Danke für mehr als 2600 Beachhandball-Bilder
Vor einigen Monaten habe ich im Kurier schon einmal einen Dank an einen externen Unterstützer verfasst, damals als Nachruf. Zum Glück ist das nicht immer so und man kann sich auch bei lebenden Unterstützern bedanken. Als Wikipedianer, Wikimedianer, sind wir in überaus vielen Bereichen auch auf die Unterstützung von externen Fachleuten, Könnern und Machern angewiesen. Ob das wissenschaftliche Fragen sind, die Ermöglichung von Zugang oder der Support auf die verschiedensten Arten und Weisen. Ein schon seit vielen Jahren zentrales und auch in manchem Fällen gut funktionierendes Feld ist dabei die Bilder- beziehungsweise Datenspende. In den letzten Monaten hatte ich das Glück, eine solche Bilderspende bekommen zu können. Aus verschiedenen Gründen, insbesondere Weihnachten, Familie und Gesundheit, dauerte es ein klein wenig, bis alle Bilder hoch geladen waren, jetzt ist es passiert – und damit ist es auch an der Zeit, sich noch einmal zu bedanken.
Es ist kein großes Geheimnis, neben ein paar anderen, meist archäologisch-historischen Feldern, ist eines meiner zentralen Arbeitsbereiche in der Wikipedia der Beachhandball. Seit ich ihn bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 kennenlernen konnte, hat mich dieser dynamische Sport gepackt. Seit 2019, und ganz besonders seit dem Beginn der Corona-Pandemie widme ich mich dem Bereich auch in der Wikipedia sehr intensiv, so sind hier etwa 500 Artikel entstanden (und es ist noch sehr viel zu tun). Nun kann man über Sport auch ohne Bilder schreiben, aber das Vorhandensein von Bildern aus den drei Turnieren, bei denen ich bislang als Fotograf akkreditiert war, schadet in keinem Fall. Leider klappte es nicht mit meiner Teilnahme an den Weltmeisterschaften im letzten Jahr auf Kreta, da die örtliche Orga es verschlampt hatte, mir mitzuteilen, dass ich eine Akkreditierung erhalten hatte. Doppeltes Pech, gewann doch die Deutsche Nationalmannschaft der Frauen in überragender Manier den Titel. Aber leider ohne Bilder. Dennoch sollten alle beteiligten jungen Frauen einen Artikel in der Wikipedia bekommen, so viel war von Beginn an klar. Das ist mittlerweile auch geschehen. Auf diese Weise kam ich aber mit dem Vater einer der Spielerinnen in Kontakt.
Und es stellte sich heraus, Jörg Gettwart, Vater von Belen Gettwart, ist selbst als Fotograf bei verschiedensten Spielen und Turnieren seiner Töchter (wie etwa auch die Mutter der Spielerin Isabel Kattner) unterwegs. Auch darüber hinaus ist er bei den Beach Bazis Schleissheim, immerhin der amtierende Deutsche Meister, eingebunden, deren Vereinsname auf dem Rücken einiger Familien steht. Zu Beginn half er mir vor allem beim Artikel zu seiner Tochter, denn Beachhandball ist nun einmal nicht Männerfußball, wo es überall zu allem und jedem in Massen Informationen zu finden gibt. Und so überließ er mir im September für Commons erst ein paar Bilder von der WM, dann ein paar von Hallen-Ligaspielen und schließlich bis Anfang Dezember in zwei Tranchen mehr als 2600 Bilder von der WM 2006, der EM & JEM 2021 und EM & JEM 2019 sowie vom EHF Beach Handball Champions Cup 2018. Bei der EM 2019 war ich auch vor Ort, wie es sich aber heraus stellte, ergänzten wir uns dort richtig gut, nur von einem der Spiele hatten wir beide Bilder. Natürlich ist mein fotografischer Ansatz sehr enzyklopädisch gewesen und damit natürlich anders, als der des Vaters, der die Mannschaft seiner Tochter (beziehungsweise Töchter) fotografisch begleitet. Trotz des logischen Fokusses auf die deutschen Spielerinnen konnten nun nicht zuletzt auch Artikel internationaler Spielerinnen und Nationalmannschaften bebildert werden. Ganz besonders freue ich mich natürlich über Bilder der Argentinierinnen, denen ich mich seit 2018 besonders verbunden fühle und wo dank des Einsatzes von unserem argentinischen Kollegen Mauricio V. Genta auch Bilder von den South-American Beach Games 2019, womit sich insgesamt ein immer runderes Bild ergibt.
Also, noch einmal ein großes und herzliches Dankeschön an Jörg Gettwart für die großzügige Überlassung der Bilder, die auch eine Nähe und durchaus Intimität aufweisen, die ein Fremdfotograf wie ich auch schwerlich erreichen könnte. Und nicht zuletzt sind sie einfach auch richtig gut! MC 26.1.
Zweite Abstimmung über UCoC-Durchsetzungsrichtlinie hat begonnen
Jetzt wird wieder, und vielleicht endgültig abgestimmt. Der Inhalt der Richtlinie (als PDF hat sie 14 Seiten) in Kürzestfassung: Sie wird für alle Verstöße gegen den UCoC gelten: on- und off-wiki, on- und offline. Die Meldungen sollen gerecht, transparent, und „regelmäßig“ mit Anfechtungsmöglichkeit behandelt werden, und zwar durch die von den Communities bestimmten Personen (bei uns wären das Admins & Schiedsgericht). Es sollen dazu gestaffelte Schulungsmodule angeboten werden. Bestimmte Meldungen, z.B. Gewaltandrohungen, will die Foundation selbst behandeln. Das U4C soll als letzte Beschwerdeinstanz fungieren und sich außerdem um „systemisches Nichtbefolgen“ in einzelnen Projekten kümmern (erfahrene Regulars wissen, was damit gemeint ist). Die U4C-Mitglieder sollen ähnliche Voraussetzungen wie CU mitbringen und jährlich gewählt werden. Bildet euch eine Meinung. Abstimmung noch bis zum 31. Januar. M 25.1.
Kompars:innen für eine Reise durch Zeit und Raum gesucht!
Wir, eine studentische Filmproduktion der Hochschule für Fernsehen und Film München, sind auf der Suche nach Kompars:innen jeder Altersgruppe für den Dreh unseres studentischen Films (Spec Spot) für WIKIPEDIA
Der Spot: Der Spot ist eine assoziative Reise durch die verschiedenen Welten von Wikipedia, wobei diese immer absurd miteinander verknüpft sind. In einem illustrativen und komödiantischen Stil wollen wir die Hauptfigur bei ihrer Reise von Wikipedia-Artikel zu Wikipedia-Artikel begleiten. Denn wer kennt es nicht? Man will nur ein paar Zeilen nachlesen und Schwupp wird auf eine der blauen Wörter geklickt und schon ist man ganz woanders. Diese Hyperlinkstruktur wollen wir mit visuellen Welten komödiantisch hervorheben. Eine Welt, wie eine Uhr, in der ein Rädchen ins nächste greift. Alles ist mit allem verbunden. Eine Reise durch Raum und Zeit. Angefangen bei einem Schmuckeremiten im 16. Jahrhundert über ein Großraumbüro, eine Bandscheiben-OP und das Unheimliche im Fahrstuhl, bis hin zu einem Geräuschemacher und einem Cowboy in der Prärie. Ein wilder Ritt von Begriff zu Begriff durch Zeit und Raum in zwei einhalb Minuten. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns in einer dieser Welten unterstützt. Als tippender Angestellter in einem Großraumbüro, oder auch als feiner Parkbesucher des 17. Jahrhunderts.
Drehort und Zeitraum: Gedreht wird im Raum München / 12. - 16.02.2023, wir bräuchten dich an einem dieser Tage.
Spec Spot?: Ein Spec Spot ist ein „speculative spot“. Ein Werbespot, der nicht in Auftrag gegeben wurde und dementsprechend auch kein kommerzielles Produkt ist, sondern spekulativ für eine Marke oder eine Organisation - in diesem Fall WIKIPEDIA - produziert wird. Da wir als studentische Produktion hier also keine kommerzielle Finanzierung im Rücken haben, können wir leider keine Gagen zahlen und sind deshalb auf der Suche nach Unterstützerinnen und Unterstützern dieses Herzblut-Projekts! Für Spaß und Spannung mit einem tollen Team und Verpflegung ist natürlich gesorgt! Und es warten wirklich interessante Motive.
Wenn du Interesse hast, dann melde dich bitte bei Maurice Teepe (1. Regie-Assistenz) oder Kilian Armando Friedrich (Regie) via Wikimail von JPF. JPF 20.1.
Halbzeit beim Edit-a-thon Internationaler Frauentag
Zwischen all dem vielen „man müsste“, „man könnte“, „man sollte“ und dem weit verbreiteten „alles schlecht“ und „alles falsch“ wird in diesem Projekt doch von den Meisten fleissig und konstruktiv gewerkelt. Ein paar Projekte sind dabei besonders Erfolgsträchtig. Dazu gehört ganz besonders auch der Ende 2019 von der Kölner Community initiierte Edit-a-thon Internationaler Frauentag, der bekanntlich mit dem Ziel des Internationalen Frauentags am 8. März über 100 Tage läuft. In recht großer Gemeinschaft, weit über die Kölner Community hinaus, wird an der Sichtbarmachung von Frauen in der Wikipedia gearbeitet.
Gestern war für den aktuelle Edit-a-thon Halbzeit. 2020 gab es zu dieser Zeit 127 Artikel, 2021 schon 563, 2022 527. In diesem Jahr stehen wir bei 620 Artikeln, es ist also nicht vermessen darauf zu hoffen, dass auch dieses mal wieder eine neue „Bestleistung“, was die Artikelzahl angeht, erreicht wird. Die Qualität der Artikel ist in jedem Fall im Schnitt wieder sehr gelungen. Das Spektrum der Artikel ist einmal mehr mannigfaltig, wenngleich sich einige Entwicklungen bislang schon deutlich abzeichnen. So sind bislang in keinem Bereich so viele Artikel angelegt worden, wie über Sportlerinnen, womit sich ein Trend des Vorjahres fortsetzt. Bei der ersten Austragung noch hinter Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen auf dem dritten, beim zweiten Wettbewerb hinter Wissenschaftlerinnen auf dem zweiten Rang, setzten sie sich schon das letzte Mal und das sehr deutlich an die Spitze. Derzeit würden nicht einmal die Zahlen der auf dem zweiten und dritten Rang liegenden Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen addiert so viele Artikel bedeuten, wie bei den Sportlerinnen, man müsste noch die Politikerinnen dazu legen, die den vierten Rang einnehmen. Bedingt nicht zuletzt durch die große Zahl an Sportlerinnen ist auch die Altersstruktur eher tendierend zu noch relativ jungen Frauen. Kein Jahrzehnt ist so oft vertreten wie die 1990er Jahre – auch das schreibt die Statistik der beiden Vorjahre fort –, gefolgt von den 1980ern, 1970ern und 2000ern. Dahingegen fehlen Frauen des Altertums ebenso noch völlig, wie Frauen der Mythologie.
Wie fast immer, abgesehen vom letzten Mal, liegen in der „Nationenwertung“ die Frauen aus Deutschland beziehungsweise den deutschen Vorgängernationen an der Spitze. Wie meist liegt die USA dahinter, nur beim letzten Mal war diese Verteilung umgekehrt. Das aktuell auf dem dritten Rang liegende Frankreich musste sich sonst immer Norwegen oder Großbritannien, oder gar beiden Nationen „geschlagen“ geben. Zu schon 18 Ländern gibt es zehn oder mehr Biografien. Zu immerhin 83 Nationen oder teil-selbstständigen Gebieten gibt es mindestens eine Biografie. Das ist schon eine Menge, aber hier ist auch noch etwas Luft nach oben. Doch sonst oft nicht so sehr im Rampenlicht stehende Länder wie Zypern, Papua-Neuguinea, Mali, Barbados, Tuvalu, Niger, Guyana, Montenegro oder auch Amerikanisch-Samoa zeugen von einer insgesamt hohen Internationalität. Als Verfasser dreier solcher Biografien kann ich nur sagen, dass das nicht immer ganz einfach ist, hier an Informationen zu kommen. Und man muss lernen, dass unsere Sicht auf Kommunikation und Wissensvermittlung nicht überall so ist. Man muss etwa lernen und akzeptieren – folgend ein kleiner inhaltlicher Exkurs –, dass Facebook, Instagram und Twitter in manchen Fällen eine legitime Artikelgrundlage sein kann und muss, weil in kleinen Ländern, von kleinen Organisationen, so ein Luxus wie bei uns mit eigenen Websites gar nicht geleistet werden kann. Außenkommunikation läuft deshalb über Wege, wie sie hier leider immer noch viele als verpönt ansehen. Die Welt ist aber eben kein gedrucktes Buch, die Mittel und Wege der Kommunikation ändern sich.
Wie fast schon üblich hat sich Squasher als Autor an die Spitze des Feldes gesetzt, mit seinem Schnitt liegt er schon deutlich über einem am Tag verfassten Artikel. Aber, noch ist erst Halbzeit. Jeder kann noch bis zum letzten Tag mitmachen. Zu den Leichtathletinnen und Synchronschwimmerinnen, den Handballerinnen und Fußballspielerinnen, den Glaskünstlerinnen, Schauspielerinnen, Politikerinnen, Fotografinnen, Physikerinnen, Soldatinnen, Diplomatinnen, Dichterinnen, Malerinnen, Ärztinnen, Pädagoginnen, Polarforscherinnen, Sängerinnen, Chemikerinnen, Designerinnen, Philologinnen und Tontechnikerinnen können gerne noch viele weitere Frauen hinzu gesellt werden. Aus der Antike, dem Mittelalter, der Frühen Neuzeit, der Neuzeit und dem Zeitgeschehen. Aus der Türkei, Österreich (jeweils bislang nur eine Biografie), aus fehlenden Nationen wie Malta, Honduras, Samoa, Venezuela, Grönland, Jordanien, aus Turkmenistan und dem Kongo, aus Bangladesch und von den Malediven, aber auch gerne aus Deutschland, den USA, Frankreich oder der Schweiz. Ich mache mir keine Sorgen um den weiten „Nachschub“ an Sportlerinnen, auch nicht um Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen, würde mich persönlich aber auch freuen, wenn vielleicht noch die ein oder andere Handwerkerin dazu kommen würde. Denn eines weiß ich genau: Es gibt nichts, was Frauen nicht können. Zudem freue ich mich, wenn die Ukraine auch noch etwas sichtbarer würde. Das ist der Beitrag, den wir als Wikipedia immerhin leisten können: die Ukraine sichtbar machen. Als eigenständiges Land in all seinen Facetten. MC 18.1.
Der Daub-Test
Heute stand eine Wortschöpfung im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung: der Daub-Test. Die Wikipedia kommt in dem SZ-Artikel (Paywall, liegt mir auf Papier vor) nicht vor, aber Daub-Tests Stufe 1 werden hier in aktuell-politischen Artikeln immer wieder vorgenommen, und oft gar nicht so schlecht. Bei Stufe 2 siehts allerdings weniger rosig aus.
