Untermerzbach
Untermerzbach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 8′ N, 10° 52′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Haßberge | |
Höhe: | 264 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,75 km2 | |
Einwohner: | 1640 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96190 | |
Vorwahl: | 09533 | |
Kfz-Kennzeichen: | HAS, EBN, GEO, HOH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 74 210 | |
Gemeindegliederung: | 13 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 8 96190 Untermerzbach | |
Website: | www.untermerzbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Helmut Dietz (SPD) | |
Lage der Gemeinde Untermerzbach im Landkreis Haßberge | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenUntermerzbach liegt in der Region Main-Rhön im unterfränkischen Teil des Itzgrunds.
Gemeindegliederung
BearbeitenDie 13 Gemeindeteile (in Klammern Einwohnerzahl: Stand Januar 2009) sind:[2]
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Es existieren folgende Gemarkungen: Gereuth, Gleusdorf, Hemmendorf, Memmelsdorf in Unterfranken, Obermerzbach, Untermerzbach, Wüstenwelsberg, Recheldorf, Buch.
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Itzgrund, Rattelsdorf, Rentweinsdorf, Ebern, Pfarrweisach und Seßlach.
Geschichte
BearbeitenBis zum 19. Jahrhundert
BearbeitenIm Jahr 1232 wurde Untermerzbach erstmals urkundlich erwähnt, als „Mercebach“ nach Ebern eingepfarrt wurde. 1369 erhielt Lutz von Rotenhan drei Zehnte.[3] Unter Kunz II. von Rotenhan wurde Untermerzbach im Jahr 1534 evangelisch. 1675 kehrte Georg Wolf von Rotenhan zur katholischen Kirche zurück. Das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts frühklassizistisch umgestaltete Schloss Untermerzbach gehörte den Grafen von Rotenhan bis zu ihrem Aussterben 1886.
Alle Rechte des Hochstifts Bamberg mit der Abtei Langheim, der Freiherren von Greiffenclau und der Grafen von Rotenhan fielen zwischen 1803 und 1806 an Bayern. Im Zuge von Grenzbereinigungen wurde der Ort 1810 dem Großherzogtum Würzburg überlassen und kam 1814/16 endgültig zu Bayern. Im Ortsteil Gereuth befindet sich das gleichnamige ehemals fürstbischöfliche Landschloss, das 1815 im Zuge der Säkularisation in den Besitz der Freiherren Hirsch auf Gereuth gelangte (bis 1859).
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. April 1971 wurden die ab 1818 selbständigen Orte Gereuth, Obermerzbach und Wüstenwelsberg eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 kamen Gleusdorf, Memmelsdorf in Unterfranken sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Lichtenstein und Recheldorf hinzu.[5]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- 1961: 2133 Einwohner[5]
- 1970: 1960 Einwohner[5]
- 1987: 1757 Einwohner
- 1991: 1883 Einwohner
- 1995: 1846 Einwohner
- 2000: 1895 Einwohner
- 2005: 1773 Einwohner
- 2010: 1713 Einwohner
- 2015: 1696 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1746 auf 1689 um 57 Einwohner bzw. um 3,3 %. 1999 hatte die Gemeinde 1895 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 12 Mitglieder zuzüglich des hauptamtlichen Ersten Bürgermeisters.
