Liste von Zwischenfällen mit der Lockheed Hercules

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Die Liste von Zwischenfällen mit der Lockheed Hercules umfasst sowohl die militärische Lockheed C-130 Hercules als auch die zivile Lockheed L-100 Hercules. Die Hercules wurde seit 1954 unter den Lockheed-Typenbezeichnungen 082, 182, 282 und 382 hergestellt.[1][2]

In der jahrzehntelangen Einsatzgeschichte der Hercules kam es zu hunderten von Totalverlusten verschiedener Art.[3] Es gab, inklusive der zivilen Varianten, mindestens 375 Flugzeugverluste mit über 3700 Toten.[4] Die hiesige Liste ist noch im Aufbau begriffen. Auszüge:

1950er-Jahre

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  • Am 20. Mai 1959 überrollte eine C-130A der US Air Force (57-0468) auf dem Militärflugplatz Ashiya (Japan) das Landebahnende und krachte in Kasernengebäude. Einer der neun Insassen kam ums Leben.[7]

1960er-Jahre

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  • Am 3. September 1964 verschwand eine C-130B der indonesischen Luftstreitkräfte (TNI-AU A-1307) in der Meerenge Karimata-Straße. Ausgelöst durch indonesische Angriffe auf das neugegründete Malaysia kam es zu Konfrontationen, in deren Verlauf die Maschine entweder abgeschossen wurde oder bei extremem Tiefflug auf das Wasser aufschlug. Alle 55 Insassen, 8 Besatzungsmitglieder und 47 Passagiere, kamen ums Leben.[8]
  • Am 12. Mai 1968 sollten mit einer C-130B der US Air Force (60-0297) so viele Personen wie möglich aus dem belagerten Camp Kham Duc, heutige Provinz Quảng Nam (Südvietnam), evakuiert werden. Die schwer beladene Maschine startete von der Erdpiste, schwankte abrupt, geriet außer Kontrolle und stürzte etwa 1600 Meter hinter der Startbahn ab. Ob dies aufgrund der Überladung oder durch gegnerischen Beschuss geschah, ist unbekannt. Alle 155 Insassen, 6 Besatzungsmitglieder und 149 Passagiere, wurden getötet. Es war der – an der Zahl der Todesopfer gemessene – zweitschwerste Unfall einer Lockheed Hercules.[9]
  • Am 16. Juli 1969 landete eine mit Maschinen beladene Lockheed L-100 Hercules der kanadischen Pacific Western Airlines (CF-PWO) bei dunstigem oder nebligem Wetter auf dem Flugplatz in Caycaya (oder Cayaya, Caucaya) (Peru). Die rechte Tragfläche schlug auf dem Boden auf und brach ab, das Flugzeug geriet nach rechts von der Landebahn ab. Alle Besatzungsmitglieder des Frachtflugs überlebten. Außer Pilotenfehlern wurde auch das Fehlen von Flugsicherung und fest installierten Landehilfen als Ursachen aufgeführt.[10][11][12]

1970er-Jahre

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  • Am 12. September 1972 geriet eine C-130K Hercules der britischen Royal Air Force (Kennzeichen XV194) bei der Landung auf dem Flughafen Tromsø von der Landebahn ab und krachte in einen Graben. Alle Insassen überlebten; die Maschine wurde irreparabel beschädigt.[13][14]
  • Am 30. August 1974 explodierte eine L-100 der US-amerikanischen Alaska International Air (N100AK), als auf dem Flughafen Galbraith Lake (Alaska, USA) die aus Treibstoff bestehende Fracht entladen wurde. Personen kamen nicht zu Schaden. Das Flugzeug wurde zerstört.[15]
  • Am 27. Oktober 1974 befand sich eine Lockheed L-100 Hercules der Alaska International Air (N102AK) im Anflug auf den Flughafen Bettles (Alaska, USA), als in der Nähe von Old Man’s Camp die Hälfte der rechten Tragfläche abbrach und die Maschine abstürzte. Ursache war ein Ermüdungsbruch, der aufgrund mangelhafter Wartung unentdeckt blieb. Alle 4 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[16]

