Olympische Winterspiele 2010/Ski Alpin – Abfahrt (Frauen)

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Die Abfahrt der Frauen bei den Olympischen Winterspielen 2010 wurde am 17. Februar 2010 im Skigebiet Whistler Creekside ausgetragen.

Olympische Ringe
Sportart Ski Alpin
Disziplin Abfahrt
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 44 Athletinnen aus 22 Ländern
Wettkampfort Whistler Creekside
Wettkampfphase 17. Februar 2010
Siegerzeit 1:44,19 min
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Lindsey Vonn (USA)
Vereinigte Staaten Julia Mancuso (USA)
Osterreich Elisabeth Görgl (AUT)
2006 2014
Wettbewerbe im Ski Alpin bei den
Olympischen Winterspielen 2010
Abfahrt Frauen Männer
Super-G Frauen Männer
Riesenslalom Frauen Männer
Slalom Frauen Männer
Alpine Kombination Frauen Männer

Die wegen Schlechtwetters um drei Tage verschobene Frauenabfahrt präsentierte sich sehr uneben und kraftraubend, konnte aber bei fairen Bedingungen ausgetragen werden (Sonnenschein, Temperaturen leicht über den Gefrierpunkt). Erschwerend kam hinzu, dass keine der Fahrerinnen zuvor einen ganzen Trainingslauf absolvieren konnte. Stattdessen war ein in zwei Hälften geteiltes Training durchgeführt worden.[1] Wegen der mangelnden Vorbereitung kam es im Rennen zu einigen dramatischen Szenen. Anja Pärson stürzte nach einem fast 60 Meter weiten Flug beim Zielsprung, bis dahin war die Schwedin mit zweitbester Zwischenzeit auf Medaillenkurs. Ebenfalls beim Zielsprung kamen Dominique Gisin und Daniela Merighetti zu Fall, blieben aber wie Pärson ohne gravierende Verletzungen. Dagegen verletzten sich Edit Miklós, die im Mittelteil in die Fangzäune fiel, und Marion Rolland, die sich bei einem harmlos aussehenden Sturz wenige Meter nach dem Start (bekam die Stöcke zwischen die Ski) einen Kreuzbandriss zuzog.[2] Die Piste wurde danach teilweise als zu gefährlich kritisiert, dagegen bezeichneten mehrere Athletinnen Franz’s Downhill als olympiawürdige Herausforderung.

Elisabeth Görgl fuhr mit Startnummer 5 eine erste ernstzunehmende Richtzeit und übernahm deutlich die Führung. Julia Mancuso sorgte für eine Überraschung und war nochmals 0,9 Sekunden schneller; in den zwei Jahren zuvor war sie weit von der Bestform entfernt gewesen und hatte nie auf dem Podest gestanden. Als einzige ihrer Favoritenrolle gerecht wurde Lindsey Vonn, die fünf der sechs Weltcupabfahrten in diesem Winter für sich entschieden hatte. Sie hielt dem von den amerikanischen Medien erzeugten Druck stand, unterbot Mancusos Zeit um 0,56 Sekunden und sicherte sich den Sieg.[3] Görgl führte eine Familientradition fort: Ihre Mutter Traudl Hecher hatte 1960 und 1964 Abfahrts-Bronze gewonnen.

Ergebnisse

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Rang Stnr. Athletin Nation Zeit (min) Defizit (s)
1 16 Lindsey Vonn Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1:44,19
2 10 Julia Mancuso Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1:44,75 +0,56
3 5 Elisabeth Görgl Osterreich  Österreich 1:45,65 +1,46
4 14 Andrea Fischbacher Osterreich  Österreich 1:45,68 +1,49
5 18 Fabienne Suter Schweiz  Schweiz 1:46,17 +1,98
6 6 Britt Janyk Kanada  Kanada 1:46,21 +2,02
7 15 Marie Marchand-Arvier Frankreich  Frankreich 1:46,22 +2,03
8 22 Maria Riesch Deutschland  Deutschland 1:46,26 +2,07
9 7 Lucia Recchia Italien  Italien 1:46,50 +2,31
10 27 Gina Stechert Deutschland  Deutschland 1:46,93 +2,74
11 4 Stacey Cook Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1:46,98 +2,79
12 12 Nadia Styger Schweiz  Schweiz 1:47,22 +3,03
13 2 Chemmy Alcott Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:47,31 +3,12
14 28 Regina Mader Osterreich  Österreich 1:47,53 +3,34
15 3 Carolina Ruiz Castillo Spanien  Spanien 1:47,62 +3,43
16 17 Emily Brydon Kanada  Kanada 1:47,88 +3,69
17 8 Aurélie Revillet Frankreich  Frankreich 1:47,92 +3,73
18 24 Tina Maze Slowenien  Slowenien 1:47,94 +3,75
19 9 Nadja Kamer Schweiz  Schweiz 1:48,14 +3,95
20 36 Maruša Ferk Slowenien  Slowenien 1:48,24 +4,05
21 37 Shona Rubens Kanada  Kanada 1:48,53 +4,34
22 26 Johanna Schnarf Italien  Italien 1:48,77 +4,58
23 19 Ingrid Jacquemod Frankreich  Frankreich 1:48,85 +4,66
24 32 Alexandra Coletti Monaco  Monaco 1:48,92 +4,73
25 29 Anna Fenninger Osterreich  Österreich 1:49,95 +5,76
26 34 Jelena Prostewa Russland  Russland 1:50,07 +5,88
27 31 Šárka Záhrobská Tschechien  Tschechien 1:50,68 +6,49
28 39 Mireia Gutiérrez Andorra  Andorra 1:52,87 +8,68
29 42 María Belén Simari Birkner Argentinien  Argentinien 1:53,62 +9,43
30 25 Jessica Lindell-Vikarby Schweden  Schweden 1:53,76 +9,57
31 38 Macarena Simari Birkner Argentinien  Argentinien 1:54,25 +10,06
32 40 Agnieszka Gąsienica-Daniel Polen  Polen 1:55,10 +10,91
33 45 Marija Kirkowa Bulgarien  Bulgarien 1:56,80 +12,61
34 41 Noelle Barahona Chile  Chile 1:57,47 +13,28
35 43 Anna Berecz Ungarn  Ungarn 1:57,86 +13,67
36 44 Ljudmila Fedotowa Kasachstan  Kasachstan 2:01,58 +17,39
37 1 Klára Křížová Tschechien  Tschechien 2:09,27 +25,08
33 Georgia Simmerling Kanada  Kanada DNS
11 Dominique Gisin Schweiz  Schweiz DNF
13 Anja Pärson Schweden  Schweden DNF
20 Daniela Merighetti Italien  Italien DNF
21 Edit Miklós Rumänien  Rumänien DNF
30 Marion Rolland Frankreich  Frankreich DNF
35 Elena Fanchini Italien  Italien DNF
23 Alice McKennis Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten DSQ
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Commons: Alpine skiing at the 2010 Winter Olympics – Women's downhill – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eine Piste, die polarisiert. ARD, 18. Februar 2010, abgerufen am 28. Februar 2010.
  2. Rolland zieht sich bei Abfahrt Kreuzbandriss zu. Focus, 18. Februar 2010, abgerufen am 28. Februar 2010.
  3. Lindsey Vonn krönt sich zur Skikönigin. NZZ, 18. Februar 2010, abgerufen am 28. Februar 2010.