Wikimania 2016: Mehr Frischluft, weniger heisse Luft

Esino Lario mit Comersee

Die Wikimania 2016 war ein kühnes Experiment: Nach elf Konferenzen in grossen, bekannten Städten, von denen Cambridge (Massachusetts) mit über 100.000 Einwohnern mit Abstand die kleinste war, war die weltweite Community nun eingeladen, sich in Esino Lario zu treffen. Wo bitte? Esino-was? Ein Bergdorf in der Lombardei mit 745 Einwohnern? Das soll für eine Konferenz, bei der durchaus mit tausend Teilnehmern gerechnet werden kann, funktionieren? Es funktionierte - und wie! Gemäss Medienberichten fanden sich gar 1200 Leute aus 70 Ländern ein - und sie erlebten, so mein Eindruck, eine nahezu perfekte Wikimania. Es ist geradezu unglaublich, mit welcher Energie und Akribie die Organisatoren und die Verantwortlichen der Gemeinde sich eingesetzt haben, um Wikimania goes outdoors möglich zu machen. Wer einen Eindruck davon erhalten möchte, kann sich diese Präsentation (Youtube, hoffentlich bald auch auf Commons) von der Eröffnungsveranstaltung ansehen bzw. anhören. Leider ist im Video meist nur die sympathische Vertreterin des Organisationsteams von Esino zu sehen und nicht das Bildmaterial zu den Veränderungen im Dorf, das sie zu ihrem Vortrag projizierte. Ein stillgelegtes Kino, eine alte Turnhalle, diverse andere Räumlichkeiten wurden reaktiviert und erneuert, brachliegende Wohnungen als Unterkünfte eingerichtet, und Esino Lario ist jetzt offenbar das erste Dorf der Region mit einer schnellen Glasfaser-Internetanbindung, die gleich definitiv eingerichtet wurde. Das alles war natürlich nicht gratis und die Unterlagen zur Wikimania enthalten eine eindrucksvolle Liste von Unterstützern... offenbar wurde gutes Fundraising betrieben.

Aber was würden engagierte Organisatoren, behördliche Unterstützung, gutes Fundraising in einem solchen Dorf nützen, wenn die Bevölkerung nicht mitmacht? Wenn die Einwohner und in der Überzahl befindliche Wikimedianer, die einander nicht ausweichen können, unschön aufeinanderprallen? Nun, auch dies ist wunderbar gelaufen: Man hatte den Eindruck, dass schier das ganze Dorf zu Wikimania-Helfern wurde. Wie ich schon in meinem ersten Kurzbeitrag zur Wikimania schrieb, war nicht nur auffällig, dass an vielen Häusern ein Schild Wikipedians welcome prangte, sondern auch die meisten Begegnungen mit Esinesi zeugten von deren Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Nun kann man natürlich sagen, dass das Dorf gewiss enorm von der Wikimania profitiert hat, aber selbstverständlich scheint mir eine derartige Gastfreundschaft gleichwohl nicht zu sein.

Wikimania-Gruppenfoto

Mehr Frischluft: Nicht in den labyrinthischen Gängen eines Barbican Centre, umgeben von brutalistischen Betontürmen, nicht in einem anonymen Hotel bewegten sich die Wikipedianer/Wikimedianer diesmal, sondern zwischen pittoresken Häusern auf steilen Gässchen, nahmen auch an Wanderungen in die norditalienische Bergwelt teil - manchmal wohl gezwungermassen, wenn die Unterkunft eine Stunde Fussweg entfernt auf einem Hügel lag ;-). Nicht mit Sandwiches wurden die Teilnehmer verköstigt, sondern mit italienischem Essen, zu dem auch ein guter Wein nicht fehlen durfte.

„Esino by night“

Weniger heisse Luft: Einen direkten Vergleich kann der Berichterstatter nur mit der Wikimania in London 2014 vornehmen, der einzigen, an der er zuvor teilgenommen hat. Auch wenn es dort an interessanten Begegnungen nicht fehlte und durchaus wichtige Anregungen mitgenommen werden konnten, so schienen doch manche Vorträge etwas gar abgehoben - mit einer gewissen Dominanz von Themen, die Vertretern der Wikimedia Foundation am Herzen liegen mochten, aber „einfachen Wikipedianern“ doch weniger... bzw. die für die praktische Arbeit wenig brachten. Das wurde nun besser gelöst: Wer sich für praktische Aspekte der Arbeit in Wikimedia-Projekten interessiert, kam sicher nicht zu kurz. Vom Umgang mit Informationsgrafiken über die Herausforderungen beim Übersetzen zwischen Wikipedia-Sprachversionen bis zu einem Einblick in GLAM-Projekte sollte für alle etwas dabeigewesen sein.