1980er-Jahre

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  • Am 14. März 1980 explodierte im Anflug auf die Incirlik Air Base (Türkei) 15 Kilometer westlich des Luftwaffenstützpunkts der linke Treibstofftank einer C-130H der United States Air Force (Kennzeichen 74-2064). Alle 18 Insassen, 6 Besatzungsmitglieder und 12 Passagiere, kamen ums Leben.[18]
  • Am 16. Mai 1981 wurde eine L-100-30 der TAAG Angola Airlines (D2-EAS) beim Landeanflug auf den Flughafen Menongue abgeschossen. Alle vier Insassen, die Besatzung des Frachtfluges, starben.[19]
  • Am 27. August 1983 flog eine L-100-30 (N17ST) der Transamerica Airlines 50 Kilometer südlich des Zielflughafens Dundo in Angola bei schlechten Sichtverhältnissen gegen einen Berg. Alle 7 Insassen, 4 Besatzungsmitglieder und 3 Passagiere, wurden getötet.[20]
  • Am 29. Dezember 1984 wurde eine L-100-30 (N24ST) der Transamerica Airlines bei einem Feuergefecht auf dem Flughafen Cafunfo in Angola beschädigt. Die Maschine musste als Totalverlust abgeschrieben werden. Personen wurden nicht verletzt.[21]
  • Am 17. August 1988 stürzte eine C-130B der pakistanischen Luftstreitkräfte mit dem Kennzeichen 23494 kurz nach dem Start bei Bahawalpur ab. Alle 30 Insassen starben, darunter der pakistanische Staatspräsident Mohammed Zia-ul-Haq, der US-Botschafter, ein US-General und 17 hochrangige pakistanische Militärangehörige. Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt, es wird technisches Versagen oder Sabotage angenommen.[27]
  • Am 8. April 1989 machten die Piloten einer L-100-20 der angolanischen Transafrik (S9-NAI) eine Notlandung auf dem Flughafen von Luena (Angola), da zwei der vier Triebwerke brannten. Ursache dafür war eventuell der Beschuss mit kleinkalibrigen Waffen im Anflug. Die Maschine brannte samt ihrer Ladung von Kerosin für die angolanische Luftwaffe aus, aber alle vier Besatzungsmitglieder überlebten.[28]

