Auf vollen Touren

Auf vollen Touren – das paßt auf diesen kurzen AdminCon-Nachbericht in mehrerer Hinsicht. Rund 50 Wikipedianer, Admins und Nichtadmins, hatten sich am Freitag in den Nabel Deutschlands, nach Cuxhaven begeben, um wichtiges und auch weniger wichtiges, doch meist interessantes um das administrative Geschehen zu besprechen. Vortrag folgte auf Vortrag, insgesamt etwa ein Dutzend und zudem fast ebenso viele Lightning Talks und am Samstag neun Stunden Programm brachten die Anwesenden an den Rande der Aufnahmefähigkeit. Im Laufe des Sonntagvormittags liefen dann die Bemühungen auf Touren, anbetracht des EVG-Streikes doch noch nach Hause zu kommen. Manche nahmen frühere Züge und mußten teils stehen, andere hielten stoisch an ihrer Reservierung fest. Gereon K. und ich waren gewissermaßen die Nachhut, als wir mit 27 Minuten Verspätung den Bahnhof Hamburg-Harburg mit dem ICE 205 verließen. Die vollständige Überlastung des Zuges, virtuell konnte niemand umfallen, verhinderte jeden Versuch, durch Platztausch zueinander zu kommen. Schon der Gedanke daran war absurd.

Doch voll war nicht nur der ICE, sondern er lief auf vollen Touren, da wo es ging. Man merkte, daß der Zug praktisch freie Bahn hatte, weil der Güterverkehr bereits gestoppt und der Nahverkehr schon ausgedünnt war. Ab Essen mußte niemand mehr stehen, und in Köln hatte sich die Verspätung marginalisiert. Außerdem war der Zug inzwischen allenfalls noch halbvoll. Ich hatte von da an vier neue Mitreisende an meinem Tisch – ein Mann Mitte vierzig – und auf der gegenüberliegenden Gangseite: zwei Fans der Mannheimer Adler, die erfreut vom Spiel ihrer Mannschaft gegen die Kölner Haie zurückfuhren und eine junge Frau etwa 25 Jahre alt, wenn überhaupt. Der Mann an meinem Tisch war ein Lokführer, dem nicht ganz klar war, warum ihn sein Arbeitgeber zur Übernahme eines Güterzuges nach Gau-Algesheim beorderte. Henriette Davidis wird das Zitat Neugier ist die Mutter der Geschwätzigkeit zugeschrieben, doch hinderte mich das nicht, auch mit der jungen Frau ins Gespräch zu kommen. Dabei fiel mir die Sachkundigkeit auf, mit der sie sich zu den Streckensperrungen und Ausbauplänen in unserer Region äußerte sowie das verwendete Fachvokabular.

Der eine der beiden Adler-Fans war inzwischen aufgewacht, als ich der jungen Frau die Frage stellte, was sie denn noch mit dem letzten Zug nach Köln führte. Ihre Herkunft aus dem Ried konnte sie genausowenig verbergen, wie ich meinen mannheimerischen Einschlag. Sie habe einen ICE nach Köln gebracht, war die Antwort, und der Adler-Fan fragte zurück, ganz irritiert: „Ja, sind sie Zugbegleiterin?“ Sie verneinte. „Ich habe den gefahren. Ich bin ICE-Lokomotivführerin.“ Früher waren es die Jungs, die davon träumten, Lokführer zu werden, heute sind es die Frauen, die es werden. Jetzt ist es nichts Neues, daß Frauen in klassischen Männerberufen tätig sind. LKW-Fahrererinnen gab es schon lange bevor RTL die Trucker-Babes erfand, auch in Straßenbahn und S-Bahnen sind sie zum täglichen Straßenbild geworden. Und das ist gut so. Wir sprachen über die Problematik des hohen Verschleißes an Lokführern durch Zwischenfälle, bei denen gewollt oder ungewollt Menschen unter den Zug kommen. Es gibt Lokführer, die die PTBS schon beim ersten derartigen Fall nicht bewältigen und nie mehr fahren, doch habe sie Kollegen, die schon zehn Menschen überfahren hätten. Die Machtlosigkeit dabei, ein vollbeschleunigter ICE braucht ja um die zwei Kilometer zum Anhalten, ist wohl die Schattenseite des Berufs. Ich hätte noch einige Fragen gehabt, aber die Reise näherte sich ihrem Ende.

Mannheim erreicht der Zug zwei Minuten zu früh, die beiden Frauen an der Information gaben routiniert die Taxischeine aus,-auch meine S-Bahn fuhr ja nicht mehr. Der Treppenwitz des Bahnstreiks war, daß ich in meinem Fall dadurch schneller zu Hause war, als wenn ich auf meine S-Bahn hätte warten müssen. Senkju for schusing Deutsche Bahn und auf Wiedersehen. MaB, 28.3.

Kleine Freuden (49): Bildertransfer mal umgedreht: Von Facebook nach Commons und Wikipedia

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im ersten Kurierartikel 2015Jetzt die bisherigen Ausgaben lesen und selber mitmachen!

Viele regen sich über Facebook auf, wo Wikipedia-Bilder hochgeladen werden, ohne die Lizenzen zu beachten …
mein Beispiel aus der Reihe der Kleinen Freuden zeigt, das auch dieses soziale Netzwerk positive Auswirkungen für uns haben kann.

Als bekennender Fan kann man sich nicht nur in der Wikipedia, sondern auch auf Facebook über Burgen und Schlösser austauschen: dort gibt es etliche Gruppen mit regionalen, deutschland-, europa- und weltweiten Bezügen. In den Gruppen findet man auch teils wunderschöne Fotografien zu bekannten, aber auch unbekannten Anlagen – und natürlich Bilder zu Bauwerken, die bei uns noch keinen Artikel haben und/oder unbebildert sind.
Was macht der Wikipedianer da? Richtig – er fragt einfach mal an: »Willst Du die besten Bilder nicht auf Wikimedia Commons hochladen und der Allgemeinheit und Wikipedia zur Verfügung stellen …?« Als Antwort hört man dann ein »mal sehen …«, ab und zu ein »vielleicht« (aus dem erfahrungsgemäß nie was wird), oft auch ein »zu kompliziert« (trotz des Angebots zur Hilfe) oder unerfüllbare Forderungen nach Lizenzrechten (NC etc.).

Manchmal klappt es dann aber doch und in dem hier zu beschreibenden Fall, meiner Kleinen Freude, sogar in sehr schönem Maße. Aus einem losen Kontakt und dem Versuch einer »Anfrage, ob …« wurde was: Am 14. März 2021 (also genau vor zwei Jahren) lud der frisch gebackene Commonsianer Oliver L. 74 erste Bilder bei Wikimedia Commons hoch, die ich auch prompt in einem kleinen Burgen-Artikel gebrauchen konnte. Und auf diese Weise kamen nach und nach bis heute über 500 Bilder zu uns. Für einige musste ich erst Kategorien anlegen, einige haben bis heute noch keine Artikel – aber die Bilder liegen bereit!

Ein Riesen-Dankeschön geht an einen Burgenfan, den ich zwar noch nicht zur Mitarbeit auf Wikipedia ermuntern konnte, aber dem viele Burgen- und Schlösser-Artikel in Baden-Württemberg inzwischen Bilder verdanken. Meine kleine Freude will ich mit Euch teilen, denn vielleicht animiert es den einen oder die andere von Euch, die Burgen und Ruinen auf der Schwäbischen Alb selbst mal in Besichtigung zu nehmen … oder selbst Bekannte oder Unbekannte zu animieren, Bilder für Commons und Wikipedia bereit zu stellen. commander-pirx, 14.3.

Freddy, das Biest der Ulmenstraße

Zyklon Freddy am 20. Februar; Mauritus ist erkennbar links am Bildrand, vom Auge des Sturms aus in Richtung acht Uhr.