Was ist der Daub-Test und was soll er testen? Adrian Daub, Literaturwissenschaftler in Stanford, hat ein Buch geschrieben: Cancel Culture Transfer. Wie eine moralische Panik die Welt erfasst, Suhrkamp, Berlin 2022. Ihm ist aufgefallen, dass Leute, die Cancel Culture anprangern wollen, besonders gern mit Anekdoten operieren. Solche Anekdoten blieben oft wesentliche Details schuldig, vor allem Antworten auf die W-Fragen: Wo und wann ist wem was passiert? Sie seien seltsam zeit-, ort- und subjektlos, gewöhnlich kräftig zugerichtet, manchmal auch einfach erfunden. Eines seiner Beispiele ist Jordan Petersons Flipchart-Anekdote. Eine Patientin (Bankangestellte) habe ihm irgendwann in den letzten drei Jahren einen E-Mail-Verlauf an ihrer Bank gezeigt, der sie schier in den Wahnsinn getrieben habe; da sei ernsthaft diskutiert worden, ob man „Flipchart“ sagen dürfe, wo doch Flip auch ein abwertender Ausdruck für Filipinos sei, und am Ende habe die Bank entschieden, das Wort nicht mehr zu verwenden. Daub hat das auf die W-Fragen hin abgeklopft: Diese Geschichte habe damals, als Peterson sie erzählte, bereits mehr als zehn Jahre lang die Runde gemacht und sei sehr wahrscheinlich fiktiv.
Der SZ-Journalist Jens-Christian Rabe hat aus Daubs Überlegungen einen zweistufigen „Daub-Test“ destilliert, dem man anekdotische Beweisführungen unterwerfen solle. Stufe 1: Hat sich der anekdotische Vorfall wirklich so zugetragen, wie er kolportiert wird, und wie ist die Quellenlage? Stufe 2: Wenn Stufe 1 bestanden ist, ist der Vorfall dann ein Einzelfall oder wirklich, wie im anekdotischen Argument unterstellt, ein Zeichen für ein strukturelles Problem?
Stufe 1 des Daub-Tests wenden Wikipedianer immer wieder mal an, und oft recht gekonnt und gar nicht erfolglos. Das passt durchaus zum Selbstverständnis vieler Community-Leute, und sie sind darin trainiert, weil solche als Wirklichkeit ausgegebene Behauptungen das tägliche Brot in der Wikipedia sind. Keineswegs nur beim Thema Cancel Culture, unsere Mediziner wissen ja genau, was Anekdotische Evidenz ist. Hier können wir uns ermutigt fühlen, als erfahrene Daub-Tester Stufe 1. Wie mühsam das sein kann und wie nötig es ist, sieht man immer wieder.
Stufe 2 wirft, wie Rabe feststellt, viel größere Probleme auf, denn wie lässt sich das bestimmen? In der Wikipedia würde das zudem dem Verdikt der Theoriefindung unterfallen. Dennoch ist es meines Erachtens wichtig, Stufe 2 im Blick zu haben. Denn die anekdotische Argumentation bleibt ja auch dann anekdotische Argumentation, wenn sie sich auf einen halbwegs gesicherten Vorfall berufen kann. Vielleicht ist der ja gar nicht symptomatisch, das aber wird gern einfach unterstellt („wieder mal typisch“), wenn die Geschichte ins eigene Weltbild passt. Dieses Problem zu erkennen und bei der Gewichtung zu berücksichtigen, das ist auch uns möglich; gerade das kennen ja unsere Mediziner ebenfalls recht gut. Es hilft, wie Rabe zu Recht sagt, wenig, sich abstrakt auf „die Forschung“ zu berufen. Es könnte sich lohnen, bei zähen Auseinandersetzungen um anekdotische Argumente, wie sie hier weißgott nicht selten sind, beide Stufen des Daub-Tests im Kopf zu haben.M., 16.1.
Freud und Leid eines Kulturbotschafters
Kaiser Friedrich I. Barbarossa als Kreuzfahrer |
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Robert von Saint-Remi, 1188/89 |
Buchmalerei in Deckfarben |
20,5 × 15,5 cm |
Bibliotheca Apostolica Vaticana |
Seit einem Jahr bin ich Kulturbotschafter. Ich möchte jetzt nicht noch einmal auf die Genese dieser Institution eingehen. Es ist eine Geschichte von Verwundungen und Enttäuschungen und ich fürchte die ursprünglichen Schöpfer dieser Idee erkennen diese ihre Idee nicht wieder. Ich gehörte nicht zu den ursprünglichen Schöpfern, aber ich wollte die Idee auch nicht sterben sehen, so dass ich mich entschloss, mich aktiv einzubringen.
Ich will hier jetzt nicht für DIE Kulturbotschafter sprechen, sondern gebe hier nur wieder, wie ich MEINE Rolle als Kulturbotschafter definiere und wie ich versucht habe, dies anhand eines Projektes umzusetzen, und welche Freuden, aber auch welche Rückschläge ich dabei erfahren habe.
Mein neues „Hausmuseum“ – nach meinem Wegzug aus dem Ruhrgebiet – das LWL-Museum für Kunst und Kultur kündigte eine neue Sonderausstellung an. Die üblichen Teaser in den sozialen Medien. „Barbarossa“, ohne schon zu viel in Details zu gehen. Da müsste es doch Anknüpfungspunkte geben, um das Museum mit Wikipedianern in engeren Kontakt zu bringen.
Aber wen spricht man an? Das LWL-Museum für Kunst und Kultur ist in den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (aber hier, unser Artikel ist noch ausbaufähig, noch den Link der Selbstdarstellung) integriert. In meiner Zeit im Ruhrgebiet war ich vor allem mit den LWL-Industriemuseen in Berührung gekommen. Aber auch mit dem LWL-Museum für Archäologie, in Herne, und dem LWL-Freilichtmuseum Hagen.
Der Stammtisch Ruhrgebiet hat vielfach diese Standorte als Ziel ausgewählt. Das LWL-Archäologiemuseum ganze fünf Mal, die Zeche Nachtigall und die Zeche Zollern, je zweimal, das Schiffshebewerk Henrichenburg und das Römermuseum in Haltern je einmal. In der Regel haben wir dort gegenüber den Museumsmenschen keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, waren halt eine Besuchergruppe wie viele andere auch.
Ausnahmen waren zum einen ein Besuch der Zeche Nachtigall am 12. Mai 2018, der in die GLAM on Tour/Sounds Witten integriert wurde. Die Initiative zu dieser GLAM on Tour war von der Abteilung Wissenschaft und Projekte der LWL-Industriemuseen ausgegangen, die sich mit Wikimedia Deutschland in Verbindung gesetzt hatte. Holger Plickert setzte sich dann wiederum mit den ihm bekannten Vertretern aus der Region in Verbindung, um sicherzustellen, dass sich auch innerhalb der Community genügend Interessenten für eine Zusammenarbeit finden. Die andere intensivere Zusammenarbeit fand im Rahmen einer Sonderausstellung „Alles nur geklaut“, bei der wiederum mit Unterstützung von Wikimedia Deutschland, die Wikipedia als Teil der Ausstellung vom 23.03. bis zum 13.10.2019 medial, als Ausstellungssujet präsentiert wurde. Ich hatte damals die Idee, dass sich Wikipedianer an einem Tag, in Zusammenhang einer Schreibwerkstatt auch der Öffentlichkeit präsentieren könnten. Ein Konzept, welches sich zum Beispiel bei den Aktionstagen Wikipedia:Wikipedia vor Ort 2018 und 2019 aus meiner Sicht recht gut bewährt hatte. Die Schreibwerkstatt am 06.04.2019 entsprach dann nicht den von mir in sie gesetzten Erwartungen, was der Laune auf dem abendlichen Stammtisch aber keinen Abbruch tat. Learning by Doing!
Für meine Kontaktaufnahme mit dem Kunstmuseum in Münster griff ich also auf den mit dem Industriemuseum in Witten geknüpften Kontakt zurück.
Die Reaktion war herzlich. Die Coronapause hat viele Ideen reifen lassen, die aber nicht umgesetzt werden konnten. So auch in der Abteilung Wissenschaft und Projekte der Industriemuseen. Diese hatte sich parallel auch im Rahmen von Coding da Vinci engagiert. Obwohl, oder gerade weil ich mich in den letzten Jahren stärker bei Wikidata eingearbeitet habe, konnte ich dem eher spielerischen Ansatz von Coding da Vinci bisher wenig abgewinnen, habe aber bei der Abschlussveranstaltung von Coding da Vinci feststellen können, wie sehr dieses Projekt dazu beigetragen hat, die Museumslandschaft zu einem freieren Umgang im Sinne von Open Access ihrer Bestände, insbesonders der Digitalisate und Daten, zu bewegen. Mit den Industriemuseen geht also noch etwas, wir müssen nur am Ball bleiben.
Der Tod Friedrich Barbarossas 1190 |
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Julius Schnorr von Carolsfeld, 1832 |
Öl auf Leinwand, in Originalrahmen |
190,5 × 317,0 cm |
Leihgabe Graf von Kanitz, Schloss Cappenberg |
Natürlich war der Mitarbeiter sofort bereit, mit dem zuständigen Kollegen in Münster Kontakt aufzunehmen und ihn aus seiner Erfahrung heraus auf ein Gespräch mit einem Wikipedianer vorzubereiten. Der Rückruf aus Münster erfolgte bei mir noch am selben Tag.
Einer meiner persönlichen Kritikpunkte an vergangenen GLAM-Veranstaltungen ist, dass sie in der Regel Einzelhighlights blieben.
Ein Wochenende vollgepackt mit Programm. Die Institution legt sich für uns ins Zeug. Sonderführungen, Kuratorengespräche, Öffnen sonst verschlossener Türen, oft hautnaher Zugang zu Exponaten oder Blick ins Depot. Bereitstellung von Literaturapparaten und vielleicht sogar manchmal das eine oder andere Schnittchen zur Zwischenverpflegung. Das alles verbunden mit Überstunden, da die Regelarbeitszeit der Mitarbeiter meist nicht mit unseren Wochenendterminen korreliert.
Aber welches sind die greifbaren Ergebnisse? Für uns, aber vor allem für die Institutionen? Welche Erwartungen hatten wir als Wikipedianer, welche Erwartungen die Institutionen? Was wurde erfüllt? Was nicht? Erfolgte eine Dokumentation?
Nur in sehr wenigen Fällen gab es Folgeveranstaltungen in den jeweiligen Institutionen. Im Sinne der Frage zur Nachhaltigkeit unserer Aktivitäten sollten wir uns fragen, was wurde dort richtig gemacht.
Ich wünsche mir für zukünftige Veranstaltungen, dass wir uns als Wikipedianer besser auf die Veranstaltungen vorbereiten. Welche Themen stehen an? Was werden wir wohl sehen? Was werde ich von dem Präsentierten in meine Projektarbeit mitnehmen? Gibt es schon etwas, über das ich schreiben möchte? Natürlich wird es mit Sicherheit auch Dinge geben, auf die ich erst vor Ort aufmerksam werde, aber das ist für mich das Sahnehäubchen, und mit der entsprechenden Vorbereitung kann ich solche Sahnestückchen auch besser erkennen.
Auch die Fotografen sollten sich mit der Institution und den zu erwartenden Objekten vorab auseinandersetzen. Eventuell kann man sich auch schon mit dem Kategoriensystem auseinandersetzen, gegebenenfalls aufräumen und so die zu erwartende Bilderflut kanalisieren. Wenn man weiß, was schon gut fotografiert ist, kann man sich auf Fehlendes oder auf Detailaufnahmen besser konzentrieren.
Ich wünsche mir auch mehr Aktivitäten von Wikidatafreiwilligen. Nicht jedes Artefakt braucht zwar einen Wikidataeintrag, aber bei Kunstmuseen sind in der Regel die meisten gemeinfreien Kunstwerke relevant. Sind Bildbeschreibungen auf Wikidata vorhanden, erleichtert das auch die Bildbeschreibung für Fotografen. Zwar ist es nicht zu viel verlangt, wenn diese zumindest die Informationen, die sich im Museum meist neben einem Bild befinden, als Bildbeschreibung verwenden, aber wenn schon ein Wikidataeintrag existiert, sind diese in der Regel ergänzt um zusätzliche Informationen bereits dort enthalten. So werden diese, wenn man das Information-Template leer lässt, automatisch aus Wikidata eingefügt, wenn man in den Strukturierten Daten als Motiv die betreffende Q-Nummer einfügt.
Nach einer kurzen Vorstellung meines Anliegens bezüglich der Sonderausstellung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Wikimedianern vereinbarten wir ein ZOOM-Meeting unter Hinzuziehung von Holger Plickert (WMDE).
Holger ist selbst ein Museumsmensch. Bevor er die Nachfolge von Barbara Fischer antrat, war er bei der SPSG angestellt. Er ist vernetzt im ICOM Deutschland und im Deutschen Museumsbund, ganz abgesehen von seinen persönlichen Netzwerken, die er sich in der Vergangenheit aufbauen konnte. Als Projektmanager für GLAM – Kultur- und Gedächtnisinstitutionen bei WMDE hat er auch den Überblick über Projekte, die bei Kollegen von mir vielleicht ebenfalls erst in der Ausarbeitung sind. Er unterstützt mich also nicht nur bei Gesprächen mit Vertretern in Institutionen, wo das Verhältnis der Augenhöhe, oder der wahrgenommenen Augenhöhe noch nicht austariert ist. Er hat auch den Überblick darüber, was in der Allokation der personellen und finanziellen Ressourcen von Wikimedia Deutschland in welchem zeitlichen Rahmen möglich ist, wenn es um die potentielle Aushandlung von größeren Projekten geht. Ich denke, dass viele Enttäuschungen von Ehrenamtlichen bei der Ablehnung von Förderungen auf den Mangel von solchen Vorabstimmungen zurückzuführen sind.
In diesem Gespräch konnten wir offen gegenseitig kommunizieren, was an den oben genannten Veranstaltungen gut, was weniger gut gelaufen war und in welche Richtung man in die Zukunft denken könnte. Für das „Barbarossa“-Projekt war es jetzt für den Menschen vom LWL-Kultur klar, wen er für ein weiteres Gespräch zur Detailplanung mit ins Boot holen müsste.
Vom ersten Kontakt Ende Juli war es bereits Ende September, bis dieses Planungsgespräch zustande kam. Die Teilausstellung in Cappenberg hatte am Wochenende zuvor bereits eröffnet. Natürlich war ich dort.
Im Planungsgespräch vereinbarten wir eine niederschwellig durchzuführende Stammtischveranstaltung in Cappenberg und eine GLAM digital. Es war ebenfalls der ausdrückliche Wunsch von LWL-Kultur, eine Präsenzveranstaltung im Museum durchzuführen. Da der verbleibende Planungshorizont eine GLAM on Tour nicht mehr hergab, dachten wir eine eintägige KulTour an, verbunden mit einer offenen Schreibwerkstatt im Auditorium neben dem Eingangsfoyer. Neben konzentrierter Recherchearbeit im hinteren Teil wäre so im vorderen Teil auch eine direkte Kommunikation mit den Museumsbesuchern möglich gewesen. Da sich nicht alle beteiligten Museumsmitarbeiter mit Detailplanungen aufhalten wollten, wurde die Koordination dieses Veranstaltungsteils in die Hände der Abteilung Marketing, Presse und Öffentlichkeitsarbeit gegeben.