1990er-Jahre

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  • Am 12. August 1990 verloren an einer L-100-30 der US-amerikanischen Southern Air Transport (SAT) (N911SJ) kurz nach dem Start vom Flughafen Juba (Sudan) nacheinander alle vier Triebwerke an Leistung. Bei der Rückkehr und Notlandung auf dem Startflughafen wurde das Landebahnende überrollt und das Flugzeug irreparabel beschädigt. Alle fünf Insassen, vier Besatzungsmitglieder und ein Passagier, überlebten.[30]
  • Am 31. Januar 1991 wurde eine AC-130H der US Air Force (69-6567) während des Unternehmens „Desert Storm“ nahe Ras Al Khafji (Saudi-Arabien) durch eine Luftabwehrrakete abgeschossen. Alle 14 Besatzungsmitglieder wurden getötet.[31]
  • Am 16. März 1991 wurde eine L-100-30 der angolanischen Transafrik, gemietet von der bolivianischen Transportes Aéreos Bolivianos (TAB) (CP-1564), während des Reisefluges in Flugfläche 170 (etwa 5180 Meter) mit einer Luftabwehrrakete abgeschossen. Die Maschine stürzte 32 Kilometer von Malanje (Angola) entfernt ab. Alle 9 Insassen, 3 Besatzungsmitglieder und 6 Passagiere, wurden getötet.[33]
  • Am 2. September 1991 rollte eine L-100-20 der US-amerikanischen Southern Air Transport (SAT) (N521SJ) auf dem Flughafen von Wau (Sudan) auf dem Weg zur Startbahn über eine Landmine und wurde zerstört. Alle fünf Besatzungsmitglieder überlebten.[34]
  • Am 17. September 1991 wurde eine L-100-30 der Ethiopian Airlines (ET-AJL) bei der Rückkehr zum Flughafen Dschibuti in den Berg Mount Arey geflogen. Aufgrund von Problemen mit dem Bugfahrwerk war der Flug nach Dire Dawa abgebrochen worden. Alle 4 Besatzungsmitglieder wurden getötet.[35]
  • Am 5. Oktober 1991 geriet an einer C-130H der indonesischen Luftstreitkräfte (TNI-AU A-1324) kurz nach dem Start vom Flughafen Jakarta-Halim (Indonesien) ein Triebwerk in Brand. Offenbar ging die Kontrolle über das Flugzeug verloren, und es stürzte in ein Ausbildungszentrum 3 Kilometer südlich des Flughafens. Von den 134 Insassen kamen 133 ums Leben, alle 12 Besatzungsmitglieder und 121 Passagiere, außerdem wurden 2 Personen am Boden getötet. Dies war der viertschwerste Unfall einer Hercules, gemessen an der Anzahl der Todesopfer.[36]
  • Am 26. September 1992 stürzte eine C-130H der Nigerianischen Luftwaffe (NAF911) kurz nach dem Start in einen Sumpf mit Mangrovenbäumen. Unmittelbar nach dem Abheben war das Triebwerk 2 ausgefallen, kurz darauf gefolgt von einem zweiten. Die Piloten wollten in einem Kanal notwassern, es kam jedoch zu einem dritten Triebwerksausfall. Das Flugzeug stürzte 7 Kilometer westlich des Startflughafens Lagos (Nigeria) senkrecht zu Boden. Die Maschine war auf dem Weg nach Kaduna (Nigeria) und Jos. Alle 159 Insassen, 8 Besatzungsmitglieder und 151 Passagiere, kamen ums Leben; dies ist die amtliche Angabe. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass mehr Personen an Bord waren, da keine Ladepapiere erstellt wurden. Weitere Berichte geben 163 Insassen an, andere 174 und sogar 200 Personen, da unter den Toten unidentifizierte Kinder waren ebenso wie militärisches Personal, das quasi „per Anhalter“ unterwegs war. In jedem Fall war dies der – an der Zahl der Todesopfer gemessene – schwerste Unfall einer Lockheed Hercules.[37][38][39]
  • Am 26. Februar 1996 stürzte eine C-130H der sudanesischen Luftstreitkräfte (Kennzeichen unbekannt) nahe Jabal Awliya (Sudan, 40 Kilometer südlich von Khartum) zehn Minuten vor der Landung auf dem Flughafen Khartum brennend ab. Alle 91 Insassen, 5 Besatzungsmitglieder und 86 Passagiere kamen ums Leben.[41]
  • Am 15. Juli 1996 verunglückte eine C-130H der belgischen Luftwaffe (CH-06) bei der Landung auf dem Flughafen Eindhoven (Niederlande). Die Maschine war durch die niederländische Luftwaffe gechartert worden. Nach mehreren Vogelschlägen verloren die linken Triebwerke 1 und 2 an Leistung, die Besatzung stellte jedoch Triebwerk 3 ab. Das Flugzeug stürzte neben der Landebahn ab. Die Feuerwehr des Flughafens Eindhoven bemerkte allerdings erst nach 23 Minuten, dass sich Passagiere in der Kabine befanden. Von den 41 Insassen kamen 34 ums Leben, davon alle 4 Besatzungsmitglieder sowie 30 Passagiere; lediglich 7 Passagiere überlebten (siehe auch Luchtcomponent-Flug 610).[42]
  • Am 13. März 1997 stürzte eine C-130 der iranischen Luftwaffe (Kennzeichen unbekannt) 24 Kilometer vom Zielflughafen Maschhad (Iran) entfernt ab, nachdem die Piloten Triebwerksprobleme gemeldet hatten. Alle 86 Insassen kamen ums Leben.[43]
  • Am 26. Dezember 1998 stürzte eine L-100-30 Hercules der angolanischen Transafrik (S9-CAO) in dichtem Dschungel 25 Kilometer vom Startflughafen von Huambo (Angola) entfernt ab. Die Maschine wurde im Auftrag der Vereinten Nationen betrieben. Aufgrund heftiger Kämpfe in diesem Gebiet war es den Vertretern der UNO unmöglich, zum Wrack zu gelangen und die Absturzursachen zu untersuchen. Alle 14 Insassen, 4 Besatzungsmitglieder und 10 Passagiere, kamen ums Leben.[45]
  • Am 2. Januar 1999 wurde eine L-100-30 der angolanischen Transafrik (D2-EHD) 80 Kilometer nördlich von Huambo (Angola) durch Rebellen der UNITA abgeschossen. Die Maschine war im Auftrag der Vereinten Nationen unterwegs. Alle 9 Insassen, 4 Besatzungsmitglieder und 5 Passagiere, wurden getötet.[46]
  • Am 28. Dezember 1999 überrollte eine L-100-30 der angolanischen Transafrik (S9-BOP) auf dem Flugplatz Cuango-Luzamba (Angola) das Landebahnende und rutschte in eine 12 Meter tiefe Schlucht. Die Landebahn war nur 910 Meter lang, ihre Oberfläche bestand aus Erde. Als Ladung war Dieseltreibstoff an Bord. Alle vier Besatzungsmitglieder überlebten den Unfall.[47]