Über fünf Wochen sind vergangen, seit sich Zyklon Freddy Anfang Februar über dem südlichen Indischen Ozean gebildet hat. Seitdem hat Freddy den ganzen Ozean überquert, ist auf Madagaskars getroffen, hat auch die Insel überquert, dabei für reichlich Chaos gesorgt und schließlich die Straße von Mosambik erreicht. Dort intensivierte er sich erneut und traf auf den Süden Mosambiks. Freddy setzte seinen Weg weiter ins Landesinnere fort, bis er kurz vor Simbabwe seine Richtung abrupt änderte, mit einer 180-Gard-Wende, die ihn wieder ostwärts führte. Er erreichte erneut die Straße von Mosambik, intensivierte sich dort erneut rapide und traf auf den Süden Madaskgars, nur etwa 100 km südlich der Stelle, wo er sich etwa 10 Tage zuvor schon einmal befand. Bevor Freddy allerdings die Küste vollständig überquerte, überlegte es sich der Herr des Wetters, wer immer das ist, anders, und vielleicht ist Freddy auch sein eigener Herr.

Jedenfalls änderte Zyklon Freddy seine Richtung erneut. Nach einer zyklonischen Schleife, im Uhrzeigersinn, denn das ganze spielt sich auf der Südhalbkugel ab, zog der Sturm nach Nordwesten und traf gestern erneut auf das afrikanische Festland, nun im Norden von Mosambik. Damit ist die Karriere des derzeitigen Dauergasts im Wetterbericht für Ostafrika aber noch lange nicht beendet. Météo-France in Réunion, das ist das zuständige Regional Specialized Meteorological Center, sagt für den Wochenverlauf eine erneute Änderung der Zugbahn voraus. Nach einer erneuten Wende, kurz vor dem Erreichen von Malawi heißt es Kurs Südost. Voraussichtlich am Mittwoch erreicht Freddy dann erneut das offene Meer und schickt sich an, die Straße von Mosambik zum vierten Mal zu überqueren. Am kommenden Freitag soll er sich dann ziemlich genau an der Stelle befinden, an der er vor dann drei Wochen oder so das erste Mal die Meerenge erreicht hat.

Das Joint Typhoon Warning Center bezeichnete Freddy in einer Vorhersage als B-Klasse-Horrorfilm, der nie endet. Irgendwas war das doch etwas mit Freddy, neulich auf der Elm Street oder so? Eine Reihe von Wetterrekorden hat Freddy schon gebrochen, unter anderem ist er nun der tropische Wirbelsturm mit den meisten Phasen von rapider Intensivierung, nämlich sieben (zuvor vier, gemeinsam gehalten von Hurrikan Emily (2005), Hurrikan Norman (2018) und Hurrikan John (1994), die beiden letzten im Pazifik). Mit einer Accumulated Cyclone Energy von jetzt etwa 80 hat Freddy den bisherigen Rekord im Südwestindik durch Zyklon Fantala von 2016 deutlich hinter sich gelassen. Die nächste Benchmark wäre die höchste ACE weltweit: Hurrikan/Taifun Ioke von 2006. Sie ist, wie man so schön sagt, in Schlagweite.

Zugbahn von Zyklon Freddy

Ein anderer Rekord, den Freddy noch schlagen kann, ist die Dauer seine Existenz. Das JTWC verfolgt den Sturm seit dem 4. Februar, allerdings war Freddy in dieser Zeit nicht durchgehend tropisch, etwa nach seinem ersten Landfall auf Madagaskar, sodaß die 30,5 Tage von Hurrikan/Taifun John wohl ungefährdet bleiben. Aber bei der Zählung der Tage als tropischer Sturm oder stärker, hatte Freddy bis zum Freitag 24,75 Tage angesammelt und ist damit dem Rekord von 28,5 Tagen auf den Fersen. Auch dieser Rekord wird bislang von Hurrikan/Taifun John gehalten. Freddy erreichte seine größte Windgeschwindigkeit mit 265 km/h am 16. Februar und war damit der zweitstärkste von nur fünf Kategorie-5-Zyklonen in einem Februar überhaupt. Als das australische Bureau of Meteorology mit seiner Beobachtung von Freddy begann, das war in der Timorsee, hatte das System noch Potential, zur Aufgabe von J. Patrick Fischer zu werden, aber schon damals hielt Freddy die Meteorologen zum Narren und setzte seine mehrtägige Wanderung nach Nordosten mit einer Richtungsänderung nach Südwest und später West fort.

Bei der ersten Überquerung von Madagaskar töteten die Auswirkungen 17 Menschen, und mehr als 24.000 weitere wurden obdachlos. Auf dem Festland kamen zunächst zehn Menschen in Mosamik und zwei in Simbabwe um, und mehr als 28.000 Häuser wurden zerstört. Die weiteren Auswirkungen sind hier noch nicht bekannt. Inwieweit der Klimawandel Auswirkung auf die Wirbelsturmaktivität vor dem südlichen Ostafrika haben, ist noch nicht ausreichend erforscht. All das weiß der berichtende Benutzer nicht wegen überdurchschnittlicher Klugheit, sondern dank eines Blogposts von Jeff Masters, der seinerseits die Fakten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen hat.

Womit wir zu wikipedianischen Aspekten des nicht existierenden Artikels zum Sturm kommen. Natürlich sollte es den Artikel schon seit Wochen geben, und man kann ihn auch nicht einfach in den Saisonartikel einbauen, weil es deren zwei gibt. Bzw. nicht gibt. Ich habe weder Australische Zyklonsaison 2022–23 noch Zyklonsaison im Südwestindik 2022–23 angefangen und werde das auch nicht tun, weil niemand an den „Saisonmänteln“ des Vorjahres gearbeitet habe und ich nicht noch eine Baustelle aufgemacht haben will. Ich bin nicht der Bauherr von Stuttgart 21, sondern bevorzuge es üblicherweise, meine Projekte in angemessener Zeitdauer zu Ende zu bringen. Die beiden Benutzer, die an der Atlantischen Hurrikansaison 2022 werkeln, kann man dafür nicht in Haftung nehmen – die haben mit dieser einen Wirbelsturmsaison mehr als genug zu tun. Wir müssen einsehen, daß in der gegenwärtigen Phase der Stagnation nicht jedes Thema zeitnah bedient werden kann und daß unsere diesbezüglichen Ansprüche an uns selbst nicht zu halten sind. Für den Fachbereich Wetter und Klima lamentiere ich schon lange, vergeblich, darüber, aber betroffen sind inzwischen weite Bereiche unseres Enyzklopädieprojektes.

Die Gründe sind vielfältig, externe und interne. Ich mache keinen Hehl daraus, daß ich für die schlechte Situation im Bereich Wetter und Klima kontraproduktive Entscheidungen in Löschdiskussionen und Getrolle verantwortlich mache. Außerdem muß etwas passieren, was die Verunglimpfung von Benutzern als "Newstickerer" angeht. Das sind persönliche Angriffe, die nur knapp von der "Quellenfälscherei" entfernt sind. Hiergegen muß etwas passieren.

Außerdem gibt es einen anderen Faktor, daß es uns verbleibenden Autoren immer schwerer macht, unsere selbstgestellte Arbeitspensen zu erfüllen. Schreibwettbewerbe und Artikelmarathone haben für zahlreiche Benutzer als Teilnehmer, Schiedsrichter oder Nur-Leser ihren angestammten Platz im Wikipedia-Jahreslauf. Doch: In einer fast konzertiert anmutenden Flut werden wir permanent zugemüllt mit Initiativen von allen möglichen Seiten. Strategypapers und andere WMF-Erzeugnisse wie die monatelange UCoC-Debatte lenken die Community seit Jahren von dem ab, wozu wir hier sind: Gemeinsam Artikel schreiben. Ich rufe nach einem Moratorium! Weg mit dem Mist für mindestens 12 Monate. Und bitte keine weiteren verkorksten Meinungsbilder mehr, wie das gerade abgelaufene zu den Schiffslemmata. Viele von uns, vielleicht der größte Teil der Community, brauchen jetzt eine Phase der Ruhe, in der sie mal durchschnaufen können und sich mal wieder ihren eigenen Themen widmen können. Der Laden sollte mal ungestört laufen können, zwecks Abbau von Wikistress. MaB 12.3.

KI-erzeugte Bilder: dringend nötig oder dringend zu verbieten?

Die einführende Präsentation zum Themenstammtisch. Der dümmliche, einer Eierlikör-Reklame entnommende Titel stammt untypischerweise von mir.

„Das ist aber dem Recht egal!“ Der Digitale Themenstammtisch am 8. März glitt in ein Streitgepräch über KI-erzeugte Bilder ab. Oder: KI-gefälschte Bilder, wie ein Designexperte sagte. Oder: KI-geklaute Bilder, wie sich ein Jurist empörte. Brauchen wir also Regeln in der Wikipedia, um zu verhindern, dass Kinder bloßgestellt werden und die Eltern zu Gericht laufen?

Zum Glück blieb das Streitgespräch sehr gesittet, denn zum offenen Themenabend hatte ich den profilierten Photographen Martin Kraft eingeladen, einen Berater für Interaktionsdesign, sowie Lukas Mezger, Medienanwalt und ehemaliger Präsidiumsvorsitzender von WMDE. Beide sind ja seit vielen Jahren in der Wikipedia-Gemeinschaft bekannt. Ein dritter Inputbeitrag kam von mir, Ziko van Dijk.

An der Diskussion beteiligten sich noch viele weitere Mitmacher und Mitstreiter, darunter auch Hauptamtliche des deutschen Vereins. (Wie im nicht aufgezeichneten Online-Treffen abgesprochen, erwähne ich hier nur Aussagen der Referenten namentlich.) Denn wie Martin es ganz richtig sagte: In der Medienbranche sind KI-Bilder seit Monaten das ganz heiße Eisen. Übrigens macht sich auch die Wikimedia Foundation Sorgen, ob KI nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich bringt.

Wer macht so etwas überhaupt?

Wer versucht, Künstliche Intelligenz zu definieren, nagelt einen Pudding an die Wand. Aber vielleicht ist „KI“ (oder im Englischen „AI“) einfach ein Sammelbegriff für ganz verschiedene Techniken, oder gar nur Marketing-Sprech, wie die Bildungsexpertin Nele Hirsch vermutet?

Anstelle einer Definition habe ich beispielhaft gezeigt, wie man mit dem Programm Stable Diffusion KI-Bilder macht. Man tippt ein paar Wörter in den „Prompt“ (Eingabeaufforderung) und erhält ein zufälliges Bild, das den Wörtern einigermaßen entspricht. Das Ergebnis hängt von einigen Faktoren ab. Laut Umfrage auf dem Treffen hatten schon acht Teilnehmer (32 Prozent) selbst KI-Bilder erzeugen lassen, 16 noch nicht.

Außerdem stellte ich einige Gedanken für die Diskussion vor: die Unterscheidung zwischen „Imagination“ und „Technik“ bei der Erstellung von Bildern, den Rahmen von Recht und Regeln bei einem konkreten Wiki sowie den Weg von der Welt ins Wiki.

„Und wenn die aussehen wie echte Menschen?“

Lukas Mezger kommt immer mit der richtigen und wichtigen Frage, ob die Rechte unserer Mitmenschen verletzt werden.

Lukas setzte einen ernsten Kontrapunkt zu meiner Aufgeschlossenheit bzw. naiven Begeisterung für KI-generierte Bilder:

„Angenommen, ihr habt mal ein Privatfoto aus dem Urlaub auf Facebook gepostet. Und wenn man einen bestimmten Prompt in ein KI-Programm eingibt, kommt mehr oder weniger euer Foto heraus, weil es zum Trainieren der KI verwendet wurde. Da kommt dann nicht eins zu eins euer Foto heraus, aber fast. Was, wenn der Urheber des Fotos das nicht will?“

Wenn auf KI-generierten Bildern die Gesichter von Minderjährigen auftauchen, dann steigen die Eltern den Herstellern der Algorithmen aufs Dach, so Lukas. Die Hersteller behaupten dann natürlich, es handele sich nur um eine durch Zufälligkeiten der Software erzeugte Ähnlichkeit.

„Das ist aber dem Recht egal. Das Recht fragt: Sieht das Gesicht in dem Bild aus wie ein lebendes Kind? Wenn ja, dann ist es eine Persönlichkeitsrechtsverletzung.“

Die Urheber der verwendeten Bilder, die als Grundlage für die Algorithmen dienen, werden ebenfalls nicht um ihr Einverständnis ersucht. Die sind nicht begeistert und kommen dann unter anderem in Lukas' Kanzlei: „Warum erscheint die von mir gemalte Palme in so einem Bildgenerator?“ Wie soll man also mit dem Risiko umgehen, dass unsere Medienplattform Wikimedia Commons Abbildungen hostet, die vielleicht echte Personen zeigen oder das Urheberrecht verletzen? „Ich finde, wir sollten uns überlegen, angesichts dieser Risiken über Beschränkungen für KI-generierte Bilder auf Commons nachzudenken!“

„Man hat den Faktor Mensch herausgenommen“

Martin Kraft wählt Künstliche Intelligenz.

Beim Heiligen Jimbo! Martin musste seinen Beitrag mit einem entwaffnenden „Ich als juristischer Laie“ einleiten. Sicherlich könnte es Ähnlichkeiten zu lebenden Personen geben, aber ist das denn immer eine Ableitung? Die KI setzt Dinge assoziativ aus einem Erfahrungsfundus zusammen:

„Wenn ich aus dem Kopf heraus eine Person male oder zeichne, auch wenn ich nicht an eine konkrete denke, dann setze ich ja doch Teile von Personen in meinem Geist zusammen. Also, ich könnte rein zufällig dasselbe Bild malen wie jemand anders.“

Vor zwei Semestern hat ein Student von ihm eine Arbeit dazu geschrieben, wie KIs Fotografen helfen, bessere Bilder zu machen. KI-Filter in Photoshop, wo der Himmel ausgetauscht werden kann und so weiter. Die Arbeit ist natürlich seit der KI-Welle 2022 vollkommen überholt.

„Das ist doch der...“ – „Nein!“ – „Doch!“ – „Oh!“

Der sogenannte Algorithmus ist kein klassischer Algorithmus, sondern ein Maschinenlernen. Anhand von Millionen von Bildern macht die Maschine ein Model – ein Model ist aber nicht eine Ansammlung von Bildern. Man denke da besser an neuronale Netze, die assoziativ Dinge zusammensetzen. Das gab es früher schon, aber erst seit kurzem ist es so gut, dass man kaum noch einen Unterschied erkennt.

Eigentlich hat man es mit zwei KIs zu tun, erklärte Martin. Die eine fälscht generativ: Mach mir ein Bild, das wie von Salvador Dalí aussieht. Und die zweite kann eine Fälschung erkennen. Je besser der „Fälschungs-Erkenner“ wurde, desto besser wurde auch der „Fälscher“:

„Wenn ich der KI sage: Mach mir eine Infografik zu regenerativen Energien in Deutschland, dann macht sie die. Aber nicht, indem sie sich hinsetzt und recherchiert und über die Darstellung nachdenkt. Sie fragt sich: Wie machen andere Leute Infografiken? Wie sieht das bei dem Thema aus? Dann fügt sie etwas zusammen und denkt: Das könnte hinkommen.“

Deshalb haben wir mit Dingen zu tun, warnt Martin, die nicht real, sondern höchstens plausibel sind. Bei Louis de Funes wird nicht der Kopf vermessen. Sondern es geht darum, zu faken. Wirklich verstehen kann die KI aber nicht. „Das ist die Einschränkung.“

„Aber die Technik ist ja noch jung“

Unglück oder Glücksfall? Ein Versuch, das Logo von Wikimedia Commons in ein Superhelden-Bild zu integrieren. Jedenfalls ist die Kleidung kein Zufall, sondern folgt den klassischen Comics, in denen je nach Geschlecht mehr Haut gezeigt wird.

„Grob vereinfacht: Es ist Hochleistungsstatistik“, sekundierte ein Teilnehmer. Um ein Modell zu trainieren, werden Daten extrahiert, Reihen fortgesetzt. Wenn man das verbieten würde, dann würde man auch verbieten, dass statistische Daten erhoben werden. Das erinnere ihn an die Debatte, ob wissenschaftliche Papers maschinell gelesen werden dürfen, um herauszufinden, an welchen Medikamenten oft geforscht wird.

Die Verantwortung? Lukas selbst erklärte uns, dass die WMF normalerweise keine unmittelbare Haftung für Inhalte übernehmen muss, die von Benutzern hochgeladen werden. Im Falle einer Rechtsverletzung würde jedoch der hochladende Benutzer haften; außerdem jemand, der einen solchen Inhalt öffentlich nachnutzt. In der Diskussion wurde entgegnet, dass die Gefahr sehr gering sei, dass ein „zu ähnliches“ Bild erzeugt wird. Von einem derart hypothetischen Fall solle man sich nicht abschrecken lassen.

Lukas beharrte jedoch darauf, dass man auch im Fall geringer Risiken Regeln für Wikimedia Commons brauche: „Derjenige, der ein Bild hochlädt, der kann nicht wissen, ob die KI ein rechtlich einwandfreies Bild abgeliefert hat!“

Martin entgegnete wiederum, dass der Möglichkeitsraum des noch nicht Gedachten und Gemachten so riesig sei, dass man die Urheberrechtsfrage auch erst im nachhinein beurteilen könne. Sprich: Wenn ein Originalbild vorliegt und ein KI-Bild dem Original tatsächlich zu ähnlich ist, dann muss man sich eben dann damit auseinandersetzen. Zugegebenermaßen liegt das Problem darin, dass wir das Originalbild, das mögliche, nicht kennen, wenn das KI-Bild hochgeladen wird.

Und wozu das Ganze?

Im Gegensatz zu manch anderen Van Gogh-Fälschungen werden diese „Kartoffelesser“ kaum einen Kunsthistoriker täuschen.

Lukas zeigte sich zu Recht von seiner hartnäckigen Seite: „Noch einmal – kann mir jemand einen coolen Fall geben dafür, in dem wir ein KI-generiertes Bild in der Wikipedia brauchen können?“ Mehrere Teilnehmer nannten das Problem, dass für ein Thema kein freies Bild zur Verfügung stehe. Dann könnte die KI aushelfen. Dann würde der Artikel aber kein reales Bild der Wirklichkeit mehr abbilden.

Verwandt damit ist die Fan-Art-Debatte auf Wikimedia Commons: Dabei geht es nicht so sehr um das kulturell interessante Phänomen der Laien-Kunst mit popkulturellen Inhalten. Vielmehr wird versucht, die Wikipedia-Artikel zu Harry Potter durch eigene Zeichnungen zu illustrieren. Oder: Im Artikel zum Film „Schindlers Liste“ zeigen wir eine Zeichnung zweier Hände, um das Motiv des berühmten Filmplakates nachzuahmen.

Eine Teilnehmerin drückte das Dilemma so aus: „Entweder ist der Klingone zu abgeleitet oder zu falsch.“ Ist die Zeichnung dem Orignal zu ähnlich, dann verletzt sie das Urheberrecht. Ist sie zu unähnlich, verfehlt sie ihren Zweck. Und dass Harry Potter eine Narbe in Form eines Blitzes trägt, oder dass ein Filmplakat Hände zeigt, lässt sich bei Bedarf auch mit Worten beschreiben. (Davon abgesehen: Unseren Wikipedia-Lesern dürfte eine solche Diskussion herzlich egal sein. Sie googeln einfach nach Bildern und finden das Gewünschte irgendwo im Internet.)

Eine Zeichnung der Astronomin Mercedes Richards aus Jamaika, angefertigt 2022 im Auftrag der WMF von der Künstlerin Esther Griffith (Project Unseen). Heftige Artikeldiskussionen führten dazu, dass die Bilder meist durch unfreie Bilder (fair use) ersetzt wurden.

Angebrachter scheint ein Vorgehen zu sein, das vor einigen Jahren versucht wurde: Zeichner haben Prominente gezeichnet, die eventuell bereits verstorben sind und von denen es nur unfreie Fotografien gibt („Unseen“). In unserer Stammtisch-Diskussion aber war man sich einig, dass es sich hier ebenfalls nur um eine Umgehung des Urheberrechts handelt. Ob dies verwerflich sei, darüber waren die Anwesenden geteilter Meinung.

Und genauso darf man fragen, ob die Zeichnung der Person überhaupt ähnlich sieht. Diese Frage kennt man auch aus Zeiten, in denen es noch keine Fotografie gab. Dann muss man sich auf der Wikipedia-Diskussionsseite einigen, welches Mozart-Gemälde dem österreichischen Komponisten am ähnlichsten sieht. Und manch einer mag einwenden, dass Zeichnungen einer Fotografie nicht automatisch überlegen sind: Es gibt ja die Redewendung, dass jemand auf einem Foto nicht gut getroffen sei.

Martin stellte die Idee vor, in der Wikipedia Baustile und Kunststile durch KI-Bilder zu illustrieren. Wenn man ein typisches Bauhaus-Gebäude zeigen will, dann nimmt man nicht ein konkretes von Künstler A oder Künstlerin B, sondern ein neutrales, allgemeines. Natürlich würde man es dann angeben, dass es KI-gefertigt ist. Allerdings, so schlug es ihm entgegen, müsste dann ein Experte bestätigen, dass das Bild auch wirklich einen Bauhaus-Stil zeigt. Doch die Teilnehmer konnten sich mit so einer Bildwahl nicht anfreunden.

„Verbieten, das kann man am Stammtisch fordern, aber… was gemacht werden kann, wird gemacht“

Eine Polizistin in einem Museum, vor Gemälden stehend? Die KI ermöglicht es auch zeichnerisch Unbegabten. Das Bild mag nicht gerade edukativ sein, eignet sich aber zur Illustration von Themenstammtischen zu Bilderverbotsdebatten.

Aber für Martin war klar: Wir werden KI nicht verbieten können, denn künftig können wir nicht mehr erkennen, was ein Mensch (vielleicht mit Kamera) und was eine Maschine erstellt hat. Und KI ist ja schon überall, man denke nur an ein Smartphone mit Beauty-Filter. Die größte Gefahr besteht für die Wikipedia eher darin, dass die von uns verwendeten Quellen KI enthalten: Medienberichte, auf die wir uns verlassen, könnten gefaket sein. Ein Teilnehmer vermutete, dass die Presse „wie doof“ KI-Bilder als Stockfotos und darüber hinaus verwenden werde. Die Technik werde auch immer besser: „Das mit den sechs Fingern wird bald verschwinden.“

Ich habe noch versucht, die Diskussion mit vorbereiteten Fragen zu erweitern. Etwa: Wird es künftig Prompt-Spezialisten geben, und werden sie eine Art von Anerkennung erhalten? Werden wir Kampagnen von Aktivisten sehen, die eine mögliche Voreingenommenheit (bias) von KI-Trainingsdaten anprangern? Wird es künftig ein Güte-Siegel für Medien geben, dass die Inhalte „KI-frei“ sind, oder dass die Modelle zumindest nach ethischen Maßstäben trainiert worden sind?

