Reichenbach (Gengenbach)

Ortsteil von Gengenbach, Baden-Württemberg, Deutschland

Reichenbach ist ein Ortschaft der Stadt Gengenbach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg, rund 10 Kilometer südlich von Offenburg. Reichenbach besteht aus seinem Dorfkern Reichenbach und den fünf Ortsteilen Mittelbach, Schwärzenbach, Sondersbach, Haigerach und Pfaffenbach. Die Ortschaft zählt rund 1.900 Einwohner.

Reichenbach
Der Heilige Petrus mit einem roten Schlüssel
Koordinaten: 48° 26′ N, 8° 1′ OKoordinaten: 48° 25′ 40″ N, 8° 0′ 58″ O
Höhe: 205 (161–876,9) m ü. NN
Fläche: 27,67 km²
Einwohner: 1925 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 77723
Vorwahl: 07803
Reichenbach (Baden-Württemberg)
Reichenbach (Baden-Württemberg)
Lage von Reichenbach in Baden-Württemberg
Reichenbachtal
Reichenbachtal

Geographie

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Reichenbach liegt in einem breiten Seitental des vorderen Kinzigtals im Mittleren Schwarzwald, rund drei Kilometer nördlich von Gengenbach. Die Gemarkung reicht von der Kinzig bis weit ins Bergland hinein. Zu ihr gehören das Dorf Reichenbach, die Höfe Binzmatte, Haigerach, Höllhof, Hohgrund, Mittelbach, Mooshof, Pfaffenbach, Schlehenwald, Schwärzenbach und Sondersbach, die Wohnplätze Gaishut und Sägmühle und die abgegangenen Ortschaften Grube und Schnaiberg.

Die Ortschaft erstreckt sich von 171 m am Ausfluss des Reichenbachs in die Kinzig im Südwesten, bis auf 876,9 m ü. NHN auf dem Siedigkopf im Nordosten, der wie der nahe Mooskopf (auch Geißschleifkopf genannt, 871,3 m ü. NHN) ein Gipfel der Moos ist, über den die Stadt- und Teilortgrenze gegen Nordrach läuft.

Von der Kinzig bis zur Moos erstreckt sich die Gemarkung über etwa 8,5 km, quer dazu erreicht die Gemarkung eine maximale Breite von etwa 5,5 km. Die Reichenbacher Gemarkung ist mit 2.762,97 ha mehr als vier Mal so groß, wie die des zentralen Gengenbachs (653,25 ha) und die zehntgrößte des Ortenaukreises. Etwa 1.800 ha der Gemarkung sind von Wald bedeckt, davon sind etwa 800 ha Privatwald, 800 ha Staatswald, 140 ha Gemeindewald und 60 ha Kirchenwald.

Durch das Reichenbachtal fließt der namensgebende 9 Kilometer lange Reichenbach, welcher am Fuße des Reichenbachtales in die Kinzig mündet. In den Reichenbach münden wiederum der Mühlbach, der Mittelbach, der Schwärzenbach und der Sondersbach. Durch das Haigerachtal fließt der namengebende 7,5 Kilometer lange Haigerach, in den der Pfaffenbach mündet, bevor er auf der Gemarkung Gengenbachs in die Kinzig mündet.

Der L99-Kreisverkehr auf der Reichenbacher Gemarkung liegt geografisch fast genau am Mittelpunkt des Ortenaukreises.[2]

Nachbargemeinden

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Die Grenze der Gemarkung verläuft im Norden gegen die Gemeinde Durbach und die Gemarkung Ödsbach, ein Teilort von Oberkirch, im Osten gegen die Gemeinde Nordrach, im Süden gegen die Gemarkung des Gengenbacher Teilorts Schwaibach und die der Stadt Gengenbach selbst, im Südwesten kurz längs der Kinzig gegen die Gemeinde Berghaupten und im Nordwesten gegen die Gemeinde Ohlsbach.[3]

Früher grenzte Reichenbach auch an die Gemarkung Nordrach Fabrik, diese wurde jedoch 1929 nach Nordrach eingemeindet und ist heute als Nordrach-Kolonie bekannt.

Geschichte

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Von der Gründung bis 1800

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Reichenbach wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen des Benediktiner-Klosters Gengenbach gerodet. Überlieferungen erzählen, dass ein Mönch mit Namen Richo(w) die Aufgabe erhielt, das im Norden seiner Abtei gelegene Tal urbar zu machen. Daraus entstand zunächst der Name Richenbach, aus dem das heutige Reichenbach wurde. Eine erste urkundliche Nennung Reichenbachs erfolgte im Jahr 1235 n. Chr., jedoch wurde ein Dinghof in Reichenbach bereits 1139 urkundlich erwähnt. Neben Reichenbach ließ das Kloster unter anderem auch den Haigerach roden, um Bauernhöfe für die Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Sowohl die St. Peter und Paul-Kapelle in Reichenbachtal, als auch die St. Michael-Kapelle im Haigerach wurden im 12. Jahrhundert gebaut. Die Kapelle in Reichenbach wurde erstmals 1235 erwähnt, die Kapelle im Haigerach 1298.[4] Der älteste Wohnbezirk war die Kurie Reichenbach-Hub rings um die St. Peter und Paul-Kapelle. Kurz danach wurde eine Siedlung im Haigerach erwähnt.[5] Im 13. Jahrhundert dürfte wohl der Höllhof entstanden sein.[6] Laut Grundstein im Keller, wurde das Gebäude in welchem sich heute das Martinsteinhiesle befindet, schon 1620 erbaut.[7][8]

Sagenumwoben ist auch der Martinstein im Mittelbachtal. Der Sandstein trägt den Namen des frommen Bauern Martin Späth, der jeden Abend dort sein Nachtgebet sprach. Schließlich wurde ihm auf diesem Stein offenbart, dass der Name seines Geschlechts auf seinem Hofgut nie aussterben werde. In dem Sandstein soll man noch heute die Spuren des Martin Späth erkennen können. Der 1,20 m lange und 80 cm breite Martinstein ist noch heute ein beliebtes Wanderziel. Der fromme Bauer Späth ist nicht nur durch den Martinstein heute noch bekannt. Eine Sage erzählt, der Hofgrundbauer habe für sein Begräbnis eine eigenartige Vorgehensweise festgelegt. Sein Wunsch war, das der Sarg mit seinem Leichnam, auf einem Wagen von zwei jungen Ochsen gezogen wurde und ihnen freien Lauf gelassen wurde. Wie der Bauer es bestimmt hatte, wurde an der Stelle, wo sein Totenwagen zum ersten Mal anhielt, ein Bildstock errichtet. Am zweiten Halt, an dem das Ochsengespann mit dem Sarg hielt, wurde eine Kapelle, die Peter und Paul-Kapelle, gebaut. Und wie der Bauer es wünschte, wurde an der Stelle, wo das Gespann zum dritten Mal anhielt, eine Kirche erbaut, die seinem Namenspatron Sankt Martin geweiht wurde. Diese ist die St. Martinkirche in Gengenbach.