2000er-Jahre

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  • Am 17. Juni 2002 stürzte eine von Hawkins & Powers Aviation betriebene C-130A (Kennzeichen N130HP) während der Waldbrandbekämpfung in der Nähe von Walker, Kalifornien ab. Nach dem Abwurf der Löschmittel klappten beide Tragflächenseiten nach oben, die rechte brach sofort ab, kurz darauf gefolgt von der linken. Der Rumpf stürzte nahezu senkrecht zu Boden. Alle drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[51] Die Unfalluntersuchung ergab Ermüdungsrisse in der Tragfläche als Ursache für Auseinanderbrechen und Absturz.[52]
  • Am 10. Juni 2005 setzte eine L-100-30 der angolanischen Transafrik (S9-BAS) am Flughafen Lokichoggio (Kenia) sehr hart vor der Landebahn auf. Dabei brach der obere Mittelrumpf auf. Die ohnehin nur 1800 Meter lange Landebahn war durch eine bei der Landung beschädigte Hawker-Siddeley HS 780 Andover der kenianischen 748 Air Services (5Y-SFE) teilweise blockiert. Drei kleinere Verkehrsflugzeuge landeten auf dem verbliebenen Landebahnstück, während die Piloten zweier Antonow An-12 nach Juba (Sudan) auswichen. Auch dem Hercules-Kapitän wurde nahegelegt, zu einem anderen Flughafen auszuweichen. Er entschied sich jedoch für eine Landung vor Ort. Kurz vor dem Stillstand schlug die rechte Tragfläche auch noch in die Andover ein, was dieser den Rest gab und auch sie zum Totalschaden machte. Die Hercules war im Auftrag der Vereinten Nationen unterwegs. Alle fünf Besatzungsmitglieder überlebten die Bruchlandung.[53][54]
  • Am 6. Dezember 2005 stürzte eine Lockheed C-130E der iranischen Luftwaffe (IrAF 5-8519) im Anflug auf den Flughafen Teheran-Mehrabad (Iran) in ein zehnstöckiges Wohnhaus im Wohngebiet Azari. Acht Minuten nach dem Start hatte die Besatzung Triebwerksprobleme mit dem Motor 4 (rechts außen) gemeldet und war für eine Notlandung umgekehrt. Insgesamt kamen 106 Personen ums Leben, alle 94 Insassen, 10 Besatzungsmitglieder und 84 Passagiere; in dem Hochhaus wurden weitere 12 Menschen getötet.[55]
  • Am 5. Mai 2006 brannte eine C-130H der belgischen Luftwaffe (CH-02) auf dem Flughafen Brüssel-Zaventem (Belgien) vollständig aus. Im Wartungshangar der belgischen Fluggesellschaft Sabena war ein Brand ausgebrochen, der erst 3 Stunden später unter Kontrolle gebracht werden konnte, nachdem das Dach eingestürzt war. Auch drei Airbus A320 verschiedener Fluggesellschaften brannten aus. Personen kamen nicht zu Schaden.[56]
  • Am 12. Juli 2006 schlug eine L-100-30 der angolanischen Transafrik (S9-BOF) beim zweiten Landeversuch auf dem Flughafen von Kigoma (Tansania) mit hoher Sinkgeschwindigkeit 300 Meter links von der Landebahn 16 am Boden auf und wurde zerstört. Die Maschine wurde im Auftrag der Vereinten Nationen betrieben. Alle fünf Besatzungsmitglieder überlebten.[57]
  • Am 13. August 2006 stürzte eine L-100-30 der Air Algérie (7T-VHG) auf dem Weg von Algier nach Frankfurt in der Nähe der italienischen Stadt Piacenza ab, nachdem es im Anschluss an den Ausfall des Autopiloten zum Kontrollverlust gekommen war. Die 3 Besatzungsmitglieder überlebten den Unfall nicht (siehe auch Air-Algérie-Flug 2208).[58]
  • Am 20. Mai 2009 flog eine L-100-30 der indonesischen Luftstreitkräfte (TNI-AU A-1325) während des Anflugs auf den Militärflugplatz Iswahyudi bei der Stadt Madiun (Indonesien) in vier Häuser, fing Feuer und rutschte in ein Reisfeld. Insgesamt wurden 99 Menschen getötet, 2 am Boden und 97 der 112 Insassen (14 Besatzungsmitglieder und 98 Passagiere).[59]