Zusammenfassend lässt sich feststellen: KI-Techniken entwickeln sich rasant weiter, und es wäre falsch, jetzt bereits Regeln zu beschließen, die schon bald keinen Sinn mehr machen. Zumal wir möglichen Problemen anscheinend schon mit unseren heutigen Regeln begegnen können. Außerdem mag schon morgen ein Gerichtsurteil die Ausgangslage durcheinanderschütteln.

Und was halten wir davon, dass Wikipedia-Artikel längst selber „Opfer“ von Daten-Sammlern geworden sind, zum Beispiel, um ChatGPT zu trainieren? Ohne die Wikipedia-Autoren gefragt zu haben. Aber diese Frage verweist bereits auf einen zukünftigen Digitalen Themenstammtisch: Salino01 wird uns durch das Diskursdickicht von KI-Texten dirigieren. Es lohnt sich, auf der Einladungsliste zu stehen. Ziko, 10.03.2023

Vorgeschlagen zum Einlesen:

WLE-Cup 2023 – mit Sonderpreis Wikidata

Bewusst falsch gewähltes Bild, um Interesse für den Cup und Oster-Fotowettbewerb zu wecken

Am 1. April 2023 startet zum vierten Mal der Wiki-Loves-Earth-Cup (WLE-Cup). Dabei sollen wieder Artikel in den Bereichen Natur und Naturschutz geschrieben und verbessert werden sowie der Fotowettwerb Wiki Loves Earth unterstützt und vor allem die bei WLE hochgeladenen Bilder genutzt werden. Der WLE-Cup läuft bis zum 30. Juni 2023.

Der WLE-Cup ist wie in den vergangenen Jahren in zwei Wertungsbereiche getrennt, Artikel und Listen. Neben der klassischen Artikel- und Listenarbeit, werden auch Fleißarbeiten wie das Setzen von Koordinaten und das Einbauen von Bildern in Listen bewertet. Für WLE wurde im vergangenen Jahr von Benutzer:GPSLeo ein Uploadtool entwickelt, das kartenbasiert das Hochladen der Bilder ermöglicht. Datenbasis für das Tool sind die Daten in Wikidata. Je besser die Daten desto besser das Tool desto besser der Upload bei WLE. Vor allem im Bereich der Naturdenkmale fehlen noch zahlreiche Objekte in Wikidata. Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr Sonderpreise beim WLE-Cup für die Verbesserung und das Anlegen von Objekten in Wikidata zum Thema Naturschutz. Die Auswertung und Anmeldung für die Sonderpreiswertung erfolgt hierüber.

Titelverteidiger sind die Benutzer:Heinz K. S. und Tragopogon. Neben Preisen, die von WMDE bereitgestellt wurden, gibt es vor allem Ruhm und Ehre sowie virtuelle Auszeichnungen zu gewinnen. Z t, 31.3.

Der Startschuss ist gefallen...

aber offenbar hat ihn keiner bisher gehört.... Seit Dienstag können bis zum 10. April Bilder und Artikel zum Thema Ostern hier hochgeladen werden und sich der Konkurrenz stellen. Wir würden uns über zahlreiche Beiträge freuen! Maddl, Nicola, 31. März 2023

Einladung zum Feedback: Überarbeitung der strategischen Ausrichtung von Wikimedia Deutschland

Wikimedia Deutschland durchläuft bis Juni 2023 einen Strategiereview, um die strategische Ausrichtung des Vereins weiterzuentwickeln. Nach den inhaltlichen Entwicklungen der letzten Jahren hat Wikimedia Deutschland den starken Wunsch, die strategische Ausrichtung zu schärfen bzw. für die nächsten Jahre zu fokussieren. Das Projektteam hat jetzt auf der Strategiereview-Projektseite den aktuellen Entwurf einer strategische Ausrichtung von Wikimedia Deutschland veröffentlicht und lädt die Community der deutschsprachigen Wikipedia ein, Rückmeldungen zu den mittelfristigen Fokussierungen des Vereins zu geben. Wer statt der schriftlichen die mündliche Variante des Feedbackgebens bevorzugt oder allgemein zum Thema ins Gespräch kommen möchte, ist herzlich zum nächsten Community-Forum zur strategischen Ausrichtung des Vereins am 5. April ab 18:00 Uhr eingeladen. Alle wichtigen Informationen und Anmeldemöglichkeiten, die die Planungen erleichtern würden, gibt es auf der Veranstaltungsseite. JK (WMDE), 31.3.

Soundlogo gefunden

Die Suche nach einem hörbaren Markenzeichen aka Soundlogo für die Wikipedia hat ein Ende: die Abstimmung unter den zehn Finalisten gewann deutlich die Einreichung/? von Thaddaeus Osborne, die nun professionell eingespielt wird. Zweitplatziert war Niall Murray’s Kandidat/?, vor dem Jingle/? von Johnson Nguyen. M 29.3.

Movement Charter – Erstes Resumee

Liebe alle,

Ende letzten Jahres hat das Entwurfskomitee der Movement Charter (MCDC) erstmals Community-Rückmeldungen zu seinen Ideen eingeholt. Mehrere Hundert Menschen, auch viele aus der DE-Community, haben sich daran beteiligt, in Treffen, Umfragen, Emails und Diskussionen. Nun hat das MCDC ein Resümee zu dieser ersten Runde mit eigenen Stellungnahmen veröffentlicht. Wer also wissen möchte, was das MCDC aus dem eigenen und dem Gesamtfeedback mitgenommen hat, der kann hier eine schön übersichtliche Zusammenfassung (natürlich in deutscher Übersetzung) finden. Wer es ganz genau wissen möchte, findet dort auch einen Link zum ausführlichen Text. DB (WMF), 29.3.

Überblick zu Arbeit des WMDE-Politikteams auf Meta

Das WMDE-Politik-Team hat schon lange eine Präsenz auf Meta, nun haben wir sie aber aufpoliert und aktualisiert. Auf meta:DE policy sind aktuelle Informationen über unser Selbstverständnis und FAQ zu unserer Arbeit, politische Positionen, Stellungnahmen und Publikationen, eigene Veranstaltungen, ein vierteljährlicher Transparenzbericht, der Auskunft über Gespräche mit Politiker*innen und die Teilnahme an politischen Veranstaltungen gibt, sowie Informationen zu Teammitgliedern mit Kontaktinformationen zu finden. Wir sind auch dankbar für Feedback formaler oder inhaltlicher Art. Die Seite ist inspiriert von der Meta-Seite der Brüsseler Wikimedians unter meta:EU policy . LI (WMDE)

Veränderung Bereichsleitung

Simone Orgel (WMDE), die als Bereichsleitung u.a. für die Teams Community & Engagement zuständig ist, wird Wikimedia Ende April verlassen, um sich wieder ihrer Arbeit als selbstständige Digital Strategin zu widmen. Mona und ich haben uns in zahlreichen Gesprächen ausgetauscht, was Mona und was Wikimedia von der Rolle Bereichsleitung brauchen. Dabei haben wir nicht zueinander gefunden und das bedauern wir beide. Manchmal stellt man einfach fest, dass es nicht gut genug passt. Ich wünsche Mona in ihren weiteren Schritten alles alles Gute und hoffe, dass wir weiterhin gemeinsam an der Gestaltung der digitalen Zukunft zusammenwirken. CH(WMDE) 28.3.

Wikimania 2024 in Polen

Vielleicht hat es der eine oder andere schon im Diff-Blog gelesen: 2024 wird die Wikimania in Krakau in Polen stattfinden. Nachdem die diesjährige Ausgabe der Veranstaltung an einem für die meisten Autoren der deutschsprachigen Wikipedia recht weit entfernten Ort stattfindet, gibt es im nächsten Jahr also die Möglichkeit zur Teilnahme mit einer wesentlich kürzeren Reisezeit. Ame 27.3.