Mindestens seit dem 16. Jahrhundert wurde auf der heutigen Gemarkung Reichenbach Bergbau betrieben. Bekannt ist unter anderem die Grube Silberbrünnle im Haigerach, dort wurde nach Blei-, Silber- und Kupfererzen gesucht. Zudem wurde unter anderem Tsumcorit, Arseniosiderit, Libethenit, Cornubit, Gartrellit, Pseudomalachit, Reichenbachit und Klinoklas gefunden. Der Eingang zur damaligen Grube ist heute verschüttet, die Bergbauhalde, auf welche nicht brauchbare Steine von den Bergleute entsorgt wurden, ist heute noch sichtbar. 1909, kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts, wurden die Bergbau-Aktivitäten eingestellt.[9][10] Doch auch im Mittelbach wurde Bergbau betrieben.[11] 1708 wurde der heutige Göppert-Hof erbaut.[12] 1732 wurde die erste Glocke der St. Peter und Paul-Kapelle gegossen.[13] 1789 regte sich in Reichenbach Widerstand und einige Bauern verweigerten Frondienste.[5]

19. Jahrhundert

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Lange Zeit gehörte Reichenbach herrschaftlich zu Gengenbach, erst 1803 wurde der Ort zum ersten Mal eigenständig, da durch den Reichsdeputationshauptschluss alle Reichsstädte und Reichsabteien der Ortenau aufgelöst wurden und in die Obhut der Markgrafschaft Baden übergingen. Von 1807 bis 1872 gehörte Reichenbach zur Verwaltungseinheit des Bezirksamtes Gengenbach. Bis ins 19. Jahrhundert war Pfaffenbach ein Klosterhof mit eigener Gemarkung und wurde erst 1808 Reichenbach zugeschlagen. Im selben Jahr gelangte Haigerach zu Reichenbach.[14][15] 1818 wurde das Galgenbrückle erbaut, auf dieser fanden bis in die 1850er-Jahre Hinrichtungen der Stadt Gengenbach statt.[16] 1821 wurde der kleine Mooshof gebaut.[17] 1872 wechselte Reichenbach vom Bezirksamt Gengenbach zum Bezirksamt Offenburg, wo die Gemeinde bis 1939 verblieb. 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr in Reichenbach gegründet, zum ersten Kommandant wurde Bürgermeister Georg Huber.[18] 1890 wurde der Moosturm auf dem Mooskopf erbaut. 1892 folgte die Gründung der Musikkapelle.[19]

20. Jahrhundert

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Im Jahr 1900 ließ Albert Köhler, der Chef von Köhler Pappen, an der Mündung des Mühlbachs in den Reichenbach und kurz vor dessen Mündung in die Kinzig das erste Elektrizitätswerk des Kinzigtals bauen, welches bis zum Anschluss an das badische Stromnetz 1947 Reichenbach und die Stadt Gengenbach mit Gleichstrom versorgte.[20] Bis mindestens in das Jahr 1906 lässt sich die Reichenbacher Fastnacht nachweisen. In einem Narrenblatt von 1907 wird von einer Narrenhochzeit im vorherigen Jahr geschrieben, welche in Reichenbach stattfand. 1913 wurde das alte Schulhaus unweit des Rathauses gebaut.[21] Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurden 27 Gefallene oder Vermisste gezählt. Insgesamt zogen 179 Reichenbacher in den Krieg.[5] Bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung 1919 holte die Zentrumspartei in Reichenbach 75,6 %.[22] 1929 wurde der Gesangverein gegründet.[23] 1932 gewann die Zentrumspartei die Wahlen in Reichenbach mit 51,7 % und damit großem Abstand zur NSDAP (35,0 %).[24] Am 14. August 1937 ist der Höllhof bis auf seine Grundmauern niedergebrannt und musste neu aufgebaut werden. Nach jahrelanger Zugehörigkeit zum Bezirksamt Offenburg, wechselte Reichenbach 1939 zum neu gebildeten Landkreis Offenburg. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden von den 196 Reichenbacher Kriegsteilnehmer 35 vermisst oder sind im Krieg gefallen.[5]

Seit 1950 ist der Höllhof eine Waldarbeiterschule.[6] Im gleichen Jahr siedelten sich die Hukla-Werke in Gengenbach an, wobei die Hälfte der Produktionsfläche in Reichenbach lag.[5] Am 9. Dezember 1951 stimmten mit über 90 % die Mehrheit der Reichenbacher Bürgerinnen und Bürger gegen die Errichtung des Südweststaates und für den Erhalt des Landes Baden. Dafür bekamen sie auch Dank des damaligen Staatspräsidenten des Landes Baden Leo Wohleb.[25] 1952 wurde das Feuerwehrhaus an die Feuerwehr übergeben.[5] 1956 wurde der Sportverein gegründet.[26] Ab demselben Jahr wurde der Ortskern um die Straßen „Schulstraße“, „Wiesenstraße“ und den oberen Teil der „Hubstraße“ erweitert und so die einzelnen Höfe zu einem Dorf verdichtet.[27] Im August 1957 wurde die alte Reichenbacher Sportanlage, das „Sägbachstadion“ eingeweiht. 1958 wurden die zweite und dritte Glocke der St. Peter und Paul-Kapelle gegossen.[13] 1962 wurde das neue Schulhaus mit Mehrzweckhalle erbaut.[28] 1964 wurde der untere Teil der „Hubstraße“ erschlossen.[29] 1965 mietete die Gengenbacher Bürgergarde den kleinen Mooshof und baute ihn zum Vereinsheim um.[17] Im gleichen Jahr wurde die katholische Landjugendbewegung - Ortsgruppe Reichenbach gegründet.[5] Am 10. April 1966 eröffnete die Gaststätte "Holzplatzstube". 1969 wurde Otto Wußler völlig überraschend zum Reichenbacher Bürgermeister gewählt, obwohl dieser nicht auf dem Wahlzettel stand. In der Nacht zuvor brachten einige Mitglieder der Musikkapelle Plakate in der Gemeinde an, um Werbung für Wußler zu machen. Der eigentliche Favorit Michael Sester, ebenfalls in der Musikkapelle aktiv, verließ aus Frust den Verein und wechselte mit einer Menge weiterer Mitglieder nach Gengenbach. 1970 wurde der hintere und 1972 der vordere Teil der „Mühlmatt“ erschlossen.[30][31] 1971 wurden die Narrenzunft und die Wanderfreunde gegründet, 1973 folgte der LTS und 1974 der Hausfrauenbund.[32][33][34] 1974 wurde der Kindergarten eröffnet, der die Gemeinde rund 870.000 D-Mark kostete.[35][36]

1973 wurde der Landkreis Offenburg aufgelöst und man gehörte von nun an zum neu gebildeten Ortenaukreis. Dies blieb jedoch nur kurz so, denn am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Reichenbach im Zuge der Gemeindereform wieder nach Gengenbach eingemeindet, obwohl man „freiwillig selbstständig“ bleiben wollte und sich in einer Befragung weit über 90 % der Reichenbacher Bürgerinnen und Bürger gegen eine Eingemeindung aussprachen.[28][37][38] Die Eingemeindung wurde am 4. Juli 2974 vom baden-württembergischen Landtag mit dem „Gesetz zum Abschluß der Neuordnung der Gemeinden“ (Paragraph 155) beschlossen.[39] Durch diese Zwangseingemeindung war das Verhältnis zwischen dem nun Ortsteil Reichenbach und der Stadt Gengenbach die ersten Jahre sehr angespannt.[40] 1975 wurde die neue Sportanlage auf dem Santis Claus eröffnet, diese kostete die Gemeinde für Bau und Erschließung rund 1,6 Millionen D-Mark.[36][41] Im gleichen Jahr wurde der Tennisclub gegründet.[42] Ende Mai 1978 verwandelten sich der Reichenbach und der Haigerach, sowie die Zuflüsse, bei einem Hochwasser in reißende Flüsse. Auf der Gemarkung Reichenbach entstand durch unterspülte Brücken und Straßen sowie weggerissenen Mauern und Böschungen ein Schaden von 2,1 Millionen D-Mark.[43] 1981 gründete Ortsvorsteher Otto Wußler ein Gremium, in welchem alle Vereinsvorstände sitzen, um die Kommunikation zwischen der Ortschaft und den Vereinen zu verbessern. Diese Gremium tagt seither vier Mal im Jahr.[44] Im selben Jahr wurde das Baugebiet „Am Amselberg und Binzmatt“ außerhalb des Ortskerns an der Gemarkungsgrenze zu Gengenbach ausgewiesen.[45] 1986 wurde die Baugebiete „Buchrain“ und „Steingasse“ geschaffen.[46] Am 21. Februar 1987 wurde der Narrenkeller der Narrenzunft feierlich eröffnet. 1988 wurde das Baugebiet „Knotzbühl“ ausgewiesen.[47] 1991 wurde die historische Göppert-Mühle im Mittelbach originalgetreu restauriert.[48] Von 1991 bis 1993 wurde der Höllhof zum Waldschulheim umgebaut.[6] 1992 wurden der Sondersbach und der Mittelbach an die Kanalisation der Stadt Gengenbach angeschlossen.[49] Am 6. Juni 1993 wurde der Festplatz auf dem Santis Claus eingeweiht. Im selben Jahr zogen die Wanderfreunde in ihr Vereinsheim im alten Schulhaus.[50] 1994 wurde der Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses eingeweiht. 1997 wurden die Baugebiete „Schwandeckstraße“ und „Eichbergblick“ ausgewiesen.[51] Am 6. Dezember 1999 war der Spatenstich für den Bau der „Nordspange“. Diese verbindet die L99 über eine Bahnunterführung mit der B33-Auffahrt in Berghaupten. Am 26. Dezember 1999 verwüstete der Orkan Lothar viel Waldfläche im Reichenbach und den Ortsteilen.[52] Nach diesem Sturm entstand auf der Reichenbacher und Gengenbacher Gemarkung das größte Nassholzlager Europas.

