Wahlbezirk Österreich unter der Enns 20

Wahlbezirk zum Abgeordnetenhaus des Kaiserreichs Österreich-Ungarn

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 20 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 20
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 20
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Favoriten
Wahlberechtigte 11.748  (1911)
Abgeordnete


Geschichte

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Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 20 umfasste den 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, ohne den durch die Grenze gegen die Bezirke III. und IX., die Linie Gundrunstraße, Gellertgasse, Gellertplatz, Quellengasse, Quellenplatz, Neilreichgasse, Gudrunstraße sowie die Grenze zu den Gemeindebezirken V. und IV begrenzten Teil (Wahlbezirk 19).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Victor Adler (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 ebenfalls im ersten Wahlgang erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse

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Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Victor Adler im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Victor Adler Sozialdemokratische Arbeiterpartei 8802 63,4 %
Leopold Hawelka Christlichsoziale Partei 4412 31,8 %
Franz Weider tschechischer Kandidat 274 2,0 %
Leopold Hruza[3] Christlichsoziale Partei 146 1,1 %
Stojan tschechischer Kandidat 78 0,6 %
Sonstige 180 1,3 %
Wahlberechtigte: 15.681, Ungültige/Leere Stimmen: 277, Wahlbeteiligung: 90,4 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Jakob Reumann im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Victor Adler Sozialdemokratische Arbeiterpartei 9585 63,2 %
Karl Görner „Christlichsozialer Arbeiterkandidat“ 2688 17,7 %
Karl Wippel Christlichsoziale Partei 1267 8,4 %
Josef Drozda tschechisch-nationale Partei 755 5,0 %
Leonhard Braun Kandidat des gewerblichen Zentralwahlausschusses 365 2,4  %
Josef Hollaus Kandidat des gewerblichen Zentralwahlausschusses[5] 154 1,0 %
deutsch-nationale Kandidaten 99 0,7 %
Sozialdemokratischer Kandidat 132 0,9 %
Sonstige 112 0,7 %
Wahlberechtigte: 17.748, Ungültige/Leere Stimmen: 1012, Wahlbeteiligung: 91,0 %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden – am besten mit dem Link zu einer Seite, wo dieser Fehler angezeigt wird, sowie dem möglichst vollständigen Zeitschriftentitel, der fehlt! , 18. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Für Hruza wurden laut der christlich-sozialen Arbeiterzeitung 176 Stimmen abgegeben. Vermutlich handelt es sich um einen Schreibfehler, da in allen Zeitungen von 4412 Stimmen für Hawelka geschrieben wurde und laut Statistik 146 Stimmen für einen weiteren christlichsozialen Kandidaten verbleiben.
  4. Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Artikel in:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden – am besten mit dem Link zu einer Seite, wo dieser Fehler angezeigt wird, sowie dem möglichst vollständigen Zeitschriftentitel, der fehlt! , 17. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  5. Die Stimmen wurden von der Statistik dem gewerblichen Zentralwahlausschuss zugerechnet. In Zeitungsberichten wurde er als Unabhängiger christlichsozialer/liberaler Zählkandidat bezeichnet

Literatur

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