Auf die Termine für Stammtisch und GLAM digital konnten wir uns relativ schnell einigen. Die Planung für die Schreibwerkstatt zog sich aber hin. Zunächst war die Ausstellungseröffnung zu organisieren, dann war das Museum eine Woche geschlossen, weil es als Pressezentrum für das G-7 Außenministertreffen fungierte.
Ich nutzte derweil die Vernissage und den Tag der Ausstellungseröffnung, um mich intensiv mit den Ausstellungsobjekten auseinanderzusetzen. Am 12. Dezember fand der Stammtisch in Cappenberg statt und alle waren begeistert von Dr. Gerd Dethlefs’ Führung durch die Stiftskirche und die Ausstellung im Schloss – bis auf seine Mitarbeiter, die eine Stunde Überstunden für uns machten.
Ich hatte derweil damit begonnen, in Vorbereitung auf die Schreibwerkstatt und als Orientierungshilfe für die Wikimediafreiwilligen eine Aufstellung der Exponate im Kontext der Wikimediaprojekte zu erstellen.
Wie sich herausstellte, hatte die Pandemie das LWL immer noch im Griff und eine Raum- und Zeitabstimmung war krankheitsbedingt leider nicht mehr möglich. Die Schreibwerkstatt musste deshalb leider entfallen.
So können wir uns am kommenden Montag, dem 16.01. um 18:00 Uhr auf die GLAM-digital-Veranstaltung Wiki Loves Barbarossa – ein virtueller Besuch im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster freuen. Wer sich vorbereiten will, findet in den Weblinks zur Veranstaltung Möglichkeiten dazu.
Ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich aus den Portalen Kunst und Kultur und Geschichte und vielleicht auch Religion noch einige Teilnehmer finden, die meine Aufstellung, die ich natürlich vervollständigen werde, zum Anlass nehmen, bestehende Artikel auszubauen, wo sinnvoll zu illustrieren oder noch Lücken in der Darstellung des Wissensbereichs in ihren Themenfeldern zu schließen. Oder vielleicht ein Schreibwettbewerb? Ich habe zum Beispiel durchaus auch Anregungen zum Schreibwettbewerb Glas – Vorsicht zerbrechlich! gefunden, fürchte nur, dass ich das, was ich zum Thema Glasmalerei neu gelernt habe, nicht mehr rechtzeitig in Artikelarbeit umsetzen kann. Also ein Folgewettbewerb? Signalisiert mir, wenn Ihr Interesse habt! W. 13.1.
WMF: Kommende Abstimmung zu den überarbeiteten Durchsetzungsleitlinien des UCoC
Liebe alle,
Ab Mitte Januar 2023 beginnt die zweite communityweite Abstimmung zur Ratifizierung der Leitlinien zur Durchsetzung des universellen Verhaltenskodex. Diese folgt auf die Abstimmung vom März 2022, in der eine Mehrheit der Abstimmenden den Durchsetzungsleitlinien zustimmte. Während dieser Abstimmung wurden jedoch wichtige Bedenken aus der Community geäußert. Das Komitee für Community-Angelegenheiten des Boards hat daher gebeten, dass die Leitlinien erneut überarbeitet werden, um auf diese Bedenken einzugehen.
Das von Freiwilligen gelenkte Überarbeitungskomitee hat hart gearbeitet, um den Input der Community zu sichten und Änderungen vorzunehmen. Es hat bemängelte Bereiche angepasst, wie die Kriterien von Training und Zustimmung, Datenschutz und Transparenz im Prozess und der Lesbarkeit und Übersetzbarkeit des Dokuments.
Die überarbeiteten Durchsetzungsleitlinien können hier eingesehen werden; eine Vergleichsansicht der Änderungen ist hier zu finden.
Wie kann abgestimmt werden?
Die Abstimmung wird am 17. Januar 2023 beginnen. Auf dieser Seite im Meta-Wiki wird erklärt, wie mittels SecurePoll abgestimmt wird.
Wer kann abstimmen?
Die Kriterien zur Wahlberechtigung für diese Abstimmung sind dieselben wie die für die Wahlen zum Board der Wikimedia Foundation. Mehr Details zur Wahlberechtigung sind bei den Informationen für Abstimmende zu finden. Wenn du wahlberechtigt bist, kannst du deinen Wikimedia-Account verwenden, um auf den Wahlserver zuzugreifen.
Was passiert nach der Abstimmung?
Die Stimmen werden durch eine unabhängige Gruppe von Freiwilligen ausgewertet und die Ergebnisse anschließend über Wikimedia-l, das Movement Strategy Forum, Diff und auf Meta-Wiki veröffentlicht werden. Abstimmende haben wieder die Möglichkeit, während der Abstimmung mögliche Bedenken bezüglich der Leitlinien zu äußern. Das Board wird auf der Grundlage des Verhältnisses von Zustimmung und Kritik entscheiden, ob die Durchsetzungsleitlinien ratifiziert oder weiter überarbeitet werden sollten.
Liebe Grüße, DB_(WMF), 10.1. (derzeit im Urlaub, daher bitte bei Rückfragen etwas Geduld)
Die Zerstörung des Kategoriensystems
Die CDU hat an dieser Stelle nochmal Glück gehabt, möchte ich vorweg sagen. Es geht stattdessen dem hiesigen Kategoriensystem an den Kragen. Man könnte mir vorwerfen, dass ich das Kategoriensystem mit diesem Beitrag zerstören möchte. Ich bin eher der Auffassung, dass sich das Kategoriensystem in den letzten Jahren selbst zerstört. Ich möchte zugutehalten, dass unser Kategoriensystem durchaus das beste aller Wikiprojekte sein dürfte und vor allem dem auf Commons mit unzähligen Zirkelbezügen um Meilen voraus ist. Dennoch zeigen die Kategoriensystem der letzten Wochen, dass massive Komplexitätsprobleme vorhanden sind. Wir haben meiner Meinung nach ein Niveau erreicht, wo eine unglaubliche Masse an Kategorien und ihre Verschneidungen ein unhantierbares System geschaffen haben. Davon zeugt auch die Tatsache, dass das schöne Tool des Kategorienbaums kaputtgeht, sobald man einen Artikel mit mehr als einem halben Dutzend Kategorien abfragt.
Problembeschreibung
Ich möchte gerne auf eins, zwei Artikel schauen und grundlegende Probleme behandeln und Lösungsvorschläge bringen, bei denen ich mir natürlich jetzt schon sicher bin, dafür auf der Diskussionsseite abgestraft zu werden. Nehmen wir den Artikel Svend Hardenberg, den ich vor einigen Tagen geschrieben habe: Hier der entsprechende Kategorienbaum.
In der obersten Zeile ist zu erkennen, dass unser Kategoriensystem in drei Systematiken aufgeteilt ist: Eine Sachsystematik und zwei dimensionale Systematiken: Raum und Zeit. Das sieht vernünftig aus. In der nächsten Zeile können wir feststellen, dass die Kategorie:Erde sowohl zur Sachsystematik gehört, als auch zur Raumsystematik. Das ist etwas verwirrend, denn man möchte meinen, dass beide Systematiken dann nicht hätten getrennt werden müssen.
Denken wir einmal daran, mit was für einem Artikel wir uns beschäftigen: Es geht um einen 1969 geborenen grönländischen Mann, der eine nicht ganz kritikfreie Karriere als Departementschef beim grönländischen Regierungschef hinter sich hat (vergleichbar mit dem Amt eines nichtparlamentarischen Staatsministers im Bundeskanzleramt), dann eine Reihe von Startups und Investmentunternehmen gegründet hat und schließlich letztes Jahr eine nicht ganz unbedeutende Rolle in der dänischen Fernsehserie Borgen – Macht und Ruhm bekommen hat.
Damit kommt man bei Wikipedia anscheinend in folgende thematische Überkategorien: Erde, Wirtschaft, Organisationen, Gesellschaft, Personen, Kommunikation und Medien, Kunst und Kultur und Geschichte. Klar, es handelt sich um eine Person aus dem Unternehmertum (Wirtschaft), die als Schauspieler (Kunst und Kultur) im Fernsehen (Kommunikation und Medien) zu sehen war und ihr Geld verdient hat als Beamter in der Öffentlichen Verwaltung (Wirtschaft, Organisationen und Gesellschaft). Einen Erdenbürger haben wir auch, nur der Bezug zur Geschichte ist nicht ganz klar. Dieser liegt natürlich(!) darin, dass er 1969 geboren ist, was ein Jahr der Neuzeit ist, eine Epoche der Geschichtswissenschaft und damit handelt es sich selbstverständlich(!) um einen geschichtsbezogenen Artikel. Wäre er kein Beamter, stände er trotzdem noch in der Kategorie:Gesellschaft, denn er ist ein Mann, Männer sind einem Geschlecht zugehörig und Geschlechter sind für menschliche Gesellschaften üblicherweise von Bedeutung. Unter der Kategorie:Erde sehen wir noch weitere spannende Sachkategorien. Svend Hardenberg hat offenbar einen großen Bezug zu Wasser und Gewässern, denn er ist in einem Land geboren, dass an den Arktischen Ozean grenzt und damit ist Wasser selbstverfreilich(!) von großer Bedeutung für seine Existenz – oder so ähnlich.
Unter der Kategorie:Erde finden wir die Kategorienäste wieder, nach denen wir Sachgebiete räumlich einteilen. Das sind derzeit laut Kategorie:Räumliche Sachsystematik: Gebirge, Gewässer, historische Gebiete, Inseln, Inselgruppen, Kontinente, Kulturräume, Landkreise, Orte, Regionen und Staaten. Jedes Thema lässt sich also theoretisch nach diesen räumlichen Systemen einteilen. Man achte darauf, dass hier Hierarchien vorliegen: Alle Orte liegen in Landkreisen (oder ähnlichen Verwaltungseinheiten, denn die Sortierung nach Landkreisen erfolgt nur für Deutschland), diese liegen wiederum in Staaten und diese auf Kontinenten (in seltenen Fällen aber auf mehreren). In anderen Fällen ist es weniger eindeutig: Inseln und Inselgruppen können zu Staaten gehören (Rügen, Ostfriesische Inseln), oder auch Staaten zu Inseln und Inselgruppen (Borneo, Melanesien), Regionen können in Staaten liegen (Eifel) oder Staaten in Regionen (Skandinavien).
Noch eindeutiger wird es in der zeitlichen Systematik. Dort gibt es separate Zweige für Jahrtausende, Jahrhunderte und Jahrzehnte, nicht aber für Jahre. Unter der Kategorie:Zeitliche Sachsystematik wird dann nach Jahrtausend, Jahrhundert, Jahrzehnt und Epoche unterteilt. Unter der Epochensystematik stehen bei der Neuzeit das 19., 20. und 21. Jahrhundert, während die übrigen Jahrhunderte keiner Epoche zugeordnet sind.
Interessant finde ich übrigens noch, dass die Kategorie:Darstellender Künstler eine Unterkategorie der Kategorie:Künstler der Darstellenden Kunst ist. Nennt mich einen Kunstbanausen, aber ich hätte das für Synonyme gehalten und kann in der Einteilung der verschiedenen Tätigkeiten in den jeweiligen Unterkategorien auch kein System erkennen.
Der Artikel Kindermädchen gehörte bis kürzlich noch zum Sachgebiet Linguistik und Literaturwissenschaft, denn es handelt sich um eine Berufsbezeichnungen und Bezeichnungen sind eine Angelegenheit der Semiotik, einer wissenschaftlichen Disziplin, die mit Linguistik und Literaturwissenschaft zu tun hat. Der Nutzen davon, Kindermädchen und Postboten, aber auch die Kategorie:Clownfach der Linguistik und der Literaturwissenschaft zuzuordnen, ist mir zumindest nicht ersichtlich.
Der Grund dafür, dass ich in letzter Zeit etwas genauer aufs Kategoriensystem schaue, ist die fortwährende Diskussion zum Inselkategorienkomplex der Wikipedia. 2020 wurde die räumliche Sachsystematik um eine Einteilung nach Inseln und Inselgruppen erweitert. Wikipedia ist bis dahin über 15 Jahre ohne dieses System ausgekommen und da kann man sich fragen, ob es wirklich notwendig war. Unzählige entsprechende Löschdiskussionen wurden abgewiesen. Bei Einzelkategorien mit der Begründung, dass es sich um eine geschlossene Systematik handelt und einzelne Kategorien deswegen nicht gelöscht werden können, wenn die anderen bestehen bleiben. Bei der Oberkategorie hieß es, dass sie nicht gelöscht werden kann, solange die Unterkategorien existieren. Änderungen hin zur Vereinfachung sind damit unmöglich, während neue Kategorienäste immer wieder angelegt werden können und werden.
Schaut man auf die Kategorien verschiedener Länder, kann man sehen, dass größtenteils Einigkeit bei deren Untergliederung besteht. Da gibt es bspw. Geographie, Personen, Wirtschaft etc. Für Deutschland findet man aber auch noch Kategorie:Tod (Deutschland) oder Kategorie:Kindheit und Jugend (Deutschland). Diese sind relativ jung und wenn man hineinschaut, kann man sehen, dass letztere zehn Artikel enthält, drei Unterkategorien für Orte, eine Teilkategorie für Kindheit, eine für Jugend und eine für Kinder- und Jugendhilfe. Letzte Kategorie hängt beispielsweise schon in zahlreichen Unterkategorien wie Politik (Deutschland) oder Gesellschaft (Deutschland). Viele der Artikel haben iwie assoziativ mit Kindern und Jugendlichen zu tun, teilweise aber nicht mal spezifisch mit Deutschland (bspw. Kinderstadt oder Kindersicherheit, wo der Deutschlandbezug nur daher kommt, dass andere Länder nicht erwähnt werden). Etwas übertrieben könnte man sagen, dass man die Kategorie:Erdbeeren (Deutschland) erstellen könnte, wo dann alle Artikel reinkommen, die mit Deutschland und Erdbeeren zu tun haben: die Erdbeerfelderkultur in Deutschland, erdbeerförmige denkmalgeschützte Gebäude, deutsche Dokumentarfilme über Erdbeeranbau usw.
Mit diesen Kategorien bekommt man das Gefühl, dass das Kategorisieren zum Selbstzweck geworden ist. Es geht nicht mehr um die Auffindbarkeit von Artikeln, sondern nur noch darum, Artikel in möglichst vielen verschiedenen thematischen Kategorien zusammenzufassen. Das bläht das ganze System völlig unnötig auf und führt offensichtlich dazu, dass oben genanntes Tool für die Darstellung von Kategorienbäumen schon kaum noch funktioniert. Hier ein Beispiel für eine eigentlich recht simple Kategorie, die das Tool wohl gerade noch so hantieren kann, für den Betrachter aber schon nicht mehr lesbar ist.
Lösungsvorschlag
Ich habe versprochen, nicht nur zu kritisieren, sondern auch mit ein paar Vorschlägen zu kommen, um das System zu straffen, ohne viel Information zu entfernen. Im Vorlauf möchte ich noch einige theoretische Grundlagen des Kategorienprojekts (Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Einordnung von Kategorien und Wikipedia:Kategorien) durchgehen:
- Wir unterscheiden zwischen drei Arten von Kategorien: Objektkategorien („xxx ist ein ...“), Themenkategorien („xxx gehört zu ...“) und Strukturkategorien (dienen der Stukturierung des Kategoriensystems). Was die ebenfalls erwähnte Facettenkategorie sein soll, ist anhand ihrer Erklärung völlig unklar; sie wird auch nicht weiter erwähnt.
