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Woche /1: Marxismus
BearbeitenDer Marxismus ist eine einflussreiche Strömung innerhalb des Sozialismus und Kommunismus. Als Marxisten werden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Anhänger von Karl Marx und Friedrich Engels bezeichnet. Im weiteren Sinne ist Marxismus eine Sammelbezeichnung für die von Marx und Engels entwickelte Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, sowie für unterschiedliche damit verbundene philosophische und politische Ansichten. Ferner werden verschiedene Personen und Denkrichtungen zum Marxismus gerechnet, die in spezifischer Weise an das Werk von Marx und Engels anschließen. Bekannte marxistische Strömungen sind der Orthodoxe Marxismus der klassischen Sozialdemokratie, der Marxismus-Leninismus sowie verschiedene Formen des Neomarxismus; darunter die Frankfurter Schule, der italienische Operaismus und der Postmarxismus. mehr
Woche /2: Ideologie und ideologische Staatsapparate
BearbeitenDer französische Philosoph und Marxist Louis Althusser verfasste den Aufsatz Ideologie und ideologische Staatsapparate (IISA) als Reaktion auf die Proteste des sogenannten Pariser Mai im Jahre 1968. In dem Text versucht Althusser, die Stabilität der herrschenden Ordnung mitsamt den kapitalistischen Produktionsverhältnissen anhand der zentralen Begriffe Ideologie, Ideologische Staatsapparate und Repressiver Staatsapparat zu erklären. Er will aufzeigen, wie jedes Individuum als Subjekt durch Ideologie unterworfen wird oder sich freiwillig unterwirft. Durch diese von Althusser als solche bezeichnete Anrufung wird die ideologische Grundlage der gesellschaftlichen Reproduktion gelegt. mehr
Woche /3: Diktatur des Proletariats
BearbeitenDiktatur des Proletariats ist ein zur Mitte des 19. Jahrhunderts aufkommender Begriff, der die politische Herrschaft der bis dahin noch nicht im Staat repräsentierten Gesellschaftsgruppen, speziell der Arbeiterklasse, umschreibt.
Der Begriff wurde durch die Rezeption des Werkes von Karl Marx und Friedrich Engels geprägt. Unumstritten ist, dass sie unter der Diktatur des Proletariats die Herrschaft der Arbeiterklasse verstanden, mit der der Übergang von einer bürgerlichen Klassengesellschaft zur klassenlosen Gesellschaft vollzogen wird. Die Frage, wie dies geschehen solle, war dagegen, auch angesichts des historischen Sprachgebrauchs, der noch nicht zwangsläufig die Bedeutung von "Gewaltherrschaft" voraussetzte, Gegenstand andauernder Kontroversen. Entgegen der zentralen Stellung des Begriffs in der Rezeption der Theorien von Marx und Engels wurde der Begriff der Diktatur des Proletariats in ihren Schriften nicht oft verwendet. mehr
Woche /4: Emily Rosdolsky
BearbeitenEmily Rosdolsky (* 2. Juni 1911 in Wien; † 3. September 2001 ebenda) war eine österreichische trotzkistische Aktivistin und die Gattin des trotzkistischen Theoretikers Roman Rosdolsky. Rosdolsy war aktive Antifaschistin und verlies Europa erst 1947 aus Angst vor den Stalinisten, welche in Osteuropa nach dem zweiten Weltkrieg einen großen Anteil der Macht innehatten. Theoretisch war sie vor allem als Vorwortverfasserin für die Werke Roman Rosdolskys tätig. mehr
Woche /5: Die Lage der arbeitenden Klasse in England
BearbeitenWoche /6: Kritische Psychologie
BearbeitenDie Selbstbezeichnungen „kritische Psychologie“ und – international – „critical psychology“ werden von recht unterschiedlichen akademischen Richtungen verwendet. Die einzige Gemeinsamkeit dieser Ansätze, zu denen z. B. der soziale Konstruktionismus in der Psychologie, die phänomenologische Psychologie oder die psychoanalytische Sozialpsychologie zählen, liegt in einer Abgrenzung vom naturwissenschaftlich orientierten Mainstream der Disziplin, der methodisch ein experimentell-statistisches Vorgehen zum Ideal erhebt.
Mit der Bezeichnung „Kritische Psychologie“ (die Großschreibung dient – seit den frühen 1970er Jahren – der Unterscheidung) ist hingegen ein bestimmter wissenschaftlicher Arbeitszusammenhang gemeint. Ausgehend von marxistischen Positionen in Philosophie und Gesellschaftstheorie wurden hier Grundbegriffe („Kategorien“) erarbeitet, um ein „historisches Paradigma“ für die Psychologie zu entwickeln und deren „vorparadigmatischen“ Zustand zu überwinden.
Diese Grundbegriffe sollen „subjektwissenschaftlicher“ Forschung dienen, d. h. einer Analyse von subjektiven Problemen, die vom Standpunkt der Betroffenen ausgeht und den konkreten Zusammenhang psychischer, sozialer und gesellschaftlicher Momente erfasst. Eine solche Analyse ist im Gegensatz zu einer „kontrollwissenschaftlichen“ nicht darauf aus sicherzustellen, dass Menschen sich den Anforderungen und Zumutungen fügen, die mit der Reproduktion der kapitalistischen Gesellschaft und ihrer spezifischen Macht- und Herrschaftsverhältnisse einhergehen. Vielmehr soll sie eine „soziale Selbstverständigung über Handlungsbegründungen“ ermöglichen, die im Blick behält, dass gesellschaftliche Verhältnisse von Menschen geschaffen und daher veränderbar sind – und entsprechende Handlungsmöglichkeiten eröffnen. mehr
Woche /7: Jenny Marx
BearbeitenJohanna Bertha Julie Jenny Marx, geborene von Westphalen (* 12. Februar 1814 in Salzwedel; † 2. Dezember 1881 in London), war eine deutsche Sozialistin und Ehefrau von Karl Marx. Jenny von Westphalen war die Tochter des Landrates von Salzwedel Ludwig von Westphalen und seiner Frau Caroline von Westphalen, geborene Heubel (* 1780; † 1856). mehr
Woche /8: Marx-Engels-Gesamtausgabe
BearbeitenDie Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) ist die vollständige, historisch-kritische Ausgabe der Veröffentlichungen, der nachgelassenen Manuskripte (Entwürfe) und des Briefwechsels von Karl Marx und Friedrich Engels. Sie bietet das überlieferte literarische Erbe von Marx und Engels erstmals in seiner Gesamtheit dar. Zu den bereits bekannten Schriften, Artikeln und Briefen - auch der an sie gerichteten Briefe Dritter - kommen eine Reihe bisher unveröffentlichter bzw. neu entdeckter Arbeiten hinzu. Darüber hinaus werden alle Manuskripte, Entwürfe, Notizen und Exzerpte publiziert.
