Westerholz (Kreis Schleswig-Flensburg)

Gemeinde in Deutschland

Westerholz (dänisch: Vesterskov) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Dollerupholz (Dollerupskov), Grünberg (Grønbjerg)[2], Hörreberg (Hørrebjerg), Kiekut (Kikud), Knös (Knøs)[3], Kreiberg (Kragbjerg)[4], Osterholz (Østerskov), Poseby, Seeklüft (Søklev[5], auch Søkløft), Sonnholm, Sponbrück (Spaanbro[6]) und Unewattholz (Undevadskov) liegen im Gemeindegebiet,[7] das in seiner heutigen Form seit 1970 besteht.

Wappen Deutschlandkarte
Westerholz (Kreis Schleswig-Flensburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Westerholz (Kreis Schleswig-Flensburg) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 49′ N, 9° 40′ OKoordinaten: 54° 49′ N, 9° 40′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Langballig
Höhe: 13 m ü. NHN
Fläche: 14,71 km2
Einwohner: 739 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24977
Vorwahl: 04636
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 178
Adresse der Amtsverwaltung: Süderende 1
24977 Langballig
Website: www.langballig.de
Bürgermeister: Bernd Ertzinger (WGW)
Lage der Gemeinde Westerholz (Kreis Schleswig-Flensburg) im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Geographie

Bearbeiten

Westerholz liegt an einer Steilküste mit Strand an der Flensburger Außenförde und ist ein anerkannter Erholungsort.

Geschichte

Bearbeiten
 
Westerholz, Ziegelsegel an der Flensburger Förde

Der Ortsname ist erstmals 1699 dokumentiert. Der Name verweist auf den Westteil des ehemals zu Gut Lundsgaard gehorenden Waldes, im Gegensatz hierzu steht Osterholz[8]. Dollerupholz wurde 1607 erstmals erwähnt. Kreiberg wurde erstmals 1758 erwähnt und leite sich vom Vogelnamen dän. krage (ndt. Kreih, dt. Krähe) ab.[9] Knös (Knøs) wurde erstmals 1636 erwähnt und beschreibt eine tlw. waldbewachsene hervortretende Erhöhung.[10] Hörreberg ist 1642 erstmals schriftlich dokumentiert und geht vermutlich auf eine hier ehemals gelegene Ortschaft Hörup (Hørup) zurück.[11] Seeklüft (Søklev) ist erstmals 1710 erwähnt worden und beschreibt die Lage an einer Seekante (Kliff).[12]

Der Ort gehörte in der dänischen Zeit zum Kirchspiel Grundhof (Grumtoft Sogn) innerhalb der Husbyharde im Flensborg Amt im Herzogtum Schleswig bzw. Sønderjylland. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kam der Ort zu Deutschland.

Ab 1911 hat der Heimatschriftsteller Georg Asmussen (1856–1933) in Westerholz gewohnt, das schon damals ein beliebter Urlaubsort und Alterssitz für Pensionäre war. Seine Villa ist auch heute noch erhalten. Von 1913 bis in die 1940er Jahre wohnte der expressionistische Maler und Mitbegründer der Künstlergruppe „Die BrückeErich Heckel in den Sommermonaten in der Gemeinde. Zahlreiche Bilder aus der Landschaft Angeln und von der Küste der Flensburger Förde zeugen von seinem Schaffen in dieser Zeit.

Bis 1961 befanden sich Ziegeleien in den Dörfern der Gemeinde, die bis in die 1950er Jahre ihre Produkte mit Loren zur Verschiffung an der Förde gefahren haben. Heute erinnert ein Denkmal an die Ziegeleien.

Gemeindevertretung

Bearbeiten
Wahlbeteiligung: 64,2 Prozent
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
66,3 %
33,7 %
WGWa
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählergemeinschaft Westerholz

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Wählergemeinschaft Westerholz sieben Sitze und die CDU vier Sitze.

Blasonierung: „Über gesenktem, mit zwei silbernen Wellenfäden belegtem Wellenschildfuß von Blau und Gold schräglinks geteilt. Oben ein Eichenblatt, unten ein achtspeichiges Wagenrad in vertauschten Farben.“[14]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Westerholz, Mühle Steinadler

In der Liste der Kulturdenkmale in Westerholz stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Seit 2011 findet der vom Naturwissenschaftlichen Museum Flensburg initiierte „Waltag“ in Westerholz am Strand statt. Er erinnert an die Strandung eines 20 m langen Finnwals an diesem Küstenabschnitt am 17. März 1911. Außerdem soll auf die heutige Situation der gefährdeten Meeressäugetiere in Nord- und Ostsee aufmerksam gemacht werden. Mitveranstalter sind neben dem Museum und der Gemeinde unter anderem das Ostseelabor der Universität Flensburg und die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere.

Die 1876 erbaute Windmühle „Steinadler“ ist der größte Galerieholländer in Norddeutschland. Sie liegt oberhalb des Strands und ist auch von See her weithin sichtbar. Sie steht unter Denkmalschutz. Nach einer umfangreichen Restaurierung wird sie als Restaurant und Hotel genutzt.

Wirtschaft

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, aber auch der Tourismus ist ein wichtiger Teil des Einkommenerwerbs.

Bearbeiten
Commons: Westerholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7, København 1948, S. 116
  3. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7, København 1948, S. 116
  4. Videnskabernes Selskab Kaart over Slesvig, Östre Blad (4). Königliche Bibliothek Kopenhagen, abgerufen am 26. September 2020.
  5. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7.1, København 1948, S. 118
  6. M . Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift, Band 2, Kjøbenhavn 1864, S. 227
  7. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 10: Timmaspe - Ziethen. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2008, ISBN 978-3-926055-92-7, S. 254 (dnb.de [abgerufen am 9. August 2020]).
  8. Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln, Bd. 2, Husum 1995, S. 412
  9. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7.1, København 1948, S. 161
  10. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7.1, København 1948, S. 160
  11. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7.1, København 1948, S. 131
  12. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne. Bd. 7.1, København 1948, S. 118
  13. wahlen-sh.de
  14. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein