Ottenschlag (Niederösterreich)
Ottenschlag ist eine Marktgemeinde mit 1014 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.
Marktgemeinde Ottenschlag
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Zwettl | |
Kfz-Kennzeichen: | ZT | |
Fläche: | 26,18 km² | |
Koordinaten: | 48° 25′ N, 15° 13′ O | |
Höhe: | 849 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.014 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3631 | |
Vorwahl: | 02872 | |
Gemeindekennziffer: | 3 25 18 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberer Markt 22 3631 Ottenschlag | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Paul Kirchberger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Ottenschlag im Bezirk Zwettl | ||
Ortszentrum von Ottenschlag | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenOttenschlag liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 26,15 Quadratkilometer. 57,31 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
BearbeitenGliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Bernreith (46)
- Endlas (44)
- Jungschlag (47)
- Neuhof (84)
- Oedwinkel (0)
- Ottenschlag (786)
- Reith (7)
Nachbargemeinden
BearbeitenSallingberg | ||
Bad Traunstein | Kottes-Purk | |
Martinsberg | Kirchschlag |
Geschichte
BearbeitenEine heute als gefälscht erkannte Urkunde aus dem Jahr 1096 könnte jedoch ein Körnchen Wahrheit enthalten. Der landesfürstliche Ministeriale Otto von Lautisdorf hat um 1100 Ottenschlag gegründet. (Sein Bruder Berthold legte um die gleiche Zeit Kleinpertholz an, das aus dem Hof und östlich angrenzender Zeile von 8 Bauern bestand). Dieser spätere Linsenanger-Markt entpuppt sich nach der Siedlungsanalyse als Hofanlage im Norden und einer Zeile von 11 Bauern im Süden. Im Gerichtsfeld und dem Kalkofenfeld sind die Hofackerstreifen von je 10-11 Joch nachvollziehbar. Erst die Entwicklung des 14. Jahrhunderts schuf eine erhebliche Erweiterung zur Linsenangerform und dann zum Markt.[2]
1596 war Ottenschlag Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen während der Bauernaufstände. In der Reformationszeit im 16. Jahrhundert wurde Ottenschlag ein Zentrum des Protestantismus. Während des Dreißigjährigen Krieges belagerten die Schweden das Schloss und zerstörten Ort und Kirche.
Insgesamt sechsmal wurde der Ort von Brandkatastrophen heimgesucht, zuletzt im Jahr 1911. Am 20. April 1945 wurde Ottenschlag von russischen Bombern bombardiert. Dabei wurden 56 Häuser getroffen.[3]
Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden Anfang 1968 die Gemeinde Neuhof eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Ottenschlag, heute im Besitz des Landes Niederösterreich
- Katholische Pfarrkirche Ottenschlag, geweiht dem hl. Jakobus dem Älteren.
Wirtschaft und Infrastruktur
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ErwerbstätigkeitBearbeitenVon den rund 860 Arbeitsplätzen in der Gemeinde entfielen sieben Prozent auf die Landwirtschaft, zwanzig Prozent auf den Produktionssektor und mehr als siebzig Prozent auf Dienstleistungen (Stand 2011).[5] Von den 476 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Ottenschlag lebten, arbeitete rund die Hälfte in der Gemeinde und eine Hälfte pendelte aus. Dafür kamen mehr als 600 Menschen aus der Umgebung, um in Ottenschlag zu arbeiten.[6] |
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Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[7] eine Volksschule, eine Sonderschule, eine Mittelschule und eine dreijährige Fachschule.[8]
Tourismus
BearbeitenOttenschlag liegt am Nord-Süd-Weitwanderweg.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ. (19 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[12] (19 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 1 SPÖ und 1 FPÖ.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[14]
Bürgermeister
Bearbeiten- 1985–2000 Paul Lenauer (ÖVP)
- 2000–2005 Alfred Huber (ÖVP)
- 2005–2010 Roman Tiefenbacher (ÖVP)
- 2010–2020 Christa Jager (ÖVP)[15]
- seit 2020 Paul Kirchberger (ÖVP)[15]
Wappen
BearbeitenDas Wappen befindet sich erstmals auf einer Urkunde im Jahr 1602.
Blasonierung: Im von Blau und Silber gevierten Schild mit grünem Dreiberg im Schildfuß schräg gekreuzt zwei Hellebarden in verwechselten Farben mit der Schneide nach dem oberen Schildrand zeigend.[16]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Söhne und Töchter der Gemeinde
- Rudolf Haas (1849–1927), österreichisch-deutscher Schauspieler, Operettensänger und Regisseur
- Robert Schwinner (1878–1953), Geologe und Geophysiker
- Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Franz Graf von Falkenhayn (1827–1898), Gutsbesitzer und Politiker und Forstmann
- Rudolf Kaminger (1887–1943), Krankenkassaleiter, Politiker und Landtagsabgeordneter
- Karl Fichtinger (1923–1996), Obmann der Bezirksbauernkammer und Landtagsabgeordneter
- Ehrenbürger der Gemeinde
Ehrenbürger sind die ehemaligen Bürgermeister Paul Lenauer und Alfred Huber, den Ehrenring des Ortes erhielten die Pfarrer Josef Reisenbichler, Willi Renner sen. (1936–2014, Kommandant der Feuerwehr und des Feuerwehrabschnittes Ottenschlag), Bürgermeister a. D. Roman Tiefenbacher sowie Bürgermeisterin a. D. Christa Jager[17].
Weblinks
Bearbeiten- offizielle Website der Gemeinde Ottenschlag
- Schloss Ottenschlag. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Ottenschlag (Niederösterreich) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Literatur
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Univ. Doz. Dr. Hans Krawarik
- ↑ Geschichte. Webpräsenz der Marktgemeinde Ottenschlag, abgerufen am 3. Mai 2012.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF), abgerufen am 3. Mai 2024
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Ottenschlag, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Ottenschlag, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Ottenschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 31. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Ottenschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 31. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Ottenschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 31. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Ottenschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 31. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Ottenschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 31. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Ottenschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ a b Dieter Holzer: Konstituierende Sitzung: Kirchberger neuer Bürgermeister in Ottenschlag. In: Niederösterreichische Nachrichten. 18. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
- ↑ Ortswappen. Abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ http://www.ottenschlag.com/2011/Veranstaltungen/Gemeinde/Verabschiedung-Teifenbacher.htm (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.