Das Rennen bestand aus einem Prolog und fünf Etappen in verschiedenen niederländischen Landesteilen; nur die zweite Etappe war in Belgien.
Der Prolog von 2,4 km Länge fand in der Stadtmitte von Ede statt, die erste, flache Etappe rund um Gennep am rechten Maasufer. Die zweite Etappe war ein weiteres, mit 7,2 km recht kurzes Zeitfahren in der Innenstadt von Leuven, dessen Parcours lose an den der Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2021 angelehnt war. Die dritte, überaus flache Etappe führte durch Flevoland und endete in dessen Hauptstadt Lelystad.
Neben den beiden Zeitfahren kam den beiden letzten, hügligen Etappen eine entscheidende Bedeutung zu. Die vierte war an das Amstel Gold Race Ladies Edition angelehnt mit zwei Schlussrunden um Cauberg und Bemelerberg. Das Ziel befand sich dabei unmittelbar am Ende der Cauberg-Steigung. Die fünfte und letzte Etappe drehte sich um die Anhöhen der Veluwe bei Arnheim. Zunächst ging es auf einem 13 km langen Rundkurs siebenmal zur Posbank hinauf. Das Rennen wechselte dann auf einen zweiten, 8 km langen Rundkurs mit dem Zijpendaalseweg als Hauptschwierigkeit, der fünfmal durchlaufen wurde.
Den Prolog in Ede gewann Charlotte Kool mit vier Sekunden vor Riejanne Markus und Lotte Kopecky.[2]
In der flachen Etappe rund um Gennep geschah nichts von Belang. Ex-Weltmeisterin Elisa Balsamo gewann den Sprint um Reifenbreite vor Lorena Wiebes.[3]
Beim Einzelzeitfahren auf dem Innenstadt-Parcours von Leuven war die belgische Zeitfahr-Meisterin Lotte Kopecky am schnellsten und blieb als einzige unter neun Minuten, womit sie auch die Gesamtführung übernahm. Nur zwei Sekunden dahinter reihte sich die niederländische Zeitfahr-Meisterin Riejanne Markus ein. Einen überraschenden dritten Platz erzielte Zoe Bäckstedt.[4]
Eine dreiköpfige Ausreißergruppe hatte 40 km vor dem Ziel noch sieben Minuten Vorsprung, wurde aber 10 km vor dem Ziel eingeführt. Den Sprint in Lelystad fochten Charlotte Kool und Lorena Wiebes unter sich aus, Kool gewann mit einer Radlänge.[5]
Tour-de-France-Siegerin Demi Vollering konnte die Etappe wegen einer Erkältung nicht mehr antreten. Eine hektische Rennphase zwischen 70 und 50 km vor dem Ziel dünnte das Peloton erheblich aus; mit Riejanne Markus und Lucinda Brand mussten zwei Favoritinnen das Rennen nach einem Sturz aufgeben. Katarzyna Niewiadoma und Pfeiffer Georgi bildeten 20 km lang eine Ausreißergruppe und wurden anderthalb Runden vor Schluss wieder eingeholt. Anschließend hielten sich die Favoritinnen zurück und ließen es auf die letzte Befahrung des Caubergs ankommen. Floortje Mackaij erreichte den Fuß der Steigung mit 15 Sekunden Vorsprung, konnte sich aber nicht halten. Niewiadoma fuhr eine starke Attacke, konnte jedoch Lotte Kopecky und Lorena Wiebes nicht abschütteln, die sie kurz vorm Ziel noch überholten; Kopecky festigte mit dem zweiten Etappensieg ihre Gesamtführung.[6]
In der ersten Rennphase rund um die Posbank bildete sich eine 25-köpfige Spitzengruppe mit allen Favoritinnen außer Annemiek van Vleuten. In der zweiten Rennphase in Arnheim blieb ein 20 Kilometer langer Fluchtversuch von Katarzyna Niewiadoma letztlich erfolglos ebenso wie eine Attacke Floortje Mackaijs kurz vor dem Ziel. Weltmeisterin und Spitzenreiterin Lotte Kopecky zog den Sprint für ihre Teamkameradin Lorena Wiebes an, die vor Elisa Balsamo gewann. Van Vleuten nahm sich Zeit und kam als Letzte ins Ziel, wo sie bei ihrem letzten Rennen vom Publikum gebührend gefeiert wurde.[7][8]
Kopecky gewann die Gesamtwertung, Wiebes die Punktewertung. Karlijn Swinkels siegte in der Bergwertung und Zoe Bäckstedt in der Nachwuchswertung. Die Teamwertung ging an Lidl-Trek.