Sämtliche Texte werden in der Sprache der jeweiligen Originale getreu den überlieferten autorisierten Textvorlagen, auf Grundlage der originalen Handschriften und Drucke wiedergegeben. Unvollendete Manuskripte werden in jenem Bearbeitungsstadium dargeboten, in dem die Autoren sie hinterlassen haben.
Die MEGA dokumentiert vollständig und übersichtlich die Werkentwicklung von der ersten Gedankenskizze bis zur Fassung letzter Hand mit Hilfe moderner Editionsmethoden. Die wissenschaftliche Kommentierung erfolgt in separaten Apparatbänden: In einer Einführung wird das präsentierte Material vorgestellt und wissenschaftsgeschichtlich eingeordnet.
Jedes Werk wird mit einer Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte vorgestellt, dies schließt den Verfasserschaftsnachweis, die Datierungsbegründung sowie eine genaue Beschreibung der überlieferten Handschriften und autorisierten Drucke ein. Es folgen Variantenverzeichnisse, Korrekturenverzeichnisse und Erläuterungen mit Sachhinweisen, werkimmanente Verweise und Quellenbelege sowie ein umfangreicher Registerapparat. mehr
Woche /9: Marxistische Gruppe
BearbeitenDie Marxistische Gruppe (MG) war die mitgliederstärkste kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit. Das Programm der MG bestand in der Abschaffung des Privateigentums. Die Marktwirtschaft sollte ersetzt werden durch eine gesellschaftliche Planung der Produktion. Hervorgegangen ist die MG aus den so genannten Roten Zellen, die im Jahre 1968 in der Münchener Studentenbewegung entstanden sind. Der Aufbau der eigentlichen MG erfolgte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre.
Die vom Verfassungsschutz beobachtete und von ihm nachrichtendienstlich ausgespähte Organisation soll bis zu 10.000 Mitglieder gehabt haben. Zahlreiche Mitglieder der MG – vor allem in Bayern – wurden auf Grundlage der vom Verfassungsschutz gesammelten Daten aus dem öffentlichen Dienst entlassen, privatwirtschaftliche Arbeitgeber wurden vom Verfassungsschutz über bei ihnen angestellte MG-Mitglieder informiert und zu deren Entlassung aufgefordert.
Im Mai 1991 gab die MG ihre Selbstauflösung bekannt. Als Begründung gab sie an, dass sie anlässlich einer gerade über sie erschienenen Broschüre des Verfassungsschutzes mit verschärften Repressionen für ihre Mitglieder rechne. Auch nach der Auflösung der MG wurden die organisatorischen Strukturen beibehalten, die Buchläden der Organisation, das gesamte Publikationswesen sowie das Veranstaltungswesen aber liquidiert. 1992 veröffentlichten ehemalige MG-Aktivisten die erste Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt.
Das Manifest der Kommunistischen Partei, auch Das Kommunistische Manifest genannt, wurde von Karl Marx und Friedrich Engels 1847 im Auftrag des Bundes der Kommunisten verfasst und ist am 21. Februar 1848 in London erschienen, zeitgleich zur Februarrevolution in Frankreich und kurze Zeit vor der Märzrevolution im Deutschen Bund und in den zu dessen größten Staaten Österreich und Preußen gehörenden Gebieten außerhalb des Bundes. Es wurde im Laufe der Zeit in mehr als 100 Sprachen übersetzt, wurde das Kommunistische Manifest im Juni 2013 in das UNESCO-Dokumentenerbe aufgenommen.
Das Programm, in dem Marx und Engels bereits große Teile der später als „Marxismus“ bezeichneten Weltanschauung entwickeln, beginnt mit dem heute geflügelten Wort: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“ und endet mit dem bekannten Aufruf: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ Das etwa 30 Seiten starke Werk beginnt mit einer Einleitung, gefolgt von vier Kapiteln: 1: Bourgeois und Proletarier, 2: Proletarier und Kommunisten, 3: Sozialistische und kommunistische Literatur, 4: Stellung der Kommunisten zu den verschiedenen oppositionellen Parteien. mehr
Woche /11: Erwin Piscator
BearbeitenErwin Piscator (* 17. Dezember 1893; † 30. März 1966) war ein deutscher Theaterintendant, Regisseur und Schauspiellehrer. Piscator, der als einer der einflussreichsten Regiesseure der Avantgarde während der Weimarer Republik und während der Frühphase der Bundesrepublik galt, wurde häufig wegen seiner explizit marxistischen politischen Überzeugung kritisiert, da er diese häufig auch in die von ihm inszenierten Stücke zum Ausdruck brachte. Unter seiner Ägide entwickelte sich sowohl die Piscator-Bühne als auch die Freie Volksbühne Berlin zu Theaterhäusern mit hoher Präsenz in den Feuilletons, dies lag vor allem auch an Skandalen, welche von diesen Häusern ausgingen.mehr
Woche /12: The Class Struggle in the Ancient Greek World
BearbeitenThe Class Struggle in the Ancient Greek World. From the Archaic Age to the Arab Conquests (deutsch: Der Klassenkampf in der antiken griechischen Welt. Von der archaischen Zeit bis zur arabischen Eroberung) ist ein Buch des britischen, marxistischen Althistorikers Geoffrey de Ste. Croix. Es erschien erstmals 1981 und hatte in der ersten Auflage 732 Seiten. Das Werk wendet Marx' historische Methode nahezu auf die gesamte griechische Antike und die Zeit danach an, nämlich von 700 v. Chr. bis 650 n. Chr., um die Gesellschaftsstruktur, geschichtliche Ereignisse, Prozesse und Institutionen zu erklären.
Dazu gehört die Anwendung marxistischer Werkzeuge. Vor allem spielen der Begriffe der Klasse, der des Klassenkampfes und der der Ausbeutung eine wichtige Rolle. Mit ihnen soll die soziale und ökonomische Struktur der griechischen Gesellschaft analysiert werden und Fragen beantwortet werden, wie zum Beispiel: welche Klassen gab es, wer wurde ausgebeutet? Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch Marx’ Geschichtsauffassung, nach der es verschiedene Phasen der Menschheitsgeschichte gibt, wodurch die Antike in einen größeren Zusammenhang der Gesellschaftsentwicklung gestellt wird. mehr
Woche /13: USPD
BearbeitenDie Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) war eine sozialistische Partei im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Von Sozialdemokraten in der zweiten Hälfte des Ersten Weltkrieges gegründet, war sie eine Abspaltung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) (die sich dann MSPD nannte). Die USPD bestand nach massiven Parteieintritten von SPD-Mitgliedern, Gründungen von parteiinternen Organisationen und deren Abspaltung sowie zahlreichen Aus- bzw. Übertritten in andere Parteien letztlich bis 1931.