Siehe auch Geschichte des Höllhofs, des kleinen Mooshofes und des Martinsteinhiesles

21. Jahrhundert

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Im Juni und im November 2003 schlossen sowohl die Reichenbacher Volksbank-Geschäftsstelle, als auch die Gaststätte "Holzplatzstube". 2007 wurde von einem Jungen im Sondersbacher Wald eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.[53] Am 17. Dezember 2007 wurde die „Nordspange“ eröffnet. Der Bau kostete rund 16,7 Millionen Euro. Im Zuge deren Bau wurde ebenfalls 2007 der Reichenbacher Bahnübergang über die Gleise der Schwarzwaldbahn, welcher direkter Zugang zur Ankara-Sportanlage brachte, abgerissen, da durch die Nordspange ein neuer Zugang geschaffen wurde.[54] 2010 wurde das Gewerbegebiet „Allmend“ auf der Reichenbacher Gemarkung ausgewiesen. An dieser Stelle befand sich früher der Holzlagerplatz der Firma Hukla.[55] Im Jahr 2013 setzte der „Kreisel-Tüv“ den L99/Nordspange-Kreisverkehr in Reichenbach auf die rote Liste, weil die Dekorationen darauf, bei einem Unfall, zu einer tödlichen Gefahr werden könnte. Als auch ein Rückbau im Gespräch war, formte sich die Protestbewegung „Ein Herz für unseren Kreisel“. Trotz 3014 Unterschriften, konnte man den Rückbau der Deko und die Neugestaltung nicht verhindern. Heute sind in die Mitte des Kreisels die vier Wappen von Bermersbach, Schwaibach, Gengenbach und Reichenbach eingelassen.[2] 2015 wurde das Baugebiet „Dorfmitte II“ mit dem zweiten Straßenteil von „Am Wolfshag“ im Ortskern und 2017 das Gebiet „In der Spöcke“ am L99/Nordspange-Kreisverkehr außerhalb des Ortskerns als Baugebiet ausgeschrieben.[56][57] 2016 musste die Mehrzweckhalle an der Schule gesperrt werden, weil das Dach einsturzgefährdet war.[58] Der Neubau der Halle, die Mönch-Richo-Halle, wurde 2019 eröffnet.[59] 2021 wurde der „Tower“ nach einem Bürgerentscheid (69,19 % für Verkauf, 30,81 % dagegen, 35,84 % Wahlbeteiligung) an private Investoren verkauft und wird seither saniert.[60] Im September 2024 kündigte Markus Dreher, Inhaber der Bäckerei Dreher, dass ab März 2025 auf dem ehemaligen Junker-Areal eine der modernsten Bäckereien Europas entstehen soll.[61]

Erstnennungen

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  • Reichenbach: 1139 Richenbach, 1235 Richen(m)bach, 1235 und 1333 Reichenbach
  • Haigerach: 1287 Heidinger, 1289 Heideger, 1414 Heigern, 1811 Heidiger, Hei(ai)ger
  • Pfaffenbach: 1289 Phafenbach
  • Schwärzenbach: 1343 Swerzenbach, 1377 Schwertzenbach, 15. Jh. Swertzenbach
  • Binzmatt: 1397 Binczenmatt, Bünzmatt
  • Sondersbach: 1400 Sundirstonbach, 1423 Hündirstenbach, 16. Jh. Sündirstenbach, Sundersbach, 1515 Suenderstenpach, 17. Jh. Sondersbach
  • Mittelbach: 1377 und 1423 Mittelnbach
  • Schlehenwald: 1421 Slewelde

Demographie

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Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

Jahr Einwohnerzahl
1803[28][62] 814
1804 530
1814 731
1852[63] 1.102
1864 1.044
1871[63] 1.058
1880[63] 1.065
1890[63] 1.023
1900[63] 1.023
1910[63] 1.002
1913 1.002
1925[63] 989
1933[63] 1.027
1939[63] 992
1950[63] 1.052
Jahr Einwohnerzahl
1956[63] 1.096
6. Juni 1961[63] 1.139
1964[5] 1233
27. Mai 1970[63] 1.315
1975[28] 1.426
31. Dezember 1979[64] 1.541
2005[65] 2.050
2016 2.363
2019[66] 1.808
31. Dezember 2021[1] 1.925

Politik und Verwaltung

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Blasonierung: „In Blau aus dem Unterrand wachsend der silbern gekleidete, golden nimbierte heilige Petrus, in der Linken vor seiner Brust einen schrägen roten Schlüssel (Bart oben, einwärts gekehrt) haltend.“[67]

Bürgermeister und Ortsvorsteher

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Das Reichenbacher Rathaus (links) und die ehemalige Sparkassenfiliale

Bürgermeister bis zur Eingemeindung 1975:

  • 1803–1804: Georg Benz Vogt
  • 1804–1807: Josef Huber
  • 1808–1813: Michael Späth
  • 1814–1818: Michael Suhm
  • 1818–1821: Reinert
  • 1822–1823: Ambros Benz
  • 1823–1832: Georg Wußler
  • 1832–1845: Lehmann
  • 1845–1876: Lorenz Beiser
  • 1876–1890: Georg Huber
  • 1890–1922: Willhelm Brüderle
  • 1922–1933: Andreas Buß
  • 1933–1945: Georg Wußler II
  • 1945–1969: Andreas Benz
  • 1969–1975: Otto Wußler (Freie Wähler)

Ortsvorsteher seit der Eingemeindung 1975:

Ortschaftsratswahlen

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Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 brachte für den Ortschaftsrat folgende Sitzverteilung:[69]

3
6
1
Insgesamt 10 Sitze
  • CDU: 3
  • Freie Wähler: 6
  • SPD: 1

Der aktuelle Ortschaftsrat setzt sich wie folgt zusammen:

Name Partei/Liste Stimmen
Markus Späth Freie Wähler Gengenbach 1.312
Matthias Armbruster Freie Wähler Gengenbach 1.050
Roland Wußler Freie Wähler Gengenbach 1.028
Britta Harter Freie Wähler Gengenbach 1.018
Jens Wußler Freie Wähler Gengenbach 906
Anne Damm Freie Wähler Gengenbach 362
Bertold Echtle CDU 549
Nico Späth CDU 482
Albert Wußler CDU 395
Jonas Stern SPD 573

Die Wahlergebnisse vergangener Ortschaftsratswahlen sind in folgender Übersicht dargestellt:

Parteien und Wählergemeinschaften %

2024[69]

Sitze

2024[69]

%

2019[70]

Sitze

2019[70]

%

2014

Sitze

2014[71]

%

2009[72]

Sitze

2009[72]

%

2004[73]

Sitze

2004[73]

%

1999

Sitze

1999[74]

FW Freie Wähler Gengenbach 66,81 6 65,54 6 57,6 6 51,86 5 53,1 5 ? 5
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,44 3 27,89 3 35,5 3 34,92 4 35,8 4 ? 4
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 5,75 1 6,57 1 6,9 1 13,22 1 11,1 1 ? 1
Gesamt 100 10 100 10 100 10 100 10 100 10 100 10
Wahlbeteiligung 70,39 % 67,41 % 63,1 % 61,35 % 61,4 % ?

