St. Pantaleon (Oberösterreich)

Gemeinde im Bezirk Braunau, Oberösterreich

St. Pantaleon[1] (auch Sankt Pantaleon; in der lokalen Mundart Pontigo) ist eine Gemeinde im oberösterreichischen Innviertel (Bezirk Braunau am Inn), mit 3248 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

St. Pantaleon
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Pantaleon
St. Pantaleon (Oberösterreich) (Österreich)
St. Pantaleon (Oberösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau
Kfz-Kennzeichen: BR
Hauptort: Sankt Pantaleon
Fläche: 18,33 km²
Koordinaten: 48° 0′ N, 12° 54′ OKoordinaten: 48° 0′ 26″ N, 12° 53′ 44″ O
Höhe: 436 m ü. A.
Einwohner: 3.248 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 177 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5120
Vorwahl: 06277
Gemeindekennziffer: 4 04 37
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Pantaleoner Straße 25
5120 St. Pantaleon
Website: www.stpantaleon.at
Politik
Bürgermeister: Valentin David (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
12
6
5
2
12 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von St. Pantaleon im Bezirk Braunau
Lage der Gemeinde St. Pantaleon (Oberösterreich) im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)AltheimAspachAuerbachBraunau am InnBurgkirchenEggelsbergFeldkirchen bei MattighofenFrankingGeretsbergGilgenberg am WeilhartHaigermoosHandenbergHelpfau-UttendorfHochburg-AchHöhnhartJegingKirchberg bei MattighofenLengauLochen am SeeMaria SchmollnMattighofenMauerkirchenMiningMoosbachMoosdorfMunderfingNeukirchen an der EnknachOstermiethingPaltingPerwang am GrabenseePfaffstättPischelsdorf am EngelbachPolling im InnkreisRoßbachSt. Georgen am FillmannsbachSt. Johann am WaldeSt. Pantaleon (Oberösterreich)St. Peter am HartSt. RadegundSt. Veit im InnkreisSchalchenSchwand im InnkreisTarsdorfTreubachÜberackernWeng im InnkreisOberösterreich
Lage der Gemeinde St. Pantaleon (Oberösterreich) im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Luftbild von St. Pantaleon
Luftbild von St. Pantaleon
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Höllerersee

St. Pantaleon liegt auf 436 m ü. A. im Oberen Innviertel, direkt an der Salzach, auf der anderen Seite dieser ist Bayern.

Südlich grenzt St. Pantaleon an das österreichische Bundesland Salzburg.

Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,5 km, von West nach Ost 5,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 18,32 km². 23,6 % der Fläche sind bewaldet, 63,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Im Gemeindegebiet befindet sich in einer bewaldeten Senke der Höllerersee.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst die Katastralgemeinden St. Pantaleon, Steinwag und Wildshut.

Die Ortschaften der Gemeinde sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

Des Weiteren gibt es Ortslagen mit eigenen Bezeichnungen, die einer oder zwei Ortschaften zugerechnet werden so Eiferding, Esterloh, Söllham, Pichling, wie auch Kirchberg Siedlung, Riedersbach Siedlung und die Vorderberger Siedlung.

Zählsprengel sind Riedersbach für den Nordteil der Gemeinde mit Trimmelkam, und St.Pantaleon-Wildshut für den Süden und Osten.

Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen, bis 2004 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Wildshut.

Nachbargemeinden

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Salzach

Haigermoos Franking

 

 
Salzach
Sankt Georgen bei Salzburg (Bez. Salzburg-Umg., SBG)
 
Gem. Lamprechtshausen, Bez. Salzburg-Umgebung, grenzt im Weidmoos um 150 m nicht an.

Geschichte

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Mahnmal bei der Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel in St. Pantaleon, zum Gedenken an die Opfer des NS-Straflagers in Weyer

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war St. Pantaleon bis 1779 bayrisch. Der Ort kam nach dem Frieden von Teschen 1779 zusammen mit den östlich des Inn gelegenen Gebieten des kurfürstlichen Rentamtes Burghausen, die bis dahin „Innbaiern“ geheißen hatten, als „Innviertel“ zu Österreich. Salzach und Unterer Inn, die bis dahin in erster Linie Handelswege innerhalb Bayerns gewesen waren, wurden damit zu Grenzflüssen zwischen Bayern und Österreich ob der Enns. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört St. Pantaleon seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Während der NS-Zeit wurde von den Nationalsozialisten im Juli 1940 auf dem damaligen Gemeindegebiet in Weyer (heute der Gemeinde Haigermoos zugehörig) das Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer eingerichtet, das zunächst bis Januar 1941 als Arbeitserziehungslager betrieben und dann bis Ende 1941 als Zigeuneranhaltelager weitergeführt wurde.[3][4]

Im Jahr 2000 wurde an der Moosach, einem kleinen Nebenbach der Salzach, die Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel geschaffen und dort ein Mahnmal errichtet. Die Häftlinge des ehemaligen nationalsozialistischen Gefangenenlagers in Weyer waren damals bei der Regulierung der Moosach als Zwangsarbeiter eingesetzt worden. Eine Brücke, die in unmittelbarer Nähe zum ersten Lager über die Moosach führt und die St. Pantaleon mit der Salzburger Gemeinde St. Georgen verbindet, wurde 2009 vom Sankt Pantaleoner Bürgermeister gemeinsam mit dem Bürgermeister der Nachbargemeinde zur Brücke der Erinnerung erklärt.