Nüscht zu tun? Reloaded

Vor drei Wochen hatte ich eine grandiose Schlechtwetterbeschäftigung angeboten: falsche Interwikilinks berichtigen. Leider gab es Benutzer*innen, die einfach zu gierig waren, nicht an andere gedacht haben und die Liste zu schnell abgearbeitet haben. Da das Wetter immer noch blöd ist, hat Benutzer:Wurgl zusätzlich noch ein paar Interwikiweiterleitungen rausgesucht, die vor allem aufgrund von Verschiebungen in Schwesterprojekten entstanden sind.

Diese Weiterleitungen sind unter Benutzer:Wurgl/Interwiki Rotlinks aufgeführt. Von den über 600 Weiterleitungen werden 99 über die Vorlage:Infobox Asteroid ausgelöst, da eine Weiterleitung nach en:SMASS in der englischsprachigen Wikipedia verlinkt. Im Extremfall fällt hier sogar eine de-Weiterleitung mit Artikelausbau ab. Z t 26.03.

Kann künstliche Intelligenz Wikipedia-Artikel schreiben?

Die Künstliche Intelligenz hat sich in letzter Zeit rasant weiterentwickelt. Der vom Computer generierte Text lässt sich auf den ersten Blick kaum noch von menschlichen Texten unterscheiden. Doch kann ein Computer auch einen Wikipedia-Artikel schreiben? Dieser Frage wird Benutzer:Salino01 beim Digitalen Themenstammtisch am 6. April ab 19 Uhr nachgehen, wenn er über erste Erfahrungen mit z.B. ChatGPT berichtet! Dabei werden die Teilnehmer auch erfahren, wie eine „schottische Burg“ in den Staat New York kam.

Warum sollte man einen vom Computer erzeugten Text nicht ungeprüft in die Wikipedia übernehmen? Hängt die Qualität des Textes vom Thema ab? Wie gut sind die präsentierten Einzelnachweise? Was macht die Künstliche Intelligenz, wenn sie nicht mehr weiterweiß und wie funktioniert sie in groben Zügen? Anschließend wollen wir uns darüber austauschen, welche Gefahren der Wikipedia durch KI drohen? Was sagt ChatGPT selbst zur Erstellung von KI-Texten für Wikipedia? Und wie sieht es mit dem Urheberrecht aus?

Bitte melde Dich zur Veranstaltung auf der Seite WP:DTS an. Erinnerung: am 29. März findet ein digitaler Themenstammtisch zum Thema Suchen und Finden auf Wikipedia und Commons statt. Salino01 26.03.

60 Minuten: Ethnos, Nationalität und andere Gruppenzugehörigkeiten

Das Thema der kommenden 60 Minuten um Gender & Diversity in der Wikipedia am 27. März um 19:00 (online) ist Ethnos, Nationalität und andere Gruppenzugehörigkeiten – Beobachtungen und Selbstreflexionen bei der Wikipedia-Arbeit eines Wissenschaftlers. Der Referent Rießler ist Wikipedia-Autor und -Subjekt. Auf der Diskussionsseite seines Wikipedia-Artikels hat er dagegen Einspruch erhoben, in der Einleitung mit „deutscher Sprachwissenschaftler“ vorgestellt zu werden. Er schrieb: „Worauf bezieht sich das Attribut „deutsch“, Staatzugehörigkeit, Land, Sprache? Zu meiner aktuellen Staatsbürgerschaft gibt es – soweit ich das sehe – keine Einzelnachweise. Das Land in dem ich lebe und arbeite ist seit mehreren Jahren Finnland (mit Einzelnachweisen). Insofern könnte ich auch als „finnischer Sprachwissenschaftler“ beschrieben werden. Falls die Sprache relevant sein soll (wie bei Autoren), ist Deutsch eher marginal. Die Sprache, die ich täglich spreche (und ich der ich auch veröffentlich habe), ist Schwedisch. Aber als Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer verwende ich vor allem Englisch (kein Einzelnachweis, aber läßt sich leicht erschließen). Ich würde mir wünschen diese unnötige, unbelegte und aus der Zeit gefallene nationale Zuordnung einfach wegzulassen. Zur Rolle von Deutschland in meiner Biographie finden sich Informationen im Absatz zum Leben.“ Das gab den Anlass für diese 60 Minuten. Rießler möchte anhand von konkreten Beispielen mögliche Probleme bei den in der Wikipedia etablierten Markierungen von Ethnos, Nationalität und anderen Gruppenzugehörigkeiten aufzeigen und eine Diskussion über Sinn und Notwendigkeit entsprechender Regeln anregen. Die Anmeldung erfolgt auf WP:60. Über eine zahlreiche Teilnahme würde ich mich freuen. LR 24.3.

Wikidata und Textmining

Wikidata wird von vielen noch sehr stiefmütterlich behandelt, aber vielleicht ist einigen nicht ganz bewusst, welch wichtige Rolle dieses Schwesterprojekt in Zukunft spielen wird, möglicherweise noch wichtiger als Wikipedia selbst. Vor allem in den Anwendungsbereichen Text Mining und KI. Dabei geht es gar nicht um die Daten selbst, die dort hinterlegt sind (wie etwa Einwohnerzahlen etc.), sondern insbesondere um die Identifikation und Verknüpfung von Entitäten (sog. Entity Linking), eine wichtige Aufgabe etwa im Textmining für die semantische Verarbeitung. Dabei geht es darum, Eigennamen im Text mit real existierenden Entitäten (Objekten) zu verknüpfen und z.B. Zusammenhänge zwischen Subjekten herzustellen. Wenn in einem Satz z.B. von Notre Dame de Paris die Rede ist und im nächsten von einer Kathedrale, wissen wir zwar als Mensch, dass im Kontext dasselbe gemeint ist, eine Maschine braucht aber eine Wissensbasis mit strukturierten Daten um eine sichere Beziehung herzustellen. Neben DBPedia und der GND spielt dabei auch Wikidata zunehmend eine große Rolle. Eine Studie hat übrigens gezeigt, dass Wikidata in der Hinsicht noch erhebliche Qualitätsprobleme aufweist [1]. S20

Herzlich willkommen Moritz als Leiter des neuen Teams Communitys & Engagement für Förderung und Community-Konferenzen!

Ich freue mich sehr, dass wir Moritz Rahm als Leitung des neuen Teams Communitys & Engagement für Förderung und Community-Konferenzen gewinnen konnten. Mehr dazu hier. Herzlich Willkommen, Moritz! SO (WMDE), 22.3.

Es ist das Osterfest alljährlich …

Ei Ei Ei…

… für den Hasen recht beschwerlich! Für den Hasen mag das gelten, aber nicht für die Wikipedianerinnen und Wikipedianer, die Lust haben, sich am diesjährigen Oster-Fotowettbewerb 2023 zu beteiligen – denen solls Spaß machen!

Wir hatten mehrere Fotowettbewerbe in Sachen Ostern in den letzten Jahren, die aber thematisch eingegrenzt waren. Der letzte „große“ Osterwettbewerb fand indes 2014 statt, und da ist es doch an der Zeit, nochmals einen solchen auszurufen, um die vielfältigen regionalen und internationalen Brauchtümer zu dokumentieren. Der Startschuss zum Wettbewerb fällt am 27. März und er endet am Ostermontag, 10. April, um Mitternacht.

Gesucht werden Fotografien sowie Artikel rund um das Thema Ostern, von verschiedenen Dekorationen über typische Speisen und Getränke bis hin zu österlichen Sitten und Brauchtümern, oder was euch noch alles zum Thema einfällt. Viele bereits vorhandene Artikel sind unbebildert bzw. würden durch weitere oder bessere Fotos an Qualität gewinnen. Außerdem werden neue Artikel mit Oster-Inhalten gesucht und prämiert. Vorschläge und Anregungen sind auf der Projektseite zu finden.

Vom 11. bis zum 23. April kann über die eingereichten Fotos und Artikel abgestimmt werden. Die Besten werden danach mit einer kleinen Auszeichnung und gespendeten Sachpreisen belohnt. Spenden für Sachpreise sind gern gesehen.

