeit)  
Kommende Schlawe
  (heute Sławno, Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1270 erstmals genannt, um 1350 Membrum der Kommende Zachan 1545 Kommende Zachan verkauft keine baulichen Reste -
Johanniterkommende Schivelbein
  (heute Świdwin Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1540 gegen die Kommende Quartschen getauscht 1811 aufgehoben Ordensburg  
Kommende Schöneck
Koord.:  (heute Skarszewy, Woiwodschaft Pommern, Polen)
um 1320 Kommendesitz von Liebschau nach Schöneck verlegt 1370 verkauft Kommendegebäude (stark verändert)  
Ordensschloss Sonnenburg
  (heute Słońsk, Woiwodschaft Lebus, Polen)
1295 Besitz des Templerorden erstmals genannt, 1318 Johanniterorden 1811 aufgehoben Ordensschloss, Kirche  
Johanniterkommende Stargard (bei Stettin)
  (heute Stargard, Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1229 erstmals genannt 1367 letztmalig genannt keine baulichen Reste -
Komturei Kraak
 
1217 erstmals genannt 1648 aufgehoben Kirche  
Kommende Süpplingenburg
 
ursprünglicher Templerbesitz, 1245 erstmals genannt, 1357 an den Johanniterorden 1810 aufgehoben Kirche  
Komturei Tempelhof
 
ursprünglicher Templerbesitz, um 1200 gegründet, 1318 an die Johanniter übertragen 1435 verkauft Kirche  
Kommende Tempelburg
  (heute Czaplinek, Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1290 dem Templerorden geschenkt, 1345 an die Johanniter 1407 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Werben
 
1160 dem Johanniterorden geschenkt 1809 aufgehoben Kirche  
Kommende Wietersheim
 
1322 erstmals genannt 1799 verkauft Schloss (stark verändert durch Umbau 1825)  
Johanniterkommende Wildenbruch
  (heute Swobnica, Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1382 durch Verlegung des Kommendesitz von Rörchen nach Wildenbruch 1648 aufgehoben Burg und Schloss  
Kommende Zielenzig
  (heute Sulęcin, Woiwodschaft Lebus, Polen)
1286 an den Templerorden, 1318 an die Johanniter 1811 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Zachan
  (heute Suchań, Woiwodschaft Westpommern, Polen)
1269 erstmals genannt 1545 verkauft Kirche  

Ballei Franken

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Kommende Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Kommende Altmühlmünster
 
bestehendes Kloster 1158 dem Templerorden übertragen, um/nach 1312 an den Johanniterorden übertragen, 1367 Membrum von Regensburg 1808 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Biebelried
 
1244 gegründet, 1367 Membrum von Würzburg 1806 aufgehoben Burg noch vorhanden  
Johanniterkommende Boxberg
 
1287 gegründet, 1367 Kammerkommende des Priors der Ordensprovinz Alamania 1381 verkauft wenige Ruinen auf dem Schlossberg  
Johanniterkommende Büchold
 
1257 erstmals belegt 1364 verkauft Burg  
Johanniterkommende Kleinerdlingen
 
1273 erstmals belegt 1808 aufgehoben Kommendegebäude (Schloss) Bild gesucht
Johanniterkommende Krautheim
 
1367 Membrum von Boxberg 1554 verkauft Burg  
Johanniterburg Kühndorf
 
1315 gekauft, 1367 Kommende mit Membrum Schleusingen, 1425 war Kühndorf Membrum von Schleusingen Konvent 1436 nach Schleusingen verlegt und die Burg verkauft Burg  
Johanniterkommende Mergentheim
 
1192 erste Schenkung, 1227 Kommende 1554 an den Deutschen Orden verkauft Kirche St. Johannes  
Kommende Moosbrunn
 
heute Moritzbrunn, ehemalige Templerkommende, 1312 den Johannitern übertragen 1322/24 an Bischof Marquart von Eichstätt verkauft Kirche Bild gesucht
Johanniterkommende Neckarelz
 
Ende 13. Jahrhundert übernommen 1350 verkauft Kirche  
Johanniterkommende Regensburg
 
1264 erstmals belegt 1810 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Reichardsroth
 
1192 gegründet, 1367 Kommende, ab ca. 1380/90 Membrum von Rothenburg ob der Tauber 1819 zusammen mit der Kommende Rothenburg ob der Tauber aufgehoben Kirche und Kommendegebäude  
Johanniterkommende Rothenburg ob der Tauber
Burggasse 1, Koord.: 
um 1200 gegründet, 1227 bestehend, 1367 Kommende 1819 aufgehoben Kirche und Kommendegebäude  
Johanniterkommende Schleusingen
 