Einwohnerentwicklung

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1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3108 Einwohner, 2001 wurden 3062 Bewohner gezählt. Von 2001 bis 2011 blieb zwar die Wanderungsbilanz negativ, konnte aber durch die positive Geburtenbilanz wettgemacht werden, sodass die Bevölkerungszahl wieder auf 3.093 stieg.[5] 2018 sank die Einwohnerzahl auf 3085.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Wildshut
 
Pfarrkirche St. Pantaleon
 
Pfarrkirche Riedersbach

Wirtschaft und Infrastruktur

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  • Bergknappenkapelle Trimmelkam
  • Bergknappenchor Trimmelkam
  • Bergknappenklub Trimmelkam
  • Musikkapelle St. Pantaleon
  • Kinderfreunde Riedersbach
  • Landjugend St. Pantaleon
  • USV St. Pantaleon
  • Bergbaufreunde St. Pantaleon
  • Schützenverein St.Pantaleon

Im Gemeindegebiet liegen fünf Stationen der Bahnstrecke Bürmoos–Ostermiething. Diese wird von der Salzburg AG betrieben und ist als Linie S11 in die S-Bahn Salzburg integriert. Die Haltestellen werden stündlich, teilweise halbstündlich angefahren.

Sport und Freizeit

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Die Gemeinde ist Mitglied in der Tourismusregion Seelentium.

Der Höllerersee gilt als Ausflugsziel und wird sowohl im Sommer als auch im Winter zu Freizeitzwecken genutzt (Schwimmen, Fischen, Eislaufen). Er ist einer von mehreren kleinen Seen aus dem weiter umliegenden Gebiet, die namensgebend für die Tourismusregion Seelentium waren.

Durch das Gemeindegebiet von St. Pantaleon führt der als R 25 geführte „Ibmer Moor Radweg“, ein Radwanderweg vom nahen Ibmer Moor, der über die St. Pantaleoner Ortschaft Riedersbach nach Hochburg-Ach führt.

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

Bürgermeister

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  • bis 2009 Herbert Huber (SPÖ)
  • seit 2009 Valentin David (ÖVP)
 

Die offizielle Beschreibung des Gemeindewappens lautet:

Geteilt; oben in Silber ein blauer, rot bewehrter und bezungter, schreitender Löwe, unten in Grün schräggekreuzt ein silberner Hammer und ein silberner Schlegel. Die Gemeindefarben sind blau-weiß-grün.
Der Löwe weist darauf hin, dass das Gemeindegebiet lange Zeit zu Bayern gehörte. Die Bergmannszeichen Hammer und Schlegel stehen für den Braunkohleabbau.[8]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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  • Franz Höfer (* 1980), Triathlet, lebt in St. Pantaleon
  • Ludwig Laher (* 1955), Schriftsteller, lebt in St. Pantaleon
  • Lukas Perman (* 1980), Sänger, als Sohn von Gemeindearzt Ulrich Permanschlager in St. Pantaleon aufgewachsen
  • Hubert Schatz (1960–2023), Autor, Maler, Grafiker und Naturgeist-Forscher
  • Karlheinz Schönswetter (1941–2006), Künstler, war von 1981 bis 1989 Direktor der Hauptschule St. Pantaleon

Literatur

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  • Ludwig Laher: Herzfleischentartung. Roman. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Haymon Verlag, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-85218-808-9.
  • Ludwig Laher: Das Zigeuneranhaltelager Weyer-St. Pantaleon. Zufälliges Zentrum der NS-Aussonderungspolitik im Gau Oberdonau. In: Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA) (Hrsg.), Florian Freund (Bearb.): Oberösterreich und die „Zigeuner“. Politik gegen eine Minderheit im 19. und 20. Jahrhundert. OÖLA, Linz 2010, ISBN 978-3-900313-97-5 (online).
  • Andreas Maislinger: Ergänzung einer Ortschronik. „Arbeitserziehungslager“ und „Zigeunersammellager“ Weyer. In: Österreich in Geschichte und Literatur. Mit Geographie, Heft 3–4/1988, ISSN 0029-8743.
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Commons: Sankt Pantaleon, Oberösterreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt in der Aufstellung der Gemeinden der oberösterreichischen Landesregierung im Internet und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Ludwig Laher: Herzfleischentartung. Roman. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Haymon Verlag, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-85218-808-9.
  4. Ludwig Laher: Das Zigeuneranhaltelager Weyer-St. Pantaleon. Zufälliges Zentrum der NS-Aussonderungspolitik im Gau Oberdonau. In: Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA) (Hrsg.), Florian Freund (Bearb.): Oberösterreich und die „Zigeuner“. Politik gegen eine Minderheit im 19. und 20. Jahrhundert. OÖLA, Linz 2010, ISBN 978-3-900313-97-5 (online (Memento des Originals vom 13. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/members.surfeu.at).
  5. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Pantaleon, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 6. April 2019.
  6. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  7. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40400.htm?g=40437
  8. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 6. April 2019.