Alle Informationen zum Fotowettbewerb sowie die Möglichkeiten zur Preisspende und aktiven Teilnahme findet ihr auf der Projektseite Oster-Fotowettbewerb 2023. Also dann, die Kamera gezückt, den Bleistift gespitzt, und Ostern goes Wikipedia! Die Organisatoren freuen sich auf eure rege Teilnahme. Maddl, Nicola, 22. März 2023

WMF: Board ratifiziert UCoC-Leitlinien

Hallo allerseits,

Die Abstimmung über die Durchsetzungsleitlinien im Januar 2023 ergab mehrheitliche Zustimmung zu den Durchsetzungsleitlinien. Etwas mehr als dreitausend (3097) Abstimmende nahmen teil und 76% davon stimmten den Durchsetzungsleitlinien zu. Es wurden 369 Kommentare abgegeben und eine detaillierte Zusammenfassung davon wird in Kürze veröffentlicht werden. Die Statistiken zur Abstimmung können im Meta-Wiki eingesehen werden.

Diese Statistiken zeigen auch, dass sich die deutschsprachige Community intensiv an der Wahl beteiligt hat, knapp 15% aller Abstimmenden stammten von hier, mit 7,8% war die Wahlbeteiligung sehr gut. Für die gründliche Teilnahme und Euer Interesse an diesem langen Prozess möchte ich mich auch persönlich bedanken.

Da die Zustimmung zunahm, konnte das Board feststellen, dass mit der aktuellen Version einige der Probleme aus der letzten Überprüfung 2022 behoben wurden. Das Board of Trustees hat daher für die Ratifizierung der Durchsetzungsleitlinien gestimmt. Der Beschluss ist im Wiki der Foundation zu finden, mehr über den Prozess der Überarbeitung der Durchsetzungsleitlinien 2023 kann auf Diff nachgelesen werden.

Es gibt einige weitere Schritte, die anhand der wichtigen Empfehlungen aus den Durchsetzungsleitlinien vorgenommen werden müssen. Mehr Details zum Zeitplan gibt es demnächst.

Für das UCoC-Projektteam, DB_WMF, 22.3.

2000 Grönland-Artikel

Ich möchte eben zu meiner eigenen Freude bekanntgeben: Stand heute zeigt Petscan für die Kategorie:Grönland 2000 Artikel an. Anlässlich dieses Jubiläums durfte ich letzte Woche ein Interview in der Atuagagdliutit geben (nur gedruckt). Ich kann festhalten, dass es für eine Einwohnerzahl von 56.000 Personen nach rund 2000 Artikeln anfängt schwierig zu werden, noch relevante Artikel zu finden, zu denen es auch Informationen gibt. Das heißt aber glücklicherweise auch, dass wenn man das auf Deutschland hochrechnet, mindestens 3.000.000 Artikel alleine dazu geschrieben werden können. Also weiterklotzen ;) Und wenn mir die Themen ausgehen sollten, kann ich immer noch 30.000 Stubs zu grönländischen geografischen Objekten schreiben. kenny

Veränderungen im Team Schutz und Beratung

Seit März 2023 hat Vera Krick (WMDE) nicht mehr die Leitung des Teams Schutz und Beratung inne und Wikimedia Deutschland verlassen, manche haben das eventuell bereits in der letzten Woche durch Änderungen auf Veras Benutzerinnenseite mitbekommen. Ich habe bereits seit Januar 2023 die interimistische Leitung des Teams übernommen und werde weiterhin das operative Tagesgeschäft als auch den weiteren Auf- und Ausbau begleiten. Mit Vera verlässt uns eine langjährige Mitarbeiterin, die viele komplexe Themen in der Organisation vorangebracht und Grundlagen für die Zusammenarbeit mit der Community geschaffen hat. Ich wünsche ihr alles Gute für das, was als nächstes kommt und danke ihr für den Weg, den sie gemeinsam mit uns gegangen ist. fh, 20.3.

Simplicissimus-Video zum Alan-MacMasters-Hoax

Der YouTube-Kanal Simplicissimus, der lange Zeit zu Funk gehörte, hat ein lustiges Video über den Alan-MacMasters-Hoax veröffentlicht. Auch die beiden Studenten, die für den Hoax verantwortlich waren, kommen darin zu Wort.

Alan MacMasters wurde in der englischsprachigen Wikipedia (und einigen anderen Wikipedia-Sprachversionen) zehn Jahre lang als Erfinder des Toasters genannt. Wie das Video schildert, verbreitete sich die Falschinformation schnell weiter; sie fand Eingang in Zeitungen, Bücher und eine von Google und Wikipedia zitierte Museumswebseite. Auch die BBC berichtete hierzu letztes Jahr. AK, 16.3.

Digitaler Themenstammtisch: Suchen und Finden bei Wikipedia und Commons

Jeder hat sicher schon etwas in Wikipedia oder auf Commons gesucht. Doch wurde der gewünschte Inhalt auch gefunden? Der Vortrag von Dietmar Rabich (aka XRay) erklärt die Funktionsweise der Suche in Wikipedia im Allgemeinen und Wikimedia Commons im Besonderen. Außerdem werden Tipps gegeben, wie eine erfolgreiche Suchanfrage formuliert werden kann oder welche Wege sonst noch zum Erfolg führen. Im allgemeinen Teil des Vortrags werden Anfragetechniken vorgestellt, die für beide Plattformen gemeinsam sind, während im spezielleren Teil die spezifischen Eigenschaften der Suche in Wikimedia Commons behandelt werden. Das Ziel des Vortrags ist es, den Teilnehmern zu vermitteln, wie sie durch gezieltes Suchen effektiver und schneller Informationen und Bilder finden können. Die Veranstaltung findet am 29. März um 19 Uhr im Rahmen des Digitalen Themenstammtischs statt.

Schon jetzt vormerken: Anfang April gibt es einen weiteren Stammtisch zu künstlicher Intelligenz. Bitte melde Dich zu den Veranstaltungen auf der Seite WP:DTS an. Salino01, 15.3.


Seit Oktober 2022 gibt es hierzuwiki und auf fünf weiteren Wikis die Möglichkeit, sich innerhalb einer Kartographer-Karte im Vollbildmodus Artikel in der Nähe anzeigen zu lassen. Letzte Arbeiten daran wurden jüngst abgeschlossen. In Kürze soll diese Funktion auf weiteren Wikis bereitgestellt werden. Das Team Technische Wünsche bittet darum bis zum 19. März nochmals um Feedback: Was gefällt dir an dieser Funktion? Was könnte verbessert werden? Rückmeldungen bitte auf diese Diskussionsseite. Vielen Dank, js (wmde), 9.3.
Nachtrag: Wo finde ich Kartographer-Karten? Muss ich dafür etwas aktivieren? js (wmde), 14.3.

Es ist eigentlich noch ein bißchen früh, da das Rennen erst Ostersonntag, 8. April, stattfinden wird – da aber einige Enthusiasten schon vorgeprescht sind, gebe ich jetzt den Startschuss zum diesjährigen Tippspiel. Wie jedes Jahr gibt es interessante Bücher zum Thema Radsport zu gewinnen. Neu ist aber, und das passt zum heutigen Weltfrauentag: Zum ersten Mal dreht sich das Radsport-Tippspiel um ein Frauenrennen. Nachdem immer mehr prominente Rennen, die bisher Männern vorbehalten waren, auch eine Ausgabe für Frauen ausrichten, war das an der Zeit. Über rege Beteiligung würde ich mich freuen (von Frauen?? – wäre schön).Nic., 8. März

Mit Hilfe von KI einen Wikipedia-Artikel strukturieren

Lust, einen neuen Wikipedia-Artikel zu schreiben, aber keine Idee, wie man ihn strukturieren soll? OpenAI (worauf auch das Tool Perplexity AI basiert) hat eine Funktion, um Gliederungen zu erstellen. Man fragt Perplexity einfach nach „Create an outline for an encyclopedic article about …“ und erhält interessante Vorschläge, z.B. zu Atthaya Thitikul (eine Golferin), Elefsina (eine griechische Stadt) oder Nubische Denkmäler von Abu Simbel bis Philae (eine Welterbestätte). S20, 7. März

Nüscht zu tun?