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Blick in das Reichenbachtal
 
Kapelle St.Peter aus dem 13. Jahrhundert
 
Moosturm

Denkmäler

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In der Ortschaft und über die vielen Täler verstreut, stehen mehr als ein Dutzend Bauernhöfe, welche unter Denkmalschutz stehen, in Mittelbach der älteste, er wurde 1708 erbaut.[12] Auch eine Fichte beim Mooshof ist als Naturdenkmal eingetragen. Die Kapelle am Ortseingang ist heute ein Baudenkmal und der „Tower“ ist ein Kulturdenkmal. Am Vereinsheim auf dem Santis Claus-Sportgelände gedenkt der Sportverein mit einem Gedenkstein an die verstorbenen Mitglieder.

Am 4. September 2024 wurde am Festplatz auf dem Santis Claus ein Gedenkstein zum Abschluss des beschleunigten Zusammenlegungsverfahren (BZV) enthüllt.

Wanderwege

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Durch Reichenbach führen viele ausgeschilderte Wanderwege, unter anderem der Kandelhöhenweg führt über die Gemarkung und ein permanenter Bildstöckleweg der Reichenbacher Wanderfreunde.

Religionen

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Seit jeher gehört Reichenbach zur Pfarrei Gengenbach.[75] Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Reichenbach und die St. Peter und Paul-Kapelle zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und zudem seit 2015 zur Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal St. Pirmin.

Bauwerke

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  • Die im 12. Jahrhundert erbaute St. Peter-und-Pauls-Kapelle am Eingang des Reichenbachtales
  • Die ebenfalls im 12. Jahrhundert erbaute St. Michael-Kapelle im hinteren Haigerachtal
  • Das zentral im Ort gelegene Reichenbacher Rathaus, welches die Ortsverwaltung Reichenbach beherbergt
  • Das Waldschulheim Höllhof im hinteren Mittelbach
  • Der kleine und große Mooshof im Sondersbachtal
  • Das Gebäude des Gasthauses Martinsteinhiesle im Mittelbach, mit Namensanlehnung an den sagenumwobenen Martinstein, wurde bereits 1620 erbaut
  • Das alte Schulhaus, nun genutzt als Vereinsheime für die Landjugend, die Wanderfreunde, die Feuerwehr sowie des Gesangsvereins, private Wohnungen und den Narrenkeller der Narrenzunft
  • Das Feuerwehrhaus, gelegen zwischen Rathaus und dem alten Schulhaus
  • Das Lothardenkmal des Gengenbacher Künstlers Norbert Feger auf dem Siedigkopf, als Erinnerung an den Sturm Lothar 1999[76]
  • Der Moosturm auf der Gemarkungsgrenze zu Nordrach oben auf dem Mooskopf
  • Das Naturfreundehaus Kornebene im Haigerachtal
  • Der „Tower“ (Turbinenstation): am Zusammenfluss des Reichenbachs und des Mühlbachs kurz vor der Kinzigmündung steht das erste Elektrizitätswerk des Kinzigtals und des Land Baden, welches Gengenbach bis 1947 mit Strom versorgte. Erbauen ließ es der Unternehmer Albert Köhler im Jahre 1900. Heute ist es ein Kulturdenkmal und in Privatbesitz.[20]
  • Die historische Göppert-Mühle im Mittelbach
  • Der Laufbrunnen mit dem Heiligen Nepomuk am L99-Kreisverkehr aus dem Jahr 1765[77]
  • Der Schäuble-Brunnen, ein Brunnen im Reichenbacher Wald, 2006 nach dem Bundestagsabgeordneten Wolfgang Schäuble benannt[78]
  • Das Galgenbrückle, einst Richtstätte der Stadt Gengenbach, 1818 erbaut, gelegen nahe der Gemarkungsgrenze zu Gengenbach[79]
  • Mehrere Bildstöckle verteilt über das Reichenbachtal und alle Ortsteile

Auf dem Santis Claus liegt das 1975 eröffnete Sportgelände. Dieses umfasst heute mehrere Fußballplätze, ein Beachsoccer/Beachvolleyball-Feld, mehrere Tennisplätze, Leichtathletikanlagen, RC-Car-Rennbahn und ein Gasthaus. Neben dem Sportgelände auf dem Santis Claus, liegt auch der Sportplatz des Fußballvereins Ankara Gengenbach auf der Gemarkung Reichenbach. An dieser Stelle lag früher das alte Sportgelände von Reichenbach, das „Sägbachstadion“.

Brauchtum

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  • Jährlich feiert die Reichenbacher Bevölkerung Ende Juni/Anfang Juli ihr Patrozinium auf dem „Petersplatz“ vor der Peter-Paul-Kapelle.
  • Traditionelles Maiwecken der Musikkapelle am 1. Mai-Feiertag
  • Kurz vor Weihnachten gibt es das „Singen unterm Weihnachtsbaum“ mit dem Gesangsverein.
 
Reichenbach-Panorama

Regelmäßige Veranstaltungen

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Die Vereine der Gemeinde gestalten über das Jahr hinweg vielseitige Veranstaltungen wie zum Beispiel:

  • Herbst- und Weinfest der Musikkapelle
  • Theaterabende des Sportvereins und der Feuerwehr
  • Konzerte im Frühjahr, Sommer und Advent der Musikkapelle und des Gesangsverein
  • Hieslifest der Musikkapelle
  • Sportfest des Sportvereins
  • Oktoberfest des Sportvereins
  • Holzerfest
  • mehrere Male im Sommer die beliebten Grill- und Waldfeste auf dem Festplatz Santis Claus und im alten Schulhof von Musikkapelle, Narrenzunft und Feuerwehr
  • IVV Winter- und Sommerwanderung im Februar und Juni der Wanderfreunde
  • Geführte Tageswanderungen der Wanderfreunde
  • Tanz in den Mai der Landjugend
  • Großes Maifest
  • Martinsumzug der Ortsverwaltung und der Narrenzunft
  • Schwenkbratenfest des Gesangsvereins
  • Verschiedene Veranstaltungen während der Fasend:
    • „Teufel holen“ mit Narrenbaumstellen und Party der Narrenzunft
    • Frühstück, Mittag- und Abendessen im Narrenkeller am Schmutzigen Donnerstag
    • Befreiung der Kindergarten- und Schulkinder am Schmutzigen Donnerstag
    • "Das Narrenhaus" der Landjugend und Narrenzunft am Schmutzigen Donnerstag
    • Bunter Abend der Narrenzunft am Fasendsonntag
    • Rosenmontagsparty im Narrenkeller und Landjugendraum
    • „Schnurre und Schnaige“ im Dorf während der Fasend
    • Mittagessen und Kinderprogramm der Narrenzunft am Fasenddienstag
    • Kinderumzug durchs Dorf mit Gizigrufen am Fasenddienstag
    • Fasendverbrennung und Schlussrambo der Narrenzunft am Fasenddienstag

Vereinsleben

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SV Reichenbach

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Am 7. November 1956 fand auf Initiative von Ratschreiber Ludwig Suhm im Gasthaus Rössle die Gründungsversammlung des SV Reichenbach statt.[80] Der Mitgliedsbeitrag lag für aktive Mitglieder bei zwei Mark und bei passiven bei vier Mark.[81] Im Dezember desselben Jahres fand dann das erste Spiel statt. Im Zuge eine Wohltätigkeitsturniers zugunsten des Berghauptner Kindergarten, spielte man gegen die 2. Mannschaft des SV Berghaupten. Im Januar 1957 schickte der SVR dann die erste Mannschaft in den Ligabetrieb. Im August 1957 wurde dann die alte Reichenbacher Sportanlage, das „Sägbachstadion“ eingeweiht, 1958 wurde die Vereinshütte am Sportplatz eingeweiht. 1960 wurde der Rasenplatz in Eigenarbeit um 20 Meter verlängert und sechs Meter verbreitert.[81] 1973 errang man dann erstmals die Meisterschaft in der C-Klasse und stieg auf. 1975 wurde die neue Sportanlage auf dem Santis Claus eröffnet, diese kostete die Gemeinde für Bau und Erschließung rund 1,6 Millionen D-Mark.[36][41] 1977 steig der SVR ab. Das Vereinsheim wurde von 164 Mitgliedern in über 14.000 freiwilliger Arbeitsstunden in Eigenregie erbaut und 1978 eröffnet.[82] Am letzten Spieltag der Saison 1979/80 gewann man gegen den SV Ohlsbach und sicherte sich so den Aufstieg in die Kreisliga A-Nord. In derselben Saison gewann man dann noch die Bezirksmeisterschaft. 1985 erschien die erste Ausgabe des seither vierteljährlich erscheinenden Vereinsmagazins. 1987 stieg man erneut ab.[81] 1990 wurde das Vereinsheim, mit weiteren 5.000 Arbeitsstunden, um ein Fitnesszentrum und eine Wirtswohnung erweitert.[83] 1995 wurde ein Kunstrasen-Mehrzweckfeld errichtet.[81] 2011 zählte der Verein über 540 Mitglieder und die Herrenmannschaft konnte nach 24 Jahren wieder in die Kreisliga A aufsteigen.[84] 2013 sammelte man über 20.000 Euro an Spenden, um einen alten Hartplatz zum Spielfeld mit Naturrasen umzubauen.[85] Zum 60-jährigen Jubiläum wurde 2016 ein Damenteam gegründet. Der 60. Geburtstag wurde mit einem dreitägigen Festakt gefeiert, bei welchem unter anderem Gäste wie die Weltmeister Guido Buchwald und Uwe Bein zu Gast waren. 2020 schloss man sich dann mit dem SV Gengenbach zusammen und gründete im Herrenbereich eine Spielgemeinschaft.[26] 2021 wurden die Duschen und Umkleidekabinen mit weiteren 1.000 Stunden freiwilliger Arbeit saniert. Heute hat der Verein zahlreiche Untergruppen wie die Tauchergruppe, RC Car-Fahrer und viele verschiedene Fußballgruppen.