Die Partei ging aus der im Jahre 1916 von der SPD-Reichstagsfraktion (der 13. Wahlperiode) abgespaltenen Fraktionsgemeinschaft Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft hervor. Die Auseinandersetzungen innerhalb der SPD, einschließlich ihrer Fraktion, begannen mit unterschiedlichen Standpunkten in der Frage für oder gegen den Krieg. In diesem Zusammenhang stimmten während des Ersten Weltkrieges Hugo Haase, Karl Liebknecht und andere Angehörige der SPD-Fraktion gegen Kriegskredite im Parlament des Deutschen Reiches bzw. nahmen an den Abstimmungen nicht teil. Zu den Abstimmungsgegnern gehörten nicht nur Parteilinke, sondern auch Vertreter anderer SPD-Parteiströmungen. Ihnen allen gegenüber eskalierte die Disziplinierungspolitik der Mehrheit der Fraktion, ihrer Führung und anderer Teile der Partei. Selbst die Kritik innerhalb der SPD gegen den Kreis um Haase uferte aus und nahm u. a. auch judenfeindliche Formen an.
Höhepunkte nach der Parteigründung im April 1917 waren neben ihrem Wirken in der Novemberrevolution 1918 die Regierungsbeteiligungen der USPD im Rat der Volksbeauftragten und in den Ländern des Deutschen Reiches. Beispielsweise im Freistaat Bayern bzw. Freistaat Sachsen stellten sie mit Kurt Eisner und Richard Lipinski die Ministerpräsidenten. Bei den Massenstreiks im April 1917 sowie im Januar 1918 spielten Vertreter der neuen Partei eine bedeutende Rolle. Wie auch andere sozialistische Parteien in internationalen Vereinigungen zusammenarbeiteten, tat dies die USPD ab 1921 in der Wiener Internationale. Im Gründungsjahr 1917 gehörten der USPD etwa 100.000 Menschen an, den Höhepunkt erreichte die Mitgliederzahl 1920 mit fast 900.000.
Durch Rücktritte, Absetzungen, Wahlniederlagen usw. verlor die USPD zahlreiche ihrer Machtpositionen. Hinzu kam die Abspaltung von Mitgliedern der/des Spartakusgruppe bzw. -bundes, die im Januar 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands gründeten. Während auf dem Leipziger Parteitag 1919 noch die Einheit der Partei bewahrt bleiben konnte, setzte zwischen 1920 und 1922 der Zerfall der Partei ein. Nach einem Beschluss des Hallensischen USPD-Parteitages im Oktober 1920 gingen viele Mitglieder in die SPD zurück, weitere gründeten die USPD (Linke), die sich mit der KPD zur VKPD zusammenschloss. 1924 verließ die innerparteiliche Gruppe Sozialistischer Bund um Georg Ledebour, ein Mitglied der früheren SAG-Reichstagsfraktionsgemeinschaft, die Partei. 1931 traten die übrigen Mitglieder um Theodor Liebknecht, dem letzten USPD-Vorsitzenden, einer neuerlichen Abspaltung der SPD – der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) – bei. mehr
Woche /14: ICOR
BearbeitenDie International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations (ICOR, deutsch: Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen), die am 6. Oktober 2010 auf Initiative der deutschen Marxistisch Leninistischen Partei Deutschlands in Berlin gegründet wurde ist ein Zusammenschluss von weltweit 50 revolutionär linken Parteien. Der ehemalige MLPD.Vorsitzende Stefan Engel wurde zum Hauptkoordinator der ICOR gewählt. Engel wurde in seiner Funktion als Hauptkoordinator seit Anfang 2016 aus gesundheitlichen Gründen schrittweise von Monika Gärtner-Engel abgelöst.
2015 organisierte die ICOR Helfer, um zum Wiederaufbau der durch die Terrororganisation Islamischer Staat zu großen Teilen zerstörten Stadt Kobanê im kurdischen Teil Syriens beizutragen. Von Juni bis Oktober 2015 sollten sich zunächst rund 140 Personen am Bau eines Gesundheitszentrums beteiligen, die Zahl der beteiligten Helfer wurde auf 177 aus zehn Ländern erhöht. Der Wiederaufbau Kobanês einschließlich des Aufbaus des Gesundheitszentrums wurde teilweise massiv behindert. So hatte die Türkei die Grenze nach Syrien geschlossen, wodurch die Zufuhr von Helfern und Baumaterial erheblich erschwert wurde, außerdem soll die Türkei die Lieferung von acht Tonnen Werkzeug nach Kobanê verhindert haben. Es kam zu körperlichen Misshandlungen internationaler Aufbauhelfer durch türkische Grenztruppen. Wochenlang sollen internationale Aufbauhelfer an der Einreise nach Syrien über die irakische Grenze gehindert worden sein. Das mehrere ärztliche Behandlungs- und Untersuchungsräume sowie Räumlichkeiten für Bildungsarbeit und politische Förderung der Bevölkerung umfassende Zentrum wurde am 20. November 2015 eröffnet. mehr
Woche /15: junge Welt
BearbeitenDie junge Welt (jW) ist eine überregionale deutsche Tageszeitung. Sie versteht sich als unabhängiges, marxistisches Medium. Nachdem das Blatt von seiner Gründung 1947 bis 1990 das Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend in der DDR war und nach der Wende zunächst ein breiteres Spektrum vom Reformsozialismus bis zu orthodoxem Marxismus abdeckte, verengte sich die Blattlinie ab 1997 auf Antiimperialismus und Antikapitalismus.
