Olympische Sommerspiele 2024/Radsport – Omnium (Frauen)

Das Omnium der Frauen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris fand am 11. August im Vélodrome National statt und beschloss damit die Radsportwettbewerbe.

Olympische Ringe
Sportart Radsport
Disziplin Omnium
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 22 Athletinnen aus 22 Ländern
Wettkampfort Vélodrome National
Wettkampfphase 11. August 2024
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Jennifer Valente (USA)
Polen Daria Pikulik (POL)
Neuseeland Ally Wollaston (NZL)
2020 2028
Radsportwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2024
Qualifikation
Straßenradsport
Straßenrennen Frauen Männer
Einzelzeitfahren Frauen Männer
Bahnradsport
Teamsprint Frauen Männer
Sprint Frauen Männer
Keirin Frauen Männer
Mannschaftsverfolgung Frauen Männer
Madison Frauen Männer
Omnium Frauen Männer
Mountainbike
Cross-Country Frauen Männer
BMX-Rennen
Einzel Frauen Männer
BMX-Freestyle
Park Frauen Männer

Das Omnium bestand aus vier Ausdauerrennen mit Massenstart, die innerhalb von drei Stunden am 11. August ausgetragen wurden. In den ersten drei Rennen erhielten die Fahrerinnen je nach Position 40, 38, 36 etc. Punkte für die Gesamtwertung. Im letzten Rennen, dem Punktefahren, wurden fortlaufend Punkte zur Gesamtwertung addiert. Die Fahrerin mit den meisten Punkten gewann.

  • Scratch: Rennen über 30 Runden (7,5 Kilometer). Die Fahrerinnen wurden nach Zieleinlauf klassiert; wer unterwegs eine Runde gewann bzw. verlor, wurde jedoch vor bzw. nach den anderen klassiert.
  • Temporennen: Rennen über 30 Runden (7,5 Kilometer). Nach den ersten fünf Runden erhielt die Führende in jeder Runde einen Punkt; ein Rundengewinn zählte 20 Punkte. Diese Punkte waren jedoch nur für das Ranking innerhalb des Temporennens relevant.
  • Ausscheidungsfahren: Alle zwei Runden schied die letzte Fahrerin aus.
  • Punktefahren: Rennen über 80 Runden (20 Kilometer). Alle zehn Runden wurden Punkte bei Zwischensprints vergeben; für einen Rundengewinn gab es 20 Punkte.

Rennverlauf

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Die Qualifikation für diesen Wettbewerb richtete sich nach einer Nationen-Rangliste, in die die Ergebnisse der Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2023, des UCI Track Cycling Nations’ Cups 2023 und 2024 sowie der kontinentalen Meisterschaften 2023 und 2024 eingingen. Die amtierende Olympiasiegerin, Welt- und Pamamerikameisterin Jennifer Valente war am Start, ebenso wie die Asienmeisterin und Zweite von Tokio, Yūmi Kajihara. Mit Anita Yvonne Stenberg, Ally Wollaston und Ebtisam Zayed waren die übrigen kontinentalen Meister zugegen. Zu den Favoriten wurde außerdem Lotte Kopecky gezählt.[1] Die Weltmeisterin von 2021, Katie Archibald, musste wegen einer Verletzung passen.[2]

Im ersten Wettkampfteil, dem Scratch-Rennen, versuchte Valentine Fortin erfolglos einen Rundengewinn, ansonsten blieb es ruhig, und das Rennen wurde über den Sprint entschieden, den Valente vor Maggie Coles-Lyster und Georgia Baker gewann. Lotte Kopecky blieb im Feld eingeschlossen und kam auf einen hinteren Platz, Neah Evans nach einem Sturz auf den letzten. Im Temporennen holte Lara Gillespie vom Start weg einen Rundengewinn, danach bildeten Valente und Baker mit Daria Pikulik eine Spitzengruppe und teilten die übrigen Punke unter sich auf. Victoria Velasco verlor mehrere Runden und bekam daher 40 Punkte Abzug. Im Ausscheidungsfahren wurde Pikulik von den Kommissären fälschlicherweise frühzeitig herausgenommen, der Fehler wurde jedoch noch rechtzeitig bemerkt und das Rennen neutralisiert.[3] Pikulik wurde letztlich Zehnte, es gewann wiederum Valente, diesmal vor Baker, Coles-Lyster und Kopecky.

