Scheggerott
Scheggerott (dänisch: Skæggerød) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Brarupholz (Brarupskov).[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 40′ N, 9° 49′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Süderbrarup | |
Höhe: | 33 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,32 km2 | |
Einwohner: | 340 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24392 | |
Vorwahl: | 04641 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 074 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Königstraße 5 24392 Süderbrarup | |
Website: | www.amt-suederbrarup.de | |
Bürgermeister: | Hartwig Callsen (CDU) | |
Lage der Gemeinde Scheggerott im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geografie und Verkehr
BearbeitenScheggerott liegt zwischen Süderbrarup und Kappeln etwa sieben Kilometer westlich von Kappeln in ländlicher Umgebung. Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 199 von Kappeln nach Flensburg, südlich die Bundesstraße 201 von Kappeln nach Husum. Am östlichen Gemeinderand liegt der Lyskjaersee.
Der Ortsname bedeutet etwa Rodung des Skeggi bzw. Skægge. Skeggi bzw. Skægge ist ein Rufname zu dän. skæg für Bart, also etwa Der Bärtige. Die Endung -rott kommt entweder von Rodung (adän. ruth, mdän. roj, ndän. rød), also einer Ansiedlung im Wald[3][4], oder von -rotte, ähnlich Weiler, also einer Ansiedlung aus wenigen Häusern.
Geschichte
BearbeitenEinige Hügelgräber im Norden der Gemeinde stammen aus der Jungsteinzeit oder der frühen Bronzezeit und zeugen von der frühen Besiedelung der Gegend. Ein besonders großer Hügel konnte eindeutig der Bronzezeit zugeordnet werden, da sich in ihm zahlreiche Grabbeigaben dieser Epoche befanden. Darunter war auch ein prächtiges Schwert. Während der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert verließen die Menschen zum größten Teil die Landschaft Angeln, eine Neubesiedlung begann nicht vor dem 8. Jahrhundert.
Wann genau Scheggerott gegründet wurde, ist unklar. Das Dorf wurde aber schon im Waldemar-Erdbuch 1231 erwähnt. Die Bauernhöfe in Scheggerott unterstanden seit dem Mittelalter den Gütern Dollrott, Toestorf und dem Schleswiger Domkapitel. Die Gutsherrschaft endete jedoch schon weitgehend im 18. Jahrhundert. Die Bauern konnten ihr Land in Erbpachtverträgen übernehmen.
Mit der preußischen Annexion der Herzogtümer Schleswig und Holstein 1867 begann auch die Zeit der kommunalen Selbstverwaltung mit der Wahl eines Gemeindevorstehers. Die Gemeindevertretung tagte das erste Mal in 1895.
Bahnanschluss
BearbeitenEinen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die Gemeinde 1904, als die Bahnstrecke Kappeln–Süderbrarup eröffnet wurde. Der Scheggerotter Bahnhof entwickelte sich zu einem regional wichtigen Umschlagplatz für landwirtschaftliche Güter, Kaufleute ließen sich im Ort nieder. Im Mai 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt, 2003 folgte der Güterverkehr auf der gesamten Strecke. Seither halten in Scheggerott bei Bedarf nur die Museumszüge der Angelner Dampfeisenbahn.
1969 trat Scheggerott dem Schulverband Süderbrarup bei. Damit endete die Geschichte der Schule im Ort, die seit 182 Jahren nachweisbar war.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Januar 1978 wurde die Nachbargemeinde Brarupholz eingegliedert.[5]
Politik
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Die CDU erhielt fünf Sitze und die Unabhängige Wählergemeinschaft Brarupholz und Scheggerott vier Sitze.
Wirtschaft
BearbeitenDie Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn der Gemeinde ist ein reetgedecktes Fachwerk-Bauernhaus erhalten, das zwischen 1700 und 1750 erbaut wurde.
Vereine
BearbeitenSeit den 1960er Jahren hat der Ortsverband M15 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs seine Clubstation in Scheggerott. In den Ortsteilen Brarupholz und Scheggerott gibt es je eine Feuerwehr.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 8: Pölitz – Schönbek. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-89-7, S. 288 (dnb.de [abgerufen am 24. Juli 2020]).
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 571
- ↑ Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 354
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 185 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ wahlen-sh.de