Narrenzunft Höllteufel

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Höllteufel

Die Geschichte der Fastnacht geht in Reichenbach mindestens bis in das Jahr 1906 zurück. In einem Narrenblatt von 1907 wird von einer Narrenhochzeit im vorherigen Jahr geschrieben, welche in Reichenbach stattfand. Da es aber bis zum Jahr 1970 keine organisierte Fasend gab, und der Fasendsonntag eher dem Totensonntag geglichen habe, trafen sich im Januar 1971 interessierte Personen im Reichenbacher Sporthaus, gründeten die Narrenzunft Höllteufel und wählten Josef Stern zum 1. Vorstand. Noch im selben Jahr wurde bereits der erste Umzug im Dorf veranstaltet, bei welchem 14 Wägen und Gruppen durchs Dorf zogen. Der Name Höllteufel geht auf ein Gewann im Mittelbach zurück, welches „In der Höll“ heißt. Als vor Jahren die Reichenbacher Bauern noch, mit dem Pferdefuhrwerk ihren Besitz bestellten, kam es auch manchmal vor, dass einer im Galopp durch die damals noch unbefestigte und holperige Talstraße sein Fuhrwerk lenkte und dadurch viel Krach verursachte. Ein beliebter Ausspruch der alten Leute war damals: „Der fahrt widder durchs Tal wie de Höllteufel“. 1974 gab es erstmals Holzmasken für die Hästräger, jedoch wurden nur drei Stück rechtzeitig zur Fasend fertig. Seit 1975 findet jährlich das „Teufel holen“ zur Eröffnung der Reichenbacher Fasend statt, bei welchem die Teufel mit Lärm aus ihrem Schlaf im Clausenwald geweckt werden. 1976 wurde das „Höllteufellied“ als Zunfthymne veröffentlicht und die erste Narrenratsuniform vorgestellt, diese wurde 2010 dann modernisiert. 1981 gründete man mit 21 anderen Narrenzünften den Ortenauer Narrenbund. Von 1984 bis 1987 wurde in über 2700 Stunden Eigenarbeit der Narrenkeller im Kohlekeller des alten Schulhauses ausgebaut. Dieser wurde am 21. Februar 1987 eröffnet. Durch eine Wette am Rosenmontag 1990 entstand die Einzelfigur des Moospfaff, wegen des zweiten Golfkriegs und der deshalb ausgefallenen Fasend, wurde dieser aber erst am Rosenmontag 1992 vorgestellt. Auch der Moospfaff geht auf eine Sage zurück. Er war der Pater des Klosters Allerheiligen, der die abgelegenen Bauernhöfe in der Moos mit geistlichem Beistand versorgte. Laut Sage hat er bei einem sogenannten Versehgang zu einem Sterbenden eine geweihte Hostie verloren. Seither soll er auf der Suche nach dem verlorenen Sakrament-Teil heulend und jammernd durch die Moos geistern, Menschen erschrecken und ihnen Streiche spielen.[86] Zwischen 2000 und 2004 wurde der Narrenkeller erweitert, auch diesmal wieder in Eigenregie und über 2.500 freiwilliger Arbeitsstunden. Von 2002 bis 2006 wurde Narrenzunft von der Guggemusik Moosturmgeister unterstützt, diese löste sich jedoch wegen dem Mangel an aktiven Spielern wieder auf. Im Oktober 2013 wurde die Zunft für ihre Jugendarbeit vom Ortenauer Narrenbund mit dem Quintessenz Kulturpreis ausgezeichnet.[32] Das Teufelshäs besteht aus einer lächelnden Holzmaske mit schwarzem Tuch, einer schwarzen Jacke mit außen rot und innen gelben Umhang, einer schwarzen Strumpfhose, schwarzen Schuhen und roten Handschuhen. Zudem gehört entweder eine „Rätsche“ oder ein Stock zum Häs.[87][88] Neben verschiedenen Veranstaltungen an der Fasend, findet jeden Sommer ein Grillfest im alten Schulhof statt. Die Narrenzunft pflegt eine enge Patenschaft mit den Schräcksli der Schräckslizunft Diersburg. Heute hat der Verein rund 95 aktive und über 150 passive Mitglieder.

Freiwillige Feuerwehr

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1880 wurde in Reichenbach die Freiwillige Feuerwehr gegründet.[18] Zum ersten Kommandanten wurde der damalige Bürgermeister Georg Huber gewählt. Durch einen Erlass der Reichsregierung durfte ab 1935 der Bürgermeister nicht mehr der Kommandant der Feuerwehr sein und so musste die Feuerwehr neu geordnet werden. Im selben Jahr erhielten die Feuerwehrmänner ihre erste Uniform, welche damals für die Mitglieder 5 Reichsmark kostete. Das Feuerwehrhaus entstand in einem Nebengebäude des Rathauses und wurde 1952 an die Feuerwehr übergeben. 1955 wurde die Wehr neu eingekleidet. 1967 wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft, welches bis in die 2000er in Betrieb war.[5] Im Zuge der Eingemeindung nach Gengenbach, wurde die Reichenbacher Feuerwehr eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Gengenbach. 1994 wurde der Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses eingeweiht. 2005 feierte man das 125-jährige Bestehen mit einem Fest über drei Tage und mit einer Festzug von 36 Feuerwehren. 2013 wurden zwei 40 bis 45 Jahre alte Fahrzeuge durch neue Löschfahrzeuge ersetzt.[89] Jährlich veranstaltet die Feuerwehr ein Waldfest auf dem Festplatz am Santis Claus. Ihr Vereinsheim liegt im alten Schulhaus. Dafür bauten die Feuerwehrleute 1992 ein altes Klassenzimmer innerhalb von zwei Jahren und 1.272 Arbeitsstunden um.[21] Heute hat die Reichenbacher Wehr knapp über 30 aktive freiwillige Feuerwehrleute.

