Klausen (Eifel)

Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich, Deutschland

Klausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an. Klausen ist Standort einer bekannten Marien-Wallfahrtskirche und ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Wappen Deutschlandkarte
Klausen (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Klausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 6° 53′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 6° 53′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Wittlich-Land
Höhe: 245 m ü. NHN
Fläche: 9,22 km2
Einwohner: 1491 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54524
Vorwahl: 06578
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 069
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kurfürstenstraße 1
54516 Wittlich
Website: www.klausen.de
Ortsbürgermeister: Jürgen Weide (Bürgerliste Klausen)
Lage der Ortsgemeinde Klausen im Landkreis Bernkastel-Wittlich
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Karte
Klausen mit Blick in die Eifel
Wallfahrtskirche in Klausen

Geographie

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Klausen liegt in der Moseleifel. Nächstgelegene Mittelzentren sind Bernkastel-Kues und Wittlich.

Zur Gemeinde Klausen mit den beiden Gemarkungen Pohlbach und Krames-Klausen gehören die Wohnplätze Pohlbacher Mühle, Forsthaus, Hof Weidenhaag und Neu-Minheim (ehemals Gemeinde Minheim).[2]

Nachbargemeinden sind Altrich, Osann-Monzel, Minheim, Piesport, Rivenich, Esch, Sehlem und Salmtal.

Der Grönbach und der Kramesbach fließen der Salm zu.

Der Jahresniederschlag beträgt 749 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 51 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt.

Geschichte

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Im Jahre 1442 fand Klausen eine erste Erwähnung, als der Marienverehrer Eberhard auf einer noch unbebauten Stelle (Ort der heutigen Kirche von Eberhardsklausen) eine Holzfigur aufstellte, die Maria mit dem vom Kreuz genommenen Jesus im Arme darstellte (Pietà). Die Figur wurde bald in ein so genanntes Marienhäuschen versetzt. Zwei Jahre später erfolgte die Errichtung der ersten Kapelle an der Stelle des Marienhäuschens. Am 25. März 1449 wurde die ab 1446 durch den Antwerpener Baumeister Cluys neu erbaute spätgotische Marienkirche vom Trierer Erzbischof Jakob I. von Sierck geweiht. Um 1480 kam der noch heute dort befindliche geschnitzte Hochaltar in die Kirche. Er ist eines der frühesten erhaltenen Beispiele der Antwerpener Retabelproduktion. Ein bei der Kirche erbautes Kloster der Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation (bekannt als Kloster Eberhardsklausen) wurde 1461 geweiht. Die Kirche entwickelte sich schon bald zum Ziel einer Wallfahrt, die bis heute regen Zulauf hat. Auf dem Kirchturm befindet sich das Eberhardsfässchen.

Im Zuge des Polnischen Erbfolgekriegs schlugen am 20. Oktober 1735 im Gefecht bei Klausen nahe Klausen kaiserliche Truppen unter dem Kommando Friedrich Heinrich von Seckendorffs ein von Marschall François de Franquetot de Coigny geführtes französisches Heer.[3]

1802 erfolgte die Auflösung des Augustinerchorherrenstifts. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche, die auch die zahlreichen Pilger seelsorgerisch betreute. 1927 wurde die Pfarrei in Klausen zum Dekanat erhoben. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Die heutige Gemeinde Klausen wurde am 7. Juni 1969 aus den bis dahin eigenständigen und gleichzeitig aufgelösten Gemeinden Krames (damals 408 Einwohner) und Pohlbach (611 Einwohner) neu gebildet.[4] Eberhardsklausen mit dem Klostergebiet war keine eigenständige Gemeinde, sondern gehörte teilweise zu Krames und teilweise zu Pohlbach. Bis zur Zusammenlegung der Gemeinden Pohlbach und Krames gab es nur die Pfarrei Klausen.

Im Jahre 1988 erhielt Klausen den ersten Landespreis im Wettbewerb „für vorbildliche ökologische Leistungen“ und wurde Bezirkssieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Klausen bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 501
1835 654
1871 825
1905 766
1939 928
1950 994
Jahr Einwohner
1961 958
1970 1.041
1987 1.024
2005 1.343
2011 1.314
2017 1.385
2020 1.413

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Klausen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD BL WGR Gesamt
2024 per Mehrheitswahl 16 Sitze[6]
2019 11 5 16 Sitze[7]
2014 10 6 16 Sitze
2009 11 5 16 Sitze
2004 1 7 8 16 Sitze
  • BL = Bürgerliste Klausen e. V.