1291 gegründet, sollte 1367 Membrum von Kühndorf sein, bereits um 1400 wieder selbständige Kommende 1814/15 verstaatlicht Kirche  
Johanniterkommende Schwäbisch Hall
 
1185 vorhanden, seit 1600 Kommendesitz in Affaltrach 1805 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Wölchingen
 
1239 erstmals belegt zw. 1287 und 1313 Kommendesitz nach Boxberg verlegt Kirche  
Johanniterkommende Würzburg
 
1179 erstmals genannt 1806 aufgehoben keine baulichen Reste mehr vorhanden -

Ballei Köln

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Bergisches Land
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Niederrhein
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Rheinland
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  • Adenau (1162–1803)
  • Velden bei Düren (um 1210 bis 1802)
    • Nideggen, Membrum von Velden (nach 1232)
    • Kieringen, Membrum von Velden (1330/40 bis 1802)
  • Köln
  • Jülich (ca. 1320 – 1542)
  • Niederbreisig (1312)
    • Hönningen, Membrum von Niederbreisig (1317 bis 1803)
  • Aachen (1313 bis 1794)
    • Mechelen, Gemeinde Gulpen/Wittem, Niederlande, bei Aachen (1215)

Ballei Oberdeutschland

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Oberrhein
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Schwaben
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  • Colmar, Ende des 12. Jahrhunderts Einrichtung eines Hospizes, Kommende gegründet vor 1234, 1268 Weihe der Kirche durch Albert den Großen. 1796 Verkauf. Kommende und Johanniterhaus erhalten.
  • Dorlisheim (Château Saint Jean), erste urkundl. Erwähnung 1217. 1301 fand dort eine Kapitelversammlung des Priorats Deutschland statt. Gebäude zerstört infolge der franz. Revolution
  • Hagenau, St. Georg (Saint Georges)
  • Mülhausen, gegründet 1220
  • Rheinau, gegründet 1260. Membrum zunächst von Dorlisheim, dann von Straßburg. Zerstört durch Rhein-Hochwasser 1398 oder 1406
  • Sulz, gegründet ca. 1250. Erhalten ist die Komturei mit Johanniterkirche
  • Schlettstadt, gegründet 1260. Membrum von Straßburg. Erhalten sind Prioratsgebäude aus dem 14. Jahrhundert und „Ritterhof“ von 1410
  • Straßburg, gegründet 1371 von Rulman Merswin auf der Insel Grünenwörth, Gebäude teilweise erhalten; Sitz der École nationale d’administration
Lothringen
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Eidgenossenschaft
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Karte der Niederlassungen der Ritterorden in der Schweiz im Mittelalter
 
Auf dem Bild von D. Herrliberg um 1758 sehen wir die Kommendegebäude von Reiden. Die Umschrift lautet: „Ein lustiger Sitz dem Malteserorden gehörig im Adelbode des Kantons Luzern“. Das Bild zeigt das Ritterhaus mit der Kirche. Auf dem Dachfirst saß ein spitziges, mit dem Ordenskreuz versehenes Türmchen.

Ballei Thüringen

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Lediglich die ursprünglichen Johanniterkommenden und die 1316 erworbene Templerkommende Topfstedt gehörten zur Ballei Thüringen, bevor sie im 15. Jahrhundert mit der Ballei Franken vereinigt wurde. Die von den Lazariten übernommenen Häuser und die Heiliggrabpropstei Droyßig in Thüringen und Sachsen-Anhalt sind erst nach der Vereinigung der Ballei Thüringen mit der Ballei Franken erworben worden. Sie werden aber aus geographischen Gründen und der Vollständigkeit halber hier aufgeführt.

Kommende/Ordenshaus Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Johanniterkommende Bessingen
 
in Freienbessingen, 1316 erstmals belegt, bis 1339 Kommende, 1367 Filialhaus von Weißensee noch im 16. Jahrhundert besaß die Kommende Weißensee einen verpachteten Hof und das Patronat der Kirche in Freienbessingen keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kommende Braunsroda
 
1492 vom Lazariten-Orden übernommen und zum Ordenshof abgewertet, Filialhaus von Gotha 1520 endgültig verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kommende Breitenbich
 
1492 vom Lazariten-Orden übernommen und zum Ordenshof von Gotha abgewertet 1543 endgültig verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden Bild
Johanniterkommende Droyßig
 
