Olympische Sommerspiele 2024/Radsport – Mountainbike (Frauen)

	Olympische Ringe
Sportart	Radsport
Disziplin	Mountainbike
Geschlecht	Frauen
Teilnehmer	36 Athletinnen aus 28 Ländern
Wettkampfort	Colline d’Élancourt
Wettkampfphase	28. Juli 2024
Siegerzeit	1:26:02 h
Medaillengewinnerinnen
	Pauline Ferrand-Prévot (FRA)
	Haley Batten (USA)
	Jenny Rissveds (SWE)
← 2020	2028 →

Das Mountainbike-Rennen der Frauen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris fand am 28. Juli statt. Es wurde nach den Regeln für Cross-Country XCO ausgetragen.

Radsportwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2024
Qualifikation
Straßenradsport
Straßenrennen	Frauen	Männer
Einzelzeitfahren	Frauen	Männer
Bahnradsport
Teamsprint	Frauen	Männer
Sprint	Frauen	Männer
Keirin	Frauen	Männer
Mannschaftsverfolgung	Frauen	Männer
Madison	Frauen	Männer
Omnium	Frauen	Männer
Mountainbike
Cross-Country	Frauen	Männer
BMX-Rennen
Einzel	Frauen	Männer
BMX-Freestyle
Park	Frauen	Männer

Der Parcours war speziell für diese Spiele auf der Colline d’Élancourt im westlichen Umland von Paris angelegt worden. Der Parcours, auf dem sieben Runden gefahren wurden, war 4,4 km lang und wies 110 Höhenmeter an Steigungen auf.^[1]

Ereignisse im Vorfeld

Im September 2023 fand auf dem Gelände ein als Testlauf gedachtes Mountainbikerennen der Weltspitze statt, das Loana Lecomte gewann.^[2]

Die Qualifikation für diesen Wettbewerb richtete sich hauptsächlich nach der Nationen-Weltrangliste sowie den Ergebnissen der Mountainbike-Weltmeisterschaften 2023 und der kontinentalen Meisterschaften desselben Jahres. Eine Wildcard wurde an die Ruanderin Jazilla Mwamikazi vergeben.

Die Schweizerin Jolanda Neff musste aus gesundheitlichen Gründen auf den Start verzichten und wurde durch Sina Frei ersetzt.^[3] Mehrere prominente Teilnehmer kritisierten den Parcours im Vorfeld als zu künstlich und äußerten Sorge über die Menge losen Schotters.^[4]

Rennverlauf

Das Rennen fand bei guten äußeren Bedingungen statt. In der ersten Runde bildete sich schnell eine Spitzengruppe aus Laura Stigger, Pauline Ferrand-Prévot, Puck Pieterse und Loana Lecomte. Zu Beginn der zweiten Runde attackierte Ferrand-Prévot und baute ihren Vorsprung in der Folge kontinuierlich aus. Pieterse und Lecomte lieferten sich einen Kampf um den zweiten Platz, in dem Lecomte nach und nach zurückfiel. In der vierten Runde stürzte sie schwer und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Pieterse ihrerseits hatte in der fünften Runde eine Reifenpanne und fiel aussichtslos zurück. Der Kampf um die verbliebenen Medaillen fand nunmehr zwischen Haley Batten und Jenny Rissveds statt.

Ferrand-Prévot, die 2016 und 2021 ihrer Favoritinrolle nicht hatte gerecht werden können, gewann mit rund drei Minuten Vorsprung und wurde vom Heimpublikum gefeiert. Batten konnte sich auf der letzten Runde einen kleinen Vorsprung vor Rissveds erarbeiten und brachte diesen für die Silbermedaille ins Ziel. Pieterse hatte sich noch auf 20 Sekunden an die beiden vorarbeiten können, ging aber leer aus.^[5]

Die Jury beriet nach der Siegerehrung noch anderthalb Stunden über ein regelwidriges Verhalten der Silbermedaillengewinnerin Haley Batten; sie hatte in der letzten Runde bei knappem Vorsprung auf Rissveds den Materialposten durchfahren, was nur zur Inanspruchnahme technischer Hilfe oder zur Nahrungsaufnahme gestattet ist. Die Jury entschied letztlich, ihr lediglich eine Geldstrafe zuzumessen.^[6]

Ergebnis

28. Juli 2024, Start: 14:10 Uhr

Rang	Name	Nation	Zeit
1	Pauline Ferrand-Prévot	Frankreich Frankreich	1:26:02 h
2	Haley Batten	Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten	+ 2:57 min
3	Jenny Rissveds	Schweden Schweden	+ 3:02 min
4	Puck Pieterse	Niederlande Niederlande	+ 3:23 min
5	Evie Richards	Großbritannien Großbritannien	+ 3:27 min
6	Laura Stigger	Osterreich Österreich	+ 4:13 min
7	Alessandra Keller	Schweiz Schweiz	+ 4:41 min
8	Samara Maxwell	Neuseeland Neuseeland	+ 4:41 min
9	Anne Terpstra	Niederlande Niederlande	+ 5:33 min
10	Kata Blanka Vas	Ungarn Ungarn	+ 5:40 min
11	Chiara Teocchi	Italien Italien	+ 5:50 min
12	Savilia Blunk	Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten	+ 5:50 min
13	Rebecca Henderson	Australien Australien	+ 6:42 min
14	Martina Berta	Italien Italien	+ 6:48 min
15	Caroline Bohé	Danemark Dänemark	+ 7:09 min
16	Nina Benz	Deutschland Deutschland	+ 7:41 min
17	Isabella Holmgren	Kanada Kanada	+ 7:41 min
18	Mona Mitterwallner	Osterreich Österreich	+ 8:42 min
19	Janika Lõiv	Estland Estland	+ 9:03 min
20	Candice Lill	Sudafrika Südafrika	+ 9:31 min
21	Sina Frei	Schweiz Schweiz	+ 9:32 min
22	Wu Zhifan	China Volksrepublik China	+ 10:05 min
23	Ella Maclean-Howell	Großbritannien Großbritannien	+ 10:24 min
24	Sofie Heby Pedersen	Danemark Dänemark	LAP (−1)
25	Emeline Detilleux	Belgien Belgien	LAP (−1)
26	Jana Belomoina	Ukraine Ukraine	LAP (−1)
27	Paula Gorycka	Polen Polen	LAP (−2)
28	Raiza Goulão	Brasilien Brasilien	LAP (−2)
29	Raquel Queirós	Portugal Portugal	LAP (−2)
30	Tanja Žakelj	Slowenien Slowenien	LAP (−2)
31	Adéla Holubová	Tschechien Tschechien	LAP (−2)
32	Urara Kawaguchi	Japan Japan	LAP (−3)
33	Monserrath Rodríguez	Mexiko Mexiko	LAP (−4)
34	Jazilla Mwamikazi	Ruanda Ruanda	LAP (−5)
Nicht in der Wertung
—	Loana Lecomte	Frankreich Frankreich	DNF
—	Aurélie Halbwachs	Mauritius Mauritius	DNF