Ville-sur-Illon
Ville-sur-Illon | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Vosges (88) | |
Arrondissement | Épinal | |
Gemeindeverband | Mirecourt Dompaire | |
Koordinaten | 48° 11′ N, 6° 13′ O | |
Höhe | 299–396 m | |
Fläche | 17,89 km² | |
Einwohner | 521 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 29 Einw./km² | |
Postleitzahl | 88270 | |
INSEE-Code | 88508 | |
Mairie Ville-sur-Illon |
Ville-sur-Illon ist eine französische Gemeinde im Département Vosges in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Épinal und zum Gemeindeverband Mirecourt Dompaire.
Geografie
BearbeitenDie 521 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) zählende Gemeinde Ville-sur-Illon liegt zwischen Épinal und Vittel im Süden Lothringens. Neun Kilometer südlich der Gemeinde befindet sich die Saônequelle.
Am westlichen Ortsrand von Ville-sur-Illon entlang fließt der etwa 13 Kilometer lange Illon, ein schmaler Nebenfluss des Madon. Das im Ortsbereich 300 Meter breite Illontal weitet sich flussaufwärts an der Mündung des Ruisseau de Fontenaille und wird von sanft ansteigenden Hängen flankiert, die östlich und westlich des Illon auf jeweils 360 Meter hoch gelegene Plateaus überleiten. Der Süden des Gemeindegebietes wird von einem 500 ha großen geschlossenen Waldgebiet eingenommen. Der größte Teil des fast 18 km² umfassenden Gemeindeareals besteht jedoch aus landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Nachbargemeinden von Ville-sur-Illon sind Dompaire und Madonne-et-Lamerey im Norden, Damas-et-Bettegney im Nordosten, Harol im Osten, Escles im Süden, Pierrefitte im Westen sowie Les Ableuvenettes im Nordwesten.
Geschichte
Bearbeiten1132 tauchte der Ort erstmals als Vicarium Villa auf.
Von 1703 bis zur Französischen Revolution war Ville-sur-Illon Sitz einer Markgrafschaft (marquisat) als Teil der Vogtei in Darney.
Das Rathaus, in dem sich auch die Jungenschule befand, stammt aus dem Jahr 1834, die Mädchenschule aus dem Jahr 1868.[1]
Brauereigeschichte
BearbeitenDas Bierbrauen hat in der Gemeinde eine lange Tradition. 1627 ist die erste Brauerei im Ort nachweisbar. Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte die Grande Brasserie & Malterie Vosgienne mit einem jährlichen Ausstoß von 46.000 Hektolitern Bier ihren Höhepunkt, als große Lieferungen nach Paris und Troyes gingen. Die zunehmende Konzentration im Bereich der Getränkeindustrie ließ nach dem Zweiten Weltkrieg viele Brauereien sterben. So endete auch in Ville-sur-Illon die Tradition 1956. Bis 1966 wurde noch Malz hergestellt, bis 1975 alkoholfreie Getränke. Das örtliche Museum zeigt die Entwicklung des Bierbrauens in Ville-Sur-Illon, darüber hinaus werden dort heute wieder verschiedene Biere in kleinen Mengen gebraut.[2]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Gemeinde konnte den Bevölkerungsverlust infolge der Schließung der Brauerei nur langsam wieder kompensieren.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2018 |
Einwohner | 568 | 593 | 505 | 479 | 466 | 460 | 502 | 550 |
Im Jahr 1876 wurde mit 980 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von INSEE[3].
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche Saint-Martin, hervorgegangen aus dem Priorat eines Klosters aus dem 15. Jahrhundert
- Kirche Saint-Sulpice aus dem 15. Jahrhundert (Monument historique)
- Brauereimuseum
- 1904 errichtetes Herrenhaus des Brauereibesitzers Jacques Lobstein
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Kirche Saint-Martin
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Kirche Saint-Sulpice
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIn der Gemeinde sind zehn Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Milchwirtschaft, Rinderzucht). Ein Teil der Einwohner ist in kleinen Handwerks- und Handelsbetrieben beschäftigt. Durch die günstige Verkehrsanbindung pendeln viele Bewohner nach Vittel, Mirecourt oder Épinal.
Ville-sur-Illon ist heute Schulstandort auch für die nahegelegenen Gemeinden Harol und Pierrefitte.
In Ville-sur-Illon kreuzen sich die Fernstraßen D 4 (Mirecourt-Bains-les-Bains) und D 6 (Nomexy-Darney). Fünf Kilometer nördlich von Ville-sur-Illon verläuft die teilweise zweistreifig ausgebaute Schnellstraße von Épinal nach Vittel/Contrexéville.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Philipp II. (Philippe) de Ville-sur-Illon, Bischof von Toul 1399–1409
- Heinrich II. (Henri) de Ville-sur-Illon, Bischof von Toul 1409–1436
Belege
Bearbeiten- ↑ Geschichte auf www.vosges-archives ( des vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei, französisch)
- ↑ Brauereimuseum Ville-sur-Illon ( des vom 4. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ville-sur-Illon auf INSEE