Lösnich
Lösnich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues an und ist stark geprägt von Weinbau und Tourismus.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N, 7° 3′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
Verbandsgemeinde: | Bernkastel-Kues | |
Höhe: | 120 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,53 km2 | |
Einwohner: | 489 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 193 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54492 | |
Vorwahl: | 06532 | |
Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 076 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gestade 18 54470 Bernkastel-Kues | |
Website: | www.loesnich.de | |
Ortsbürgermeister: | Benjamin Simon | |
Lage der Ortsgemeinde Lösnich im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||
Geschichte
BearbeitenLosuniacum – Besitz des Los – könnte nach Franz Cramer eine mögliche Grundform des Ortsnamens Lösnich gewesen sein und auf einen keltischen Ursprung verweisen.[2] Im 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus existierte im Lösnicher Hinterwald ein größerer römischer Gutshof, bestehend aus acht Gebäudeeinheiten mit Hinweisen auf die Verarbeitung von Weintrauben.[3] Grabungsarbeiten des Rheinischen Landesmuseums Trier auf einem fränkischen Gräberfeld in Moselnähe legten 1937 einen fränkischen Sarkophag frei, wo schon um 1900 Grabstellen entdeckt worden waren.[4]
Seit 1368 ist die ehemalige Lösnicher Burg des ortsansässigen Rittergeschlechts von Lösnich urkundlich belegt. Als ehemals reichsunmittelbare Herrschaft wurde Lösnich mit seiner Burg nach dem Aussterben der Ritter von Lösnich im 14. Jahrhundert zu einem kurkölnischen Lehen erhoben und blieb dies bis zum Ende der Feudalzeit 1794.[5] Noch sichtbare Zeichen dieser Zeit sind das ehemals herrschaftliche Wohnhaus der Freiherrn von Metternich und Reichsgrafen von Kesselstatt von 1683 auf dem ehemaligen Burggelände und der alte Kreuzgewölbekeller der ehemaligen Burg aus dem 14. Jahrhundert.
Von 1816 bis 1969 gehörte der Ort zum Kreis Bernkastel im Regierungsbezirk Trier. Dieser war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil des 1946 geschaffenen Landes Rheinland-Pfalz geworden. Bei der Kreisreform 1969 vereinigten sich die beiden Landkreise Bernkastel und Wittlich zum neuen Landkreis Bernkastel-Wittlich. Zum Kreis Bernkastel (so genannt bis 1938) gehörten insgesamt neun Bürgermeistereien als Verwaltungseinheiten. Diese wurden 1927 zu Ämtern. Lösnich zählte bis zur Auflösung der Ämter 1968 zum Amt Zeltingen.
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Das Wappen der Ritter von Lösnich auf dem Epitaph des Ritters Cuno VI. von Pirmont 1447
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Das herrschaftliche Wohnhaus von 1683
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Der alte Burgkeller aus dem 14. Jahrhundert
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Winzervilla im Jugendstil, Architekt Bruno Möhring
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Kreuzigungsbildstock, bezeichnet 1659
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenNach fast zweijähriger Vakanz hat Lösnich wieder einen Ortsbürgermeister. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag gemäß Gemeindeordnung dem Gemeinderat die Neuwahl, doch auch der Rat hatte keinen Kandidaten gefunden. Der bis dahin amtierende Ortsbürgermeister Winfried Gassen, der das Amt seit zehn Jahren innehatte, führte die Amtsgeschäfte bis zum 31. Oktober 2019 weiter. Seitdem wurden sie vom Ersten Beigeordneten Rainer Simon wahrgenommen, der dabei vom gesamten Gemeinderat unterstützt wurde.[6][7] Am 14. Februar 2022 wurde dem neuen Ortsbürgermeister Benjamin Simon die Ernennungsurkunde überreicht.[8] Simon wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
→ Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Lösnich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenNeben vielen alten Fachwerkhäusern sind das Kesselstattsche Amtsgebäude, die spätgotische Friedhofskapelle und die neugotische Pfarrkirche St. Vitus von 1879 sehenswert.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenLösnich wird seit Jahrhunderten vom Weinbau und Tourismus geprägt, beispielsweise die Weinlage Lösnicher Försterlay. Unmittelbar bei Lösnich wurde der Hochmoselübergang der Bundesstraße 50 gebaut.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Lösnich
- Zur Ortsgemeinde Lösnich gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Lösnich in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
- Linkkatalog zum Thema Lösnich bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Franz Cramer: Rheinische Ortsnamen aus vorrömischer Zeit. Düsseldorf, Linz 1901.
- ↑ Anastasia Moraitis: Der römische Gutshof und das Gräberfeld bei Lösnich, Kreis Bernkastel-Wittlich. In: Trierer Zeitschrift. Beiheft 26. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums, Trier 2003, ISBN 3-923319-54-1.
- ↑ Kurt Böhner: Die Fränkischen Altertümer des Trierer Landes. 2. Teil. Verlag Gebr. Mann, Berlin 1958, S. 69 f.
- ↑ Hans Vogts: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bernkastel. Nachdruck der Ausgabe von 1935, Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier.
- ↑ Aus der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates vom 18. Juni 2019. In: Mittelmosel-Nachrichten, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 23. Dezember 2020.
- ↑ Verabschiedung von Bürgermeister Winfried Gassen. In: Mittelmosel-Nachrichten, Ausgabe 47/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 23. Dezember 2020.
- ↑ Benjamin Simon ist der neue Ortsbürgermeister. In: Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, 19. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022.