Lohe (Bad Oeynhausen)

Stadtteil von Bad Oeynhausen

Lohe (bis 1926 Niederbecksen, plattdeutsch: Nienbiesen) ist der südlichste Stadtteil der Stadt Bad Oeynhausen im Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen.

Lohe
Wappen von Lohe
Koordinaten: 52° 11′ N, 8° 48′ OKoordinaten: 52° 10′ 48″ N, 8° 48′ 2″ O
Höhe: 154 m ü. NN
Fläche: 6,59 km²
Einwohner: 3503 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 532 Einwohner/km²
Eingemeindung: Format invalid
Postleitzahl: 32545
Vorwahl: 05731
KarteBad Oeynhausen (Stadtzentrum)DehmeEidinghausenLoheRehmeVolmerdingsenWersteWulferdingsen
Karte
Lage von Lohe in Bad Oeynhausen

Lohe ist der südlichste Stadtteil der Stadt Bad Oeynhausen. Lohe grenzt im Norden an das Stadtzentrum, im Osten an den Stadtteil Rehme, im Westen an die Stadt Löhne und im Süden an die Stadt Vlotho, beide im Kreis Herford gelegen. In Lohe liegt der südlichste Punkt des Kreises Minden-Lübbecke.

Das nördliche Gebiet des Stadtteils Lohe liegt im flachwelligen Oeynhausener Hügelland, einem Teilbereich des Ravensberger Hügellands, das von Bächen teilweise stark zertalt ist; typisch sind die als Sieke bezeichneten Kastentälchen. Der nördliche Teil der Fläche wird von Gestein des Unteren Jura (Lias) gebildet, der südliche Teil liegt auf Gestein des Oberen Muschelkalks (Keuper).[1] Der südlichste Bereich Lohes mit Höhen deutlich über 200 Meter ü NN ist schon Teil des Lipper Berglandes, wobei die Grenze zwischen Ravensberger Hügel- und Lipper Bergland nicht trennscharf verläuft.

Geschichte

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Die Bauerschaft Niederbecksen gehörte bis zur Franzosenzeit zur Vogtei Vlotho im Amt Vlotho der Grafschaft Ravensberg. Der Ort kam 1816 zunächst zum Kreis Herford, wechselte aber 1832 in den Kreis Minden, wo er eine Gemeinde im Amt Rehme bildete. Die Gemeinde Niederbecksen wurde 1927 in Lohe umbenannt, nachdem der Ortsteil Niederbecksen-Bruch am 1. April 1926 gegen eine Entschädigungszahlung von 25.000 Mark an die Stadt Bad Oeynhausen abgegeben wurde.[2][3] Anlässlich der kommunalen Neugliederung, die am 1. Januar 1973 in Kraft trat, wurde die Gemeinde Lohe mit einer Gesamtfläche von rund 6,59 km² sowie 2657 Einwohnern ebenfalls nach Bad Oeynhausen eingemeindet.[4] Vorher gehörte sie zum Amt Rehme mit dem Amtssitz Werste im Kreis Minden. Aktuell wird hier der altgermanische Versammlungsort Marklo vermutet.[5]

Der Ortsteil wird oft die Lohe genannt; angesichts der hohen Lage sagt man in Bad Oeynhausen üblicherweise „Er wohnt auf der Lohe“ statt „Er wohnt in Lohe“.

Einwohnerentwicklung

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Bei den Zahlen von 1961 und 1970 handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (nur Erstwohnsitze).[6] Bei den Angaben ab 2001 sind die Zweitwohnsitze mit enthalten.[7]

Jahr Einwohner
1961 (6. Juni) 2228
1970 (27. Mai) 2642
1972 (31. Dezember) 2657
2001 (31. Dezember) 3360
2002 (31. Dezember) 3368
2003 (31. Dezember) 3318
2004 (31. Dezember) 3303
2005 (31. Dezember) 3283
Jahr Einwohner
2006 (31. Dezember) 3457
2007 (31. Dezember) 3467
2008 (31. Dezember) 3462
2009 (31. Dezember) 3433
2010 (31. Dezember) 3389
2011 (31. Dezember) 3396
2018 (31. Dezember) 3447
 
Grundschule Lohe (Hintergrund) mit Martin-Luther-Kirche und dem Kindergarten
 
Ev.-luth. Martin-Luther-Kirche im Bad Oeynhausener Ortsteil Lohe

Wirtschaft und Infrastruktur

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Auf der Lohe befindet sich ein 56 ha großes Gewerbegebiet mit Betrieben aus den Branchen Maschinenbau, Farb- und Lackherstellung und Möbelherstellung.[8]

Die Schule auf dem Hellerhagen (Hellerhagener Straße/Valdorfer Straße) wurde in den Jahren 1904 bis 1905 errichtet und war die südlichste des Kreises Minden. Die Loher Schule (an der Loher Straße, heute Wohnhaus) wurde 1912 gebaut. Nach dem Neubau (heutiges Schulgebäude an der Loher Straße) und der Zusammenlegung der Schulen im Jahre 1956 wurde das Schulgebäude Hellerhagen verkauft. Seit 1969 ist die Schule eine Grundschule.[9] Seit 2010 ist sie ein Teilstandort des Grundschulverbunds Wichern-Lohe.[10] Außerdem befindet sich auf der Lohe ein Kindergarten.[11]

Sehenswürdigkeiten

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Die Kirchengemeinde Lohe wurde 1889 von Rehme abgepfarrt, die Martin-Luther-Kirche 1892 eingeweiht. Sie wurde in den Jahren 1964 bis 1966 renoviert. Der Backsteinbau wurde dabei verputzt, aus einer bis dahin roten Backsteinfassade wurde ein weißer Putzanstrich. Im Januar 1990 wurde der 16 Meter hohe Turmhelm durch einen Orkan vom Turmschaft gerissen und danach in der früheren Form wieder aufgebaut. Die von Kaiserin Auguste Viktoria gestiftete Altarbibel ist noch vorhanden.[12]

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Commons: Lohe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden. Bearbeitet von Sofie Meisel. (Geographische Landesaufnahme 1:200000, Naturräumliche Gliederung Deutschlands), Remagen 1959. online
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 259.
  3. Rico Quaschny: Dr. Fritz Neuhäußer (1877-1939), Bürgermeister der Stadt Bad Oeynhausen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. In: Beiträge zur Heimatkunde der Städte Löhne und Bad Oeynhausen. Heft 21. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-881-5, S. 162.
  4. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 115.
  5. A. Hunecke, R. Quaschny: Rehme, 1250 Jahre Orts- und Heimatgeschichte. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-465-6, S. 50.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 326 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. »Zahlen/Daten« auf der Website der Stadt Bad Oeynhausen laut Einwohnermeldeamt Stadt Bad Oeynhausen (Memento des Originals vom 5. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badoeynhausen.de; die Zahlen enthalten auch die mit zweitem Wohnsitz gemeldeten Einwohner
  8. Gewerbegebiet Lohe (Memento des Originals vom 4. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badoeynhausen.de
  9. Schulchronik auf der Website der Grundschule Lohe (Memento vom 16. August 2005 im Internet Archive)
  10. Bad Oeynhausen: Schulen (Memento des Originals vom 20. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badoeynhausen.de
  11. Bad Oeynhausen: Kindergärten (Memento des Originals vom 5. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badoeynhausen.de
  12. Website der Kirchengemeinde Lohe (im Kirchenkreis Vlotho) (Memento des Originals vom 19. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-vlotho.de