1495 von den Chorherren vom Heiligen Grab übernommen 1588 verkauft wenige baulichen Reste noch vorhanden, Tempeltor, Kirche  
Johanniterkommende Erfurt
 
1193 erstmals belegt 1339 an die Stadt Erfurt verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kommende Gotha
 
1492 vom Lazariten-Orden übernommen 1534 vom letzten Kommendator der Stadt Gotha überlassen späteres Spitalgebäude vorhanden  
Johanniterkommende Heilingen
 
in Kirchheilingen, 1251 wird erstmals Besitz in Heilingen genannt (gehörte zu diesem Zeitpunkt zur Kommende Weißensee), 1338/39 als Kommende belegt, 1367 Membrum von Weißensee 1428 noch Bruder Heinrich in Heilingen genannt (als Mitglied des Weißenseer Konvents), später (1688 im Lagerbuch) nicht mehr genannt keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Kutzleben
 
1316 erstmals belegt, 1339 Kommende, spätestens ab 1367 Membrum von Weißensee 1814 vom Königreich Sachsen beschlagnahmt, 1815 Königlich-Preußische Staatsdomäne, 1828 in einzelnen Parzellen verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kommende Sangerhausen
 
1492 vom Lazariten-Orden übernommen 1556 wurde die Kommende an den Rat der Stadt Sangerhausen verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kommende Topfstedt
 
ehemalige Templerkommende (Gründungszeit unbekannt), nach 1312 von den Johannitern übernommen, 1316 und 1339 Kommende, 1367 Membrum von Weißensee 1814 vom Königreich Sachsen beschlagnahmt, 1815 Königlich-Preußische Staatsdomäne, 1828 verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Ordenshaus Utenbach
 
in Utenbach, 1495 von den Chorherren vom Heiligen Grab übernommen, 1498 Membrum von Droyßig 1588 verkauft Kirche  
Kommende Wackenhausen
 
1492 vom Lazariten-Orden übernommen, zum Ordenshof der Kommende Gotha abgewertet 1534 vom letzten Kommendator der Stadt Gotha überlassen und vom Rat der Stadt Gotha an die Stadt Salzungen verkauft keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Weißensee 1234 erstmals belegt, 1632 bis 1635 landesherrlich, danach dem Orden wieder eingeräumt, ab 1678 bis 1774 erneut vom Landesherrn usurpiert, 1774 dem Orden restituiert 1814 vom Königreich Sachsen beschlagnahmt, ab 1815 Königlich-Preußische Staatsdomäne, 1828 in einzelnen Parzellen verkauft Kommendegebäude und Patronatskirche in Weißensee noch vorhanden  

Ballei Utrecht (Niederlande)

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Ballei Westfalen

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Kommende Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Johanniterkommende Borken
 
1263 1806 Kirche (bestehenden Bau übernommen, 1629 abgegeben, 1696 Neubau)  
Johanniterkommende Duisburg
 
1153/54 1803 keine Gebäude mehr erhalten, neue Marienkirche (von 1802), in der Nähe der alten Ordenskirche  
Johanniterkommende Herford
 
um 1231 1810 Kirche, Kommendegebäude  
Johanniterkommende Horst
 
1291 1806 keine mehr vorhanden -
Kommende Lage
 
1245 1810 Kommendegebäude, Kirche  
Johanniterkommende Münster
 
erste Schenkung 1282, 1311 Ordenshaus 1811 Kirche  
Johanniterkommende Steinfurt
 
1222 (um 1190) 1811 Kirche und Kommendegebäude  
Johanniterkommende Walsum
 
1281 1806 ? ?
Johanniterkommende Wesel
 
1291 1806 ? ?

Lose assoziiert mit der Ballei Westfalen waren die friesischen Häuser des Johanniterordens, die jedoch de facto unabhängig waren.