Vor dem abschließenden Punktefahren lag Valente mit 118 Punkten in Führung vor Baker (108), Coles-Lyster (96) und Amalie Dideriksen (84). Im Verlauf des Punktefahrens gab es zahlreiche Rundengewinne, so dass sich zeitweilig Stenberg, dann Pikulik und schließlich Wollaston in die Medaillenränge schoben, aber Valente nicht mehr gefährlich wurden. Auch Kopecky kam nach zwei Rundengewinnen noch in den Bereich der Medaillen, hatte aber im letzten Sprint nichts mehr zuzusetzen und wurde letztlich Vierte. Es gewann Valente vor Pikulik und Wollaston, während Baker und Coles-Lyster kaum gepunktet hatten und aus den Medaillenrängen fielen.[4] Für Valente bedeutete der Sieg nicht nur die erfolgreiche Titelverteidigung, sondern nach der Mannschaftsverfolgung die zweite Goldmedaille bei diesen Spielen.

Ergebnis

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Rang Name Nation Punkte
SH TR EL PR Gesamt
1 Jennifer Valente Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 40 38 40 26 144
2 Daria Pikulik Polen  Polen 14 36 22 59 131
3 Ally Wollaston Neuseeland  Neuseeland 32 24 18 51 125
4 Lotte Kopecky Belgien  Belgien 08 30 34 44 116
5 Georgia Baker Australien  Australien 36 34 38 00 108
6 Maike van der Duin Niederlande  Niederlande 34 02 28 42 106
7 Amalie Dideriksen Danemark  Dänemark 30 28 26 21 105
8 Anita Yvonne Stenberg Norwegen  Norwegen 26 18 32 26 102
9 Maggie Coles-Lyster Kanada  Kanada 38 22 36 05 101
10 Lara Gillespie Irland  Irland 12 40 24 23 099
11 Olivija Baleišytė Litauen  Litauen 28 14 16 22 080
12 Aline Seitz Schweiz  Schweiz 24 20 04 21 069
13 Letizia Paternoster Italien  Italien 22 12 30 00 064
14 Maria Martins Portugal  Portugal 16 26 12 07 061
15 Neah Evans Großbritannien  Großbritannien 01 06 08 37 052
16 Valentine Fortin Frankreich  Frankreich 01 04 20 25 050
17 Yūmi Kajihara Japan  Japan 10 08 01 25 044
18 Franziska Brauße Deutschland  Deutschland 06 32 01 02 041
19 Liu Jiali China Volksrepublik  China 18 10 10 00 038
20 Lee Sze-wing Hongkong  Hongkong 04 16 06 00 026
21 Ebtisam Zayed Agypten  Ägypten 20 01 14 −20 015
22 Victoria Velasco Mexiko  Mexiko 02 −39 02 03 −32
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Einzelnachweise

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  1. Paris Olympics: Women's Omnium preview. CyclingNews, 1. August 2024; (englisch).
  2. Medaillekandidaat Katie Archibald moet door blessure passen voor Olympische Spelen. Wielerflits, 20. Juni 2024; (niederländisch).
  3. Paris Olympics: Jennifer Valente wins gold for USA in women's Omnium. CyclingNews, 11. August 2024; (englisch).
  4. Parijs 2024: Lotte Kopecky en Maike van der Duin grijpen naast medaille in omnium, goud voor Jennifer Valente. Wielerflits, 11. August 2024; (niederländisch).