Verbandsgemeinde Wittlich-Land

Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz

Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land ist eine Gebietskörperschaft im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Stadt Manderscheid sowie 44 weitere Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der Stadt Wittlich, die aber der Verbandsgemeinde nicht angehört. In Manderscheid befindet sich ein Bürgerbüro. Im Verwaltungsgebiet leben 31.572 Einwohner.

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Wittlich-Land
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Wittlich-Land hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 6° 53′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 6° 53′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Fläche: 397,75 km2
Einwohner: 31.572 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Verbandsschlüssel: 07 2 31 5008
Verbandsgliederung: 45 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Kurfürstenstraße 1
54516 Wittlich
Website: www.vg-wittlich-land.de
Bürgermeister: Manuel Follmann (CDU)
Lage der Verbandsgemeinde Wittlich-Land im Landkreis Bernkastel-Wittlich
KarteEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellLandkreis VulkaneifelTrierLandkreis Trier-SaarburgRhein-Hunsrück-KreisBernkastel-KuesBraunebergBurgen (bei Bernkastel-Kues)ErdenGornhausenGraach an der MoselHochscheidKestenKleinichKommenLieser (Gemeinde)LösnichLongkampMaring-NoviandMinheimMonzelfeldMülheim an der MoselNeumagen-DhronPiesportÜrzigVeldenzWintrichZeltingen-RachtigBausendorfBengel (Mosel)Diefenbach (bei Wittlich)FlußbachHontheimKinderbeuernKinheimKrövReilWillwerscheidBettenfeldDierfeldEckfeldEisenschmittGipperathGreimerath (Eifel)GroßlittgenHasborn (Eifel)Karl (Eifel)LaufeldManderscheidMeerfeldMusweilerNiederöfflingenNiederscheidweilerOberöfflingenOberscheidweilerPantenburgSchladtSchwarzenborn (Eifel)WallscheidBerglichtBreitBüdlichBurtscheid (Hunsrück)DeuselbachDhroneckenEtgertGielertGräfendhronHeidenburgHilscheidHorathImmertLückenburgMalbornMerschbachNeunkirchen (Hunsrück)RorodtSchönberg (bei Thalfang)TallingThalfangBurg (Mosel)EnkirchIrmenachLötzbeurenStarkenburg (Mosel)Traben-TrarbachAltrichArenrathBergweilerBinsfeld (Eifel)Bruch (Eifel)DierscheidDodenburgDreisEsch (bei Wittlich)Gladbach (Eifel)HeckenmünsterHeidweilerHetzerath (Eifel)HupperathKlausen (Eifel)LandscheidMinderlittgenNiersbachOsann-MonzelPlatten (bei Wittlich)PleinRivenichSalmtalSehlem (Eifel)MorbachWittlich
Karte
Rathaus, Sitz der Verwaltung der Verbandsgemeinde Wittlich-Land (2012)
Rathaus der ehem. Verbandsgemeinde Manderscheid (2016)

Die neue Verbandsgemeinde Wittlich-Land entstand am 1. Juli 2014 durch Eingliederung der bis dahin zur Verbandsgemeinde Manderscheid gehörenden Gemeinden in die bisherige Verbandsgemeinde Wittlich-Land (1968–2014).[2]

Verbandsangehörige Gemeinden

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Ortsgemeinde, Stadt Fläche (km²) Einwohner
Altrich 16,25 1.688
Arenrath 6,78 382
Bergweiler 13,22 863
Bettenfeld 17,29 669
Binsfeld 9,95 1.363
Bruch 8,64 495
Dierfeld 1,55 16
Dierscheid 2,43 183
Dodenburg 3,84 97
Dreis 11,25 1.368
Eckfeld 12,73 388
Eisenschmitt 10,81 354
Esch 2,29 418
Gipperath 4,87 224
Gladbach 3,60 347
Greimerath 3,76 282
Großlittgen 13,20 1.061
Hasborn 6,18 620
Heckenmünster 4,89 144
Heidweiler 10,33 178
Hetzerath 13,84 2.522
Hupperath 4,11 640
Karl 10,46 210
Klausen 9,22 1.491
Landscheid 30,20 2.218
Laufeld 6,10 526
Manderscheid, Stadt 10,06 1.462
Meerfeld 13,21 350
Minderlittgen 8,18 709
Musweiler 3,05 49
Niederöfflingen 8,17 440
Niederscheidweiler 7,83 264
Niersbach 12,85 729
Oberöfflingen 7,44 273
Oberscheidweiler 4,50 197
Osann-Monzel 16,58 1.795
Pantenburg 5,01 229
Platten 6,63 876
Plein 7,22 619
Rivenich 7,77 748
Salmtal 14,09 2.511
Schladt 4,96 141
Schwarzenborn 5,13 57
Sehlem 11,25 1.024
Wallscheid 5,97 352
Verbandsgemeinde Wittlich-Land 397,75 31.572

(Einwohner am 31. Dezember 2023)[1]

Geschichte

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Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land und die bisherige Verbandsgemeinde Manderscheid waren 1968 im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform aus mehreren aus der preußischen Zeit stammenden Ämtern entstanden.

Am 28. September 2010 wurde das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ erlassen mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. Bezüglich der Verbandsgemeinden wurde festgelegt, dass diese mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen.[3] Die Verbandsgemeinde Manderscheid hatte am Stichtag 7.943 Einwohner.[4] Innerhalb der bis zum 30. Juni 2012 befristeten sogenannten Freiwilligkeitsphase kam ein freiwilliger Zusammenschluss der Verbandsgemeinde Manderscheid mit einer benachbarten Gebietskörperschaft nicht zustande.

