Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – Weitsprung (Frauen)

Der Weitsprung der Frauen bei den Olympischen Spielen 1948 in London fand am 4. August 1948 im Wembley-Stadion statt. 26 Athletinnen nahmen am olympischen Debüt dieser Disziplin der Frauenleichtathletik teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 26 Athletinnen aus 17 Ländern
Wettkampfort Londoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase 4. August 1948
Medaillengewinnerinnen
Olga Gyarmati (Ungarn 1946 HUN)
Noëmi Simonetto (Argentinien ARG)
Ann-Britt Leyman (Schweden SWE)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London

Erste Olympiasiegerin bei diesem vorher bei Olympischen Spielen noch nicht ausgetragenen Wettbewerb wurde die Ungarin Olga Gyarmati. Sie gewann vor der Argentinierin Noëmi Simonetto und der Schwedin Ann-Britt Leyman.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 6,25 m Fanny Blankers-Koen (Niederlande  Niederlande) Leiden, Niederlande 19. September 1943[1]
Olympischer Rekord Wettbewerb erstmals im olympischen Programm

Erste olympische Rekorde

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In diesem erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragenen Wettbewerb gab es zweimal einen neuen olympischen Rekord:

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Teilnehmerinnen traten am 4. August in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Als Qualifikationsweite waren 5,30 Meter gefordert. Zehn Springerinnen – hellblau unterlegt – erreichten oder übertrafen diese Weite und qualifizierten sich direkt für das Finale am selben Tag. Das Finalfeld wurde auf Grundlage der Weiten aus der Qualifikation mit zwei weiteren Wettbewerberinnen – hellgrün unterlegt – auf zwölf Sportlerinnen aufgefüllt.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

x ungültig

Qualifikation

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4. August 1948, 11:00 Uhr[2]

Anmerkungen:

  • Es wurde im britischen System (Fuß, Inch) gemessen, daher werden auch die halben Zentimeter angegeben.
  • Für die für das Finale qualifizierten Athletinnen sind nur die jeweiligen Bestweiten überliefert. Die Versuchsserien der in der Qualifikation gescheiterten Teilnehmerinnen sind in den folgenden Übersichten angegeben.

Gruppe A

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Platz Name Nation Weite 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Yvonne Curtet Frankreich 1946  Frankreich 5,640 m OR Versuchsserien
nicht
bekannt
2 Ann-Britt Leyman Schweden  Schweden 5,470 m000
3 Gerda van der Kade-Koudijs Niederlande  Niederlande 5,440 m000
4 Olga Gyarmati Ungarn 1946  Ungarn 5,430 m000
5 Neeltje Karelse Niederlande  Niederlande 5,360 m000
6 Judy Canty Australien  Australien 5,290 m000
7 Phyllis Lightbourn-Jones Bermuda 1910  Bermuda 5,230 m000 5,195 m 5,230 m ?
8 Margaret Erskine Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 5,140 m000 4,750 m 4,725 m 5,140 m
9 Lorna Lee Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 5,125 m000 5,125 m 4,670 m 5,040 m
10 Gertrudes Morg Brasilien 1889  Brasilien 5,120 m000 5,120 m 5,100 m ?
11 June Maston Australien  Australien 5,060 m000 4,985 m 4,940 m 5,060 m
12 Marguerite Martel Frankreich 1946  Frankreich 4,950 m000 4,950 m x 4,915 m
13 Milly Ludwig Luxemburg  Luxemburg 4,505 m000 4,505 m x ?
DNS Spomenka Koledin Jugoslawien  Jugoslawien
Fanny Blankers-Koen Niederlande  Niederlande

