Weißendorf
Weißendorf ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz. Erfüllende Gemeinde ist die Stadt Zeulenroda-Triebes.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 41′ N, 12° 0′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Greiz | |
Erfüllende Gemeinde: | Zeulenroda-Triebes | |
Höhe: | 387 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,63 km2 | |
Einwohner: | 330 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 91 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07950 | |
Vorwahl: | 036622 | |
Kfz-Kennzeichen: | GRZ, ZR | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 76 081 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ortsstraße 51 07950 Weißendorf | |
Website: | www.weissendorf.de | |
Bürgermeisterin: | Elvira Michel (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Weißendorf im Landkreis Greiz | ||
Geographie
BearbeitenDurch Weißendorf verläuft der 12. Längengrad. Der Ort liegt im Thüringer Schiefergebirge in der Nähe der Talsperren Zeulenroda und Weida.
Die Stadt Zeulenroda-Triebes umschließt das Gemeindegebiet.
Geschichte
BearbeitenErstmalige Erwähnung fand der Ort 1268 unter dem Namen Wizcendorf. Im Mittelalter führte durch den Ort die bedeutende Salzstraße von Halle nach Nürnberg. Kirchlich gehörte das Dorf zuerst zur Parochie Hohenleuben, seit dem Dreißigjährigen Krieg zum Kirchenspiel Triebes. Weißendorf hatte Marktrecht. Am 5. Juni 1957 fand das tragische Ende der Sichelsmühle statt. Scheune und Stallungen fielen den Flammen zu Opfer. 1965–1966 erfolgt der Abriss der Mühle, deren Ersterwähnung nicht vollziehbar war.[2] Während der DDR-Zeit wurden von den genossenschaftlichen Betrieben eine Kartoffelsortieranlage, -lager, Futtermittelwerk sowie Stallungen errichtet. Diese werden heute durch mittelständische Betriebe und den Handel genutzt. Seit 1. Februar 2006 ist Zeulenroda-Triebes erfüllende Gemeinde für Weißendorf. Zuvor hatte Triebes diese Funktion inne. Zusammen mit dem Weidastausee ist das örtliche Umfeld inzwischen touristisch gut erschlossen.
Bis 1995 war Weißendorf Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Triebes. Im früheren Herrenhaus Weißendorf befindet sich heute der örtliche Kindergarten.
Rittergut Weißendorf
BearbeitenIm Mittelpunkt des lang gestreckten Dorfes stand das bedeutende Rittergut der Herren von Dobeneck (seit 1495). Um 1600 ging das Rittergut in den Besitz der Familie von Kauffung und 1643 an die Herren von Zehmen über.[3] 1643 kaufte die Witwe von Hans Bastian I. von Zehmen, Marie Salome v.Z. (geb. von Bottfeld) das Rittergut Weißendorf von H.Cph. v. Kauffungen. Hans Bastian III. von Zehmen veräußerte es 1753 an Graf Heinrich XI. Reuß älterer Linie. Später ging es noch an einen Herren von Brandenstein und 1870 erwarb es Hans Friedrich v. Zehmen. Seine Witwe Helene Mathilde Ida v.Z. (geb. von Seydewitz) verkaufte 1897 das Rittergut samt Archiv an den Pächter.[4] Mit dem Besitz des Rittergutes verbunden war die Patrimonialgerichtsbarkeit in Form der Ober- und Erbgerichtsbarkeit über acht Höfe in Triebes und die Erbgerichtsbarkeit über Weißendorf und Teile von Niederböhmersdorf. Die niedere Gerichtsbarkeit wurde zum 1. Januar 1855 aufgehoben.[5]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenEntwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWasserver- und Abwasserentsorgung
BearbeitenDie Gemeinde Weißendorf ist Mitglied im Zweckverband Wasser/Abwasser Zeulenroda. Dieser übernimmt für die Gemeinde die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Literatur
Bearbeiten- Henriette Joseph, Haik Thomas Poroda: Das nördliche Vogtland um Greiz, Landschaften in Deutschland, Band 68, Böhlau Verlag GmbH & Cie., Köln, Weimar, Wien 2006, ISBN 978-3-412-09003-6, Erläuterungen zu Weißendorf S. 209/210/214/217–218/219/224/402/434/443.
- Hanns-Moritz von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Wilhelm Baensch, Dresden 1906, Erläuterungen zum Rittergut Weißendorf, S. 89–93.
- Paul Lehfeldt: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Band I., Fürstentum Reuss jüngere Linie, Verwaltungsbezirk Gera, Amtsgerichtsbezirk Gera und Hohenleuben, Verlag Gustav Fischer, Jena 1896, Reprint Verlag Hansebooks, Erfurt 2014, ISBN 978-3-7428-4175-9, S. 173 Informationen über Weißendorf, Kapelle und Rittergut.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Günter Steiniger: Mühlen im Weidatal Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-934748-59-0, S. 106–112
- ↑ Henriette Joseph, Haik Thomas Poroda: Das nördliche Vogtland um Greiz, Landschaften in Deutschland, Band 68, Böhlau Verlag GmbH & Cie., Köln, Weimar, Wien 2006, ISBN 978-3-412-09003-6, Erläuterungen zu Weißendorf S. 218
- ↑ Hanns-Moritz von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Wilhelm Baensch, Dresden 1906, S. 89/99/131
- ↑ Rudolf Diezel: Übersicht über die Bestände des Landesarchivs Greiz, 1963, S. 133
Weblinks
Bearbeiten- http://www.weissendorf.de/
- Weißendorf im Internetauftritt der Stadt Zeulenroda-Triebes ( vom 28. Juni 2022 im Internet Archive)
- Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben, Vortrag: Adel in Reuß jüngerer Linie – eine Annäherung an dessen Lebenswelt, Weißendorf wird auch erwähnt.