Peter Jaks

Schweizer Eishockeyspieler

Peter Jaks (* 4. Mai 1966 in Frýdek-Místek Tschechoslowakei; † 5. Oktober 2011 bei Bari, Italien) war ein Schweizer Eishockeyspieler mit tschechischen Wurzeln, der während seiner aktiven Karriere zwischen 1983 und 2003 für den HC Ambrì-Piotta, HC Lugano und die ZSC Lions in der Schweizer Nationalliga A spielte. In dieser Zeit erzielte er in 809 NLA-Partien 487 Tore, die einen gültigen NLA-Rekord bedeuten. Darüber hinaus gewann er drei Schweizer Meistertitel und absolvierte 149 Länderspiele für die Schweizer Nationalmannschaft – unter anderem bei zwei Olympischen Winterspielen.

Schweiz  Peter Jaks

Geburtsdatum 4. Mai 1966
Geburtsort Frýdek-Místek, Tschechoslowakei
Todesdatum 5. Oktober 2011
Sterbeort bei Bari, Italien
Grösse 184 cm
Gewicht 105 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #19
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 1987 HC Ambrì-Piotta
1987–1989 HC Lugano
1989–1998 HC Ambrì-Piotta
1998–2003 ZSC Lions

Nach dem Ende seiner Spielerkarriere war Jaks zwischen 2003 und 2009 Sportdirektor seines Ex-Klubs HC Ambrì-Piotta. Sein jüngerer Bruder Pauli ist ein ehemaliger Eishockeytorhüter.

Karriere

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Nachdem er seine Juniorenzeit beim GDT Bellinzona und HC Ascona[1] verbracht hatte, wechselte Jaks auf die Saison 1983/84 zum HC Ambrì-Piotta in die Nationalliga B. Mit dem HCAP gelang am Ende der Saison 1984/85 der Aufstieg in die Nationalliga A. Nach zwei Spielzeiten in der NLA mit Ambri verliess Peter Jaks den Club und schloss sich dem Kantonsrivalen HC Lugano an. Bereits in seiner ersten Saison für den HC Lugano gewann er mit seinem neuen Team den Schweizer Meistertitel.

Nach Ablauf der Spielzeit 1988/89 kehrte Jaks in die Leventina zu Ambrì-Piotta zurück und verbrachte dort die nächsten neun Spielzeiten. 1998 wechselte er nach Zürich zu den ZSC Lions, wo er 2000 und 2001 zwei weitere Male Schweizer Meister wurde. Zudem gewann er mit den Lions 2001 und 2002 den IIHF Continental Cup. Peter Jaks trat 2003 nach 809 Spielen in der Nationalliga A als Aktiver zurück. In 19 Spielzeiten erzielte er insgesamt 485 Tore und sammelte insgesamt 894 Scorerpunkte. Er hält damit die Rekorde für erzielte Tore und Scorerpunkte der heutigen National League A.

Zwischen 2003 und 2009 war Jaks Sportdirektor beim HC Ambrì-Piotta und sorgte durch seine Kontakte zu Spielervermittlern dafür, dass der HCAP trotz beschränktem Budget immer wieder erfolgreiche ausländische Spieler verpflichten konnte. Nach dem schlechten Abschneiden der Profimannschaft in der Spielzeit 2008/09 trat Jaks von diesem Posten zurück.[2]

Peter Jaks kam am 5. Oktober 2011 auf der Bahnstrecke Bari-Foggia «bei einem Zwischenfall mit einem Zug» ums Leben.[3][4][5] Nach Darstellung der Internationalen Eishockey-Föderation beging er Selbstmord.[6] Am 15. Oktober 2011 wurde er im Beisein der Mannschaft des HC Ambrì-Piotta auf einem Friedhof in Bellinzona beigesetzt. Er hinterlässt drei Kinder aus der Ehe mit seiner Frau Francesca. Zu Ehren von Jaks wurde seine Trikotnummer 19 durch den HC Ambrì-Piotta gesperrt, das heisst nicht mehr an andere Spieler vergeben.[7]

International

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Für die Schweiz nahm Jaks im Juniorenbereich an zwei Junioren-Weltmeisterschaften teil – der Junioren-B-Weltmeisterschaft 1985 und im folgenden Jahr nach dem Aufstieg in die A-Gruppe.

Für die Seniorenauswahl der Eidgenossen spielte er an den B-Weltmeisterschaften der Jahre 1989, 1990 und 1996 sowie den A-Weltmeisterschaften 1987, 1991 und 1998. Bei der B-Weltmeisterschaft 1990 gelang ihm mit dem Team der Aufstieg in die A-Gruppe. Des Weiteren stand Jaks im Aufgebot der Schweiz bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary und 1992 in Albertville.[6] Zudem absolvierte er im Jahr 1997 Qualifikationsspiele für die Olympischen Winterspiele 1998.