Gruppe B

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Platz Name Nation Weite 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Kathleen Russell Jamaika 1906  Jamaika 5,610 m Versuchsserien
nicht
bekannt
2 Noëmi Simonetto Argentinien  Argentinien 5,560 m
3 Vinton Beckett Jamaika 1906  Jamaika 5,435 m
4 Maria Oberbreyer Osterreich  Österreich 5,350 m
5 Ilse Steinegger Osterreich  Österreich 5,300 m
6 Emma Reed Vereinigte Staaten 48  USA 5,290 m
7 Kaisa Parviainen Finnland  Finnland 5,270 m 5,270 m 5,155 m ?
8 Lillian Young Vereinigte Staaten 48  USA 5,260 m 5,260 m 5,150 m ?
9 Silvana Pierucci Italien  Italien 5,235 m x 5,235 m ?
10 Elaine Silburn Kanada 1921  Kanada 5,220 m 5,220 m 5,180 m 5,125 m
11 Henryka Słomczewska-Nowak Polen 1944  Polen 5,190 m ? 5,190 m ?
12 Jean Walraven Vereinigte Staaten 48  USA 5,180 m 4,270 m 4,950 m 5,180 m
13 Joan Shepherd Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 5,005 m 4,950 m 5,005 m ?
DNS Ilona Tolnai-Rákhely Ungarn 1946  Ungarn
Carmen Phipps Jamaika 1906  Jamaika
 
Die viertplatzierte Gerda van der Kade-Koudijs gewann drei Tage später Gold mit ihrer 4-mal-100-Meter-Staffel

4. August 1948, 16:30 Uhr[2]

Anmerkungen:

  • Es wurde im britischen System (Fuß, Inch) gemessen, daher werden auch die halben Zentimeter angegeben.
  • Die Versuchsserien sind abgesehen von den Resultaten der drittplatzierten Ann-Britt Leyman unbekannt. Ansonsten sind nur die jeweiligen Bestweiten der Athletinnen übermittelt.
  • Hier Ann-Britt Leymans Finalserie: 5,450 m – 5,490 m – 5,500 m – 5,490 m – 5,575 m – ×
Platz Name Nation Weite Anmerkung
1 Olga Gyarmati Ungarn 1946  Ungarn 5,695 m OR
2 Noëmi Simonetto Argentinien  Argentinien 5,600 m
3 Ann-Britt Leyman Schweden  Schweden 5,575 m
4 Gerda van der Kade-Koudijs Niederlande  Niederlande 5,570 m
5 Neeltje Karelse Niederlande  Niederlande 5,545 m
6 Kathleen Russell Jamaika 1906  Jamaika 5,495 m
7 Judy Canty Australien  Australien 5,380 m
8 Yvonne Curtet Frankreich 1946  Frankreich 5,350 m
9 Maria Oberbreyer Osterreich  Österreich 5,240 m
10 Ilse Steinegger Osterreich  Österreich 5,195 m
11 Vinton Beckett Jamaika 1906  Jamaika 5,145 m
12 Emma Reed Vereinigte Staaten 48  USA 4,845 m

Die Topfavoritin, Weltrekordhalterin Fanny Blankers-Koen, hatte sich entschieden, in London nicht im Weitsprung anzutreten, da der Wettkampf am selben Tag wie das Finale über 80 Meter Hürden stattfand. So gab es keine ausgemachte Favoritin in dem Wettkampf, den schließlich die Ungarin Olga Gyarmati vor der Argentinierin Noëmi Simonetto gewinnen konnte. Die Bronzemedaille ging an die Schwedin Ann-Britt Leyman. Die erzielten Weiten waren nicht hochklassig. Der Weltrekord lag mehr als einen halben Meter über Gyarmatis Siegesweite, die bei dieser erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragenen Konkurrenz olympischen Rekord bedeutete.[3]

Noëmi Simonetto gewann die erste argentinische Medaille einer Frau in der olympischen Leichtathletik. Es war zugleich auch die erste Medaille einer Frau aus Südamerika in dieser Disziplin.

Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 47f
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Einzelnachweise

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  1. Weltrekorde. Weitsprung Frauen, abgerufen am 19. Juli 2021
  2. a b Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, "Athletic Timetable", S. 241, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 29. Juli 2021
  3. London 1958 Athletics, long jump women, Seite des IOC, olympics.com, abgerufen am 29. Juli 2021