Ein Tripel vollständiger Fahnen heißt generisch, wenn alle vorkommenden Unterräume transversal zueinander sind, eine hinreichende Bedingung hierfür ist
Sei ein generisches Tripel vollständiger Fahnen eines -dimensionalen Vektorraums . Wir fixieren einen Isomorphismus und damit auch einen Isomorphismus .
Für jedes wählen wir
Elemente
.
(Wegen sind diese Elemente eindeutig bis auf Multiplikation mit von Null verschiedenen reellen Zahlen.)
Wir bezeichnen die Bilder dieser Elemente in ebenfalls mit .
Seien positive, ganze Zahlen mit . Das (a,b,c)-Tripelverhältnis des generischen Tripels vollständiger Fahnen wird definiert durch die Formel
.
Die sechs Wedgeprodukte sind jeweils Elemente von , aus der Annahme der Generizität folgt, dass sie alle von Null verschieden sind. Man beachte, dass die nur bis auf Multiplikation mit reellen Zahlen eindeutig definiert sind, dass aber jedes Element in Zähler und Nenner gleichermaßen vorkommt und deshalb wohldefiniert ist.
Das Tripelverhältnis dreier Fahnen in ist das Doppelverhältnis der vier projektiven Geraden nach Identifikation der Menge der projektiven Geraden in mit einer projektiven Geraden.
Insbesondere gilt:
das Tripelverhältnis ist −1 genau dann, wenn entweder die Geraden einen gemeinsamen Punkt haben (Satz von Ceva) oder die Punkte auf einer Geraden liegen (Satz von Menelaos) oder beides.
das Tripelverhältnis ist positiv genau dann, wenn das Dreieck ABC dem Dreieck einbeschrieben ist.