Wahljahr | CSU | SPD | Bürgerblock | Engagierte Wähler-Gemeinschaft | Gesamt |
2020[6] | 4 | 4 | 4 | – | 12 Sitze |
2014 | 4 | 4 | 4 | – | 12 Sitze |
2008 | 4 | 4 | 3 | 1 | 12 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Helmut Dietz (SPD) aus Memmelsdorf in Unterfranken. Er setzte sich 2008 bei der Wahl mit 62,00 % der Stimmen gegen Edgar Maier (CSU) durch. Vorgänger war Walter Eichhorn (Freie Wähler), der aus Altersgründen nicht mehr antrat. Eichhorn ging am 30. April 2008 nach 56 Dienstjahren im öffentlichen Dienst als vermutlich dienstältester Beamter im Freistaat Bayern in den Ruhestand. 2014 wurde Helmut Dietz mit ca. 94 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten wiedergewählt und am 15. März 2020 mit 71,8 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Über einem silbernen Wellenbalken in Grün zwei jeweils aus dem Schildrand hervorbrechende, ineinander verschlungene goldene Schlangen, über denen ein silbernes Kreuz schwebt.“[7] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten-
St. Michael Obermerzbach
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Pfarrkirche Untermerzbach
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Schloss Untermerzbach
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Schloss Gleusdorf
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Schloss Gereuth
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Synagoge Memmelsdorf
Denkmäler
BearbeitenBaudenkmäler
BearbeitenBodendenkmäler
BearbeitenNaturdenkmal Hunneneiche
BearbeitenDie seit 1963 als Naturdenkmal ausgewiesene Stieleiche mit einem Brusthöhenumfang von 6,70 m (2020) steht am südwestlichen Ortsrand, knapp außerhalb der Bebauung, direkt am Straßenrand. Das Alter der monumentalen Eiche wird mit etwa 300 Jahren angegeben. Ihr walzenförmiger Stamm ist innen hohl und verzweigt sich erst in etwa 10 Meter Höhe zu einer mehrastigen Krone. Einzeläste zweigen schon vorher im Wuchsverlauf vom gerade aufstrebenden Stamm ab. Der Baum erreicht eine Höhe von 21 Metern bei einem Kronendurchmesser von 16 Metern.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Bearbeiten2017 gab es nach der amtlichen Statistik 1072 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Von der Wohnbevölkerung standen 672 Personen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, so dass die Zahl der Einpendler um 400 höher war als die der Auspendler. Im Jahr 2016 gab es 16 landwirtschaftliche Betriebe, 1999 waren es noch 55. Landwirtschaftlich genutzt waren 1624 ha, davon 1278 Hektar als Ackerfläche und 376 Hektar als Dauergrünfläche.
Verkehr
BearbeitenUntermerzbach liegt an der Bundesstraße 4, die Bamberg mit Coburg verbindet. Ab 1913 war Untermerzbach mit dem Bahnhof Kaltenbrunn-Untermerzbach an der Bahnstrecke Breitengüßbach–Dietersdorf an das Eisenbahnnetz angebunden. Der Personenverkehr endete 1975, 1981 wurde die Strecke stillgelegt und daraufhin zurückgebaut.
Bildung
Bearbeiten2018 gab es folgende Einrichtungen:
- Eine Kindertageseinrichtung mit 62 Plätzen und 55 Kindern, darunter 27 unter drei Jahren
- Eine Volksschule mit drei Lehrern, zwei Klassen und 49 Schülern
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Bernhard Solger (* 5. Dezember 1849 in Untermerzbach; † 21. Februar 1935 in Neisse), Anatom und Hochschullehrer
- Ernst Luther (* 1. Januar 1894 in Gnodstadt; † 3. August 1966 in Gerolzhofen), Schriftsteller und Mundartdichter, Luther veröffentlichte mehrere Werke unter seinem Künstlernamen Luther-Untermerzbach und lebte mehrere Jahre im Ort
- Gustav Wölfel (* 13. November 1899 in Untermerzbach; † 15. Mai 1980 ebenda), Politiker (CSU)
- Margarete Müller-Henning (* 8. Mai 1924 in Kiew; † 8. Februar 2015 auf Schloss Gleusdorf, Untermerzbach), Schriftstellerin, Lyrikerin und Dolmetscherin, lebte zuletzt im Seniorenheim Schloss Gleusdorf.
Siehe auch die entsprechenden Einträge im Ortsteil Memmelsdorf in Unterfranken.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de//orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111025/164346&attr=OBJ&val=1645
- ↑ Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3 7696 9872 X. S. 35
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 453.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 760 und 761.
- ↑ Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Untermerzbach – Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Januar 2021.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Untermerzbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 4. August 2020.