2010 bis 2019

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  • Am 4. Juni 2010 kam es mit einer L-100-30 der angolanischen Transafrik (S9-BAT), die von der US-amerikanischen National Airlines betrieben wurde, zu einem Landeunfall in Afghanistan. Auf der Sharana Air Base kam die Maschine neben der Landebahn zum Liegen. Alle Insassen überlebten.[60]
  • Am 12. Oktober 2010 verunglückte eine L-100-20 (5X-TUC) der angolanischen Transafrik, die im Auftrag der NATO-Truppen von der US-amerikanischen National Airlines betrieben wurde. Die Maschine war unterwegs von der Bagram Air Base zum Flughafen Kabul 30 Kilometer östlich des Zielflughafens. Bei dem Unfall kamen alle acht Besatzungsmitglieder ums Leben.[61]
  • Am 11. Februar 2014 verunglückte eine C-130H der algerischen Luftstreitkräfte (Kennzeichen 7T-WHM) in bergigem Gelände nahe Aïn Kercha. Die Maschine befand sich im Anflug auf den Flughafen Constantine, als sie 30 Kilometer südlich davon mit dem Gelände kollidierte. Von den 77 Personen an Bord kamen 76 ums Leben.[62]
  • Am 30. Juni 2015 stürzte eine rund 50 Jahre alte C-130B der indonesischen Luftstreitkräfte (A-1310) in Medan auf der indonesischen Insel Sumatra nach dem Abheben 4,7 Kilometer südwestlich des Startflughafens Polonia in ein Wohngebiet. Die Piloten hatten Probleme gemeldet und eine Umkehr angekündigt. Alle 122 Insassen wurden getötet, 12 Besatzungsmitglieder und 110 Passagiere. Auch wurden zahlreiche Häuser zerstört und dort weitere 17 Menschen getötet. Mit insgesamt 139 Toten war dies der drittschwerste Unfall einer Hercules, gemessen an der Anzahl der Todesopfer (siehe auch Flugzeugabsturz in Medan 2015).[63]
  • Am 11. Juli 2016 kam eine C-130H der portugiesischen Luftstreitkräfte (16804) bei der Startbeschleunigung auf dem Militärflugplatz Montijo nach links und anschließend nach rechts von der Startbahn ab, fing Feuer und stürzte knapp 1500 Meter hinter der Startbahn ab. Von sieben Besatzungsmitgliedern starben drei, vier weitere wurden verletzt.[66][67]
  • Am 10. Juli 2017 stürzte eine KC-130T des United States Marine Corps (Bu 165000) in der Deltaregion des Mississippi River (USA) ab. Auslöser war der Bruch des Propellerblatts am Triebwerk 2 (links innen), das den Flugzeugrumpf von rechts her aufschlitzte und durch ihn hindurch schoss, woraufhin sich auch der Propeller 3 (rechts innen) löste und den Rumpf sowie die Höhenflosse beschädigte. Anschließend brach das gesamte Rumpfvorderteil ab und stürzte zu Boden, gefolgt vom Rest der Maschine. Alle 16 Insassen, 8 Besatzungsmitglieder und 8 Passagiere, wurden getötet.[70]
  • Am 6. Dezember 2018 kollidierten eine McDonnell Douglas F/A-18C/D und eine KC-130J des United States Marine Corps (Bu 167981) während eines Tankmanövers östlich Japans miteinander. Die Besatzung der F/A-18 konnte sich aus dem Flugzeug katapultieren und der WSO wurde gerettet, während der Pilot nur noch tot geborgen werden konnte.[73] Die fünfköpfige Besatzung des Tankflugzeuges wurde zunächst als vermisst gemeldet und nach dem Abbruch der Suche am 11. Dezember 2018 für tot erklärt.[74][75]
  • Am 29. September 2020 kollidierten eine KC-130J und eine F-35B des United States Marine Corps bei einem Luftbetankungsmanöver über Kalifornien. Die F-35B stürzte ab und wurde zerstört, ihr Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz. Die KC-130J verlor beide Propeller der rechten Tragfläche, die Piloten konnten das Flugzeug auf einem Feld bauchlanden. Alle acht Besatzungsmitglieder blieben unverletzt.[79] Das schwer beschädigte Flugzeug wurde zum Abtransport teildemontiert.[80]
  • Am 4. Juli 2021 stürzte eine C-130H der philippinischen Luftwaffe (PhilAF 5125) beim Versuch, nach einem misslungenen Landeversuch auf dem Flughafen der Stadt Jolo durchzustarten, in das Barangay Bangkal der nahegelegenen Stadtgemeinde Patikul und fing Feuer.[81] Mindestens 47 der 96 Insassen sowie 3 Zivilisten am Boden kamen ums Leben.[82][83][84]