Ortsbürgermeister

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Jürgen Weide wurde am 2. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Klausen.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 91,2 % gewählt worden.[9]

Vorgänger von Jürgen Weide waren (Amtszeit):

  • Alois Meyer (2004–2024)[10][8]
  • Hans-Josef Schmitt (1984–2004)[10]
 
Wappen von Klausen
Blasonierung: „In Gold eine zur Kreuzblume erblühte blaue Lilie mit doppeltem grünen Fruchtknoten.“[11]
Wappenbegründung: Die blaue Lilie stellt den Bezug her zur Marienverehrung; die Kreuzblume als Stilelement der Gotik, Symbol für die weithin bekannte, spätgotische Hallenkirche. Der doppelte Fruchtknoten, Symbol für die beiden ehemaligen, zu einer Gemeinde zusammengeschlossenen Gemeinden Krames und Pohlbach.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Sehenswert sind die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, das ehem. Dominikanerinnenkloster Mater Dolorosa, die Filialkirche St. Margaretha in Pohlbach oder die Katholische Kirche St. Thomas in Krames. In den alten Ortskernen gibt es teilweise noch Einhäuser.

Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Klausen

Wirtschaft und Infrastruktur

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Klausen verfügt über ein rund 60 km langes Wanderwegenetz.

Klausen ist durch die 1 km entfernte Anschlussstelle Salmtal an die Autobahn A1 angeschlossen. Die Landesstraßen L 47 (von Trier nach Machern) und L 50 (von Piesport nach Binsfeld) verlaufen direkt durch den Ort und stellen die Verbindung zu den Nachbargemeinden her: Salmtal im Norden, Piesport im Süden, Esch und Sehlem im Westen und Osann-Monzel im Osten.

Klausen liegt in Wabe 338 des Verkehrsverbundes Region Trier (VRT) und verfügt über insgesamt 5 Bushaltestellen.

Die Buslinie 304 der Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft (RMV) verbindet Klausen über Altrich mehrmals täglich (samstags nur einmal täglich; nicht sonntags) mit der Kreisstadt Wittlich, wo am Zentralen Omnibusbahnhof Umsteigemöglichkeit in alle Richtungen besteht.

Die nächsten Regionalbahnhöfe sind Salmtal und Sehlem (Kr Wittlich) an der Moselstrecke, beide etwa 5 km von Klausen entfernt. Der Hauptbahnhof von Wittlich, etwa 15 km von Klausen entfernt, ist der nächste Fernbahnhof. Er ist mit dem Bus durch einmaliges Umsteigen am Busbahnhof Wittlich zu erreichen.

Persönlichkeiten

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  • Heinrich Voltmann (1830–1909), Orgelbauer, lebte von 1850 bis 1909 in Klausen und betrieb dort eine Orgelbauwerkstatt
  • Anton Turk (1868–1940), deutsch-österreichischer Orgelbauer

Literatur

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Siehe auch

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Commons: Klausen – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Klausen (Eifel) – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 86 (PDF; 3,3 MB).
  3. Brösch/Müller: Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/1735 – 280 Jahre Schlacht bei Klausen, Klausen 2015, S. 95–107.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 182 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 24. Februar 2020.
  6. Alois Meyer (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Klausen am 9. Juni 2024. In: Mein Wittlich.Land, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 21. Juni 2024, abgerufen am 14. Juli 2024.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Klausen (Memento vom 11. Juli 2019 im Internet Archive)
  8. a b Jürgen Weide: Amtsübergabe Ortsbürgermeister – Zukunft Klausen. In: Mein Wittlich.Land, Ausgabe 28/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 14. Juli 2024.
  9. Klausen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Klausen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2024.
  10. a b Premiere für den neuen Chef. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. Juli 2004, abgerufen am 18. Januar 2021.
  11. Das Wappen der Ortsgemeinde Klausen