- Themenkategorien dürfen nicht in Objektkategorien stehen, Strukturkategorien dürfen nicht in Objektkategorien oder Themenkategorien stehen. Hier liegt also eine ganz klare Hierarchie vor.
- Alle Artikel in einer Kategorien müssen nicht nur zu dieser, sondern auch zu allen Überkategorien passen. Kleinere Ausnahmen sind tolerierbar, wenn nicht anders lösbar, größere nicht.
- Eine Kategorie sollte nach Möglichkeit mindestens zehn Artikel enthalten, weniger sind akzeptabel, wenn es sich um eine geschlossene Systematik handelt (bspw. Untergliederung nach Bundesländern, wo ein Bundesland keine zehn Artikel erreicht).
- Kategorien lassen sich dann verschneiden, wenn sich in beiden Kategorien genügend Artikel finden lassen, die einer Verschneidungskategorie zugeordnet werden können (bspw. Kategorie:Ska und Kategorie:Musiker zu Kategorie:Ska-Musiker).
Das Kategoriensystem wird derzeit zweidimensional dargestellt. In die Höhe (Über- und Unterkategorien) und in die Breite (verschiedene Unterkategorien nebeneinander). Ich möchte vorschlagen, das System für einen besseren Überblick stattdessen dreidimensional zu betrachten. Die Sachsystematik stellt wie aktuell eine zweidimensionale Ebene dar, und dann betrachten wir räumliche und zeitliche Systematiken als Ausweitung in die dritte Dimension. Damit vor Augen sollten die verschiedenen Ebenen in der dritten Dimension strikt voneinander getrennt werden (siehe unten). Das Sachsystematiksystem sollte sich in andere Dimensionssystematiken (Raum und Zeit) kopieren lassen, wobei verschiedene Zwischenebenen bei Nichtbedarf ausgelassen werden können (siehe Geographie nach Jahrhundert unten).
Derzeit haben wir wie oben erwähnt elf räumliche Dimensionssystematiken. Ich möchte vorschlagen, diese übergeordnet auf drei zu verringern: Staaten, Kontinente und historische Räume. Die Dimensionssystematiken sollten dabei hierarchisch gegliedert sein. Staaten lassen sich in Bundesländer und vergleichbares und dann weiter in Orte untergliedern. Kontinente lassen sich in Regionen, Inseln etc. untergliedern. Da nicht alle Staaten auf nur einem Kontinent liegen, ist eine Einhängung von Staatskategorien in Kontinentkategorien sinnlos. Deutschland hängt bspw. in Europa, aber Frankreich nicht, was den Analysewert von „Zeige mir alle europabezogenen Artikel“ stark verringert. Historische Gebiete und Kulturräume sind nicht voneinander abgegrenzt und teils redundant: Kategorie:Italische Geschichte und Kategorie:Jüdische Geschichte (Antike) beziehen sich auf historische Gebiete, Kategorie:Byzantinische Geschichte auf Kulturräume, Kategorie:Geschichte (Alter Orient) auf beides. Das kann man auch problemlos zusammenlegen.
Themen sollten nur in den Dimensionssystematiken kategorisiert werden, wo sie auch Sinn ergeben. Für menschliche Angelegenheiten (bspw. Politik, Wirtschaft, Sport) bietet sich eine Klassifizierung nach Staaten etc. an. Für natürliche Angelegenheiten (Geographie) kann auch eine Klassifizierung nach Kontinenten, Inseln etc. sinnvoll sein. Auch wenn die Kategorie:Fußball (Europa) sinnvoll aussieht, besteht sie größtenteils aus Artikeln, die mit der UEFA zu tun haben und die besteht mit Israel usw. genauso wenig nur aus europäischen Staaten wie Frankreich in Europa liegt, denn Fußball existiert nicht natürlich in der Geografie. Sollten sich dennoch ausreichend Gründe (d.h. Artikel) für eine Kategorie finden lassen, kann sie natürlich trotzdem existieren, sie muss es nur nicht.
So wie die räumlichen Systematiken getrennt werden sollen, sollte es auch für die zeitlichen geschehen. Jede Jahreskategorie kann in eine Jahrzehnt-, die in eine Jahrhundert- und die in eine Jahrtausendkategorie eingehängt werden. Aber die Jahressystematik und die Epochensystematik sollten nicht vermengt werden, denn das eine ist menschlich (kulturelle Epochen), das andere natürlich (irdische Umkreisung der Sonne). Auch hier gilt, dass nicht jeder Teil der Sachsystematik sinnvoll in einer bestimmten Dimension untergliedert werden kann: Die Kategorie:Geographie nach Jahrhundert wirkt reichlich absurd und ihre einzige Unterkategorie Kategorie:Geograph nach Jahrhundert hängt über die Kategorie:Person nach Jahrhundert schon in der Zeitsystematik und über die Kategorie:Geograph in der Sachsystematikkategorie Kategorie:Geographie. Eine Kategorie ist meist dann nicht notwendig, wenn sich ihr gesamter Inhalt auch ohne sie schon in allen ihren Überkategorien befindet. Dies ist exakt hier der Fall. Ähnliches gilt vermutlich auch für so etwas wie Kategorie:Tod (Deutschland), denn der Tod ist nicht geografisch gegliedert.
Ganz wichtig für die Trennung der Dimensionssystematiken ist, dass sich das Dimensionssystem nicht unterhalb der Sachsystematik befindet. Etwas nach Staat zu sortieren ist sinnvoll, aber das in die Kategorie:Staaten einzuhängen sinnlos. Noch deutlicher wird das, wenn alle Artikel, die etwas zeitlich ordnen, plötzlich aus dem Fachbereich Geschichte stammen. Deswegen ist die Kategorie:Erde auch fehlplatziert, wenn sie unter der Kategorie:Räumliche Systematik steht. Eine weitere Dimensionssystematik im weiteren Sinne ist die Kategorie:Person nach Geschlecht. Unterhalb dieser Kategorien befinden sich Personen, keine Artikel, die mit Geschlecht zu tun haben. Das ist eine eindeutige Fehlkategorisierung, die das System dazu noch weiter aufbläht.
Weil ich das Problem oben angesprochen habe: Es gibt Land und es gibt Wasser. Land ist kein Wasser und Wasser ist kein Land. Länder in die Kategorien angrenzender Gewässer einzusortieren ist sinnlos. Das Wort „angrenzend“ sagt schon, dass dazwischen eine Grenze liegt, und damit, dass es sich nicht um dasselbe handelt. In die Kategorie:Atlantischer Ozean würden somit nur Dinge gehören, die im Wasser liegen, denn das Land besteht nicht aus Ozean, auch erkennbar auf dieser Karte, wo der Ozean am Land endet, man beachte die Farbe Großbritanniens (nicht blau).
Auch in der Mitte des Systems liegen große Probleme vor, wie oben anhand des Kindermädchens gezeigt. Ein anderes Beispiel ist der Artikel Kleinstadt (siehe hier), der offenbar mit den Bereichen Planen und Bauen, Wissen, Naturwissenschaft und Technik, Kommunikation und Medien, Kunst und Kultur, Gesellschaft und Geographie zu tun. Dass dies nicht der Fall ist, ist klar. Das liegt daran, dass „Kleinstadt“ ein geografischer Fachbegriff ist und diese Objektkategorie in der Kategorie:Fachsprache eingehängt ist, wo nicht klar ist, ob es sich um eine Themen- oder Objektkategorie handelt, diese aber wiederum in der Kategorie:Soziolekt, die dem Lemma nach eher nach Objektkategorie klingt, aber eher eine Themenkategorie ist. Logische Oberkategorien für die Kategorie:Geographischer Begriff wären Kategorie:Geographie und Kategorie:Fachbegriff nach Sachgebiet oder ähnlich, einer weiteren peripheren Dimensionskategorie wie Geschlecht. Der Artikel Fachsprache und die Kategorie:Fachsprache macht Sinn unterhalb von linguistischen Kategorien, aber die Objektkategorie Kategorie:Fachbegriff nicht, sie ließe sich viel weiter oben einordnen (man beachte, dass die vergleichbare Kategorie:Abkürzung sich sogar direkt unter der Kategorie:!Hauptkategorie befindet!). Auch hier (Zeit in Grönland) stellt sich die Frage, ob bspw. Zeitzonen so viel mit Geschichtswissenschaft zu tun haben oder ob man beim Kategorisieren vergessen hat, wo der Kategorienstrang mal herkam. Es wäre also schön, mal durch die Kategorienbäume zu schauen und das, was unten drinsteht, mit dem zu vergleichen, wo es oben drinhängt. Jede Kategorie in möglichst viele andere assoziative Kategorien einzuhängen ist der Übersicht nicht förderlich und im Resultat häufig fachlich falsch. Eine Idee wäre es, die verschiedenen Kategorietypen mit einer Vorlage zu markieren, welche dann in den Kategorienbäumen mit unterschiedlichen Farben angezeigt werden, wodurch Fehler schnell gefunden werden können.
Übergeordnete Dimensionssystematiken sind dann sinnvoll, wenn sich mehrere Sachsystematiken nach ihnen unterteilen lassen. Das ist beispielsweise für räumliche Kategorien der Fall (Sport nach Staat, Wirtschaft nach Staat etc.), nicht aber für Geschlecht (Person nach Geschlecht, aber nicht Wirtschaft nach Geschlecht). Diese bedürfen somit keiner Überkategorie. Für die anderen ist das aus analysetechnischen Gründen sinnvoll. Weil wir das Löschdiskussion zur Kategorie:Thema nach Insel hatten, die behalten wurde, auch hier mein Vorschlag: Inseln sind wie gesagt für gewöhnlich Kontinenten untergeordnet. Inselkategorien lassen sich demnach direkt in Kontinentkategorien einhängen. Die Kategorie:Ort auf Föhr ist in meinen Augen sinnvoll, aber anstatt sie in die Kategorie:Ort nach Insel und darüber in die Kategorie:Thema nach Insel einzusortieren und damit ein überflüssiges Nebensystem ungeachtet der hierarchischen Gliederung zu schaffen, ließe sich auch die Kategorie:Ort nach Insel in Europa nehmen, die dann über die Kategorie:Ort in Europa direkt in der geografischen Raumsystematik hängt, nicht aber in der Kategorie:Ort nach Insel, womit auch die Kategorie:Thema nach Insel obsolet ist. Der Sinn davon sehen zu können, wie viele Inseln eine eigene Ortskategorie haben, erschließt sich mir zumindest nämlich nicht.
Eine der Insellöschdiskussionen ist die für die Kategorie:Wirtschaft (Saint-Barthélemy), deren Oberkategorie doppelt so viele Unterkategorien wie Artikel enthält, angeblich gerechtfertigt, weil sie ja zu einem System gehört. An dieser Stelle möchte ich die Möglichkeit nennen, einen Artikel in mehrere Kategorien zu hängen. Hier ließe sich also der eine Artikel in der Kategorie (bzw. ihrer Unterkategorie) in die Kategorie:Saint-Barthélemy tun und in die Kategorie:Wirtschaft (Frankreich), ohne dass Information verloren geht oder Artikel nicht mehr auffindbar sind. Tatsächlich sind sie sogar leichter auffindbar, denn man muss nicht erst lauter Unterkategorien öffnen. Ich erinnere an die Vorgabe, dass eine Kategorie nach Möglichkeit zehn Artikel enthalten sollte.
Hier mein finaler Überblick über die Untergliederung der Hauptkategorie (Benennung diskutierbar):
Hauptkategorie | |||||||||||||||||||||||||||||
Sachsystematik | Dimensionssystematik | ||||||||||||||||||||||||||||
Geographie, Politik, Wirtschaft etc. | Räumliche Systematik | Zeitliche Systematik | |||||||||||||||||||||||||||
Politische Raumsystematik | Geografische Raumsystematik | Chronologische Zeitsystematik | Kulturelle Zeitsystematik | ||||||||||||||||||||||||||
Thema nach Staat | Thema nach Kontinent/Thema nach Ozean | Thema nach Jahrtausend | Thema nach Epoche | ||||||||||||||||||||||||||
bspw. Geographie (Deutschland) | bspw. Geographie (Europa) | bspw. Person (2. Jahrtausend) | bspw. Kultur (Mittelalter) | ||||||||||||||||||||||||||
weiter unterteilt in Bundesländer, dann Orte | weiter unterteilt in europäische Inseln etc. | weiter unterteilt in Jahrhunderte, dann Jahrzehnte, dann Jahre | bspw. Kultur (Spätmittelalter) | ||||||||||||||||||||||||||
Mir ist natürlich vollkommen klar, dass sich hier nie etwas ändern wird, aber ich wollte es doch dennoch mal vorgeschlagen haben. Spezifische Kritik, keine generelle, gerne auf der Disk, dann kann ich mich zu Schwachstellen äußern. kenny, 7.1.
Wiki kaputt: Ein Digitaler Themenstammtisch mit... ernsthaften Resultaten?
In der Hochzeit der Pandemie war der Digitale Themenstammtisch ein Experiment. Gestern abend wurde wieder experimentiert. Und das bei einem brisanten Thema samt internationalen Gästen: Wie kaputt ist Wikimedia Commons (WMC) eigentlich? Und was gedenkt die Wiki-Eigentümerin zu tun? Am 5. Januar 2023 erfuhren wir mehr.
Der Digitale Themenstammtisch ist eine Wundertüte, sowohl inhaltlich als auch als Format. Mal erinnert er an eine Diskussionsrunde, mal an einen Workshop. Und vor allem ist es ein Stammtisch (ob ein anderer Name mehr Nichtmänner ansprechen würde?) in deutscher Sprache.
Are you okay with English?
Als ich nun einen Abend über Wikimedia Commons vorbereitet habe, fiel mir ein, jemanden von der Wikimedia Foundation einzuladen. Man konnte mir aber nur englischsprachige Kontaktpersonen in Aussicht stellen. Simultandolmetscher einplanen? Aber ob die Zeit dafür reicht? Ob das überhaupt nötig ist? Und dann müsste man etwa zu Zoom wechseln, wo es eine extra Audio-Spur dafür gibt. Aber wollen wir aus Datenschutzgründen nicht bei der gewohnten Plattform bleiben? Eine rasche Diskussion im Vorfeld brachte wenig Klarheit.
Darum wurde der Abend geteilt: in eine deutschsprachige erste Stunde und eine englischsprachige zweite Stunde. De facto blieben wir nach der zweiten Stunde noch fast eine weitere Stunde wieder auf Deutsch zusammen und haben über Format und Inhalt gesprochen.
Gerne auch mal als Vorband
Aber worüber ging es am Abend selbst? Seit Oktober 2022 gibt es auf WMC einen Offenen Brief an die Wikimedia Foundation (der Kurier hat berichtet). Entstanden ist er nach einem Online-Meeting der Commons Photographers User Group (CPUG). Die Wikimedia Foundation soll laut Brief nicht nur einige Hauptprobleme lösen, sondern grundsätzlich über die Website nachdenken. Über 400 Leute haben bereits unterzeichnet.
Ebenfalls 2022 begann die WMF laut Jahresplan, verstärkt in Wikimedia Commons (und Wikidata) zu investieren, um Rückstände aufzuholen. Also ist der Offene Brief für die Katz, weil die WMF sich bereits um alles kümmert?