Ballei Wetterau

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Kommende Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Johanniterkommende Frankfurt
 
1294 erstmals erwähnt, 1367 Kommende mit Membrum Mosbach 1815 von Kaiser Franz I. beschlagnahmt und an das Großpriorat Böhmen angeschlossen, 1841 an die Stadt Frankfurt verkauft und in eine Geldkommende St. Ferdinand des Großpriorats Böhmen umgewandelt. keine baulichen Reste mehr vorhanden, Kirche 1874 abgerissen (Bild noch vorhanden)  
Johanniterkommende Eschenau
 
um 1303 gegründet, 1332 der Kommende Niederweisel unterstellt 1336 letzte Erwähnung Kapelle  
Johanniterkommende Grebenau
 
um 1278 gegründet, 1495 Membrum von Rüdigheim 1372 verkauft, 1374 als Pfand zurück erworben, 1526 aufgehoben Kommendegebäude  
Johanniterkommende Mosbach
 
um 1218 gegründet, 1367 Membrum von Frankfurt 1819 verstaatlicht Kirche  
Johanniterkommende Nidda
 
1187 gegründet, 1495 Membrum von Rüdigheim 1584 als Erblehen verkauft nur Turm der Kirche  
Johanniterkommende Niederweisel
 
1245 erstmals belegt 1809 aufgehoben Kirche und Kommendegebäude  
Johanniterordenshaus Pfannstiel
 
1482 bestehende Wallfahrtskirche auf die Johanniter übertragen, 1495 Membrum von Wildungen 1531 aufgehoben keine Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Rüdigheim
 
1257 gegründet 1803 aufgehoben Kirche und Kommendegebäude erhalten  
Johanniterkommende Wiesenfeld
 
vor 1238 gegründet 1527/29 aufgehoben Kirche  
Johanniterkommende Wildungen
 
1372 Hospital an die Johanniter übertragen 1532 säkularisiert Kirche  

Großpriorat Ungarn

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Großpriorat Polen

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  • ...

Großpriorat Dacia (Dänemark, Norwegen, Schweden, Rügen)

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Im Wesentlichen nach Erik Reitzel-Nielsen (1984)

Kommende/Ordenshaus Gründung/Erstnachweis Auflösung/Verkauf Bauliche Reste Bild
Kloster Antvorskov (DK) (Sitz des Großpriors)
 
1164/70 gegründet 1536 aufgehoben/1580 endgültig enteignet Ruinen  
Kloster Dueholm (DK)
 
um 1370 gegründet 1536 aufgehoben Klostergebäude mit Kirche  
Kloster Eskilstuna (S)
 
ältere Kirche um 1180 den Johannitern übertragen vermutl. 1529 aufgehoben, 1580/84 beim Bau des Schlosses Kirche und Kommendegebäude abgerissen nur Grundmauern nachgewiesen -
Kloster Horsens (DK)
 
1390 erstmals belegt 1537 aufgehoben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Ordenshaus Köpinge (S)
 
1459 erstmals erwähnt unklar, ob überhaupt realisiert, spätestens 1471 aufgegeben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kloster Kronobäck (S)
 
Hospital 1479 den Johannitern übertragen 1529 aufgehoben und verstaatlicht Ruinen  
Kloster Lund (S)
 
1198?/1311/12 erstmals belegt 1496 getauscht gegen Besitzungen in Dänemark keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Johanniterkommende Maschenholz (D)
 
1408 gegründet/1415 als Kommende belegt nach 1470 aufgegeben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kloster Odense (DK)
 
1280 erstmals belegt 1549 aufgehoben/vier Mönche durften aber wohnen bleiben Kirche  
Kloster Ribe (DK)
 
1311 erstmals belegt 1531 aufgehoben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Ordenshaus Stockholm (S)
 
1332 erstmals belegt 1533 aufgehoben keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kloster Svenstrup (DK)
 
1311 erstmals belegt 1523 nieder gebrannt keine baulichen Reste mehr vorhanden -
Kloster Værne (N)
 
um 1190 gegründet 1532 aufgehoben Ruinen Bild gesucht
Kloster Viborg (DK)
 
1284 gegründet 1528 aufgehoben keine baulichen Reste mehr vorhanden -

Zunge von Kastilien

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Großpriorat Portugal

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Siehe auch

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Portal: Malteserorden – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Malteserorden

