Olympische Sommerspiele 1956/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)

Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 28. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. Vierzehn Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 14 Athleten aus 10 Ländern
Wettkampfort Melbourne Cricket Ground
Wettkampfphase 28. November 1956
Medaillengewinner
Parry O’Brien (Vereinigte Staaten 48 USA)
Bill Nieder (Vereinigte Staaten 48 USA)
Jíři Skobla (Tschechoslowakei TCH)
Melbourne Cricket Ground, Olympiastadion (hier im Jahr 2008)

Die Goldmedaille errang der US-amerikanische Olympiasieger von 1952 Parry O’Brien. Er gewann vor seinem Landsmann Bill Nieder und dem Tschechoslowaken Jíři Skobla.

Schweizer und österreichische Athleten nahmen nicht teil. Der Deutsche Karl-Heinz Wegmann erreichte im Finale mit 16,63 m Rang sieben.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 19,25 m Parry O’Brien (Vereinigte Staaten 48  USA) Los Angeles, USA 1. November 1956[1]
Olympischer Rekord 17,41 m Finale von Helsinki, Finnland 21. Juli 1952

Rekordverbesserungen

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Der US-amerikanische Olympiasieger Parry O’Brien verbesserte seinen eigenen olympischen Rekord im Finale am 28. November dreimal:

  • 17,92 m – erster Durchgang
  • 18,47 m – zweiter Durchgang
  • 18,57 m – fünfter Durchgang

Durchführung des Wettbewerbs

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Vierzehn Athleten traten am 28. November zu einer Qualifikationsrunde an. Die geforderte Qualifikationsweite betrug 15,00 Meter und wurde von allen Wettbewerbern – hellblau unterlegt – übertroffen. Das Finale fand am Nachmittag desselben Tages statt. Die in der Qualifikationsrunde erzielten Resultate wurden für den weiteren Wettkampfverlauf nicht mitgewertet. Im Finale standen jedem Athleten zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Finalisten konnten dann weitere drei Versuche machen.

Zeitplan

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28. November, 10:00 Uhr: Qualifikation
28. November, 14:30 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne angegeben. (UTC + 10)

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation

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Datum: 28. November 1956, 10:00 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
1 Jíři Skobla Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 17,15 m 17,15 m
2 Bill Nieder Vereinigte Staaten 48  USA 16,76 m 16,76 m
3 Parry O’Brien Vereinigte Staaten 48  USA 16,63 m 16,63 m
4 Barry Donath Australien  Australien 16,57 m 16,57 m
5 Erik Uddebom Schweden  Schweden 16,35 m 16,35 m
6 Silvano Meconi Italien  Italien 16,19 m 16,19 m
7 Georgios Tsakanikas Königreich Griechenland  Griechenland 14,93 m 15,99 m 15,99 m
8 Ken Bantum Vereinigte Staaten 48  USA 15,76 m 15,76 m
9 Karl-Heinz Wegmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  Deutschland 15,73 m 15,73 m
10 Wladimir Loschtschilow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 15,63 m 15,63 m
11 Peter Hanlin Australien  Australien 15,62 m 15,62 m
12 Raymond Thomas Frankreich 1946  Frankreich 15,42 m 15,42 m
13 Barclay Palmer Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 15,19 m 15,19 m
14 Boris Beljajew Sowjetunion 1955  Sowjetunion 15,03 m 15,03 m
 
Bronzemedaillengewinner Jíři Skobla

Datum: 24. November 1956, 14:30 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Parry O’Brien Vereinigte Staaten 48  USA 17,92 m OR 18,47 m OR 18,37 m 18,45 m 18,57 m OR 18,23 m 18,57 m OR
2 Bill Nieder Vereinigte Staaten 48  USA 000x 17,61 m 17,81 m 16,82 m 18,18 m x 18,18 m
3 Jíři Skobla Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 17,39 m 16,70 m 17,34 m 17,51 m 17,05 m 17,65 m 17,65 m
4 Ken Bantum Vereinigte Staaten 48  USA 16,99 m 000x 16,27 m 17,48 m 000x x 17,48 m
5 Boris Beljajew Sowjetunion 1955  Sowjetunion 16,96 m 16,05 m 16,58 m 15,96 m 16,11 m 16,24 m 16,96 m
6 Erik Uddebom Schweden  Schweden 16,54 m 000x 16,65 m 15,74 m 16,06 m 16,31 m 16,65 m
7 Karl-Heinz Wegmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  Deutschland 16,43 m 16,63 m 16,37 m nicht im Finale der
besten sechs Athleten
16,63 m
8 Georgios Tsakanikas Königreich Griechenland  Griechenland 000x 16,56 m 15,52 m 16,56 m
9 Barry Donath Australien  Australien 15,81 m 16,52 m 16,01 m 16,52 m
10 Silvano Meconi Italien  Italien 000x 16,28 m 15,83 m 16,28 m
11 Peter Hanlin Australien  Australien 15,76 m 16,08 m 15,50 m 16,08 m
12 Barclay Palmer Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 15,81 m 15,17 m 16,65 m 15,81 m
13 Wladimir Loschtschilow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 15,62 m 15,33 m 15,39 m 15,62 m
14 Raymond Thomas Frankreich 1946  Frankreich 15,11 m 15,28 m 15,31 m 15,31 m

Erstmals in der Geschichte des olympischen Kugelstoßens hatten alle Athleten die Qualifikationsweite geschafft.

Der Olympiasieger von 1952 und Weltrekordhalter Parry O’Brien war der absolute Favorit. Bei den US-Meisterschaften hatte er allerdings einen Wettkampf gegen seinen Landsmann Kenneth Bantum verloren. Tatsächlich gelangen O’Brien im Finale sechs Versuche, die alle seinen eigenen bisher bestehenden Olympiarekord übertrafen. Fünf seiner Versuche waren weiter als die des Silbermedaillengewinners William Nieder. Der Tschechoslowake Jíři Skobla gewann Bronze noch vor dem dritten US-Amerikaner Bantum.[4]

Im dreizehnten olympischen Kugelstoß-Finale gab es die elfte Goldmedaille für die USA.
Von den bislang 39 Medaillen gewannen US-Athleten 28.
Jíři Skobla errang die erste tschechoslowakische Medaille im Kugelstoßen.

Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 144f
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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Shot put – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. August 2021
  2. a b Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 284, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 17. August 2021
  3. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 334, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 17. August 2021
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896-1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 144