Am 5. Januar 2023 kamen dann etwa 70 Leute in unser Online-Meeting. Ich war gern ein wenig das Vorprogramm für unsere drei Gäste von der WMF, denn die Wiki-Leute waren natürlich neugierig auf die bisherigen und baldigen Fortschritte. Ein wenig Aufwärmen mit einem WMC-Quiz, etwas Unterhaltung. Einen Kurzvortrag über die Ursachen unserer WMC-Probleme hatte ich vorher auf Deutsch und Englisch aufgenommen. Ailura hat die CPUG vorgestellt. Und offensichtlich hatte ich Stable Diffusion kennengelernt und ein wenig mit dem WMC-Logo gespielt.
Aber dann habe ich mich auf die Gäste gefreut, die im zweiten Teil das Programm übernommen haben: Benedict Nnaemeka Udeh, Community Relations Specialist; Erica Litrenta, Senior Manager, Community Relations Specialists; Desiree Abad, Director of Platform Product Management. Im wesentlichen hat Desiree Abad etwa 40 Minuten lang vorgestellt, was die WMF gerade tut.
Schulterzuckend bis konsterniert
Der Vortrag war typisch für die Beiträge aus den Reihen der WMF. Der sprachliche Duktus ist eine Mischung aus englischsprachigem Wikimedia-Jargon und der Sprache der Software-Entwicklung. Auf eng beschriebenen Folien wurden vor allem technische Produkte vorgestellt.
Der Teilnehmer Gestumblindi hat die Ergebnisse treffend beschrieben. Jedenfalls ähnelt seine Zusammenfassung stark dem, was ich im Chat gelesen und dann im deutschen Nachgespräch gehört habe. Auf den bullet point gebracht:
- Das WMF-Team für Commons ist sehr klein.
- Aktuell scheint wenig Konkretes geplant zu sein.
- Der WMF fehlt es nach Eigenaussage selbst an technischem Wissen.
- Teilnehmer waren skeptisch bezüglich des künftigen Massen-Upload-Tools: Die WMF setzt auf OpenRefine als technischer Basis, das als kompliziert empfunden wird.
- Eine bessere Video-Unterstützung darf man erst in fernerer Zukunft erwarten.
Gestumblindi war im Berliner Stützpunkt WikiBär dabei, wo man sich das Online-Treffen gemeinsam angeschaut hat. Man habe dort die WMF-Präsentation mit Schulterzucken und konsterniert aufgenommen.
Das habe ich für mich gelernt!
Der Digitale Themenstammtisch ist und bleibt ein erstaunlich gutes Mittel, um Wikipedia-Leute zu erreichen. Allerdings muss man viele Interessierte gezielt mit Wiki-Mail und anders ansprechen, damit sie vom Termin überhaupt erfahren. Das ist ein gehöriges Stück extra Arbeit, auch wenn es sich lohnt.
Ich habe gesehen, dass viele Teilnehmer eher passiv sind. Das ist ja auch völlig okay. Unterhaltungselemente kommen anscheinend gut an, und man freut sich, wenn einzelne Elemente nicht zu lange dauern. Wer sich gern aktiv beteiligt, würdigt die angebotenen Gelegenheiten, auch wenn letztlich nur ein kleinerer Anteil selbst ins Mikro spricht. Weil es dann aber eher wenig Feedback gibt, ist es schwierig, künftige Abende besser zu planen.
Wir müssen davon ausgehen, dass sehr unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Wünschen zu einem Digitalen Themenstammtisch kommen. Und es scheint so, dass viele Teilnehmer gern einfach beisammen sind und es nicht so schlimm finden, wenn mal eine Viertelstunde lang etwas besprochen wird, das sie persönlich kaum interessiert. Die sprachliche Zweiteilung mit englischsprachigem Teil hat allerdings eher wenig Begeisterung hinterlassen.
Wer sich am Digitalen Themenstammtisch beteiligen möchte, ist nach wie vor herzlich dazu eingeladen. Und Unterschriften für „Think big!“, den Offenen Brief, scheinen dauerhaft notwendig zu sein. Ziko 6.1.
Anlage bzw. Verbindung von Wikidata-Objekten unter Vermeidung von Dubletten bzw. möglicher „Vollständigkeit“ neuer Objekte für alle neuen Artikel – Lösungsvorschläge gesucht
Geschätzte Wikipedia-Community,
nicht mit einem Wikidata-Objekt verbundene Seiten werden beispielsweise unter
gelistet.
Dabei handelt es sich um
- Artikel, Kategorien, Vorlagen, ... die neu direkt im Artikel/Kategorien/Vorlage-Namensraum (siehe Spezial:Neue Seiten) erstellt wurden
- Artikel, die vom Artikelnamensraum in den Benutzernamensraum verschoben wurden
- Artikel, die von einer Weiterleitung zu einem Artikel ausgebaut wurden
- Artikel, deren Zuordnung zu einem Objekt bewusst oder unbewusst (z.B. durch Fehlbedienung oder Vandalismus) entfernt wurde, ohne eine Zuordnung zu einem anderen Objekt (z.B. bei Dubletten oder ein besser passendes Objekt) vorzunehmen.
In vielen Fällen wäre bereits ein (möglicherweise anderssprachiges) Objekt vorhanden, wird diesem aber nicht zugeordnet.
In manchen Fällen wird beispielsweise die Commonscat mit dem (neuen) Artikel verbunden und so ein neues Objekt anlegt, obwohl bereits ein anderes Objekt hierfür besteht, sodass diese Dubletten später zusammengeführt werden müssen, siehe beispielsweise
Das Problem, wie die täglich rund 400 neuen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia mit einem allfälligen bestehenden Objekt verbunden werden soll bzw. wann, wie, von wem, ... ein neues Objekt (idealerweise möglichst „vollständig“, wobei die genaue Definition ggf. zu klären wäre) angelegt werden soll wird seit einigen Jahren immer wieder diskutiert, siehe beispielsweise
- Benutzer:M2k~dewiki/FAQ#Verbinden/Anlegen von bestehenden/neuen Wikidata-Objekten mit neu angelegten Artikeln/Kategorien unter Vermeidung von Dubletten
- Benutzer:M2k~dewiki/FAQ#Warum fehlen die von mir gewünschten Informationen im neu erstellten Wikidata-Objekt?
- Benutzer:M2k~dewiki/FAQ#Wie finde ich ein bestehendes Wikidata-Objekt zu einem Artikel?
Das Problem betrifft nicht nur die deutschsprachige Wikipedia, sondern alle rund 300 Sprachversionen, siehe beispielsweise die Anzahl der mehreren tausenden unverbundenen Artikel nach Sprachversionen:
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?mode=stats&wiki=enwiki
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?mode=stats&wiki=itwiki
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?mode=stats&wiki=plwiki
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?mode=stats&wiki=nowiki
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?wiki=trwiki&mode=stats
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?wiki=jawiki&mode=stats
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?wiki=ukwiki&mode=stats
- https://wikidata-todo.toolforge.org/duplicity.php?wiki=ruwiki&mode=stats
Bei den senkrechten Linien nach unten wurde in der Regel für alle unverbundenen Artikel ein neues, häufig leeres Objekt, d.h. ohne Eigenschaften, was die Auffindbarkeit in Auswertungen über diese Eigenschaften verhindert, angelegt, ohne Rücksichtnahme auf eine mögliche Existenz eines bereits bestehenden (anderssprachlichen) Objektes, d.h. diese Dubletten müssten ggf. später zusammengeführt werden. Einige Benutzer wurden dafür auch dauerhaft gesperrt.
Als mögliche Lösung wurde vorgeschlagen, ein Pop-Up nach dem Speichern eines neuen Artikels, einer Kategorie, ... oder Verschieben in den Artikelnamensraum ähnlich zu
anzubieten:
- Wikipedia:Technische Wünsche/Wunschparkplatz#Verbinden/Anlegen von bestehenden/neuen Wikidata-Objekten mit neu angelegten Artikeln/Kategorien unter Vermeidung von Dubletten
- https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia%3ATechnische_W%C3%BCnsche%2FWunschparkplatz&type=revision&diff=216675917&oldid=216675021
- meta:Community Wishlist Survey 2021/Wikidata/Creation of new objects resp. connecting to existing objects while avoiding duplicates
- meta:Community Wishlist Survey 2022/Wikidata/Creation of new objects resp. connecting to existing objects while avoiding duplicates
- meta:Community Wishlist Survey 2022/Wikidata/Autosuggest linking Wikidata item after creating an article
Leider wurde dieser Vorschlag bislang noch nicht umgesetzt.
Der bisherige Lösungsansatz für die deutschsprachige Wikipedia war, die Objekte manuell und zeitnah nach Artikel-Anlage entweder mit einem bestehenden Objekt zu verbinden oder nach entsprechender manueller Prüfung ein neues Objekt mit einigen Eigenschaften anzulegen, sodass der Artikel hinsichtlich möglichem bestehendem Objekt als „geprüft“ aus der Liste unverbundener Artikel verschwindet (anderfalls wäre unklar, ob noch keine Prüfung vorgenommen wurde und oder ob geprüft wurde, aber kein Objekt gefunden wurde). Dieser Ansatz ist und war extrem arbeits- und zeitintensiv, weil dieser manuell für mehrere hundert täglich neu erstellte Artikel durchgeführt werden muss bzw. musste. Außerdem gibt es einige Benutzer, die die Objekte selbst verbinden oder erstellen wollen (wobei es möglich wäre, im Zuge der Recherche das Objekt anzulegen oder mit fehlenden Eigenschaften und IDs zu ergänzen und bei Artikelanlage dem bereits bestehenden Objekt zuzuordnen).
Bei Zuordnen eines neuen Artikels zu einem Objekt werden häufig auch zwei redundante Artikel zum selben Thema in der deutschsprachigen Wikipedia entdeckt, die dann unter Wikipedia:Redundanz eingetragen werden können, siehe beispielsweise
oder andere Fehler und Inkonsistenzen in den deutschsprachigen Artikeln (z.B. falsche Normdaten zu anderer Person, fehlende oder falsche Kategorien, z.B. Mann statt Frau und vice versa, uvam.).
Vorschläge, wie das Problem von in der deutschsprachigen Wikipedia mehreren hunderten (pro Monat in der Größenordnung von 10.000 Artikel) bzw. mehreren tausenden in allen 300 Sprachen täglich unverbundenen Artikeln, Kategorien, etc. nachhaltig gelöst werden könnte, unter
- Vermeidung von Dubletten, d.h. zu etwa der Hälfte (Tendenz steigend) der Artikel/Kategorien wäre bereits eines der bestehenden 105 Millionen Objekte passend und vorhanden und sollte mit dem bestehenden Objekt verbunden werden
- „Vollständigkeit“ von neu angelegten Objekten, d.h. mit Ausstattung von zumindest einigen wichtigen Eigenschaften (wie Lebensdaten, diverse IDs, wie GND, VIAF, LCCN, IMDb, CAS-ID, ASN-ID, Länder- oder Bundesländer-Spezifische-Denkmal-IDs, Koordinaten, Land bzw. Staatsangehörigkeit, Tätigkeit, Verwaltungseinheit, uvam.)
sind daher herzlich willkommen. Vielen Dank! --M2k~dewiki (Diskussion) 01:22, 6. Jan. 2023 (CET)
Und wieder: Public Domain Day
Wie jedes Jahr bringt der 1. Januar Werke von Personen, die aufgrund des Zeitablaufes seit deren Ableben nun gemeinfrei geworden sind und quasi in den Besitz der Allgemeinheit übergehen beziehungsweise Reproduktionen dieser Werke in zwei- oder dreidimensionaler Form, haptisch oder auch digital, angefertigt werden dürfen.
Traditionell fallen zunächst die Dichter und Denker, Autoren und Publizisten ins Auge. Der in den meisten vertretenen Sprachversionen der Wikipedia mit einem Artikel bedachte Verstorbene das Jahres 1952 ist der norwegische Schriftsteller Knut Hamsun. Er und der US-amerikanische Philosoph John Dewey sind die Einzigen, die es auf Artikel in mehr als 100 verschiedenen Wikipedien bringen. Doch auch darüber hinaus sind die Werke wichtiger Dichter und Denker in die Freiheit entlassen. So die der Reformpädagogin Maria Montessori, des surrealen französischen Dichters Paul Éluard, der russischen Revolutionärin Alexandra Kollontai, des spanischen Philosophen George Santayana, des italienischen Humanisten Benedetto Croce, der französische Schriftsteller Charles Maurras, aus Ungarn Ferenc Molnár, aus Mexiko Mariano Azuela und viele mehr.
Auch bedeutende Personen des politischen und öffentlichen Lebens sind nun 70 Jahre tot: die legendäre frühere First Lady Argentiniens, Eva Perón, Chaim Weizmann, der erste Präsident des Staates Israel, ebenso der erste finnische Präsident mit Kaarlo Juho Ståhlberg, der italienische Politiker Vittorio Emanuele Orlando, der deutsche Kardinal Michael von Faulhaber, der chilenische Jesuit und Heilige der Katholischen Kirche Alberto Hurtado sowie der Schweizer „Rassenhygieniker“ Ernst Rüdin.
Im Bereich der Wissenschaften sind der britische Neurophysiologe Charles Scott Sherrington zu nennen, der Forschungsreisende Sven Hedin, der Entzifferer der Hethitischen Sprache, Bedřich Hrozný, der französische Astronom Bernard Ferdinand Lyot, der Historiker René Grousset, der niederländische Physiker Hendrik Anthony Kramers, mit Michael Rostovtzeff einer der bedeutendsten Alt- und Wirtschaftshistoriker des 20. Jahrhunderts, die ägyptische Kernphysikerin Samira Musa, der kanadische Ökonom Harold Adams Innis, der Mathematiker Max Dehn, der russische Esperantist und Blindenpädagoge Wassili Jeroschenko, der Musikwissenschaftler Alfred Einstein (Freund, aber wohl kein naher Verwandter Alberts), der japanische Botaniker Nakai Takenoshin, der britische Paläograph Frederic G. Kenyon, die Ägyptologin Caroline Ransom Williams, der Schweizer Klassische Archäologe Otto Waser, der Kunsthistoriker Wilhelm Vöge und der schwedische Ethologe Carl Wilhelm von Sydow, Vater des Schauspielers Max von Sydow.
Aus dem Bereich der Kunst und Kultur ist der 20th-Century-Fox-Gründer William Fox zu nennen, ebenso die Schauspieler Hattie McDaniel (die erste afroamerikanische Oscarpreisträgerin), John Garfield, Susan Peters, Polly Moran, Pierre Renoir und Albert Bassermann, die ukrainische Sängerin Salome Kruschelnytska und ihre US-amerikanische Kollegin aus dem Bereich des Jazz, Dixie Lee, der Musiker Fletcher Henderson, die Filmregisseure Jack Conway, Karel Lamač und Gregory La Cava, die Fotografen Edward Curtis, Alice Austen und Frances Benjamin Johnston, der belgische Maler Constant Permeke, im Sport mit Robert Guérin der erste Präsident der FIFA, der Schachspieler Efim Bogoljubow und der ungarische Fechter Sándor Pósta sowie fast 30 weitere Olympiasieger, 67 olympische Medaillengewinner und mehr als 200 Teilnehmer an Olympischen Spielen. In der Natur der Sache liegt natürlich auch, dass die Meisten dieser sportlichen Personen wohl eher wenig Substantielles zum Public-Domain-Day beisteuern dürften.