Musikkapelle Reichenbach

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1892 wurde die Musikkapelle von sieben Musikern gegründet. Die Idee dazu entstand im April 1892 beim Heimweg des Ohlsbacher Musikvereins, der einem Mann zum Namenstag noch ein Ständchen spielen wollte. Daraufhin wurden junge Personen gesucht, die Lust am musizieren hatten und insgesamt wurden sieben Männer gefunden. Der erste Rückschlag erlitt die Kapelle mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs, während dessen der Musikverein ruhte. Nach dem Krieg fand man sich wieder zusammen, jedoch musste der Verein praktisch neu gegründet werden. Nach kurzem Aufschwung folgte der nächste Rückschlag mit Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Verein brach erneut auseinander. Erst 1948 kam der Verein wieder zum Erwachen, als die ehemaligen aktiven Mitglieder aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrten. Erneut erlebte der Musikverein einen Aufschwung und zählte beim 75-jährigen Jubiläum 1967 30 Mitglieder. Im Jahr 1970 veranstaltete die Musikkapelle erstmals ein Weinfest.[90] 1974 erwarb man ein Behelfsheim der Gemeinde und baute es zum Vereinsheim um. Ende der 80er-Jahre musste dieses in Eigeninitiative saniert und umgebaut werden und wurde am 29. April 1989 das „Musikerhiesle“ als Vereinsheim eröffnet.[91] 1992 feierte die Kapelle mit einem großen Festkonzert das 100-jährige Bestehen. 1994 zählte der Verein 73 Mitglieder.[92] 2007 schuf man eine neue Uniform für die Musiker, die bis heute Bestand hat.[19] Zu dieser Zeit zählte der Verein 65 Mitglieder. Heute zählt die Musikkapelle rund 50 Mitglieder.[93]

Wanderfreunde Reichenbach-Gengenbach

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Am 5. Juli 1971 gründete Josef Bühler die Wanderfreunde Reichenbach. Nur ein Jahr später führte man die ersten Veranstaltungen aus und die Wanderfreunde wurden in den Deutschen Volkssportverband aufgenommen. 1975 schloss man ein Patenschaft mit den Wanderfreunden Göllsdorf. Diese lösten sich jedoch 2021 auf. Von 1989 bis 2009 fand jährlich die International geführte Wanderwoche statt. 1993 zogen die Wanderfreunde in ihr Vereinsheim im alten Schulhaus.[50] Von 1995 bis 2017 fand dann jährlich das Maifest statt, dieses findet wegen der geringen Mitgliederzahl nun nicht mehr statt. Im Juni 2005 eröffnete man den permanenten Wanderweg „2-Tälerpfad“. Dieser führt von Reichenbach nach Ohlsbach und ist 6 beziehungsweise 11 Kilometer lang. Im April 2008 wurde der zweite permanente Wanderweg „Flößerpfad“ eröffnet, dieser führt von Loßburg nach Alpirsbach entlang der Kinzig. Heute gehört dieser Weg den Wanderfreunden aus Alpirsbach. Im April 2013 wurde dafür der Wanderweg „Reichsstadt Gengenbach“ eröffnet, mit einer länger von 11 Kilometern. Dieser belegte bei einer Abstimmung den 2. Platz als Deutschlands schönster Wanderweg in der Kategorie „Stadt und Kultur“. Seit 2011 führen die Wanderfreunde das ganze Jahr über geführte Tageswanderungen durch, zudem findet einmal im Jahr die Kinderolympiade statt. Im März 2023 wurde der dritte Wanderweg „Bildstöckleweg“, mit einer Länge von 6 beziehungsweise 12 Kilometern, eröffnet. Heute hat der Verein rund 20 Mitglieder.[33]

Gesangsverein Frohsinn

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Nach einer Vorbesprechung am 19. März 1929 im Gasthaus Linde, wurde am 21. April 1929 im Gasthaus Schwarzwald der Männergesangsverein Reichenbach gegründet, auf den Namen einigte man sich aber erst im August. Im Dezember lud man erstmals zur Weihnachtsfeier im Gasthaus Rössle, welche zugleich auch der erste Auftritt des Vereins war. Im Jahr 1931 zählte man schon 32 aktive und 116 passive Mitglieder. Nach einer Zwangspause während des Zweiten Weltkriegs gründete man sich am 20. Oktober 1948 unter dem Namen „Männergesangsverein Frohsinn“ wieder. 1978 feierte man an drei Tagen das 50-jährige Bestehen des Vereins. Am 23. September 1989 zog man in ein eigenes Vereinsheim, eine alte Kochküche unter der alten Sport- und Festhalle, welche zuvor in Eigenleistung und über 2.500 freiwilliger Arbeitsstunden binnen eineinhalb Jahre umgebaut wurde. Im März 2003 wurde ein Kinderchor gegründet, um für mehr Nachwuchs im Verein zu sorgen, dieser wurde nach anfänglich starker Beteiligung wegen sinkender Teilnehmerzahl 2010 wieder eingestellt. Im Oktober 2003 veröffentlichte der Chor eine CD. 2004 beantragten einige Frauen die Gründung einer Frauensingkreises, jedoch wurde wegen Skepsis nur ein „Projektchor“ gegründet, welcher erst 2008 als Frauenchor in den Gesangsverein aufgenommen wurde. 2012 zählte der Verein 56 aktive und 150 passive Mitglieder.[94] Am 18. März 2016 wurde der „Männergesangsverein „Frohsinn“ Reichenbach 1928 e. V.“ umbenannt in „Gesangsverein Frohsinn Reichenbach 1928 e. V.“ um den steigenden Mitgliederzahlen des Frauenchors gerecht zu werden. Durch die Sperrung der Halle im Jahr 2016 wurde auch das Vereinsheim gesperrt. Beim Neubau der Halle wurde, aufgrund der hohen Extrakosten, kein Keller mehr gebaut und der Gesangsverein erhielt einen neuen Vereinsraum im alten Schulhaus, den ehemaligen Vereinsraum des Hausfrauenbundes. Heute hat der Gesangsverein knapp über 60 aktive und 140 passive Mitglieder.[23] Das Probelokal befindet sich im Reichenbacher Rathaus.

LTS Reichenbach

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1973 wurde der Leichtathletik Turn-Spielen Reichenbach gegründet, aber war zunächst kein Verein, sondern eine Frauen- und eine Männer-Gymanstikgruppe und gliederte sich zunächst aus versicherungstechnischen Gründen dem Sportverein an, allerdings ohne Stimmrecht bei Wahlen und Versammlungen und damit auch ohne jegliche Verantwortung. Der Mitgliedsbeitrag lag damals bei 16 D-Mark im Jahr. Nachdem die Mitgliedszahlen stiegen, wurden die Forderungen nach einer gleichberechtigten Mitgliedschaft als Abteilung im Sportverein. Dies wurde vom SVR jedoch abgelehnt. Als Reaktion wurde von den Mitgliedern der Gymnastikgruppen im Jahr 1975 im Gasthaus Kreuz in Strohbach der LTS gegründet. Danach wurden weitere Gruppen im Verein gegründet: 1977 eine Leichtathletikgruppe, 1985 eine Volleyballgruppe, 1987 eine Jazztanzgruppe, 1988 eine Männer- und eine Seniorinnengruppe, 1989 eine Freizeit- und Badmintongruppe, 1990 eine Lauftreffgruppe, 1994 eine Seniorengruppe und 1994 einen Callanetics-Kurs. 1980 baute der LTS einen Waldlaufpfad. 1983 wurde die Leichtathletikanlage am Sportgelände auf dem Santis Claus vervollständigt: Es wurde eine Aschenbahn, eine Speerwurfanlage und eine Sprunggrube gebaut. Im April 1984 wurde die Anlage eingeweiht. 1983 baute man mit dem Tennisclub ein Geräteschuppen. Von 1988 bis 1995 fanden jährlich die internationalen Mooskopfbergläufe statt, 1994 richtete man die Badischen Berglaufmeisterschaften aus. Seit der Gründung der Leichtathletikgruppe 1977 konnten einige Badische Meistertitel eingefahren werden. Seit 2015 wurde das Kurs-Angebot stark erweitert. Jahrelang beteiligte man sich an der Dorffasend. Zudem richtete man verschiedenen Veranstaltungen aus, zum Beispiel Tagesausflüge, Wanderungen, Zeltlager- und Hüttenwochenenden und Waldfeste. Heute wurde das Veranstaltungsangebot aufgrund der rückgängigen Mitgliederzahl reduziert, jedoch werden dafür neue angeboten, wie ein Familiennachmittag mit Kinderprogramm.[34]

Tennisclub Blau-Weiß Reichenbach

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Der Tennisclub wurde 1975 im Gasthaus Rössle gegründet.[42][95] 1980 wurden der dritte und vierte Tennisplatz gebaut.[96] 2007 zählte der Verein 165 Mitglieder, 2010 noch 137 und 2015 noch 121.[97][98][99] Das kleine Vereinsheim liegt auf dem Sportgelände am Santis Claus. Neben dem Vereinsheim liegen insgesamt vier Tennisfelder und ein Platz mit einer Tenniswand.