Das Wetter ist nicht toll, deine Themen sind grad abgearbeitet, du suchst nach einer hübschen stupiden Ablenkung onwiki. Dann hilf mit, falsche Interwikilinks zu berichtigen! Gestern kamen auf Wurgls Unterseite eine Menge Artikel rein, bei denen aufgrund der Commons- oder Commonscat-Vorlagen Interwikilinks zu nicht existierenden Commonsseiten angezeigt werden. Die Gründe sind meist folgende:

  • Es gab noch nie eine entsprechende Commonsseite.
  • Es gab mal eine entsprechende Commonsseite, aber die wurde verschoben und hier nicht angepasst.
  • Die beiden Vorlagen wurde falsch gesetzt.

Die Reparatur ist relativ einfach: wenn es kein Ziel gibt, Vorlage entfernen, oder wenn Artikelname und Commonsziel abweichen, das richtige Ziel in die Vorlage schreiben. Das existierende Commonsziel ist gut zu finden, es wird dank der Verknüpfung über Wikidata unter dem Punkt „In anderen Projekten“ unter „Commons“ angezeigt.

Das führt natürlich zu folgenden Fragen: Brauchen wir oder die Leser überhaupt die Vorlage, wenn doch der richtige Link unter „In anderen Projekten“ angezeigt wird? Falls ja, weil die Leser diesen Link gar nicht sehen und finden, kann „jemand“ die beiden Vorlagen dahingehend verbessern, dass sie über das Wikidata-Objekt zum Commonsziel führen? Z t, 5. März

Benutzer:Geyersberg †

Es gibt diese Menschen, die dich auf vielerlei Art beeindrucken und dir im Kopf und im Herzen bleiben. Hans Schneider, der in Wikipedia und Commons seit 2011 als Geyersberg mitarbeitete, war einer davon. Am 10. Februar ist er im Alter von 94 Jahren gestorben. Zur Kondolenzliste. ely, 5. März

Update: Weltweite Zuwächse und Rückgänge in Wikipedias

Liebe alle,

Umseitig kam es nach der Veröffentlichung von DWIs Monatsrückblick zu einer kurzen Diskussion über den Rückgang der Anzahl „Aktiver Benutzer*innen“. Ich habe justament auf Arbeit eine Übersicht dazu erstellt und möchte sie daher (als Freiwilliger) gern teilen und zur Diskussion stellen. Die aufklappbare Tabelle mit allen Infos findet ihr in meinem Benutzernamensraum, die war zu groß für den Kurier (falls jemand einen besseren Platz weiß, bitte gern verschieben). Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion. DB, 3. März ein lächelnder Smiley 

Update: Die Seite ist nun erweitert worden und liefert jetzt auch eine Übersicht über die Werte für Konten mit mehr als 100 Bearbeitungen. Dadurch ergibt sich ein weiter differenzierteres Bild.

Auffällig

  • DE schrumpft weiter. Seit ihrem Peak 2008 hat die DE-WP inzwischen fast die Hälfte aller aktiven Benutzer*innen (active editors, von nun an AE) und fast ein Drittel aller sehr aktiven Benutzer*innen (very active, von nun an VAE) verloren. Mit 5.135 AE ist sie seit letztem Jahr nur noch die Nummer 3 nach der englischen und japanischen Wikipedia, nach VAE hält sie sich aber besser auf Platz 2: DE 1150 VAE, FR auf Rang 3 mit 983, JP liegt auf Rang 8.
Hauchdünn hinter DE liegt die FR-WP, da der Abstand kontinuierlich schrumpft, ist es nicht unwahrscheinlich, dass DE in den nächsten Jahren auf Rang 4 nach AE bzw. Rang 3 nach VAE zurückfällt.
  • Aber nicht nur DE – mit Ausnahme von Finnisch und Katalanisch wachsen alle rein europäischen Wikipedias der NWE-Region nach AE gar nicht mehr (DE, NL, SV, DA, NO und IT). Besonders bedrohlich ist dies für die dänische Sprachversion, die fast 20% weniger Aktive gegenüber 2018 hat, bei einer Community dieser Größe durchaus ein bedrohlicher Wert.
  • Teils europäische Sprachen aber nicht – Französisch und Spanisch blieben grob stabil, Portugiesisch wuchs nach AE enorm (nicht aber nach VAE). Hierbei ist zu beachten, dass für PT und ES Europa nur eine geringe Rolle spielt, nur 10 bzw. 20% der Aktiven stammen aus Europa. Auch in der FR steigt der Anteil außereuropäischer Aktiven, allerdings gleichmäßig langsam (15-20% derzeit).
  • Größte Wachstumsregion ist Ost- und Südostasien. Die höchsten Zuwächse von 2018 auf 2022 gab es in Indonesien mit satten 168% VAE (85% AE), gefolgt von Malayisch (74% VAE & AE), Vietnamesisch (70% VAE & 55% AE), Bengali (56% VAE & 47% AE) und Persisch (27% VAE & 38% AE). Die Mehrzahl dieser Communitys liegen nach Größe noch im unteren Mittelfeld, Ausnahmen sind vor allem Persisch und Indonesisch (beide bereits in der TOP 20) und Vietnamesisch (kurz dahinter).
  • Auch CEE weit vorn: 9 der 25 Sprachversionen die ein Wachstum aufzuweisen haben, liegen in CEE (jaja, MathiasB...) einschließlich Mittelasien. Führend ist hier Tschechisch (20% VAE, 16% AE), gefolgt von Griechisch (14%) und Slowakisch (13%). Beeindruckend ist das ungebrochene Wachstum der ukrainischen Wikipedia. Ob nach dem einen oder anderen Wert, manchmal auch uneinheitlich – CEE wächst.

Quellen

Community-Forum: Strategische Ausrichtung von Wikimedia Deutschland

Nach dem Community-Forum ist vor dem Community-Forum:

Am Dienstagabend haben dort Mitglieder des Präsidiums im Community-Forum berichtet, dass nach den inhaltlichen Entwicklungen der letzten Jahren Wikimedia Deutschland den starken Wunsch hat, die strategische Ausrichtung zu schärfen bzw. für die nächsten Jahre zu fokussieren. Daher durchläuft der Verein bis Juni 2023 nun einen Strategiereview, um die strategische Ausrichtung des Vereins weiterzuentwickeln. Verschiedene Gruppen werden in diesem Zeitraum involviert, daran mitzuarbeiten und Feedback zu geben. Einzelheiten zum Ablauf sind auf einer Projektseite zu finden.

Dort wird zum 1. April hin (nein, kein Aprilscherz!) auch der aktuelle Stand des Entwurfs für die strategische Ausrichtung veröffentlicht. Damit wird die Community der deutschsprachigen Wikipedia eingeladen, Rückmeldungen zu den mittelfristigen Fokussierungen des Vereins zu geben. Wer statt der schriftlichen die mündliche Variante des Feedbackgebens bevorzugt oder allgemein zum Thema in Austausch kommen möchte, ist herzlich auch zum nächsten Community-Forum zur strategischen Ausrichtung des Vereins am 5. April ab 18:00 Uhr eingeladen. Alle wichtigen Informationen und Anmeldemöglichkeiten, die die Planungen erleichtern würden, gibt es auf der Veranstaltungsseite. MR(WMDE), 2.3.

Last call: Es gibt noch freie Plätze für das Community-Forum heute Abend ab 18 Uhr. ;) MR(WMDE), 5.4.