Einzelnachweise

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  1. Peter C. Smith: The Lockheed Martin C-130 Hercules – A Complete History, Manchester 2010, ISBN 9 780859 791533, S. 373–382.
  2. René J. Francillon: Lockheed Aircraft since 1913. Putnam Aeronautical Books, London 1987, ISBN 0-85177-805-4, S. 355–368.
  3. Smith 2010, S. 385 ff.
  4. Lockheed Hercules Statistics, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Februar 2020.
  5. Unfallbericht C-130A 56-0528, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Februar 2020.
  6. Unfallbericht C-130A Hercules 56-0526, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  7. Unfallbericht C-130A Hercules 57-0468, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  8. Unfallbericht C-130B Hercules TNI-AU A-1307, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  9. Unfallbericht C-130B Hercules 60-0297, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  10. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 105 (englisch), Dezember 2007, S. 2007/191.
  11. Unfallbericht Lockheed L-100 CF-PWO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. Februar 2020.
  12. Lars Olausson: Lockheed Hercules 1954–2005, S. 64. Såtenäs 2004.
  13. Unfallbericht C-130K XV194, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. August 2018.
  14. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 226.
  15. Unfallbericht L-100 Hercules N100AK, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020.
  16. Unfallbericht L-100 Hercules N102AK, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020.
  17. Unfallbericht Lockheed L-100-20, C-FPWX Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 6. April 2019.
  18. Unfallbericht C-130H 74-2064, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. November 2017.
  19. Flugunfalldaten und -bericht L-100-20 Hercules D2-EAS im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  20. Unfallbericht L-100 Hercules N17ST, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Februar 2020.
  21. Unfallbericht L-100 Hercules N24ST, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Februar 2020.
  22. Unfallbericht C-130H-MP Hercules TNI-AU A-1322, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  23. Unfallbericht L-100-30 Hercules N15ST, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  24. Unfallbericht L-100-30 Hercules N517SJ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  25. Unfallbericht L-100-30 Hercules HB-ILF, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  26. Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle: Unfallbericht Nr. 1987/A 26 1366 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sust.admin.ch
  27. Unfallbericht C-130B PakAF 23494, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Februar 2020.
  28. Unfallbericht L-100-20 Hercules S9-NAI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  29. Unfallbericht L-100-30 Hercules 7T-VHK, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  30. Unfallbericht L-100-30 Hercules N911SJ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  31. Unfallbericht AC-130H Hercules 69-6567, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  32. Unfallbericht C-130H Hercules GrAF 748, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  33. Unfallbericht L-100-30 Hercules CP-1564, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  34. Unfallbericht L-100-20 Hercules N521SJ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  35. Unfallbericht L-100-30 Hercules ET-AJL, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Februar 2020.
  36. Unfallbericht C-130H Hercules TNI-AU A-1324, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  37. Unfallbericht C-130H Hercules NAF911, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  38. Smith 2010, S. 396.
  39. Olausson 2004, S. 88.
  40. Unfallbericht C-130H Hercules IrAF 5-8521, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Februar 2020.
  41. Unfallbericht C-130H Hercules SudAF xxx, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Februar 2020.
  42. Unfallbericht C-130H Hercules CH-06, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020.
  43. Unfallbericht C-130 Hercules IrAF xxx, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Februar 2020.
  44. Unfallbericht C-130H Hercules GrAF 750, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  45. Unfallbericht L-100-30 Hercules S9-CAO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  46. Unfallbericht L-100-30 Hercules D2-EHD, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Februar 2020.
  47. Unfallbericht L-100-30 Hercules S9-BOP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  48. Unfallbericht A300 EP-IBR, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Mai 2020.
  49. Unfallbericht Hercules Kennz. unbekannt, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Mai 2020.
  50. Flugunfalldaten und -bericht KC-130 Bu 160021 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Januar 2022.
  51. Unfallbericht C-130A N130HP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. Juli 2017.
  52. 4 crewmen dead in C-130 air tanker crash, military says (Memento des Originals vom 3. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/durangoherald.com durangoherald.com, 2. Juli 2012, updated 3. Juli 2012, abgerufen am 11. Juli 2017.
  53. Unfallbericht L-100-30 Hercules S9-BAS, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  54. Unfallbericht HS 780 Andover 5Y-SFE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. September 2020.
  55. Flugunfalldaten und -bericht C-130E Hercules IrAF 5-8519 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Februar 2020.
  56. Flugunfalldaten und -bericht C-130H Hercules CH-02 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020.
  57. Unfallbericht L-100-30 Hercules S9-BOF, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  58. Unfallbericht L-100-30 Hercules 7T-VHG, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. November 2017.
  59. Unfallbericht L-100-30 Hercules TNI-AU A-1325, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2020.
  60. Unfallbericht L-100-30 Hercules S9-BAT, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
  61. Unfallbericht L-100-20 Hercules 5X-TUC, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Februar 2020.
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