Landjugend Reichenbach

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In Reichenbach gibt es ebenfalls eine Landjugend, mit Vereinsraum im alten Schulhaus. Diese wurde 1965 gegründet. Dieser wurde 2001 nach über 1000 Stunden ehrenamtlicher Umbauarbeiten mit einer Party wiedereröffnet. Im gleichen Jahr beteiligte man sich an der 72-Stunden-Aktion der Erzdiözese Freiburg und erbaute dafür innerhalb von 72 Stunden eine Holzhütte neben dem Kindergarten, welche bis heute als Geräteschuppen dient.[100] 2010 veranstaltete die Landjugend mit dem Gengenbacher Kinder- und Jugendbüro, dem Jugendgemeinderat, dem Familien- und Seniorenbüro und der Ortsverwaltung Reichenbach im Probelokal der Musikkapelle ein Jugendhearing mit anschließender Party im Landjugendraum.[101] Ebenfalls 2010 veranstaltete man während der gesamten Fußball-Weltmeisterschaft ein gutbesuchtes Public Viewing am ehemaligen Hukla-Kraftwerk. 2010 zählte man rund 25 Mitglieder.[102] Während die Landjugend früher unter anderem an der Fasend selbst Events veranstaltete (zum Beispiel am Schmutzigen Donnerstag oder am Rosenmontag), büßte sie in die letzten Jahren stark an Aktivität ein.

Hausfrauenbund

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Der Reichenbacher Hausfrauenbund war ein Ortsverein des Deutschen Hausfrauenbundes und war ein Zusammenschluss älterer Frauen. Gegründet wurde der Ortsverband 1974 im Gasthof Rössle. Maßgeblich verantwortlich für die Gründung des Ortsverein war der damalige Bürgermeister Otto Wußler: „Es störte mich, dass es nur Vereine für Männer gab. Auch den Frauen sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich innerhalb eines Vereines zu organisieren und zu treffen.“ Der Ortsverein veranstaltete jedes Jahr am Volkstrauertag einen Basar in ihrem Vereinsraum im alten Schulhaus, auf welchem hergestellte Handarbeiten verkauft wurden. Der Erlös des Basar wurde jedes Mal für einen guten Zweck gespendet.[103] Auch Marktstände auf der Bauernmarkt in Gengenbach bewirteten die Hausfrauen. Zu den durchgeführten Veranstaltungen zählten Weinfeste, Weihnachtsfeiern, Leseabende, Närrische Nachmittage, Ausflüge, Vorträge, Herbstfest, Muttertags- und Adventsfeiern. 1999 hatte der Verein knapp 70 Mitglieder. Ende des Jahres 2007 wurde der 51 Mitglieder zählende Ortsverein aufgelöst und der Reichenbacher Handarbeitskreis, bereits eine Arbeitsgruppe im Ortsverein, ging daraus hervor. Der Arbeitskreis veranstaltete weiterhin einige verschiedene Veranstaltungen, unter anderem den jährlichen Basar, jedoch schon deutlich weniger. 2011 zählte der Arbeitskreis noch 11 Mitglieder.[103] Auch der Arbeitskreis löste sich in den 2010ern auf, nachdem keine Vorständin mehr gefunden wurde. Der Vereinsraum gehört mittlerweile dem Gesangsverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Gastronomie und Betten

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Die Tradition der Gastronomie in Reichenbach ist groß. Früher gab es mit unter anderem dem „Kreuz“, der „Linde“, der „Holzplatzstube“ (letztere seit 2003 geschlossen) und dem „Gasthaus zu Stube“ bereits viele Gasthäuser. Heute gibt es in Reichenbach mit dem Café Onkel Karls, dem Gasthof Rössle, dem Martinsteinhiesle und dem Sporthaus weiterhin mehrere gastronomische Angebote. Ebenso gibt es in Reichenbach zahlreiche Ferienwohnungen und Unterkünfte.

Reichenbach ist ein Weinbauort. Die Geschichte des Weinbaus in Reichenbach geht mindestens bis in das 19. Jahrhundert zurück.[90] Bis heute pflegen verschiedene Höfe diese alte Tradition.

Von Ohlsbach kommend und an der Gemarkungsgrenze zu Gengenbach in Richtung Innenstadt endend, führt die Landesstraße 99 quer über die Reichenbacher Gemarkung von dem Reichenbachtal vorbei, abzweigend von ihr führt die Kreisstraße 5334 in das Reichenbachtal. In den Reichenbach fahren Schulbusse und die Busse der Linie 7134 von Südwestbus. Die Busse weiterer Linien halten an der Haltestelle „Reichenbach Abzweigung“ am Talstich. Auch in den Haigerach fahren Schulbusse.

In Reichenbach gibt es eine Grundschule, welche 1962 erbaut wurde. Früher wurden hier Grund- und Hauptschüler unterrichtet.[28] 2016 musste die dazugehörige Mehrzweckhalle gesperrt werden, weil das Dach einsturzgefährdet war.[58] Der Neubau der Halle, die Mönch-Richo-Halle, wurde Ende 2019 feierlich eröffnet.[59] Eine weitere Grundschule gab es früher im Ortsteil Haigerach. Alle weiterführenden Schulen stehen in Gengenbach oder der nahe gelegenen Kreisstadt Offenburg zur Verfügung. Ebenfalls gibt es in Reichenbach einen Kindergarten, welcher im Jahr 1974 eröffnet wurde.

Der Obere Schwärzenbachhof diente 2015 als Kulisse für Szenen des Films Jonathan.[104] Im November 2018 wurde auf dem Sondersbacher Winzerhof Sester eine Folge SWR-Sendung „Lecker aufs Land“ gedreht. Diese wurde Anfang 2019 ausgestrahlt.[105] Der Regisseur Jürgen Stumpfhaus drehte in der St. Peter und Paul-Kapelle bereits einigen Szenen für seine Filme über Robinson Crusoe und Moby Dick.[106]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Ortschaft

