Metzlersreuth
Metzlersreuth ist ein Gemeindeteil der Stadt Gefrees im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Metzlersreuth hat eine Fläche von 10,055 km². Sie ist in 1005 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10004,93 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Entenmühle, Gottmannsberg, Hämmerlas, Hermersreuth, Schamlesberg und Schweinsbach.[4]
Metzlersreuth Stadt Gefrees
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Koordinaten: | 50° 4′ N, 11° 44′ O |
Höhe: | 524 m ü. NHN |
Einwohner: | 208 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 95482 |
Vorwahl: | 09254 |
Geografie
BearbeitenDas Dorf ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Ort fließen der Köhlersgrundbach und der Schweinsbach zum Metzlersreuther Bach zusammen, einem linken Zufluss der Ölschnitz. Westlich von Metzlersreuth steht der Hermanns-Ahorn, der als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Grünstein vorbei nach Gefrees zur Staatsstraße 2180 (2,5 km nördlich) bzw. nach Hermersreuth (1,5 km südwestlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Schamlesberg (1 km nordöstlich) und nach Wülfersreuth (1,8 km südöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Schweinsbach (1,5 km östlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1350 als „ze Metzelsreut“ erstmals urkundlich erwähnt.[6]
Zur Realgemeinde Metzlersreuth gehörten Entenmühle und Schweinsbach. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Metzlersreuth aus 35 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit und die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Gefrees zu. Grundherren waren
- das bayreuthische Kastenamt Gefrees: 3 Halbhöfe, 3 Gütlein, 1 Haus;
- das bayreuthische Amt Stein: 5 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 3 Söldengüter, 1 Gütlein, 1 Haus, 3 Tropfhäuser;
- die bambergische Amtsverwaltung Grünstein: 5 Halbhöfe, 4 Sölden, 1 Gütlein, 1 Tropfhäuslein.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Grünstein dem Justiz- und Kammeramt Gefrees. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Metzlersreuth gebildet. Zu diesem gehörten Entenmühle, Gottmannsberg, Grünhügel, Grünstein, Kastennmühle, Langenzell, Schamlesberg und Schweinsbach. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Metzlersreuth, zu der Entenmühle, Gottmannsberg, Hämmerlas, Hermersreuth, Langenzell, Schamlesberg und Schweinsbach gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Gefrees zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Gefrees. 1840 wurde die Gemeinde Metzlersreuth an das Landgericht Berneck und an das Rentamt Marktschorgast überwiesen (1919 in Finanzamt Marktschorgast umbenannt). Ab 1862 gehörte Metzlersreuth zum Bezirksamt Berneck. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Berneck (1879 in Amtsgericht Berneck umgewandelt). 1929 wurde die Gemeinde schließlich an das Bezirksamt Münchberg (1939 in Landkreis Münchberg umbenannt) und das Finanzamt Münchberg abgegeben, 1931 auch an das Amtsgericht Münchberg. Seit 1959 ist das Amtsgericht Bayreuth zuständig.[8] Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 10,052 km².[9] Am 1. Juli 1972 kam Metzlersreuth an den Landkreis Bayreuth.[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Metzlersreuth am 1. Januar 1973 nach Gefrees eingemeindet.[10][11]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Kriegerdenkmal
- Haus Nr. 29: Zweigeschossiges Satteldachhaus
- Haus Nr. 44: Türrahmung
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 2: Am zugehörigen Stallgebäude ein Türsturz, der am Scheitelstein mit „SW ANO 1781“ bezeichnet ist.[12]
- Haus Nr. 21: Zweigeschossiger, ehemals eingeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach. Die Türrahmungen korbbogig, die Rahmung der Wohnungstür mit reliefierter Rankendekoration, am Scheitelstein bezeichnet „JV“ (=Johann Vogel); der Scheitelstein der Stalltür bezeichnet „1825“.[12]
- Haus Nr. 30: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 48: Wohnstallbau mit Satteldach, vermutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die korbbogige Haustür von Pilastern und Archivolte gerahmt, ebenso die Stalltür, Giebel aus zum Teil verschaltem Fachwerk.[12]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Metzlersreuth
Jahr | 1812 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 396 | 510 | 549 | 546 | 546 | 541 | 543 | 529 | 574 | 541 | 508 | 486 | 458 | 465 | 452 | 413 | 415 | 396 | 401 | 568 | 531 | 485 | 408 | 381 |
Häuser[13] | 74 | 79 | 82 | 47 | 79 | 78 | 83 | 86 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [14] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [24] | [25] | [25] | [25] | [26] | [25] | [9] | [27] |
Ort Metzlersreuth
Jahr | 1799 | 1812 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 119 | 222 | 241 * | 338 * | 328 | 318 | 286 | 243 | 292 | 243 | 231 | 208 |
Häuser[13] | 34 | 45 | 48 | 46 | 46 | 48 | 52 | 54 | ||||
Quelle | [28] | [8] | [29] | [15] | [17] | [20] | [22] | [24] | [26] | [9] | [27] | [1] |
Religion
BearbeitenMetzlersreuth ist nach St. Johannes der Täufer (Gefrees) gepfarrt und seit der Reformation ist der Ort evangelisch-lutherisch geprägt.[7][9]
Literatur
Bearbeiten- Tilmann Breuer: Landkreis Münchberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 13). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 450619397, S. 24.
- Johann Kaspar Bundschuh: Metzlersreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 590–591 (Digitalisat).
- Annett Haberlah-Pohl: Münchberg. Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 39). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2011, ISBN 978-3-7696-6556-7.
- Sabine Hafner: Gefrees 2035: Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für die Stadt Gefrees. Gefrees 2019, S. 147–149 (Digitalisat [PDF; 48,4 MB]).
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 428.
- Georg Paul Hönn: Mezelsreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 272 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Metzlersreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. Februar 2025.
- Metzlersreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. Februar 2025.
- Metzlersreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. Februar 2025.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Gefrees, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. Februar 2025.
- ↑ Gemarkung Metzlersreuth (092360). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 9. Februar 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Februar 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Februar 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Hermann, H. Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 428.
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 422f.
- ↑ a b c d A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 494.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 710 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 675 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Gefrees > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. Februar 2025.
- ↑ a b c T. Breuer: Landkreis Münchberg, S. 24. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 139, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 855, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1027, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 145 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 973 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 145 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1019 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 145 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1042–1043 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 152, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 966 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 149 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 591.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 76 (Digitalisat). Dort als Mezlersreuth aufgelistet.