Herausgeberin der Zeitung ist die Linke Presse Verlags-Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G. (LPG). Vorbild für die 1995 erfolgte Gründung war das Genossenschaftsmodell der TAZ. Ursprünglich aus 32 Mitgliedern bestehend wuchs die Genossenschaft zunächst auf 1000 Mitglieder im Januar 2010. Im September 2012 waren 1269 Mitglieder zu verzeichnen, bevor die Mitgliederzahl im Februar 2017 erstmals mehr als 2000 Personen betrug, die insgesamt mehr als 3900 Anteile gezeichnet hatten. Die junge Welt erscheint im Verlag 8. Mai GmbH, der Ende 2008 auch die 1957 gegründete Musikzeitschrift Melodie und Rhythmus übernahm und seitdem herausgibt. Derzeit hält die Genossenschaft 95,4 Prozent der Anteile an der Verlags-GmbH, der Geschäftsführer Dietmar Koschmieder hält einen Minderheitsanteil von 4,6 Prozent. Sitz von Redaktion und Verlagsgenossenschaft ist Berlin. mehr
Woche /16: Neue Rheinische Zeitung
BearbeitenDie Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie (NRhZ) war eine von Karl Marx in den Jahren 1848 und 1849 in Köln herausgegebene Tageszeitung, die sich auch unter kommunistisch-sozialistischen Aspekten mit den revolutionären gesellschaftspolitischen Ereignissen der Zeit beschäftigte. Auch Marx’ Weggefährte Friedrich Engels steuerte als Redakteur wichtige Zeitungsbeiträge bei. Vorgängerin der NRhZ war die Rheinische Zeitung, die Anfang der 1840er Jahre zunächst ein eher liberales Presseorgan in der preußischen Rheinprovinz war. Nachdem Marx 1841 erst Redakteur und schließlich Chefredakteur der Rheinischen Zeitung geworden war, veränderte sich deren Kurs in eine radikaldemokratische und sozialistische Richtung. Marx’ kritische Artikel zur sozialen Frage in den deutschen Staaten, die auch das reaktionäre Metternichsche System der Restauration angriffen, hatten 1843 zum Verbot der Rheinischen Zeitung geführt.
Möglich wurde 1848 das Erscheinen der Neuen Rheinischen Zeitung durch die Aufhebung der Pressezensur im Zuge der Märzrevolution von 1848/49 in Preußen wie auch in den meisten anderen Staaten des Deutschen Bundes. Am 1. Juni 1848 erschien die erste Ausgabe der NRhZ. Die Zeitung hatte ein weit verzweigtes Korrespondentennetz und wurde binnen kurzem mit einer für die Zeit ungewöhnlich hohen Auflage von fast 6000 Exemplaren zu einem der berühmtesten Presseorgane der Revolutionsjahre in ganz Deutschland. Die Redakteure waren Mitglieder des Bundes der Kommunisten.
Am 19. Mai 1849 stellte die Neue Rheinische Zeitung nach 301 Ausgaben mit einer ganz in rot gedruckten Ausgabe ihr Erscheinen ein, nachdem die letzten Aufstände der Märzrevolution im Rheinland niedergeschlagen worden waren. Marx wurde als Nichtpreuße des Landes verwiesen. Gegen die restlichen Redaktionsmitglieder wurden gerichtliche Verfahren eingeleitet.
Engels beteiligte sich noch an den letzten revolutionären Kämpfen in Baden auf der Seite der Badischen Revolution. Als auch diese niedergeschlagen wurde und damit die Märzrevolution endgültig am Ende war, musste auch Engels sich ins Exil absetzen, das ihn über die Schweiz ebenfalls nach England führte, wo er weiterhin mit Marx zusammenarbeitete. mehr
Woche /17: Stefan Engel
BearbeitenStefan Engel (* 7. März 1954 in Neustadt bei Coburg) ist ein deutscher Politiker und ehemaliger Parteivorsitzender der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD).
Nach dem Besuch der Volksschule und der Realschule absolvierte er eine Berufsausbildung zum Schlosser. Von der Parteigründung im Juni 1982 bis März 2017 war Engel Vorsitzender der MLPD. Er leitet die Redaktion des Parteiorgans Revolutionärer Weg und ist als Autor tätig. 1999 heiratete er Monika Gärtner.
Zunächst war Engel Mitglied der Revolutionären Jugend Marxisten-Leninisten RJ/ML, einer Vorläuferorganisation des Revolutionären Jugendverbandes Deutschlands RJVD. 1975 wurde er in die Verbandsleitung des RJVD gewählt, von 1977 bis 1979 war er deren Politischer Leiter. Seit 1975 ist Engel Mitglied des Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands (KABD), einer Vorläuferorganisation der MLPD, seit 1978 Mitglied der Zentralen Leitung des KABD. Seit der Gründung der MLPD im Juli 1982 war Engel deren Vorsitzender, bis er auf Beschluss des X. Parteitags in dieser Funktion am 1. April 2017 von seiner Stieftochter Gabi Fechtner abgelöst wurde. mehr
Woche /18: Kritische Theorie
BearbeitenAls Kritische Theorie wird eine von Hegel, Marx und Freud inspirierte Gesellschaftstheorie bezeichnet, deren Vertreter auch unter dem Begriff Frankfurter Schule zusammengefasst werden. Ihr Gegenstand ist die kritische Analyse der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, das heißt: die Aufdeckung ihrer Herrschafts- und Unterdrückungsmechanismen und die Entlarvung ihrer Ideologien, mit dem Ziel einer vernünftigen Gesellschaft mündiger Menschen.
Woche /19: Entfremdung
BearbeitenDie Entfremdung ist ein primärer Begriff der Kritik der Arbeit innerhalb des Marxismus. Er beschreibt einen Zentralen Kritikpunkt am Kapitalismus,bei dem die Arbeit durch eine ständige Abstraktion der ursprünglichen Arbeit, Beispielsweise durch Arbeitsverschiebung via Beihilfegabe einer Maschine in einer Fabrik oder durch klinische Behandlung in einem Sozialen Beruf zur Profitmaximierung einen Wandel erfährt, durch den das arbeitende Subjekt eine mechanisierende Objektifizierung des Arbeitsvorganges erfährt. In der Kritischen Theorie wird dieser Begriff von Theodor W. Adorno aufgefasst und erweitert, durch den die Entfremdung ein Werkzeug der kapitalistischen Gesellschaft ist, die Ditinktion zwischen Arbeit und Freizeit durch die Kulturindustrie zu verwischen. Hierfür passen sie den Marx'schen Begriff der Entfremdung an, sodass dieser gesellschaftlich ganzheitlich gültig ist und in einem gesellschaftlichen Prozess unbewusst und ständig erlebt wird.
Woche /20:
BearbeitenWoche /21:
BearbeitenWoche /22: Marxists Internet Archive
BearbeitenDas Marxists Internet Archive (MIA; auch bekannt als marx.org oder marxists.org) ist das größte Internet-Archiv von Originaltexten marxistischer Autoren und weiterer politisch linker Strömungen (Sozialisten, Anarchisten etc.). Die mehrsprachigen Editionen werden von einer Non-Profit-Organisation mit ehrenamtlichen Mitarbeitern erstellt. Vom MIA erstellter Inhalt steht unter der Creative Commons License.