Wie immer kann die Nennung einiger Namen nur die Spitze des Eisberges sein, sie ist ebenso subjektiv wie in Teilen zufällig und vorliebengesteuert. Alle Interessierten können sich hier eine aus Wikidata generierte Liste ansehen und nach den Personen ihres Interesses suchen, oder einfach einmal quer schmökern.MC 1.1.
Vorbei – aber nicht vergessen
Viel zu viel war los im letzten Jahr. Doch 2022 ist in Windeseile vorbei gerauscht, auch am 24. Dezember der 175. Geburtstag von „Sisi“, der habsburgischen Kaiserin Elisabeth. Das Hotel Kaiserin Elisabeth, in dem Sisi 21-mal von 1870 bis 1894 ihr Sommerquartier aufschlug, hat lange im ursprünglichen Zustand überlebt. Seit gestern, dem 31. Dezember 2022, ist es vorbei mit der k. & k. Herrlichkeit am Starnberger See. Das Hotel ist geschlossen, wird um- und ausgebaut, und soll um vieles größer in fünf Jahren wieder aufgemacht werden, – vielleicht. Drei Tage vor der Schließung hat die Kollegin Doris Fuchsberger eine MUC-KulturTour zum Sisi-Eldorado nach Feldafing organisiert. Zu fünft waren wir dort, die Hotel-Empfangsdame öffnete uns Tür und Tor, wir konnten einiges im Bild festhalten, was vermutlich das Großreinemachen in dem Anwesen nicht überleben dürfte. Hier unsere Doku. Weh zumute war uns beim Anblick der Reste der Gärtnerei, die einst Sisi und ihr Gefolge mit Obst, Salat, Gemüse, Kräutern und Blumenschmuck versorgte.
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Hotel von anno dazumal
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Einstige K. & k. Herrlichkeit
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Selbstversorgung ade!
Vorbei ist auch die Rückbesinnung auf „50 Jahre Olympia München“. Auf Einladung des Münchner Stadtmuseums nahmen einige von uns an der Eröffnung der über ganz München verstreuten Ausstellung teil, machten einen kleinen Bericht dazu, und unterhielten sich mit Zeitzeugen der damaligen Ereignisse. Der Kollege Ordercrazy sprach lange und ausgiebig mit Magdi Gohary, der bei dem Olympia-Attentat durch Zufall als Dolmetscher fungierte, und erfuhr dabei einiges, was in der offiziellen Berichterstattung über das Attentat nicht vorkam. Mal schauen was Ordercrazy draus macht. Als Beifang ergab sich ein Foto der Museumsdirektorin für den kurz zuvor überarbeiteten Personenartikel.
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Museumsdirektorin mit Wikis
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Retroblick in Nostalgie
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Magdi Gohary und Ordercrazy
Noch etwas länger her sind die Rudimente vom Kalten Krieg, denen der Kollege Renardo la vulpo anläßlich der Ausstellung „Radio Free Europe – Stimmen aus München im Kalten Krieg“ im Jüdischen Museum in München nachspürte. Er war dort bei der Pressekonferenz zur Eröffnung, dokumentierte einiges im Bild, gab Anregungen für neue und bereits vorhandene Artikel in Wikipedia, und knüpfte bei der Gelegenheit Kontakte für weitere MUC-KulturTouren zum Jüdischen Museum.
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Influencer-Medium...
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...in Schwabing
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Bürokratie auch damals
Weit zurück auf ein Kriegsgetümmel von 1322 blickten wir mit unserer MUC-KulturTour zur Schlacht bei Mühldorf. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, ein rühriger Kooperationspartner unseres MUC-KulturTouren-Projekts hatte uns zu einer Ausstellung dazu in ihren Infopoint eingeladen und gebeten, den WP-Artikel zu dem Geschehen noch etwas zu bebildern und zu überarbeiten. Was dann auch geschah, incl. kleiner Diskussion über den braven Schweppermann. Am meisten freute uns, dass das Thema als Artikel des Tages etliche tausend Mal aufgerufen wurde.
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1322 – Schlacht bei Mühldorf
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Viele kleine Museen
Zurück und zugleich immer mehr nach vorne blickt auch unsere MUC-KulturTouren-Kollegin Ricarda. Seit die Foto-Eule nach einer längeren Odyssee den Weg zu ihr fand und in fröhlicher Runde gehörig gefeiert wurde, ist kein Kloster, keine Kirche und auch kein noch so kleines Denkmal vor ihrem fotografischen Auge sicher. Und damit nichts in Vergessenheit gerät, finden ihre auf den FotoTouren erlangten Erkenntnisse zunehmend auch in Wikipedia-Artikeln ihren Niederschlag, ein gutes Beispiel ist das Kloster Moosen. Dementsprechend hat Nina Bautz vom Münchner Merkur Ricarda und uns Münchner Wikipedians schon mal als „Jäger des verlorenen Wissens“ tituliert.
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Fotos und Text dazu
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Ansporn für 2023!
Soweit der etwas rudimentäre Auszug aus unseren Münchner „Vorbei – aber nicht vergessen“-Bemühungen, die teils spontan, teils organisiert, großenteils in Kooperation mit zahlreichen Kultureinrichtungen in München und Bayern stattfinden. Vielen Dank an alle Mitwirkenden, verbunden mit dem Wunsch, dass 2023 unsere Aus- und Einblicke ins Münchner Kulturleben mindestens so spannend und lehrreich werden wie 2022. Pi, 01.01.
Milliarden und Abermilliarden
Es gab mal eine Zeit, da galt eine Milliarde Deutsche Mark als eine irrsinnige Geldsumme. Fritz Schäffer, Bundesfinanzminister in Konrad Adenauers zweiter Amtszeit, sparte acht Milliarden Deutsche Mark zusammen, das wären heute über 20 Milliarden Euro. Und doch reicht diese Summe nicht aus, um die Schäden zu bezahlen, die mit Naturkatastrophen einhergehen können. Die Katastrophe an Ahr, Erft und Maas im Jahr 2021 hat insgesamt über 45 Milliarden US-Dollar Sachschäden verursacht (unser Artikel gibt fälschlich nur einen Bruchteil davon an), und auch die Dürre und Hitze, die 2022 Europa betroffen hat, schlägt per Ende September mit mehr als 20 Milliarden US-Dollar zu Buche. Die beiden Hitzewellen im Juni und Juli haben nach Berechnungen anhand der Übersterblichkeit mindestens 3.700 bzw. 13.000 Menschen den Tod gebracht. Die Sachschäden der Hitzewelle 2022 liegen in der Größenordnung der Hitzewelle von 2003.
Langjährige Leser des Kuriers wissen, wenn im Kurier von Milliarden US-Dollar die Rede ist, geht es nicht ums Spendenziel der Foundation, sondern um Wetterkatastrophen und um die Zustände rund um das Portal:Wetter und Klima, und diese haben sich verschlechtert.
Bis zum Ende des dritten Quartals 2022 haben in diesem Jahr weltweit 29 Wetterereignisse wirtschaftliche Sachschäden von mehr als einer Milliarde US-Dollar verursacht. Hochgerechnet auf 12 Monate dürften sich wieder mehr als 40 derartige Ereignisse aufsummieren. Auffällig in der bisherigen Grundgesamtheit ist, daß mehr Hitzwellen und Dürren zu mindestens 10-stelligen Schadenssummen führten, als dies durch tropische Wirbelstürme der Fall war. Dabei hatten die NOAA, das britische MetOffice und zahlreiche andere Forschungseinrichtungen einen deutlich aktiveren Verlauf der diesjährigen atlantischen Hurrikansaison vorhergesagt, als tatsächlich eingetreten ist. Eine starke Windscherung und ein übermäßig großes Azorenhoch haben insbesondere die Bildung der gefährlichen kapverdischen Hurrikane behindert. Warum das so war, wissen die Experten noch nicht.
Aber es reicht bekanntlich ein katastrophaler Hurrikan, um eine ruhige Saison zu einer verheerenden zu machen. 2022 war das Hurrikan Ian, dem Sachschäden von über 50 Milliarden US-Dollar zugeschrieben werden. Der Artikel ist rot. Was eigentlich eine Schande ist, anbetracht der Tatsache, daß es wikiglobal 18 Sprachversionen gibt, die einen dedizierten Artikel zu diesem Einzelsturm haben. Darunter sind der solide Artikel it:Uragano Ian, eine mehr oder weniger vollständige Übersetzung aus der englischsprachigen Wikipedia, aber auch der Stub nl:Ian (orkaan) der niederländischsprachigen Wikipedia, der irgendwann im Ereignisverlauf verhungert ist.
Diese Hurrikansaison mit angezogener Handbremse hätte es eigentlich ermöglicht, alle Saisonartikel zeitnah zu pflegen und die notwendigen Einzelartikel zu den besonders schweren Stürmen. Doch geschieht das nicht. Warum das der Fall ist, läßt sich einfach beanworten. Es gibt aber auch den längeren Weg. Der einfache Weg ist, daß wir nicht mehr genügend aktive Benutzer im Bereich „Ereignisse“ haben. Weil Elemente der Community sie weggebissen haben. Aktuelle Ereignisse werden in der deutschsprachigen Wikipedia von keinem Fachbereich geschützt – eigentlich gehört der Komplex in die Redaktion Geschichte, aber die ist nach meinem Eindruck nur bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kompetent besetzt. Spezialisten für Neuere und Neueste Geschichte haben wir nicht in unserer Sprachversion. Also haben einige Interessierte vor über einem Jahrzehnt das WikiProjekt Ereignisse gegründet, das es jedoch nie geschafft hat, eine Hausmacht aufzubauen. um seine Interessen durchzusetzen, wie das andere Projekte und Redaktionen selbstverständlich tun. Ich meine, wer ist schon so blöd und legt sich mit der Redaktion Medizin an, beispielsweise?
Die Arbeit derjenigen, die sich mit den Themen befassen, die gerade in den Nachrichten sind, ist hingegen antastbar. Man kann sie ungestraft diffamieren, mehr noch, man kann die Benutzer direkt angreifen – „Newstickerer“ ist eine häufige und gleichzeitig ungemein perfide Unterstellung. Administrativ geahndet wird das selten. Bequemer sind Seiten- und Lemmasperren, „bis sich die Lage beruhigt hat“. Perfide deswegen, weil nicht die Tätigkeit kritisiert wird, sondern der Benutzer ob seiner Themenauswahl zum Benutzer zweiter oder dritter Klasse degradiert wird, vielleicht sogar noch tiefer. Was übersehen wird: Es sind nicht die Newstickerer, die man trifft, sondern zu einem großen Anteil sind es Betreuer und Mitarbeiter der Länderportale, die „ihren“ Themenbereich auf Vordermann bringen wollen, alles aktuell halten, es perfekt machen, es etwa J. Patrick Fischer nachmachen. Wer unreflektiert Benutzer als Newstickerer diffamiert, greift die Basis der Community an, das Fundament der Enzyklopädie. Das sollte durch die Community zurückgewiesen werden.
Eigentlich sollte Wintersturm Elliott als roter Link Bestandteil meines Rants werden, doch gleichzeitig überraschend wie erfreulich entwickelt sich da ein Artikel, der unter Beteiligung einer IP und vor allem von zwei angemeldeten Benutzern doch insgesamt deutlichen Streuung entsteht. Ich hoffe, dem Artikel ist mehr Erfolg beschieden, als denen zu Orkan Ylenia und Orkan Antonia, die administrativ auf Orkan Zeynep weitergeleitet wurden. Die letzten Artikelversionen vor der Weiterleitung sind diese und diese. Die Löschdiskussion zu Ylenia ist ungünstig verlaufen, auch weil niemand so richtig auf dem Schirm hatte, daß zwischenzeitlich aus dem Doppelsturmartikel zwei einzelne Artikel entstanden waren. An der administrativen Entscheidung an sich kann und will ich nicht herummäkeln, vor allem weil der damalige Zustand kaum eine andere Wahl gelassen hat.
Die Löschung von meteorologischen Artikeln ist leider häufig dem Zufall geschuldet, und das ist begründet im Fehlen von Relevanzkriterien für Naturkatastrophen im allgemeinen. Die Erstellung fester Kriterien ist zu unflexibel in Hinsicht auf die Vielfalt der Naturkatastrophen selbst. Rückversicherer und Katastrophendatenbanken arbeiten selbst mit Grenzwerten, etwa einer Mindestschadenssumme von 10 Millionen US-Dollar – diese wurden bei beiden obigen Stürmen mit 875 bzw. 771 Millionen US-Dollar deutlich überschritten. Der Versuch einer pragmatischen Bewertung der „notability“ in der englischsprachigen Wikipedia ist kaum mehr als ein Herumeiern um des Pudels Kern.
Es hat bisher einige Untersuchungen gegeben über die Zuverlässigkeit der Wikipedia zum Thema Covid-19; ich habe bislang aber nichts wahrgenommen, worin es um die Auswirkung von Covid-19 auf die Aktivität in der Wikipedia ginge. Ich sehe aber auch, daß beispielsweise im Forum der „Wetterzentrale“ die Aktivität stark abgefallen ist. Demnach hat mindestens seit dem 12. Dezember niemand über Weiße Weihnachten spekuliert (Unterforum: Wetterprognose Kurz und Mittelfrist), ich halte das für ungewöhnlich.
Die vor einigen Tagen diskutierte Kritik an Twitter ist aus dem Fachbereich der Meteorologie kaum verständlich. Es macht den Anschein, daß ordentlich ausgearbeitete Berichte über Wetterereignisse, die man als PDF herunterladen kann, den Meteorologen offenbar zuviel Arbeit geworden sind; das Heraushauen von Tweets scheint zum Standard zu werden, auch in der Kommunikation in der Fachwelt. Ein aktuelles Beispiel aus der Blogosphäre sei Eye on the Storm von Jeff Masters, einem ehemaligen Hurricane Hunter.
Mutmaßlich ist es Corona, was Aon veranlaßt hat, seine Praxis der monatlichen Veröffentlichung von Naturkatastrophen in eine quartalsweise Veröffentlichung umzustellen. Für diese seit bald einem Jahrzehnt im Kurier laufende Artikelreihe bedeutet das zum einen, daß die statistischen Werte nur zum Stand Ende September zur Verfügung stehen, und zum anderen, daß den Vorschauen auf das ganze Jahr zwei Monate an Daten fehlen. Demnach haben per Ende September 29 Wetterkatastrophen Sachschäden von jeweils mehr als einer Milliarde US-Dollar verursacht, was hochgerechnet auf vier Quartale auf etwa 40 solche Ereignisse herausläuft und damit weniger als im letzten Jahr. Die schadenshöchsten Ereignisse waren Hurrikan Ian mit sicherlich mehr als 50 Milliarden, die Dürre und Hitze in Europa 2022 mit 20 Milliarden US-Dollar und Überschwemmungen in China 2022, die von Juni bis September andauerten, mit 12 Milliarden US-Dollar Sachschaden. Die weiteren Schadensereignisse verursachten einstellige Milliardenbeträge (oder sollte es „zehnstellige Milliardenbeträge“ heißen?). Es wäre das zweite Jahr hintereinander, in der Europa gleich nach einem Hurrikan in der Liste auftaucht, doch vermutlich wird sich der Blizzard, der über die Weihnachtstage die Vereinigten Staaten weitgehend lahmgelegt hat, da noch dazwischen schieben.
