Symplektische Abbildung

Objekt aus der Mathematik insbesondere aus der symplektischen Geometrie
(Weitergeleitet von Symplektische Matrix)

Eine symplektische Abbildung ist eine Objekt aus der Mathematik insbesondere aus der symplektischen Geometrie. Die symplektische Abbildung ist eine Verallgemeinerung der symplektischen linearen Abbildung, die die strukturerhaltende Abbildung zwischen symplektischen Vektorräume ist, in den Kontext der symplektischen Mannigfaltigkeiten. Eine Koordinatendarstellung der symplektischen linearen Abbildung wird symplektische Matrix genannt. Ist die symplektische Abbildung invertierbar, so wird sie als Symplektomorphismus bezeichnet.

Symplektische Abbildungen sind per Definition genau die Abbildungen die alternierende, nicht ausgeartete Bilinearformen unverändert lassen. Symplektische Abbildungen zwischen zwei Flächen bilden damit per Konstruktion die Klasse von Abbildungen, die die Größe von Flächen nicht verändern, also den Flächeninhalt gleich belassen. In höheren Dimensionen gibt es jedoch volumenerhaltende Abbildungen, die keine symplektischen Abbildungen sind. Ein analoges Konzept ist das der orthogonalen Abbildung, die symmetrische, nicht ausgeartete Bilinearformen unverändert lässt und damit Winkel nicht verändert.

In der klassischen Mechanik stellt ein Symplektomorphismus eine Transformation des Phasenraums dar, die volumenerhaltend ist und die symplektische Struktur des Phasenraums bewahrt, als kanonische Transformation bezeichnet.

Symplektische lineare Abbildungen

Bearbeiten

Definition

Bearbeiten

Seien   und   zwei symplektische Vektorräume. Eine lineare Abbildung   wird symplektische lineare Abbildung genannt, falls

 

für alle   gilt.[1]

Eigenschaften

Bearbeiten

Eine symplektische lineare Abbildung ist injektiv. Dies folgt daraus, dass die symplektische Bilinearform   nicht ausgeartet ist.[1]

Die Menge der symplektischen linearen Abbildungen bildet zusammen mit der Verkettung von Funktionen die symplektische Gruppe, die im Folgenden mit   notiert wird. Insbesondere ist also die Verkettung symplektischer linearer Abbildungen und die Inverse einer linearen symplektischen Abbildung wieder linear symplektisch.[2]

Sei   ein Körper und   ein endlichdimensionaler Vektorraum. Die Elemente von   können auf natürliche Weise als  -Matrizen dargestellt werden. In Standardkoordinaten kann eine symplektische Form durch

 

mit   dargestellt werden. Mit der Matrix

 ,

wobei   die  -Einheitsmatrix ist, kann die symplektische Form   durch

 

notiert werden. Die symplektische Matrix   – als Darstellung einer eines symplektischen Automorphismus – lässt die Bilinearform   invariante, was

 

bedeutet, genau dann, wenn   gilt.[1]

Die Determinante einer symplektischen linearen Abbildung ist eins.[3]

Definition

Bearbeiten

Seien   und   zwei symplektische Mannigfaltigkeiten der Dimension   und sei   eine glatte Abbildung zwischen den zwei symplektischen Mannigfaltigkeiten. Die Abbildung   heißt symplektisch falls

 

gilt. Dabei bezeichnet   den Rücktransport von   entlang   und ist definiert als  .

Ist   ein Diffeomorphismus, dann ist   ebenfalls eine symplektische Abbildung und   wird Symplektomorphismus genannt.[4]

Die Menge der Symplektomorphismen (auf  ) bildet zusammen mit der Verkettung die symplektische Gruppe   auf  .[4]

Eigenschaften

Bearbeiten
  • Ist   ein symplektische Abbildung, dann ist das Differential   eine symplektische lineare Abbildung.
  • Die symplektischen Abbildungen sind die Morphismen in der Kategorie der symplektischen Mannigfaltigkeiten. Die Symplektomorphismen sind die Isomorphismen dieser Kategorie.
  • Ein Diffeomorphismus   ist genau dann symplektisch, wenn er die Poisson-Klammer nicht verändert, das heißt, wenn
 
gilt.[5]
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Rolf Berndt: Introduction to symplectic geometry. American Mathematical Society, 2001, ISBN 0-8218-2056-7, S. 14.
  2. Dusa McDuff: Introduction to symplectic Topology. 3. Auflage. Oxford University Press, 2017, ISBN 978-0-19-879490-5, S. 20.
  3. Dusa McDuff: Introduction to symplectic Topology. 3. Auflage. Oxford University Press, 2017, ISBN 978-0-19-879490-5, S. 21.
  4. a b Rolf Berndt: Introduction to symplectic geometry. American Mathematical Society, 2001, ISBN 0-8218-2056-7, S. 36.
  5. Rolf Berndt: Introduction to symplectic geometry. American Mathematical Society, 2001, ISBN 0-8218-2056-7, S. 84.