Die Ursprünge des MIA reichen nach unterschiedlichen Darstellungen in die Jahre 1987 und 1990. „World History Source“, ein Projekt des „Center for History and New Media“ an der George Mason University in Fairfax County, bezeichnet MIA als eines der ältesten kollaborativen Archivprojekte des Internets, das 1987 im ARPANET entstand. Das MIA selbst legt seinen Ursprung in das Jahr 1990, als eine Person unter dem Pseudonym „Zodiac“ mit der digitalen Archivierung der Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels begann. 1993 entstand eine eigene Website des Projektes mit dem Namen „Marx/Engels Virtual Library“ auf einem Server der University of Colorado at Boulder.
In der Folgezeit wurde das Archiv um Schriften weiterer Marxisten ergänzt. Als Reaktion auf die kurzzeitige Unterbrechung des Betriebes durch die Abschaltung edlicher Mirrors an Universitäten wurde am 26. Oktober 1996 die über einen kommerziellen Internetdienstanbieter betriebene Domain „marx.org“ gegründet. 1997 wurde begonnen, ein nicht englischsprachiges Archiv zu errichten. Im selben Jahr entwickelten sich interne Auseinandersetzungen über die Ausrichtung und Organisation des MEIA, welche Anfang 1998 dazu führten, dass von "Zodiac" alle Autoren außer Marx und Engels aus dem Archiv entfernt wurden. Als Reaktion darauf wurde im Juli 1998 das „Marxists Internet Archive“ (MIA) mit der Domain „marxists.org“ gegründet, welches wieder sämtliche Inhalte führte. Im Jahr 1999 wurde der verbliebene Inhalt auf der Domain „marx.org“, dessen Betreiber nicht mehr mit dem MIA verbunden waren, entfernt. Im Januar 2000 wurden durchschnittlich 23.000 Seitenaufrufe pro Tag verzeichnet, im Januar 2003 109.500 und im Januar 2006 258.900. Nachdem seit Ende November 2006 vermutlich aus der Volksrepublik China Denial-of-Service-Attacken gegen die Website geführt worden waren, musste diese nach neuerlichen Angriffen zwischen 13. und 15. Januar 2007 ihren Betrieb kurzfristig einstellen, der Inhalt konnte jedoch großteils über Mirror-Seiten zugänglich gehalten werden. Am 1. April 2007 ging der Haupt-Server des Projektes wieder online. mehr
Woche /23: Marxistische Philosophie
BearbeitenMarxistische Philosophie bezeichnet die philosophischen Annahmen der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels. Dazu werden auch alle späteren philosophischen Konzeptionen gerechnet, die sich auf Marx und Engels berufen.
Die Frage, ob eine marxistische Philosophie überhaupt existiert, wird kontrovers diskutiert. Während z. B. Benedetto Croce erklärt, Marx sei es letztlich um die Ersetzung des Philosophierens durch die praktische Tätigkeit gegangen, und man könne daher nicht von einem Philosophen Marx und folglich nicht von einer marxistischen Philosophie sprechen, verteidigt Antonio Gramsci die Legitimität der Bezeichnung „Marxistische Philosophie“, da selbst die Negation der Philosophie nicht anders als philosophierend möglich sei. Leszek Kołakowski hingegen vertritt die These, dass der Marxismus primär als ein „philosophisches Projekt“ zu betrachten sei, „das in den ökonomischen Analysen und der politischen Lehre seine Präzisierung erfuhr“. mehr
Woche /24: Orthodoxer Marxismus
BearbeitenAls orthodoxen Marxismus versteht man die von den 1890er Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wichtige theoretische Strömung innerhalb der deutschen Sozialdemokratie und Zweiten Internationalen, welche im Gegensatz zum Reformismus auf der Notwendigkeit einer revolutionären Entwicklung beharrt. Die hauptsächlichen Wortführer waren zunächst Karl Kautsky, August Bebel, Georgi Walentinowitsch Plechanow und Antonio Labriola.
Darüber hinaus sind in Abgrenzung zum Reformismus auch Vertreter des Austromarxismus wie Karl Renner und Rudolf Hilferding sowie Revolutionäre wie Lenin, Rosa Luxemburg und Leo Trotzki als „orthodoxe Marxisten“ bezeichnet worden. Leninismus, Trotzkismus und Marxismus-Leninismus sowie andere dogmatische Strömungen werden daher gelegentlich auch „orthodox-marxistisch“ genannt. mehr
Woche /25: Grundrisse
BearbeitenAls Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie im weiteren Sinne, kurz Grundrisse, wird ein Manuskript bezeichnet, welches Karl Marx 1857–1858 in London verfasst hat. Eine allgemeine Einleitung hatte er in der letzten Woche des August 1857 entworfen. Das danach, zwischen Ende September 1857 und November 1858 entstandene Manuskript bildet die Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie im engeren Sinne und wird nach einem Brief von Marx an Engels auch als Rohentwurf bezeichnet. Marx entwickelte in den Grundrissen erstmals Grundlagen und Details seiner Theorie des Wertes, und darauf aufbauend der Theorie des Mehrwertes. Der Rohentwurf gehört zu den Vorarbeiten für Marx' Hauptwerk Das Kapital.