Jahr | Gesamtzahl | dazu bestehende Artikel | alle Wetterkatastrophen** |
2013 | 41 | 4 (davon DACH: 3) | 13 (davon DACH: 3) |
2014 | 25 | 3 (davon DACH: 1) | 13 (davon DACH: 2) |
2015 | 30 | 3 (davon DACH: 1) | 11 (davon DACH: 4) |
2016 | 29 | 4 (davon DACH: 1) | 11 (davon DACH: 2) |
2017 | 29 | 6 (davon DACH: 0) | 15 (davon DACH: 5) |
2018 | 39 | 10 (davon DACH: 5) | 14 (davon DACH: 6) |
2019 | 40 | 8 (davon DACH: 1) | 19 (davon DACH: 3) |
2020 | 50 | 4 (davon DACH: 2)† | 13 (davon DACH: 3) |
2021* | 45 | 5†† (davon DACH: 2)††† | 21 (davon DACH: 3) |
2022** | 29 | 7†††† (davon DACH: 2) | 11 (davon DACH: 3) |
* vorläufige Werte zum 30.11. ** in Kategorie:Naturkatastrophe nach Jahr, ohne Saisonartikel † DE-WP hat einen Artikel für vier eigenständig relevante Waldbrandkomplexe. †† DE-WP behandelt die Dürre in den USA in einem überjährigen Artikel. ††† DE-WP behandelt drei unterschiedliche Flutereignisse irreführend in einem Artikel. †††† In DE-WP werden die Monsunfluten in Pakistan und Indien in einem Artikel behandelt. |
Das Set der Saisonartikel erscheint vollständig, doch ist nur der Saisonartikel für die atlantische Hurrikansaison in einem befriedigenden Zustand. Die anderen Entstehungsgebiete weckten kein wesentliches Interesse zur Mitarbeit, sodaß der Berichterstatter seinen Dienst nach Vorschrift einmal mehr unterbrechen werden wird. So kanns nämlich nicht bleiben, Protest hin oder her. Erwähnenswert ist noch, daß es mit Temperaturanomalien im Jahr 2022 seit September einen von Benutzer:Lupe verfaßten Spezialartikel gibt, der die monatlichen Abweichungen vom langjährigen Mittel der Normalperiode zum Thema hat. Es wäre wünschenswert, daß diese Artikelinitiative nicht verpufft oder zertrollt wird.
Die oben genannten Zahlen sprechen für sich. Sie sind alarmierend. Sie und die weiter oben festgestellten Entwicklungen zeugen von zunehmender Dystopie der deutschsprachigen Wikipedia. Ich bin überzeugt, daß von den langjährigen Betreuern vieler Fachbereiche ähnliche Beobachtungen gemacht werden, vielleicht auch in kleinerem Ausmaß. Manche Wikipedianer träumen an der Realität vorbei und meinen, das Heil in der Wikipedia hinge vom Gender Gap ab bzw. dessen schnellstmöglicher Schließung. Ja, das ist auch wichtig. Viel wichtiger aber scheint mir der schnellstmögliche Stop des Trollschutzes. Die kommende AdminCon wird sich mit der Problematik befassen müssen. Wie wir jedoch die bereits vergraulten Benutzer ersetzen wollen, dafür reicht meine Sicherheitsfreigabe nicht aus. Ich war jedoch noch nie zum Jahreswechsel so pessimistisch, was die Zukunft der deutschsprachigen Wikipedia angeht, wie 2022.
Den Lesern des Kuriers aber, seien sie mir gewogen oder auch nicht, wünsche ich einen guten Start ins Neue Jahr. Möge es besser werden, als das abgelaufene. MaB, 1.1.
Happy New Year 2023
Während andernorts die Leute ihr Feuerwerk vorbereiten und die Sektgläser füllen, um das neue Jahr zu begrüßen, gibt es bei Wikipedianern die liebgewonnene Tradition, dies durch einen neuen Artikel zu tun, der nach Möglichkeit um 0:00 Uhr abgeschickt wird. Auch im Abgesang auf das Jahr 2022 und mit dem Start von 2023 wurde diese natürlich begangen, sodass gleich mehrere Artikel um Mitternacht entstanden:
Mit einem leichten Frühstart entstanden gleich drei Artikel um 23:59 Uhr, davon zwei von Armin P.. Er widmete seine beiden letzten Artikel des Jahres dem französischen Historiker Bernard Vogler und dem britischen Paläographen David Ganz. Ein weiterer Artikel zum Abschied an das Jahr 2022 kam von Drahreg01 für den japanischen Schlafforscher Masashi Yanagisawa. Zielgenau um 0:00 Uhr entstanden die Artikel zu dem ehemaligen polnischen Dorf Godnów von PaulT sowie der zu der Profigolferin Cheyenne Woods von Gripweed. Nach diesem Feuerwerk gab es dann auch eine kurze Pause bis um 0:08 Uhr mit dem Artikel zu dem amerikanischen Schauspieler Jasmin Savoy Brown von Kheradurakh der dritte Artikel des neuen Jahres kam.
Wie im letzten Jahr verschonte euch der Autor dieser Zeilen heute Nacht mit einem Artikel und kopierte dafür diese Zeilen aus dem letzjährigen Neujahrsgruß. Er wünscht allen Leserinnen und Lesern einen guten Start in das neue Jahr 2023. Geben wir ihm eine Chance, besser zu werden als sein Vorgänger und dessen Vorgänger … – so schwer kann das bei der Vorlage eigentlich nicht sein. AR 1.1
Organisatoren für die Wikimedia Youth Conference 2023 gesucht
Das Projekt Wiki Vibrance möchte dieses Jahr eine internationale Konferenz speziell für junge Menschen bis 35 Jahre (Wikimedia Youth Conference) organisieren. Die Konferenz wird voraussichtlich in Alicante in Spanien stattfinden, allerdings sind viele Details noch nicht festgelegt. Wer Interesse an einer Teilnahme hat oder WikiVibrance unterstützen möchte, kann sich in der entsprechenden Liste auf Meta eintragen. Es wird außerdem Hilfe bei der Organisation gesucht: Wer gerne an den Planungen zur Konferenz teilnehmen möchte, sendet bitte eine E-Mail auf Englisch an wikivibrance_cot@googlegroups.com.958s 31.1.
Anmeldung zur AdminCon geöffnet
DTS: Forschungsprojekt „Wahrheit und Wissen in der Wikipedia“
Im März 2022 wurde hier im Kurier zur Teilnahme an Interviews für das Forschungsprojekt „Wahrheit und Wissen in der Wikipedia“ des Leibnitz Instituts für Medienforschung in Hamburg aufgerufen. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage: Wie entstehen die community-basierten Inhalte auf der Online-Enzyklopädie Wikipedia und mit welchen Verfahren wird ausgehandelt, was als „Wahrheit“ gelten soll? Nachdem inzwischen zahlreiche Wikipedia-Autoren interviewt wurden, wird Christina Burger im Rahmen des Digitalen Themenstammtischs (DTS) über die bisherigen Ergebnisse ihrer Studie berichten. Die Veranstaltung findet am 7. Februar 2023 um 19:00 Uhr statt. Bei Interesse melde Dich zur Veranstaltung auf der Seite WP:DTS an.Salino01, 29.1.
Endspurt bei den Schreib- und Fotowettbewerben Glas – Vorsicht zerbrechlich!
Der Foto- und Schreibwettbewerb zum Internationalen UNESCO-Jahr des Glases biegt auf die Zielgerade ein. Noch bis einschließlich Sonntag (23:59) können Fotos zum Thema Glas hochgeladen und Artikel beim Schreibwettbewerb nominiert werden.
Ziemlich überrascht und erfreut waren wir über die große Resonanz, sich an diesem Nischenthema zu beteiligen: über 420 Fotos wurden bisher hochgeladen (davon fast 200 nominiert), 34 Artikel geschrieben. Das Spektrum reicht dabei von Artikeln über Museen und Glashütten, natürlichen Gläsern, gläsernen Musikinstrumenten, Kirchenfenstern bis hin zu mehr als 15 Biografien von Glaskünstlerinnen und Glaskünstlern. Dabei hat der Schreibwettbewerb natürlich in einem ganz erheblichen Maße von dem gerade sehr erfolgreich laufenden #100womensday profitiert. Inspirierend für die daran Beteiligten war ganz sicher auch ein Schreib- und Fotosamstag am 14. Januar zum Thema Glas im Kölner Lokal K.
Wer also noch etwas zum Thema Glas beitragen möchte, hat noch etwas mehr als zwei Tage Zeit. Und ab Montag, dem 30. Januar sind alle ganz herzlich eingeladen, Stimmen für den Lieblingsartikel oder das Lieblingsfoto abzugeben. Denn zu gewinnen gibt es auch noch etwas Gläsernes: Wikimedia Österreich stiftet die traditionellen Weingläser der Wiener Heurigen, die Fasslbecher. Geolina 27.01.
Wikimania-Stipendien von Wikimedia Deutschland
Wie weiter unten angekündigt wird auch Wikimedia Deutschland die Teilnahme an der Wikimania 2023 in Singapur (Wikimania-Wiki) mit Stipendien unterstützen. Der Prozess dazu wurde standardisiert und ist nun auf Wikipedia:Förderung/Wikimania in deutscher und englischer Sprache beschrieben. Verlinkungen im Wikimania-2023-Portal haben an entsprechender Stelle stattgefunden.
Wikimedia Deutschland vergibt mindestens 7 Individualstipendien, die Eintrittsgebühren, Verpflegung, Übernachtungskosten im Mehrbettzimmer sowie Reise- und ÖPNV-Kosten komplett abdecken. Die Stipendien werden an Personen mit Wohnsitz in Deutschland vergeben. Darüber hinaus werden 3 Tandemstipendien an Personen mit Wohnsitz Deutschland in Begleitung eines Community-Mitglieds außerhalb Nord-, West-, Süd- oder Mitteleuropas (Ausnahme für maximal ein Stipendium: Österreich) vergeben; zu den Hintergründen von Tandemstipendien siehe hier.
Die Bewerbungen sollen bis 12. Februar in englischer Sprache stattfinden (Tandem: teils am 5. Februar), umfassen Fragen zur Aktivität, Motivation und Dokumentation und werden von einer Jury vergeben. Für die digitale Teilnahme zu Hause wird Unterstützung bspw. bei der Care-Arbeit oder technischer Ausrüstung angeboten. Auf weitere Stipendienmöglichkeiten wird hingewiesen. Bei Fragen zum Prozess, einer eigenen Bewerbung oder zur Wikimania generell steht Wikimedia Deutschland per gewohnter E-Mail-Adresse communitywikimedia.de respektive Martin als Ansprechperson zur Verfügung.MR(WMDE), 26.1.
Zwischenstand: Zwei Tage vor Bewerbungsschluss am 12. Februar sind bisher fünf Bewerbungen auf Individual- und eine Bewerbung für Tandemstipendien auf die mindestens sieben resp. drei Stipendien von Wikimedia Deutschland eingegangen. Die Personen mit Wohnsitz Deutschland, die sich für die WMF-Stipendien beworben hatten (Ende am 5. Februar), wurden auf die zusätzlichen Stipendien hingewiesen. MR(WMDE), 10.2.
Gerade erst sind die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben worden – und schon winkt in der Ferne die Berlinale 23. Die Anmeldung zum FilmFrauen-Edit-a-thon 2023 vom 17.–19. Februar 2023 in der Hauptstadt ist daher ab sofort möglich. Holder und Reisen8 haben im Vorfeld schon mal losgelegt (natürlich in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Filmredaktion aus dem Berlinale-Projekt) und bereits zahlreiche weibliche Filmschaffende und ihre Filme zur diesjährigen Festivalausgabe angelegt. Und Fotografin Elena Ternovaja hat auf der Pressekonferenz schon das eine oder andere Berlinale-Teammitglied vor die Linse bekommen. Die Teilnahme am Edit-a-thon ist geschlechteroffen und die Online-Teilnahme jederzeit möglich. Hier geht’s direkt zur Vorschlagsliste. grz, 25.01.2023
Reaktion WMF zu Wikimedia Commons
Ein Team der Wikimedia Foundation hatte auf dem Digitalen Themenstammtisch am 5. Januar 2023 berichtet, was es mit Blick auf die Verbesserung von Wikimedia Commons leistet. Das (eher wenig begeisterte) Feedback der deutschsprachigen Wikipedianer wurde geteilt. Nun gibt es darauf eine Reaktion, auf die ich hier der Vollständigkeit halber verlinke. Z., 23.1.23
Gesucht: Werkstudent*in Technische Wünsche …
… für die Kommunikation in den Wikis. Es wäre großartig, wenn sich Menschen mit Wiki-Erfahrung bewerben. Gerne weitersagen und bei Fragen auch einfach auf mich zukommen.
js (wmde), 20.1.23
Was lange währt... Oder: Nach der WikiCon ist vor der WikiCon
Die WikiCon 2022 in Stralsund ist nun auch schon drei Monate Geschichte. Ich selbst habe bei der WikiCon viele gute Eindrücke mitgenommen, sowohl im Orga-Team als auch bei Gesprächen mit ganz vielen Teilnehmenden. Und einige meiner Eindrücke wurden in der Evaluation bestätigt. Die Analyse der Teilnehmendenbefragung ist fertig und ihr könnt sie mit euren Eindrücken vergleichen; für das Orga-Team der WikiCon in Linz wird sie eine Arbeitsgrundlage sein. „Die Konferenz hat Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement in Wikipedia und Co. vermittelt“ haben die meisten bestätigt, 94 % der Befragten sehen sich in ihrer Motivation gestärkt, zu Wikipedia oder den Schwesterprojekten beizutragen. Wir vom Orga-Team hatten natürlich auch ein Auge auf die Werte zur Umsetzung vor Ort und sind sehr froh, wie ihr das gesehen habt. Und bleibt der Dank an alle, die zur WikiCon 2022 beigetragen haben, in Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung. Für's Orga-Team 2022: AW
Vector 2022 noch breiter genutzt
Am heutigen 18. Januar 2023 wurde die weiterentwickelte Vector-Skin, genannt Vector 2022, auch in der englischsprachigen Wikipedia als neue Standardoberfläche aktiviert. Damit ist das 2019 angestoßene Projekt der Desktopverbesserungen (der Kurier berichtete) beinahe abgeschlossen. Nun wird noch an ein paar letzten Verbesserungen gearbeitet und die Ausweitung auf noch verbleibende Projekte vorbereitet, im Austausch mit den betroffenen Communitys. Individuell können Angemeldete natürlich weiterhin in den Einstellungen die bevorzugte Oberfläche wählen, Vector 2010 bleibt im früheren Zustand „eingefroren“, während Vector 2022 allen zum Testen zur Verfügung steht. Mehr Informationen dazu gibt es im heutigen Blogpost und auf der Hilfeseite. Xa., 18.01.23
Bundeswehr bearbeitet Pistorius?
Heute vormittag schlug der Twitter-Account „Bundesedit“ Alarm. Eine anonyme Bearbeitung? Aus dem Verteidigungsministerium? Am Artikel „Boris Pistorius“? Manipuliert die Truppe schon vor dem offiziellen Wechsel das öffentliche Bild des neuen Ministers, in vorauseilendem Gehorsam?
