Die Streckenführung war ähnlich zum Vorjahr. In der ersten, zweiten und vierten Etappe waren Massensprints zu erwarten, während das Gesamtklassement auf dem Schlussanstieg der dritten Etappe entschieden wurde. Die erste Etappe, Dubai Stage genannt, begann am Dubai Miracle Garden, führte zu den Seen von Al-Qudra und wieder zurück nach Dubai; sie endete wie im Vorjahr am Hafen vor der Palm Jumeirah. Die zweite Etappe (Modon Stage) war eine Umkehrung der des Vorjahrs; sie führte von der Küste bei Al-Mirfa durch die Wüste im Westen des Emirats Abu Dhabi nach Madinat Zayed. Die dritte Etappe (Presight Stage) rund um Al-Ain endete auf dem Dschabal Hafit. Auf der vierten und letzten Etappe (Aldar Stage) waren die Fahrerinnen im Stadtgebiet von Abu Dhabi unterwegs; die Etappe begann am Louvre Abu Dhabi und endete am Abu Dhabi Breakwater.
Nachdem Charlotte Kool, die im Vorjahr zwei der drei Sprints gewonnen hatte, wegen Krankheit absagen musste,[1] galt Lorena Wiebes als große Favoritin für die Flachetappen. Versuche, das Peloton durch Windkantenfahren in der Wüste zu spalten, führten zu nichts, so dass es zum Massensprint kam, den Wiebes um mehrere Radlängen gewann.[2]
Nach 30 Kilometern bildete sich eine starke, 14-köpfige Spitzengruppe, unter anderem mit Lotte Kopecky und Lorena Wiebes. Sie konnten sich jedoch gegen den starken Widerstand des Pelotons nicht halten und wurden zehn Kilometer später wieder eingeholt. Ansonsten passierte nichts von Belang, Wiebes gewann erneut den Sprint.[3]
Zum ersten Mal gab es eine echte Ausreißergruppe, die aus Linda Zanetti, Gladys Verhulst und Idoia Eraso bestand und sechs Minuten Vorsprung erhielt. Im Anlauf zum Dschabal Hafit schmolz dieser schnell dahin. Gaia Realini fuhr im unteren Bereich des Anstiegs Tempo, überholte die Ausreißer und hatte sieben Kilometer vor dem Ziel nur noch Mavi García, Lotte Kopecky, Neve Bradbury, Elisa Longo Borghini und Marion Bunel bei sich. Drei Kilometer vor dem Ziel attackierte Bradbury, wurde jedoch im Schlusskilometer von Kopecky eingeholt, die den Spurt ins Ziel gewann.[4]
Zu Beginn des Rennens bildete sich eine Ausreißergruppe aus Sophie Wright, Monica Greenwood, Margarita Misyurina und Amber Kraak. Sie erhielten drei Minuten Vorsprung, und da der Rest des Pelotons dem bislang dominanten Team SD Worx-Protime die gesamte Nachführarbeit überließ, ging der Vorsprung nur langsam zurück. Zehn Kilometer vor dem Ziel betrug er noch stets über eine Minute. Kraak schüttelte nunmehr ihre Mitstreiterinnen ab, unter der Flamme rouge lag sie 20 Sekunden vorne. Auf dem Zielstrich fehlten Lorena Wiebes wenige Radlängen, um Kraak noch abzufangen, die ihren ersten Sieg in der WorldTour verbuchen konnte.[5]
Im Gesamtklassement, das im Wesentlichen identisch zu dem der dritten Etappe war, gewann Lotte Kopecky, die auch die Zwischensprint-Wertung holte. Die Punktewertung ging an Wiebes, beste Nachwuchsfahrerin war Neve Bradbury, und in der Teamwertung wurde Canyon-SRAM ausgezeichnet.