Die Einleitung wurde 1902 von Karl Kautsky in Marx’ handschriftlichem Nachlass entdeckt und im März 1903 in der Zeitschrift Die Neue Zeit veröffentlicht. Der Rohentwurf des Manuskripts wurde zusammen mit einer genaueren Fassung der Einleitung und einigen weiteren Schriften von Marx erstmals 1939–1941 vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU durch Pavel Veller in Moskau veröffentlicht. mehr
Woche /26: Westlicher Marxismus
BearbeitenWestlicher Marxismus ist ein Begriff, den bereits Maurice Merleau-Ponty in den 1950ern aufbrachte, der aber erst durch Perry Andersons und seine viel beachtete Studie Über den Westlichen Marxismus (1976) populär wurde. Anderson versteht darunter eine im Gefolge des Ersten Weltkrieges entstandene marxistische Strömung, als dessen wesentliches Merkmale die „strukturelle Trennung von der politischen Praxis" und eine „grundlegende“ Schwerpunktverlagerung des Marxismus „hin zur Philosophie“ anzusehen ist. Verbunden sei damit eine geographische Verschiebung des Marxismus von Osten nach Westen - mit den Zentren Deutschland, Frankreich und Italien. Zu den Protagonisten des westlichen Marxismus zählen Georg Lukacs und Karl Korsch mit ihren 1923 veröffentlichten Schriften Geschichte und Klassenbewußtsein sowie Marxismus und Philosophie. mehr
Woche /27: Mössinger Generalstreik
BearbeitenDer Mössinger Generalstreik war der am 30. Januar 1933 erste und einzige Versuch nach der Machtergreifung eine nationalsozialistische Diktatur unter Adolf Hitler zu verhindern. Initiiert wurde er deutschlandweit von der, wenig später verbotenen, KPD. Resonanz fand der Streikaufruf jedoch nur unter der Arbeiterschaft der württembergischen Kleinstadt Mössingen. Deshalb ging dieser Versuch des Widerstandes in der Geschichtsschreibung unter. mehr
Woche /28:
BearbeitenWoche /29:
BearbeitenWoche /30: Das Kapital
BearbeitenDas Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, eines der Hauptwerke von Karl Marx, ist eine Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaft mit weitreichenden Wirkungen in der Arbeiterbewegung und der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Nach Jahrzehnten ökonomischer Studien und diversen Vorarbeiten (v.a. die Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, Zur Kritik der Politischen Ökonomie und die Theorien über den Mehrwert) erschien 1867 der erste Band: Der Produktionsprozess des Kapitals. Friedrich Engels stellte nach Marx’ Tod 1883 aus dessen Manuskripten zwei weitere Bände zusammen und veröffentlichte diese als Band II: Der Zirkulationsprozess des Kapitals 1885 und Band III: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion 1895. mehr
Woche /31:
BearbeitenWoche /32:
BearbeitenWoche /33:
BearbeitenWoche /34:
BearbeitenWoche /35:
BearbeitenWoche /36:
BearbeitenWoche /37:
BearbeitenWoche /38:
BearbeitenWoche /39:
BearbeitenWoche /40:
BearbeitenWoche /41:
BearbeitenWoche /42:
BearbeitenWoche /43:
BearbeitenWoche /44:
BearbeitenDie Revolutionäre Organisation 17. November (griechisch Επαναστατική Οργάνωση 17 Νοέμβρη Epanastatiki Organosi Dekati Evdomi Noemvri), meist kürzer Dekati Evdomi Noemvri oder 17N, war eine terroristische Untergrundorganisation in Griechenland, die ideologisch eine Mischung aus Marxismus und Nationalismus vertrat. Die Gruppierung löste sich mit der Festnahme einer größeren Anzahl ihrer Mitglieder im Jahre 2002 auf und hat seit dem keine weiteren Anschläge mehr verübt. Die griechische Regierung geht jedoch davon aus, dass Abspaltungen wie Epanastatikos Agonas ("Revolutionärer Kampf") noch immer aktiv sind. Die EU führt die Organisation auf ihrer Liste der Terrororganisationen.
- Name
Ihr Name nimmt Bezug auf die Ereignisse, die sich am 17. November 1973 während des Obristenregimes am Ethnikon Metsovion Polytechnion, dem Athener Polytechnikum, abgespielt haben. An diesem Tag schlug die von Panzern unterstützte griechische Polizei den Aufstand der Studenten, welche die Universität besetzt und ein Ende der Militärdiktatur gefordert hatten, blutig nieder. mehr
Woche /46: Communist Party USA
BearbeitenDie Communist Party USA (CPUSA) ist die bedeutendste marxistisch-leninistische Partei der USA. Während die CPUSA eine Rolle bei der Organisation von Industriegewerkschaften und bei der Verteidigung der Rechte von Afroamerikanern in den 1930er und 1940er Jahren spielte, geriet sie infolge der durch den Kalten Krieg verursachten antikommunistischen Hysterie der „Roten Angst“ während der McCarthy-Ära Anfang der 1950er Jahre in die politische Bedeutungslosigkeit. Sie wurde viele Jahre von Gus Hall geleitet. Eines der bekanntesten ehemaligen Mitglieder der CPUSA ist Angela Davis. Vorsitzende sind seit 2019 Rossana Cambron und Joe Sims, davor war es John Bachtell.
Vorgänger der CPUSA waren die Communist Party of America (CPA) (am 1. September 1919 u. a. von Charles Ruthenberg gegründet) und die Communist Labor Party (CLP) (u. a. von John Reed und Alfred Wagenknecht am 31. August 1919 gegründet). Beide Parteien setzten sich aus Mitgliedern zusammen, welche von der 1901 gegründeten Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) als Bolschewisten ausgeschlossen worden waren. Sie schlossen sich der Komintern an. Einer abermaligen Direktive der Komintern folgend vereinigten sich beide Parteien im Mai 1921 endgültig unter dem Namen Communist Party of America.
Seit ihrer Gründung wurde die CPUSA von Staats- und Bundesregierungen und später auch vom FBI angegriffen. Ein Grund dafür war der Eindruck, den die Oktoberrevolution und der Bürgerkrieg in Russland seit 1917 und die damit verbundenen Ereignisse in Deutschland und Ungarn seit 1918 in den USA hinterließen. Das führte zu den Palmer Raids (Palmersche Razzien), welche auch als Red Scare (zu dt.: Rote Angst) bezeichnet wurden, als im Winter 1919 und im Januar 1920 der Generalstaatsanwalt Alexander Mitchell Palmer, gemäß dem Gesetz gegen Aufruhr von 1918 tausende Parteimitglieder festnehmen ließ. Um einem vollständigen Verbot zu entgehen nannte sie sich daher Ende 1921 in Workers Party of America (WPA) um. Dennoch arbeitete während der frühen 1920er der Parteiapparat fast vollständig aus dem Untergrund heraus.
1930 benannte sich die WPA in Communist Party USA um.
Die sowjetische Invasion in Ungarn anlässlich des Volksaufstands 1956 und die Geheimrede Chruschtschows vor der KPdSU, in der er Stalin kritisierte, hatten einen umwälzenden Effekt auf die CPUSA. Die Mitgliederzahlen sanken. Viele Mitglieder traten demoralisiert aus der Partei aus, aber blieben aktiv bei progressiven Angelegenheiten, bei denen sie auch freundschaftlich mit Parteimitgliedern zusammenarbeiteten. Im zuge dieser Umwälzung übernahm der Stahlarbeiter Gus Hall die Partei.