Am 20. Dezember 2013 wurde per Landesgesetz verfügt, dass die Verbandsgemeinde Manderscheid am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Wittlich-Land eingegliedert wurde.[2]

Beide Verbandsgemeinden hatten hierzu beim rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshof in Koblenz eine Normenkontrollklage eingereicht. Am 11. Januar 2016 wurden die Klagen vom Verfassungsgerichtshof abgelehnt.[5]

Bevölkerungsentwicklung

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Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Wittlich-Land; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][6]

Jahr Einwohner
1815 13.059
1835 18.618
1871 20.117
1905 21.164
1939 22.952
1950 24.531
Jahr Einwohner
1961 24.904
1970 26.968
1987 26.743
1997 29.427
2005 29.700
2022 31.436

Verbandsgemeinderat

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Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land besteht aus 40 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:

Wahl SPD CDU Grüne AfD FDP ÖDP FWG Gesamt
2024 5 18 3 1 13 40 Sitze[7]
2019 6 17 6 1 2 8 40 Sitze[8]
2014 6 17 2 2 1 8 36 Sitze
2009 8 16 4 8 36 Sitze
2004 8 18 2 8 36 Sitze
1999 10 20 6 36 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Wittlich-Land e. V.

Bürgermeister

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Manuel Follmann (CDU) wurde am 1. November 2021 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land.[9] Bei der Direktwahl am 26. September 2021 war er mit einem Stimmenanteil von 68,3 % für acht Jahre gewählt worden.[10]

Follmanns Vorgänger Dennis Junk (CDU) wurde am 8. Juni 2014 in einer Stichwahl mit 55,44 % zum ersten Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde gewählt.[11] Seine achtjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2014. Mit der Konstituierung des 18. Landtages von Rheinland-Pfalz am 18. Mai 2021 endete seine Amtszeit als Bürgermeister jedoch vorzeitig, da er als Abgeordneter gewählt wurde. Die Amtsgeschäfte führte danach kommissarisch der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Fritz Kohl aus Bruch, bis zur Amtseinführung des Nachfolgers.[12]

Hauptamtlicher Bürgermeister der bis 2014 bestehenden früheren Verbandsgemeinde war seit 1991 Christoph Holkenbrink (CDU). Davor war Karl Becker von 1971 bis 1991 Bürgermeister in Wittlich-Land.

Die Wappenbeschreibung lautet: Geviert, 1: in Silber rotes Balkenkreuz, belegt mit einer silbernen Lilie, 2: in Rot zwei goldene ineinander verschlungene Ringe übereinander, 3: in Rot silbernes sechsspeichiges Rad, 4: in Gold roter Zickzackbalken, Schildbord 14-fach schwarz-silbern gestückt.

Wappenbegründung:[13]

  • Das rote Balkenkreuz in silbernem Feld deutet auf die Zugehörigkeit zum ehemaligen Kurfürstentum Trier hin. Die im Balkenkreuz aufgelegte silberne Lilie, Symbol der Mutter Gottes, bezieht sich auf die Marienverehrung im Wallfahrtsort Klausen.
  • Die beiden Ringe aus dem Wappen der Abtei Himmerod besagen, dass durch Eintracht kleine Dinge wachsen.
  • Das sechsspeichige Wagenrad verweist auf das ambulante Händlergewerbe im Raum Binsfeld/Landscheid.
  • Der rote Zick-Zack-Balken im goldenen Feld symbolisiert die Grafschaft Manderscheid.
  • Der 14-fach schwarz-silbern gestückte Schildbord erklärt die Zugehörigkeit des Bezirks Trier zum früheren Freistaat Preußen.

Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land hatte am 22. September 2016 die Einführung eines neuen Wappens für die Verbandsgemeinde beschlossen. Der Entwurf wurde mit Urkunde vom 8. November 2016 von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich genehmigt.[13]

Wirtschaft

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Bei Hetzerath (Eifel) befindet sich der Industriepark Region Trier.

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Commons: Verbandsgemeinde Wittlich-Land – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Landesgesetz über die Eingliederung der Verbandsgemeinde Manderscheid in die Verbandsgemeinde Wittlich-Land vom 20. Dezember 2013
  3. Erstes Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform vom 28. September 2010 (PDF; 685 kB)
  4. Datenbank bei rlpDirekt, KommWis GmbH
  5. Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz: Urteil vom 11. Januar 2016 – Aktenzeichen: VGH N 10/14; VGH N 25/14 (Memento vom 24. Juni 2016 im Internet Archive)
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  7. Wittlich-Land, VG, Verbandsgemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Wittlich-Land, VG. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. Juni 2024.
  8. Wahlband Kommunalwahlen 2019 Verbandsgemeindeebene
  9. Bekanntmachung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Sitzung des Verbandsgemeinderates am 26.10.2021. 4. Ernennung des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Wittlich-Land sowie Vereidigung und Einführung in das Amt. Verbandsgemeinde Wittlich-Land, 28. März 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2021; abgerufen am 23. Juni 2021.
  10. dpa: Follmann gewinnt Bürgermeisterwahl in Wittlich-Land. Zeit Online GmbH, Hamburg, 27. September 2021, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  11. Direktwahlen
  12. Fritz Kohl führt demnächst übergangsweise die Amtsgeschäfte von Wittlich-Land. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. März 2021, abgerufen am 23. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. a b Wappenbeschreibung auf den Seiten der Verbandsgemeinde Wittlich-Land (Memento vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive) (Internetarchiv)