Zumindest ein Einzelner hat die Wikipedia-Regeln verletzt. Z., 17.1.23
Neues Förderprogramm: Kostenübernahme für Care-Arbeit bei Teilnahme an Community-Veranstaltungen
Wir freuen uns, euch auf ein neues Förderprogramm der deutschsprachigen Wikimedia-Organisationen aufmerksam machen zu können: Für alle Ehrenamtlichen, die an Veranstaltungen teilnehmen möchten, aber gleichzeitig für die Betreuung oder Pflege Angehöriger Verantwortung übernehmen, kann eine externe Betreuung für den Zeitraum der jeweiligen Veranstaltung eine sinnvolle Lösung darstellen. Die Kosten einer entsprechenden Betreuung für den Zeitraum von beispielsweise Projekt- oder Arbeitstreffen bzw. Konferenzen der Wikimedia-Communitys können von der Wikimedia-Organisation eures Wohnsitzlandes übernommen werden. Die entsprechenden Veranstaltungen müssen einen Bezug zu den Wikimedia-Projekten, den Wikimedia-Communitys oder Freiem Wissen haben. Weitere Rahmenbedingungen und Informationen findet ihr auf Wikipedia:Förderung/Kostenübernahme für Care-Arbeit. --Janna Siebert (WMDE) (Diskussion) 14:17, 16. Jan. 2023 (CET)
OWL-Bild des Jahres 2022
Jede Woche veröffentlicht das Portal:Ostwestfalen-Lippe ein Bild der Woche. Regionales steht dabei im Vordergrund. Viele Fotografen beteiligen sich beziehungsweise werden ausgesucht, um mit ihrem Bild die Region zu illustrieren. Welches ist nun das gelungenste Bild des Jahres 2022, das im Portal:Ostwestfalen-Lippe veröffentlicht worden ist? Dazu haben wir den Foto-Jahreswettbewerb ausgerufen, der dieses Jahr zum fünften Mal stattfindet. Ihr könnt mit wählen und vom 16. bis zum 31. Januar 2023 Eure Stimmen mit abgeben. Den Wettbewerb findet Ihr auf Portal:OWL/Bild des Jahres 2022. ER, 16.1.23
Auf zum Wartungsbausteinwettbewerb!
Der nächste Wartungsbausteinwettbewerb läuft vom 22.1. bis 5.2. Wer den Wettbewerb nicht kennt: Es geht darum, innerhalb der 15 Wettbewerbstage möglichst viele Artikel zu verbessern: Einzelnachweise ergänzen, defekte Weblinks reparieren, schlecht geschriebene Artikel verbessern, lückenhafte Artikel ausbauen, und und und... Besonderer Dank geht an alle Freiwilligen im Schiedsrichterteam, denn ohne sie würde der Wettbewerb nicht laufen. Das Schöne an diesem Wettbewerb ist: Egal wie er ausgeht, die Qualität der Wikipedia hat immer gewonnen.
Es gibt wieder Extra-Punkte für die Überarbeitung von mehr als 5, 10 und 15 Jahre alten Wartungsartikeln, und für einige Themen (Ethnien, Berlin, Medizin, Nigeria) und für Vielseitigkeit gibt's auch Boni. Fleißige Bienchen, die besonders viele kleine Dinge (defekte Weblinks, fehlende Bilder oder Geokoordinaten) abarbeiten, werden auch belohnt. Vielleicht sollten wir uns mal überlegen, ob es auch noch Preise für den originellsten Teamnamen und das coolste Bild geben soll, denn die Teamnamen und -bilder sind wieder sehr fantasievoll ausgefallen. Wer toppt das noch? Zur Anmeldung geht es hier, auch Nachzügler können jederzeit einsteigen: Wartungsbausteinwettbewerb Winter 2023.
E.S., 15.01.2023
DTS-Treffen in rascher Folge
Auf den nächsten Treffen vom Digitalen Themenstammtisch (DTS) gibt es wieder viele interessante Themen rund um Wikipedia. Während es am 19. Januar nochmals um das Thema geht, ob Offline-Treffen einen Einfluss auf das Editier- und Abstimmverhalten von Wikipedianern haben (Zusatztermin), werden wir am 26. Januar etwas zum Meta-Thema „Movement Strategy & Movement Charter“ erfahren. Dieses Thema wird von der WMF vorgestellt und soll in den kommenden Jahren einen starken Einfluss auf die deutschsprachige Wikipedia haben.
Kleiner Ausblick: Am 7. Februar steht das Forschungsprojekt „Wahrheit und Wissen in der Wikipedia“ im Fokus: Wie entstehen die community-basierten Inhalte auf der Online-Enzyklopädie Wikipedia und mit welchen Verfahren wird ausgehandelt, was als „Wahrheit“ gelten soll? Wem das nicht reicht, kann sich schon mal die Termine 14. Februar (Commons - Projektrahmen und Nützliches) bzw. 23. Februar (Autowikibrowser-Workshop) vormerken. Doch dazu nächstes Mal mehr.
Ihr wollt mehr erfahren, so schaut auf WP:DTS und meldet Euch an. Wir freuen uns über die immer weiter steigende Zahl interessierter Teilnehmer. Salino01, 15.1.
Wikimania 2023? Singapur!
Nach dem Ausfall der Wikimania im Jahr 2020 und zwei rein digitalen Ausgaben in den Folgejahren ist für den August dieses Jahres auch ein Zusammentreffen zu Themen rund um die Wikimedia-Projekte im echten Leben wieder geplant. In Singapur soll es dabei unter dem Motto „Diversity, Collaboration, Future“ um die Auseinandersetzung mit den sehr unterschiedlich organisierten Wikimedia-Vereinen und -Gruppen aus der Region East-Südost-Asien-Pazifik, der Erfahrungsaustausch über die Wikimedia-Projekte und die langfristige Zukunft des Wikiversums gehen. Zu allem rund um die Konferenz gibt es unter Wikipedia:Wikimania 2023 wieder eine Projektseite in der deutschsprachigen Wikipedia.
Um Menschen aus aller Welt die Beteiligung zu ermöglichen, startet dafür heute der internationale Stipendienprozess. Derzeit wird noch an zusätzlichen Stipendien für Menschen aus dem deutschsprachigen Raum gearbeitet, worüber wir nach Finalisierung hier und andernorts informieren werden. Seitens Wikimedia Deutschland sind erneut unter anderem Tandemstipendien (eine Person aus Deutschland plus eine Person außerhalb Westeuropas) und Individualstipendien in Planung. Der Bewerbungsprozess wird daher erneut auf Englisch stattfinden.
Für die Beurteilung der Stipendienbewerbungen sucht Wikimedia Deutschland dafür aktuell Jurymitglieder, die sich selbst nicht bewerben werden. Ehemalige Jurymitglieder sind ebenfalls herzlich dazu eingeladen. Bei Interesse an dieser Tätigkeit schreibt uns bitte eine E-Mail an communitywikimedia.de; für Rückfragen steht Martin zur Verfügung. Viel Erfolg allen, die sich international oder im deutschsprachigen Raum bewerben wollen, und viel Freude beim internationalen Austausch. MR(WMDE), 12.1.
Außer Puste
18 Tage Artikelmarathon von Weihnachten bis Drei-König (mit einem Tag Pause dazwischen) sind zuende. Sportliche 136 Artikel hat in dieser Zeit alleine Squasher angelegt, ihm gebührt der Sieg dieser Ausgabe. Platz 2 geht an Fabrice Dux, den Marathonexperten, der wie immer mit Beiträgen aus der geistlichen Welt und diesmal mit 109 Artikeln überzeugte. Wiederum Sportler verhalfen Lodewicus de Honsvels zu Platz 3 mit 79 Artikeln.
9 Teilnehmer sind die ganze Strecke gelaufen, insgesamt haben 23 Autorinnen und Autoren bei mindestens einer der 6 Etappen mitgemacht. 717 Artikel wurden im Rahmen des Wettbewerbs neu angelegt. Und viele haben bewiesen, dass auch unter Zeitdruck ordentliche und teilweise umfangreiche Artikel geschrieben werden können. Glückwunsch an die Sieger und vielen Dank an alle, die etwas beigetragen haben. HvW 09.01.
Neues und Altes aus der Förderung
Die Förderung von Reisekosten für Menschen mit Wohnsitz Deutschland musste bisher über eine Anfrage an communitywikimedia.de eingereicht werden. Seit diesem Jahr hat das Förderportal über foerderung.wikimedia.de eine Funktion zum Beantragen solcher Kosten, die bspw. bei der Teilnahme an Veranstaltungen entstehen und von den Wikimedia-Vereinen erstattet werden können.
Künftig wird daher darum gebeten, diese Kostenerstattungen über das Förderportal zu beantragen. Die Abwicklung wird so für alle Seiten hoffentlich einfacher durch klare Standards in der Einreichung. Inwieweit dies tatsächlich nützlich ist und ob man die Förderung zufriedenstellend und man erneut nutzen würde, wird im Rahmen eines Feedbackverfahrens regelmäßig abgefragt.
Denn wer eine Förderung von Wikimedia Deutschland erhält, bekommt in der Regel im Anschluss eine Befragung zugesandt. Dieses Feedback, „Förderbarometer“ genannt, ist sehr hilfreich für die Weiterentwicklung der Förderpraxis und Förderprogramme. Viele solcher Weiterentwicklungen der letzten Jahre, wie bspw. auch die digitalisierte Einreichung der Anträge auf Kostenerstattung, fußen auf Rückmeldungen aus dem Förderbarometer. Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse erzielen zu können, ist Wikimedia Deutschland daher sehr dankbar für eine rege Beteiligung an der Befragung.
Die Ergebnisse des Förderbarometers für den Zeitraum März bis August 2022 wurden nun veröffentlicht: Die Anzahl an Feedbacks ist gegenüber den pandemisch geprägten Vorjahren wieder deutlich gestiegen. Damit konnte erstmals wieder ein Mittelwert für ein einzelnes Serviceprogramm veröffentlicht werden. Auch bei den Gesamtwerten in den Services, aber auch bei den Projekten sind Werte von über 9 auf der 10er-Skala zu verzeichnen. Der gemessene Anteil weiblicher Nutzerinnen hat einen neuen Höchstwert mit 42 % erreicht und scheint auch weiterhin kontinuierlich anzusteigen. Es sind viele positive Feedbacks zur neuen digitalisierten Kostenerstattung eingegangen.Martin (WMDE), 5.1.22
Neujahrsempfang von Wikimedia Schweiz
Wikimedia CH freut sich, die in der Schweiz aktive Community zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang einzuladen. Am Sonntag, 15. Januar ab 10:00 Uhr öffnet das Kulturcafé Gleis21 in Dietikon seine Türen, um sich bei den vielen Autorinnen und Autoren für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit zu bedanken. Mit dabei ist der über die Grenzen der Schweiz bekannten Tatort-Drehbuchautor Urs Bühler, der uns eine Kostprobe eines noch unveröffentlichten Hörspiels offerieren wird. Mehr Infos und Anmeldung auf der Zürich-Seite. Lantus (WMCH), 4.1.
Zum Tag der Gemeinfreiheit
Viele Ehrenamtliche und Wikimedia Deutschland setzen sich für die Stärkung der Gemeinfreiheit zugunsten des Zugangs und der Nutzbarkeit von Kulturgut für die Allgemeinheit ein. Zum Public Domain Day 2023, dem Tag der Gemeinfreiheit, wurden (neben dem Beitrag von MC auf der linken Seite) zwei Beiträge dazu veröffentlicht: Tag der Gemeinfreiheit 2023: Maria Montessoris und Sven Hedins Werke erweitern den Schatz des Freien Wissens von Gnom im WMDE-Blog sowie Wie wir die Public Domain zu einem wehrhaften Riesen machen von John Weitzmann (WMDE) bei netzpolitik.org. Hier schreibt WMDE in einer monatliche Kolumne zu verschiedenen Anwendungsbereichen unserer Forderung „Öffentliches Geld - Öffentliches Gut“. Die meisten bisherigen Beiträge sind hier zu finden (nicht ganz sauber vertaggt). li (WMDE), 01.01.
Abstimmung zum Unwort des Jahres 2022
Traditionell zu Neujahr hat die mittlerweile 10. Abstimmung zum Wikipedia-internen Unwort des Jahres begonnen. Mit lediglich zwölf Vorschlägen ist die Anzahl potentieller Unwörter gegenüber den Vorjahren erneut zurück gegangen, auch die sonst üblichen Difflinks zu den Vorschlägen sind aus der Mode gekommen. Die Abstimmung über die Vorschläge läuft vom 1. bis zum 14. Januar 2023. Pne11, 01.01.
PS: Neue Vorschläge für das Jahr 2023 können hier eingereicht werden.
#365climateedits
Auf Meta haben die Wikimedianer für nachhaltige Entwicklung eine neue Initiative gestartet: 365 climate edits. Die Idee ist so ähnlich wie die bei 100wikidays, nur dass nunmehr das Thema feststeht (alles rund ums Klima) und der Zeitrahmen weiter gefasst ist. Wer will, kann die Bearbeitungen mit dem Hashtag #365climateedits markieren. Die Teilnahme ist jederzeit möglich — man kann also nicht nur am 1. Januar anfangen. DM, 1.1.2023
Frohes Neues! Aber wo sind die Fotos?
Erst einmal ein Frohes neues Jahr an alle. Auf ein neues Jahr mit vielen neuen und verbesserten Artikeln und Fotos von wichtigen gesellschaftlichen Ereignissen. Doch ausgerechnet beim großen Ereignis Silvester und Neujahr gibt es eine erstaunliche Lücke an Fotos. Während man unter c:Category:Christmas in Germany, c:Category:Carnivals of Germany und c:Category:Easter in Germany aus eigentlich jedem der letzten Jahre und vielen größeren Städten in Deutschland problemlos etwas findet sieht es unter c:Category:New Year in Germany doch etwas leer und einseitig aus. Es gibt ja nicht nur Feuerwerk und große Partys, sondern auch Bräuche, Essen und schöne Stillleben aus Müll.
Vielleicht braucht es ein Wiki Loves Neujahr, um mehr Leute zu motivieren, Fotos von diesem Ereignis zu machen? GPSLeo, 1.1.2023
WikiCup 2023 gestartet
Mit dem 1. Januar startet auch der WikiCup 2023 und naturgemäß sind für die erste Runde noch etliche Startplätze zu vergeben. Mitmachen darf jeder und jede, die sich in einem friedlichen Wettstreit beim Artikel schreiben mit anderen messen möchte. Marcus hatte vor einigen Tagen hier über den Abschluss des Cups berichtet, zu Beginn ist er allerdings noch sehr entspannt − und dabei sein ist bekanntlich alles. Gestartet wird mit allen Interessenten, wobei die 32 Bestplatzierten Ende März in die nächste Runde gehen. Punkte gibt es für neue Artikel ebenso wie für Artikelausbauten, aber auch für erfolgreiche Kandidaturen eigener Artikel bei den informativen Listen sowie den lesenswerten und exzellenten Artkeln, hinzu kommen Sonderpunkte für Platzierungen in verschiedenen Wettbewerbe und für zentrale Artikel. Schaut doch vorbei und lauft einfach ein paar Meter mit (auch der Autor dieser Zeilen scheidet in der Regel spätestens im Sommer aus). AR, 1.1.2023