Anfang der 1970er stieg die Zahl der Mitglieder in der Partei auf 25.000 an, konnte diese Mitgliederzahl aber in den 1980ern nicht halten. Infolgedessen beschloss die KPUSA die nationalen Wahlkampagnen einzustellen und nur noch für Ämter auf lokaler Ebene anzutreten. mehr
Ursprüngliche Akkumulation ist ein Begriff, den Karl Marx in Anlehnung an die Klassische Nationalökonomie - insbesondere Adam Smith - in seinem Werk "Das Kapital" darstellt. Die ursprüngliche Akkumulation soll erklären, wie es zu einer kapitalistischen Akkumulation kommen konnte, die das Vorhandensein zweier Gruppen von Warenbesitzern voraussetzt, einerseits Eigentümer von Geld, Produktions- und Lebensmitteln, die diese durch Ankauf fremder Arbeitskraft verwerten, andererseits lohnabhängige Arbeitskräfte, die ihre Arbeitskraft an erstere veräußern. Nach Marx ist die sogenannte ursprüngliche Akkumulation nichts anderes „als der historische Scheidungsprozeß von Produzent und Produktionsmittel. Er erscheint als "ursprünglich", weil er die Vorgeschichte des Kapitals und der ihm entsprechenden Produktionsweise bildet“ (Marx, Das Kapital, MEW 23: 742). Dieser Scheidungsprozess basiere entgegen der Annahme der klassischen politischen Ökonomie nicht in erster Linie auf der Sparsamkeit und dem Fleiß Einzelner, die durch gleiches Recht und eigene Arbeit ihr Eigentum anhäuften. Vielmehr gründe der Prozess auf einer mit politischen und ökonomischen Mitteln durchgesetzten gewaltsamen Enteignung der Arbeitsmittel von den eigentlichen Produzenten.
Rezeptionsgeschichtlich fällt die Auseinandersetzung mit dem Ansatz unterschiedlich aus. In marxistischen Diskussionen wurde oftmals die Frage diskutiert, ob die ursprüngliche Akkumulation eine historische Phase oder ein kontinuierlicher Prozess sei, ebenso wurden Auseinandersetzungen hinsichtlich der Entwicklung Russlands geführt und methodisch-theoretische Fragestellungen diskutiert. Beispielsweise hat Joseph Schumpeter kritisiert, daß Marx' Ansatz nicht erklären könne, wie bestimmte Gruppen dazu befähigt waren, Enteignungsprozesse durchzuführen. Ebenfalls verkenne Marx die Rolle von überdurchschnittlicher Energie und Intelligenz zur Begründung von wirtschaftlichem Erfolg.
Neben Marx Ansatz der historischen Werdung des Kapitalismus übten insbesondere die Theorien Max Webers und Werner Sombarts einen prägenden Einfluss auf entsprechende Überlegungen aus. mehr
Woche /48: Gus Hall
BearbeitenGus Hall (* 8. Oktober 1910 im Cherry Township, Minnesota als Arvo Kustaa Hallberg/auch Arvo Kusta Halberg; † 13. Oktober 2000 in New York City) war ein US-amerikanischer Politiker der Kommunistischen Partei der USA (CPUSA). Von 1959 bis sieben Monate vor seinem Tod war er deren Generalsekretär. Mit einer Amtszeit von über 40 Jahren ist er der dienstälteste Generalsekretär in der Geschichte der offiziellen Kommunistischen Parteien. Innerhalb der CPUSA vertrat er eine starke Anlehnung an die Sowjetunion. Bei den Präsidentschaftswahlen 1972, 1976, 1980 und 1984 war Hall Präsidentschaftskandidat der CPUSA.
Hall war das fünfte von zehn Kindern finnischer Einwanderer aus der Gegend von Lapua und kam in der Iron Range, einer ländlichen Region Minnesotas, zur Welt. Diese Region galt als ein Zentrum finnischer Immigranten mit teilweise radikalen politischen Ansichten. Im Alter von 15 Jahren verließ er nach der achten Klasse die Schule und wurde im Nordwesten Minnesotas Holzfäller. Schon seine Eltern Matt, ein Bergmann, und Susannah Hallberg waren Mitglieder der Gewerkschaft Industrial Workers of the World. Sein Vater beteiligte sich im Jahr 1919 an der Gründung der CPUSA. Aus diesem Grund wurde Matt Hallberg auf eine Schwarze Liste (Blacklist) gesetzt, was für ihn bedeutete, dass ihm als Bergmann alle Chancen auf Anstellung genommen waren Durch diese erzwungene Arbeitslosigkeiten hungerte, nach Halls Ausführungen, die Familie stets. 1927 trat Hall mit 17 Jahren wohl auch auf Grund einer Werbung seines Vaters in die Jugendorganisation der CPUSA ein, die Young Communist League (YCL), deren Organisator für den nördlichen mittleren Westen er innerhalb eines Jahres wurde.
Von 1931 bis 1933 konnte Hall nach einer internen Auswahl der CPUSA in Moskau an der internationalen Lenin-Schule studieren. mehr
Woche /49: Arbeitswerttheorie
BearbeitenDie Arbeitswerttheorie (Kurzform AWT, auch Arbeitswertlehre) ist ein Ansatz aus der klassischen Nationalökonomie. Danach wird der Wert einer Ware durch die Arbeitszeit bestimmt, die zu deren Produktion gesellschaftlich notwendig ist. Außerdem muss die Ware einen Gebrauchswert aufweisen. Ausgehend von diesen Voraussetzungen, werden in einer arbeitsteiligen Warenwirtschaft sowohl die Austauschverhältnisse (Tauschwert) bestimmt wie das Wirtschaftswachstum und die Verteilung des Einkommens, und zwar je nach dessen Entstehungsart auf die unterschiedlichen Klassen von Einkommensbeziehern.
Die AWT wird von Ökonomen unterschiedlich bewertet. Auf der einen Seite wird sie für "falsch" (so insbesondere der Grenznutzentheoretiker Eugen von Böhm-Bawerk: Geschichte und Kritik der Kapitalzinstheorien. 1884) oder "tot" (so Joseph A. Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. 1987 (zuerst: 1942), S. 49) erklärt. Dahingegen verteidigen fast alle Marxisten die AWT in der marxschen Form, wenn doch ihre präzise Explikation auch hier äußerst umstritten ist. 1927 hatte der spätere Nobelpreisträger Gunnar Myrdal mit seiner Kritik der AWT promoviert. Tatsächlich wird die AWT von Adam Smith ziemlich inkonsistent verwendet. Ob bzw. wie David Ricardo die AWT einsetzt, ist umstritten. Wie auch all die damit verbundenen Kontroversen ausgehen mögen, so wird die AWT nach wie vor ein wichtiger Bezugspunkt im Theorievergleich innerhalb der Politischen Ökonomie sowie den angrenzenden Wissenschaftsdisziplinen bleiben.
