Lotus T128 (Le Mans Prototype)

Rennwagen, den Lotus in der Saison 2013 bei der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans einsetzte.

Der Lotus T128 ist ein Rennwagen, den Lotus in der Saison 2013 bei der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, dort in der Klasse „LMP2“, einsetzte.[1] Er basiert in weiten Teilen auf dem Vorgängermodell Lotus Lola B12/80.[2]

Der T128 bei den 24 Stunden von Le Mans (2013)…
Das Vorgängermodell Lotus Lola B12/80, gefahren von Thomas Holzer, Luca Moro und Mirco Schultis in Le Mans (2012)
Jan Charouz, Dominik Kraihamer und Thomas Holzer als Fahrer des Lotus T128 (#32) bei den 6 Stunden von Silverstone, 2013

Geschichte

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Für dieses Projekt ging Lotus eine Kooperation mit verschiedenen Partnern ein: Für den Entwurf zeichnete der britische Ex-Sauber-Ingenierur James Key verantwortlich. Konstruktion und Bau übernahmen Advanced Design and Engineering Systems Solutions (ADESS) aus München und Kodewa aus Greding. Der Motor kam von Praga aus Tschechien und basierte auf einem BMW-S5-V8-Saugmotor.[3]

Fahrer waren unter anderem James Rossiter, Thomas Holzer, Vitantonio Liuzzi und Lucas Auer.

Die Lotus T128 bestritten in der FIA WEC 2013 insgesamt 8 Rennen, erzielten aber keine Siege, Pole Positions oder schnellste Runden. Die beste Platzierung war der dritte Platz beim 6-Stunden-Rennen auf dem Circuit of the Americas.[4]

Im Gesamt-Schlussklassement der „LM 24 / 2013“ belegten sie die Plätze 49 und 55.[5]

Der Motor des Lotus T128 war eine von Praga überarbeitete[6] Variante des BMW-S65-V8-Saugmotors, wie er auch im M3-Modell eingesetzt war.[7] Die Ingenieure verwendeten den Serienblock des S65 und reduzierten dessen Hubraum auf 3,6 Liter, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erzielen. Sein maximales Drehmoment von 405 Nm erreichte der Motor bei 7000/min. Die maximale Leistung von rund 450 PS (340 kW) hatte das Triebwerk bei einer Höchstdrehzahl von 9500/min. Hewland Transmissions entwickelte für den T128 ein spezielles sequenzielles Sechsgang-Getriebe.[7]

Fahrwerk

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Das Chassis war als Monocoque mit einer integrierten Überrollschutzstruktur konstruiert und wurde aus kohlenstofffaserverstärktem Polymer gefertigt.[7] Die Aufhängung an Vorder- und Hinterachse des Fahrzeugs bestand aus Doppelquerlenkern mit Drehstabfedern, die im Monocoque des Autos untergebrachten Dämpfer wurden über Schubstangen betätigt. Der Lotus T128 hatte Brembo-Scheibenbremsen mit Scheiben aus kohlenstofffaserverstärktem Siliciumcarbid und eine elektrische Servolenkung.

Aerodynamik

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Stephane Chosse, Gründer von ADESS und maßgeblich an der Entwicklung des T128 beteiligt, sagte, dass die Aerodynamik des Autos die Priorität bei seinem Entwurf gewesen sei und er einen ähnlichen Grundgedanken wie in seinen Jahren in der Formel 1 (z. B. HRT F112) verfolgt habe.[8] Die aerodynamische Weiterentwicklung des Designs erfolgte im Windkanal am Hauptsitz des Mercedes AMG F1 Teams in Brackley.[9]

Vorgängermodell: Lotus Lola B12/80

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Die äußeren Unterschiede zwischen den beiden Modellen zeigen sich am deutlichsten bei der Ausgestaltung der vorderen „Kotflügel“ (Le-Mans-Beleuchtung), dem Fahrzeugende (typisches, langes „Le-Mans-Heck“) und der Ausgestaltung der mittleren Finne. Die Motoren kamen von Judd, Mazda und HDP (Honda Performance Development).

Rennhistorie

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Le Mans Ergebnisse

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Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis Motor Reifen Runden Rückst.
auf Sieger
Rückst. auf
Vordermann
Ausfall-
grund
Beste
Runde
Beste
Zeit
Beste
Ø-Geschw.
49 (ausgefallen) LMP2 32 Team Kolles
(für Lotus)
Deutschland  Thomas Holzer
Osterreich  Dominik Kraihamer
Tschechien  Jan Charouz
Lotus T128 Praga 3.6L V8 D 219 129 Runden 2 Runden Getriebe 82 3:43.389 219,6 km/h
55 (ausgefallen) LMP2 31 Vereinigte Staaten  Kevin Weeda
Vereinigtes Konigreich  James Rossiter
Frankreich  Christophe Bouchut
Lotus T128 Praga 3.6L V8 D 17 331 Runden 5 Runden Elektrik 2 3:53.344 210,3 km/h

FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

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Jahr Team Chassis Motor Nr. Fahrer Einsatz in

Rennen

Rennen End-Ergab.
1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte Rang
SIL SPA LMS SÃO AUS FUJ SHA BHR
2013 Lotus Lotus T128 Praga 3.6 L V8 31 Lucas Auer
Christophe Bouchut
Vitantonio Liuzzi
James Rossiter
Kevin Weeda
8
1,3–4,7
1–2, 5–8
2–3, 5–6
1–8
DNF 6 DNF DNF DNF 7 DNF DNF 11 8
32 Jan Charouz
Thomas Holzer
Dominik Kraihamer
1–8
1–8
1–8
NC 5 DNF DNF 3 6 6 DNF 37 7
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung
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Commons: Lotus T128 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.motorsport-xl.de/news/2013/FIA-WEC/Lotus-LMP2-in-der-FIA-WEC-und-den-24h-Le-Mans-9442.html
  2. 2012 Lola B12/80 | Review. In: Supercars.net. 22. April 2016, abgerufen am 23. Oktober 2021 (amerikanisches Englisch).
  3. https://www.motorsport-xl.de/news/2013/FIA-WEC/Lotus-LMP2-schliesst-sich-mit-Praga-und-Charouz-zusammen-9856.html
  4. John Dagys: Audi Holds Off Toyota, Wins at COTA – Sportscar365. Abgerufen am 20. Oktober 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. 2013 Mans results - FIA World Endurance Championship. Abgerufen am 22. Oktober 2021.
  6. Lotus T128 LMP2 Hits the Track. 4. April 2013, abgerufen am 20. Oktober 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. a b c Chuck Tannert: Lotus T128 Le Mans Prototype takes to the track. 2. April 2013, abgerufen am 20. Oktober 2021 (amerikanisches Englisch).
  8. Lotus T128: Die Entstehung des neuen LMP2-Autos. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  9. Sam: Lotus T128 (CLM P1/01). In: Racecar Engineering. Abgerufen am 21. Oktober 2021 (amerikanisches Englisch).