Literatur

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  • Sang-Joon Ahn, Georg Mölich (Hrsg.): Die Kölner Johanniterkommende Sankt Johann und Cordula im Spätmittelalter, SH-Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-89498-169-3.
  • G. Lennox Barrow: The Knights Hospitaller of St. John of Jerusalem at Kilmainham. In: Dublin Historical Record. Band 38, No. 3, 1985, S. 108–112.
  • A. Jux: Die Johanniter-Kommende Herrenstrunden, Bergisch Gladbach 1955.
  • Feliciano Novoa Portela, Carlos De Ayala Martínez (Hrsg.): Ritterorden im Mittelalter, Theiss: Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1974-5.
  • Erik Reitzel-Nielsen: Johanniterordenens historie: med saerligt henblik på de nordiske lande. 1 Tiden før Rhodos, Kopenhagen, 1984, hier S. 142–234.
  • Walter G. Rödel: Das Großpriorat Deutschland des Johanniter-Ordens im Übergang vom Mittelalter zur Reformation an Hand der Generalvisitationsberichte von 1494/95 und 1540/41, Köln 1966 (Phil. Diss. Mainz 1965). 2 verb. und erw. Aufl. Köln 1972.
  • Peter Schmidt und Anreas Diener: Worms, St. Johannes Baptist Johanniterkommende Stadt Worms. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 5: T–Z. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2019. ISBN 978-3-927754-86-7.
  • Rudolf Stampfuß, A. Triller: Geschichte der Stadt Dinslaken 1273-1973, Dinslaken 1973.
  • H. Unkelbach: Die Anfänge des Johanniterordens in der Rheinprovinz, Inaugural-Dissertation, Bonn 1926.
  • E. Wiersum und A. Le Cosquino de Bussy: Visitatie-Verslagen van de Johanniterkloosters in Nederland (1495, 1540, 1594). In: Bijdragen en Mededeelingen van het Hist. Genootschap. 48 (1929), 146–340.

Einzelnachweise

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  1. Léopold Niepce: Le Grand-prieuré d'Auvergne: ordre des hospitaliers de Saint-Jean de Jérusalem. Lyon, 1883, S. XI
  2. https://zweilawyer.com/2016/10/13/cavalieri-di-malta-gerarchia/
  3. https://zweilawyer.com/2016/10/13/cavalieri-di-malta-gerarchia/
  4. http://www.ordinedimaltaitalia.org/gran-priorato-di-lombardia-e-venezia/piemonte-valle-daosta/article/commende; https://zweilawyer.com/2016/10/13/cavalieri-di-malta-gerarchia/; https://www.ordinedimaltaitalia.org/gran-priorato-di-lombardia-e-venezia/lombardia/article/storia-delegazione-lombardia
  5. https://www.italiamedievale.org/portale/la-mansio-templare-milanese-il-brolio-e-via-della-commenda/
  6. https://zweilawyer.com/2016/10/13/cavalieri-di-malta-gerarchia/
  7. https://www.ordinedimaltaitalia.org/gran-priorato-di-lombardia-e-venezia/bolzano-alto-adige/article/storia-delegazione-bolzano-alto
  8. a b Storia del Gran Priorato di Napoli e Sicilia | Ordine di Malta Italia. Abgerufen am 26. Februar 2022.
  9. Sir Richard Brown: Synoptical Sketch of the Illustrious & Sovereign Order of Knights of Hospitallers of St. John of Jerusalem: And of the Venerable Langue of England. Order, 1857, S. 25 (google.at [abgerufen am 26. Februar 2022]).
  10. Barrow: The Knights Hospitaller of St. John of Jerusalem at Kilmainham, 1985, S. 109.
  11. Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Verlag d. Hist. Vereins, 1843 (google.at [abgerufen am 6. November 2022]).
  12. a b M. de SaintAllais: L’Ordre de Malte: Ses grands Maitres et ses chevaliers. Chez l ́auteur-Delaunay, 1839 (google.at [abgerufen am 27. Februar 2022]).
  13. Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  14. Haus der Bayerischen Geschichte - Klöster in Bayern. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  15. 3 Malteserkreuz in St. Magdalena - Tourismus Altötting. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  16. Sir Richard Brown: Synoptical Sketch of the Illustrious & Sovereign Order of Knights of Hospitallers of St. John of Jerusalem: And of the Venerable Langue of England. Order, 1857, S. 21 (google.at [abgerufen am 26. Februar 2022]).
  17. Walter Rödel: Die Ritterorden. In: Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte. Friedhelm Jürgensmeier, 2000, S. 818–829, abgerufen am 10. November 2022.
  18. Schmidt/Diener, S. 921–933.
  19. Schmidt/Diener, S. 922.
  20. Johanniterkommende Ober-Mossau, Gemeinde Mossautal. Klöster und Orden. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  21. Schmidt/Diener, S. 922f.
  22. Schmidt/Diener, S. 923.
  23. a b c Walter G. Rödel: Die Johanniter in der Schweiz und die Reformation. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 79, 1979, S. 20.
  24. Walter G. Rödel: Die Johanniter in der Schweiz und die Reformation. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 79, 1979, S. 18.
  25. Walter G. Rödel: Die Johanniter in der Schweiz und die Reformation. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 79, 1979, S. 17.