John Locke unternahm den Versuch, das Recht auf Eigentum naturrechtlich zu begründen, indem er es aus der produktiven Arbeit herleitet. Genau besehen hat er das individuelle Sacheigentum mit dem Eigentum jedes Menschen an seiner eigenen Person und an der Betätigung von deren Wirkkräften gerechtfertigt. Dies stellt offensichtlich ein juristisches Argument dar; es beinhaltet keinerlei ökonomische Analyse.
Zu betonen, es sei ethisch gefordert und/oder wirtschaftlich notwendig, dass jede Arbeit ("gerecht") entlohnt werde, ist logisch etwas ganz anderes als eine AWT wirtschaftswissenschaftlich zu vertreten, d. h. als eine theoretische Erklärung von ökonomischen Abläufen. So sagt Joseph A. Schumpeter in seiner Geschichte der ökonomischen Analyse über Scholastiker wie etwa Luis de Molina:
„Noch weniger als eine Kostentheorie des Wertes kann man, wie es geschehen ist, ihnen eine Arbeitswerttheorie unterstellen. Wir werden späterhin feststellen, daß die emotionale Anziehungskraft der letzteren einige Historiker veranlaßt hat, soviel Autoren wie möglich in diesem Sinne zu interpretieren. Man muß deshalb dessen eingedenk sein, daß die bloße Betonung der Bedeutung von Arbeit, Anstrengung oder Mühe im Wirtschaftsprozeß nicht eine Befürwortung des Lehrsatzes bedeutet, daß Arbeitsaufwand den Wert erklärt oder verursacht - und das ist, was unter Arbeitswerttheorie in diesem Buche verstanden wird.“
Wie Schumpeter feststellt, hat die moderne Sozialwissenschaft ihren Ursprung im Naturrecht, was besonders deutlich werde in Molinas Definition von der „Natur des Falles“ (rei natura). mehr
Woche /50: Mössinger Generalstreik
BearbeitenDer Mössinger Generalstreik war der am 30. Januar 1933 erste und einzige Versuch nach der Machtergreifung eine nationalsozialistische Diktatur unter Adolf Hitler zu verhindern. Initiiert wurde er deutschlandweit von der, wenig später verbotenen, KPD. Resonanz fand der Streikaufruf jedoch nur unter der Arbeiterschaft der württembergischen Kleinstadt Mössingen. Deshalb ging dieser Versuch des Widerstandes in der Geschichtsschreibung unter. mehr
Woche /51: Alfred Wagenknecht
BearbeitenAlfred Wagenknecht war ein US-amerikanischer Marxist mit deutschen Eltern. Seine größten parteipolitischen Aktivitäten entwickelte er in den unmittelbar auf die Oktoberrevolution und das Ende des ersten Weltkriegs folgenden Jahren von 1919 bis 1921. In dieser Zeit war er hochrangiges Mitglied in vier verschiedenen Parteien welche sich aufspalteten und wiedervereinten. Neben seiner politischen Arbeit war er auch als Fundraiser für die Arbeiterhilfe und die humanitäre Unterstützung der Sowjetunion, sowie als Filmproduzent und -darsteller tätig. mehr
Woche /52:
BearbeitenWoche /53: Basis und Überbau
BearbeitenDas Begriffspaar Basis und Überbau dient im Marxismus zur Unterscheidung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage vom darauf aufbauenden und zurückwirkenden Staat einerseits und den herrschenden Vorstellungen einer Gesellschaft andererseits.
Basis und Überbau bezeichnet die grundlegende Annahme in der marxistischen Gesellschaftstheorie, nach deren Auffassung die vom Willen der einzelnen unabhängigen Produktionsverhältnisse die ökonomische-gesellschaftliche Struktur (die materielle Basis) der verschiedenen Gesellschaften bilden, auf deren Grundlage sich ein juristischer, politischer und ideologischer Überbau entwickelt. Politik, Recht, Staat und Ideologie mit ihren Normen und Institutionen können weder aus sich selbst noch aus der allgemeinen Entwicklung des menschlichen Geistes begriffen werden, sondern nur aus der in ökonomisch-gesellschaftlichen Struktur enthaltenen Entwicklungs- und Widerspruchsdynamik. Diese Ordnung ist jedoch von Marx und Engels nicht als einfacher Kausalzusammenhang gemeint (Vulgärmarxismus), sondern als komplexes, in seinen konkreten Strukturen und Vermittlungsprozessen (Dialektik) zu analysierendes Ganzes.
Karl Marx sagt im Vorwort Zur Kritik der politischen Ökonomie von 1859: „In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte notwendige von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen.“ mehr
Noch zuzuordnende Lemmata
BearbeitenMarx-Engels-Werke, Marx-Engels-Gesamtausgabe, Neue Rheinische Zeitung Allgemeine Zeitung Die Neue Zeit Der Volksstaat Vorwärts (Deutschland) New York Tribune Rheinische Zeitung Vorwärts (Wochenblatt) Deutsch-Französische Jahrbücher Athenäum (Riedel) Gesellschaftsspiegel A Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte Anti-Dühring D Die deutsche Ideologie Deutsches Bürgerbuch Dialektik der Natur E Das Elend der Philosophie Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft G Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie Grundsätze des Kommunismus H Die heilige Familie K Das Kapital Kritik des Gothaer Programms L Die Lage der arbeitenden Klasse in England Lohn, Preis und Profit Lohnarbeit und Kapital Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie M Manifest der Kommunistischen Partei O Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844 S Sassulitsch-Brief T Theorien über den Mehrwert Thesen über Feuerbach U Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats V Von der Autorität Z Zur Judenfrage Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie Zur Kritik der politischen Ökonomie
Weitere Lemmata
BearbeitenWertgesetz, Klassenkampf, Diktatur des Proletariats, Ursprüngliche Akkumulation, Charaktermaske, Gesellschaftsformation, Marxistische Wirtschaftstheorie, Automatisches Subjekt, Dialektik bei Marx und Engels, Dialektischer Materialismus, Dialektische Darstellungsmethode, Historischer Materialismus, Basis und Überbau, Totalität, Arbeiterklasse, Abbildrelation, Arbeit (Philosophie), Verdinglichung, Warenfetisch, Widerspiegelungstheorie, Religionskritik, Entfremdung