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  • Hans von Hornberg (vom Freihof im Mittelbach), ehemaliger Gengenbacher Schultheiße
  • Reinhold Späth († 1999), ehemaliger Reichenbacher Ortsvorsteher, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Träger der silbernen Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg
  • Otto Wußler (1927–1999), ehemaliger Reichenbacher Bürgermeister und Ortsvorsteher, langjähriger Vereinskassierer und von 1966 bis 1969 Kassenverwalter der Gemeinde Reichenbach, 27 Jahre aktiver Musiker und von 1964 bis 1985 Vorsitzender der Musikkapelle, 1980–1985 stellvertretender Präsident des Musikverbandes Kinzigtal, ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrat der Sparkasse Gengenbach und dem Stiftungsrat des Spitalfonds Gengenbach[107]
  • Anni Lehmann, 22 Jahre Vorsitzende und Ehrenvorsitzende des ehemaligen Hausfrauenbund-Ortsvereins, Trägerin der Landesehrennadel in Silber[108]
  • Josef Stern (1931–2022), langjähriger Reichenbacher Gemeinde- und Ortschaftsrat, Gründungsmitglied, Gründungsvorstand (1975–1982) sowie Ehrenzunftmeister der Narrenzunft
  • Josef Wußler, Ehrenvorsitzender des Gesangsvereins, Träger der Landesehrennadel[109]
  • Paul Boschert (* 1937), mehrfacher Bartwelt- und -europameister und langjähriger Alpenvereinsvorsitzender in Nordrach[110]
  • Gerhard Roth (* 1938), Ehrenvorsitzender des Blasmusikverbandes Kinzigtal (Mitte), Ehrenvorsitzender der Musikkapelle (Vorsitzender von 1983 bis 2005) und Ehrenvorsitzender der Wanderfreunde (1980–1993), Gründungsmitglied des SV Reichenbach, Träger der goldenen Vereinsnadel[81], Träger der Landesehrennadel (1992) und Ehrennadel in Gold mit Diamanten (2015), seit 2002 in der Weinbruderschaft Obernai
  • Karl Braun, Deutscher Meister im Kegeln mit der Senioren-B-Mannschaft des Kegelsvereins Offenburg
  • Erwin Suhm (* 1940), Ehrenkommandant der Reichenbacher Feuerwehr (Kommandant 1970–1984)[111], Träger des Deutsche-Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber[112]
  • Albert Wußler (* 1949), Ortschaftsrat, ehemaliger Gengenbacher Gemeinderat, seit 2011 Ehrenvorsitzender des SV Reichenbach (Vorsitz 2001–2011), Bauleiter beim Bau des Sporthauses, Träger der silbernen und goldenen Ehrennadel des Südbadischen Fußballverbands[81], Gründungsmitglied der Narrenzunft, Initiator der Aktion „Ein Herz für unseren Kreisel“, Ehrenmitglied der Musikkapelle, Träger der Landesehrennadel (1996), Träger der Ehrennadel des Gemeindetags (2019) und des Verdienstabzeichen des Gemeindetages in Gold (2024)[113][114][115]
  • Ewald Gißler (* 1950), 2004 zum Ehrenzunftmeister der Narrenzunft ernannt (1982–1990), Träger des Quintessenzorden des ONB[116]
  • Wolfgang Armbruster, langjähriger Ortschaftsrat, ehemaliger Jugendleiter sowie Vorstand und seit 2006 Ehrenvorsitzender des SV Reichenbach[81], Träger der silbernen Verbandsehrennadel
  • Karin Traunecker, 20 Jahre lang Ortschaftsrätin, 15 Jahre lang Mitglied des Kreistags und 10 Jahre Gengenbacher Gemeinderätin, Trägerin des Verdienstabzeichen des Städtetags in Gold sowie eine Stele des Gemeindetags[115]
  • Bernd Diener (* 1959), Motorrad-Bahnrennfahrer[117]
  • Franz Braun, Ehrenabteilungskommandant der Reichenbacher Feuerwehr (Kommandant 1994–2019)[118][119], Träger des Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Gold, der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg in Gold und Sonderstufe[120][121] und des Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes in Gold in besonderer Ausführung[122], verpasste über 35 Jahre keine einzige Feuerwehrprobe,[123] 16 Jahre lang Hausmeister des Schulzentrums in Gengenbach[124]
  • Martina Sester, Forscherin, Trägerin des Memento-Preises 2018[125]
  • Markus Späth (* 1963), Ortsvorsteher, Träger des Verdienstabzeichen des Städtetags in Silber (2019) und der Ehrennadel des Gemeindetages (2024)[115][126], ehemaliger stellvertretender Vorsitzender und Jugendleiter des SVR[127]

Weitere Persönlichkeiten

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  • Hans Wilhelm vom Seldeneck (1878–1934), Gutsbesitzer, war Besitzer des Höllhofs und starb ebenda
  • Heinz Harter (1940–2021), ehemaliger Vorstand und Ehrenvorsitzender des SV Reichenbach, 2000 zum Ehrenvorsitzender des Tennisclubs ernannt (Vorsitz 1975–1980)[128], Träger der goldenen OFV-Medaille[129], lebte in Reichenbach
  • Hans-Jürgen Klaussner (1942–2024), ehemaliger Inhaber der Möbelfirma Hukla, lebte jahrelang in Reichenbach[130][131]
  • Ewald Lohrmann (* 1929), zehn Jahre Ortschaftsrat, langjähriger Gengenbacher Gemeinderat, wurde 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
  • Thomas Leberer (* 1966), ehemaliger Trainer des SV Oberachern und SV Linx, lebt in Reichenbach[132]
  • Richard Weith (* 1974), Bürgermeister von Oberharmersbach, ehemaliger Reichenbacher Ortschaftsrat[133][134]
  • Stefan Grimm (1965–2015), ehemaliger Ortsvorsteher von Bermersbach und Geschäftsführer der Waldservice Ortenau eG, lebte zeitweise auf dem Höllhof und war währenddessen für das Waldschulheim verantwortlich[135]

Literatur

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  • Waldemar Lutz, Jürgen Nebel, Hansjörg Noe (Hrsg.): KENNZEICHEN OG - HEIMATKUNDE FÜR DEN ORTENAUKREIS. Stuttgart 1987, ISBN 3-12-258270-8
  • Stadt Gengenbach (Hrsg.), Reinhard End (Bearb.): Das Gengenbach-Buch. Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart von Gengenbach und den Ortschaften Bermersbach, Reichenbach und Schwaibach. Stadt Gengenbach, Gengenbach 1990.
  • Karlheinz Gottschalk, Joachim Hermann, Frank Oppenländer: Die Grube Silberbrünnle bei Gengenbach im mittleren Schwarzwald und ihre Mineralien, 1995[136]
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg II, Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen. Deutscher Kunstverlag, München 1997, S. 570.
  • Martin Ruch: Der Höllhof bei Gengenbach 1947–1950: „Demokratisches Erziehungsheim“, Verlag des Historischen Vereins für Mittelbaden, 2000[11][137]
  • Flößerei- und Verkehrsmuseum Gengenbach (Hrsg.), Martin Ruch (Auto): Aus der Geschichte der Ortschaft Gengenbach-Schwaibach.[138]
  • Gregor Markl: Schwarzwald. Lagerstätten und Mineralien aus 4 Jahrhunderten. Das Gebiet von Gengenbach, Ohlsbach und Ortenberg. Pegmatite in der Umgebung von Reichenbach. 3. Band – Mittlerer Schwarzwald, Bode Verlag, 2017.
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Commons: Reichenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Gengenbach: Die Bevölkerung der Stadt wird immer älter. 26. Februar 2022, abgerufen am 2. Mai 2024.
  2. a b Umgestalteter L 99-Kreisel bei Gengenbach eingeweiht. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  3. Gemarkung Reichenbach (Gengenbach) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 11. April 2024.
  4. Haigerach - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  5. a b c d e f g h i "Ein Dorf stellt sich vor". Gengenbach 2001.
  6. a b c Geschichte. Abgerufen am 3. Mai 2024.
  7. Zum Vespern ins "Martinsetinhiesli". In: Reichenbach-Homepage. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  8. Administrator: Geschichte. Abgerufen am 21. Juni 2024 (deutsch).
  9. GeoTouren Gengenbach. (PDF) Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, abgerufen am 25. April 2024.
  10. Gengenbach - Haigerach. Abgerufen am 25. April 2024.
  11. a b Martin Ruch: Der Höllhof bei Gengenbach 1947-1950: Demokratisches Erziehungsheim. Abgerufen am 3. Mai 2024.
  12. a b Alte Fotos, Seite 2. In: Reichenbach-Homepage. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  13. a b Suche nach dem Geläut einer Kirche oder Kapelle. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  14. Pfaffenbach - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 27. Juni 2024.
  15. Reichenbach - Altgemeinde~Teilort - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 27. Juni 2024.
  16. Offenburger Tageblatt vom 28. Mai 2022. Mittelbadische Presse, Offenburg 28. Mai 2022.
  17. a b Geschichtliches zum kleinen Mooshof. 20. August 2022, abgerufen am 3. Mai 2024 (deutsch).
  18. a b Geschichtslehrer (2014). Abgerufen am 12. April 2024 (deutsch).
  19. a b Chronik. Abgerufen am 12. April 2024.
  20. a b Gengenbach eine Zeitreise. In: Historischer Verein Gengenbach. Abgerufen am 17. Mai 2024 (deutsch).
  21. a b Feuerwehr in den eigenen vier Wänden. In: Reichenbach-Homepage. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  22. LeoGraph Wahl zur Verfassunggebenden Nationalversammlung 1919: Reichenbach. Abgerufen am 27. Juni 2024.
  23. a b Vereinsgeschichte. In: ChorRiba! Abgerufen am 12. April 2024 (deutsch).
  24. LeoGraph Wahlen 1932: Reichenbach. Abgerufen am 27. Juni 2024.
  25. Volksabstimmung Baden-Württemberg. Abgerufen am 4. Juli 2024.
  26. a b Chronik. Abgerufen am 12. April 2024.
  27. Zeichnerischer Teil - Auf der Hub Dorfmitte 1956. (PDF) In: Stadt Gengenbach. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  28. a b c d e Klare Ziele für die Zukunft. In: Reichenbach-Homepage. Abgerufen am 21. Juni 2024.
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