Insgesamt bestritt Jaks 149 Länderspiele für die Seniorenauswahl der Schweiz.

Erfolge und Auszeichnungen

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International

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Peter Jaks hielt zum Zeitpunkt seines Todes die folgenden Rekorde der Nationalliga A:[8]

Rekord Qualifikation Insgesamt
Meiste Tore 435 487
Meiste Powerplay-Tore 109 123
Spielentscheidende Tore 58 66
Tore zum Unentschieden 10 10
Meiste Punkte 782 893
Meiste 1. Assists 244
Meiste 2. Assists 103
Meiste Assists 347

Karrierestatistik

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Qualifikation Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1983/84 HC Ambrì-Piotta NLB 28 4 0 4 2
1984/85 HC Ambrì-Piotta NLB 40 31 19 50 12
1985/86 HC Ambrì-Piotta NLA 36 21 13 34 8
1986/87 HC Ambrì-Piotta NLA 36 39 23 62 23 5 2 2 4 2
1987/88 HC Lugano NLA 36 38 21 59 22 4 1 1 2 0
1988/89 HC Lugano NLA 36 28 11 39 20 10 7 2 9 11
1989/90 HC Ambrì-Piotta NLA 36 28 21 49 20 2 0 1 1 14
1990/91 HC Ambrì-Piotta NLA 36 36 35 71 59 4 2 5 7 9
1991/92 HC Ambrì-Piotta NLA 36 22 23 45 42 10 8 5 13 4
1992/93 HC Ambrì-Piotta NLA 26 12 4 16 51 9 3 3 6 4
1993/94 HC Ambrì-Piotta NLA 36 24 18 42 16 2 1 2 3 0
1994/95 HC Ambrì-Piotta NLA 32 21 18 39 26 3 0 0 0 2
1995/96 HC Ambrì-Piotta NLA 36 24 22 46 22 7 4 4 8 29
1996/97 HC Ambrì-Piotta NLA 43 24 30 54 20
1997/98 HC Ambrì-Piotta NLA 37 28 15 43 22 14 4 9 13 39
1998/99 ZSC Lions NLA 40 25 26 51 20 7 4 3 7 4
1999/00 ZSC Lions NLA 45 16 21 37 38 14 5 4 9 14
2000/01 ZSC Lions NLA 41 14 15 29 16 16 2 10 12 12
2001/02 ZSC Lions NLA 44 21 17 38 53 17 6 7 13 10
2002/03 ZSC Lions NLA 42 14 14 28 39 11 3 1 4 4
NLB gesamt 68 35 19 54 14
NLA gesamt 674 435 347 782 517 135 52 59 111 158

International

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Vertrat die Schweiz bei:

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1985 Schweiz U20-B-WM 7 11 8 19
1986 Schweiz U20-WM 7 6 2 8 2
1987 Schweiz WM 10 3 4 7 6
1988 Schweiz Olympia 6 2 3 5 4
1989 Schweiz B-WM 7 2 2 4 6
1990 Schweiz B-WM 7 2 0 2 0
1991 Schweiz WM 10 0 2 2 4
1992 Schweiz Olympia 7 1 0 1 0
1996 Schweiz B-WM 7 4 6 10 2
1997 Schweiz Olympia-Quali 4 0 1 1 0
1998 Schweiz WM 9 2 0 2 0
Junioren gesamt 14 17 10 27
Herren gesamt 67 16 18 34 22

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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Einzelnachweise

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  1. Infos über Peter Jaks. HC Ambrì-Piotta, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  2. Benoît Laporte neuer Ambri-Trainer. Wechsel von Ingolstadt in die Leventina – Peter Jaks nicht mehr TK-Chef. NZZ Online, 14. April 2009, abgerufen am 9. Oktober 2011.
  3. Peter Jaks in Bari tot aufgefunden. Tessiner Polizei spricht von einem «Zwischenfall mit einem Zug». NZZ Online, 6. Oktober 2011, abgerufen am 7. Oktober 2011.
  4. Angelo Rocchinotti: Eishockey-Legende Peter Jaks am Tattoo identifiziert. Tessiner Polizei teilt Tod des Ex-Nationalspielers mit. Blick, 7. Oktober 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Oktober 2011.
  5. Rupen Boyadjian: Peter Jaks ist tot. Tages-Anzeiger, 7. Oktober 2011, abgerufen am 7. Oktober 2011.
  6. a b Martin Merk: Peter Jaks takes his life. In: International Ice Hockey Federation, iihf.com. 7. Oktober 2011, abgerufen am 11. Mai 2018 (englisch).
  7. Marc Ribolla: Fans ehren Peter Jaks - Nr. 19 zurückgezogen. Heute Ambri - Fribourg. Blick, 7. Oktober 2011, abgerufen am 26. Juni 2019.
  8. Urs Berger, Martin Merk: Peter Jaks verstorben. hockeyfans.ch, 6. Oktober 2011, abgerufen am 20. Dezember 2011.