Es scheint dabei fraglich, ob eine derartige „ländliche“ Wikimania ein wiederholbares Projekt sein könnte. Offenbar sind hier neben zugleich leidenschaftlichem und seriösem Engagement der Beteiligten zahlreiche glückliche Umstände zusammengetroffen, die zum Erfolg führten - selbst das Wetter spielte weitgehend mit. So vieles hätte schiefgehen können, schon in der Planungsphase - aber es klappte. Auch die regionalen Medien äusserten sich begeistert: Die Sonntagsausgabe der Zeitung La Provincia di Lecco hatte Generazione Wikimania als Top-Thema und titelte: Wikipedia a Esino: L'Utopia è possibile. Die Organisatoren der Wikimania 2017 in Montreal werden sich sehr anstrengen müssen, um diese glücklich realisierte Utopie übertreffen oder auch nur erreichen zu können. Gestumblindi, 29.6.

GLAM on Tour in Sachen Baumwolle und Mode

Zum Einstieg ins Thema: Führung für Wikipedia durch die Textilfabrik Cromford
Champagnerfarbenes Moiréekleid. Seidensamt, Spitze, Leinen, Deutschland, um 1900

Vom 10. bis zum 12. Juni 2016 hatten sich Teilnehmer des GLAM on Tour-Projektes nach Ratingen aufgemacht, um zu erkunden welche Informationen und Bilder aus der Textilfabrik Cromford und aus deren aktueller Ausstellung „Macht der Mode“ für die Bearbeitung der Wikipedia sinnvoll nutzbar zu machen sind. Nach einer Einführung durch die Leiterin Frau Gottfried wurde ein erster Rundgang durch die Mode-Ausstellung gemacht, bei dem die WP-Fotografen ohne Einschränkungen fotografieren durften und so Bilder für die Wikimedia Commons generieren konnten. Da der Katalog für die Ausstellung mit einer ISBN-Kennung ausgestattet ist, besteht für jedermann die Möglichkeit, den ausführlich und umfassend dokumentierten Katalog über Bibliotheken zu erhalten und anzuschauen (ISBN 978-3-9813700-3-4).

Ein zweiter Rundgang berücksichtigte die technischen Aspekte der Textilfabrik Cromford. So wurden die Teilnehmer mit der Be- und Verarbeitung von Baumwolle vom Ballen bis zum Faden vertraut gemacht. Begriffe wie Spinning Jenny oder Waterframe wurden durch die funktionsfähigen Exponate des LVR-Industriemuseums anschaulich gemacht. Die eingerichtete WP-Schreibwerkstatt mit einem umfangreichen Literaturangebot des Hauses bot die Möglichkeit, WP-Beiträge neu anzulegen bzw. zu überarbeiten und zu aktualisieren. Die zahlreichen Fotos (bisher 462 hochgeladen) flossen in die Sammlung der Commons ein. In einer ausführlichen Darstellung der Bearbeitungsmöglichkeiten der Wikipedia wurden interessierte Mitarbeiterinnen des Industriemuseums und Studentinnen mit der Wikipedia vertraut gemacht und motiviert, eigene WP-Accounts anzulegen.

Der Besuch der Räume des Herrenhauses des damaligen Industriellen und Gründers der Textilfabrik Cromford, Johann Gottfried Brügelmann rundete den Besuch ab. Der Berichterstatter – etwas angeschlagen durch die Folgen eines akuten Hexenschusses – durfte erleben, mit wie viel Hilfsbereitschaft Wikipedianer einander unterstützen. Die Dokumentation des Projekts ist auf der Dokumentationsseite verfügbar. Abschließend ist der Leitung des Hauses dafür zu danken, dass das GLAM-Projekt eine umfassende Unterstützung erfahren hat und damit die Möglichkeit eröffnet wurde, umfangreiche Informationen für die Wikipedia zu sammeln und einzuarbeiten. mellebga, veröffentlicht durch li (wmde), 17.6.

Lernen, lernen, nochmals lernen (Lenin)

(aus: Die kleinen Freuden eines Wikipedianers)

Neulich wurde ich auf die Diskussionsseite des Artikels Fritz Erler gerufen. Dort war ein Detail zu klären. Ich griff darum zur maßgeblichen Biografie über den Politiker. Mit ihrer Hilfe und vor allem durch die Korrespondenz mit dem Biografen war die Einordnung jener Einzelheit möglich. Dass Fachwissenschaftler antworten, wenn Wikipedianer Fragen stellen, erlebe ich nicht zum ersten Mal.

Der „Fall Erler“ machte mich auf einen Mann aufmerksam, der vergessen ist. Und das, obwohl er für seine Schicksalsgenossen von großer Bedeutung war: Auf Hans Glaser, einen Kameraden Erlers. Die Nationalsozialisten wollten Glaser, dem Kommunisten, das Leben zur Hölle machen, durch KZ-Haft. Es gelang ihnen nicht. Im Gegenteil: Glaser gründete und lenkte die „Mooruniversität“. Außerdem schuf er einen Katechismus, an den sich Hoffnung auf bessere Zeiten knüpfte. Viele Häftlinge lernten die Lehrsätze auswendig. Das gab Kraft zum Überleben – vielleicht ganz ähnlich wie das Lied von den Moorsoldaten. Glaser selbst überstand die NS-Zeit nicht. Er fiel als Soldat in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges.

In der Mooruniversität ging es um Wissen, das Kraft gibt. Unseren Lesern schulden wir nicht Überlebenshilfe, sondern gesicherte Informationen. Selbst wenn man das Wenige, das über Glaser zu finden ist, zusammenträgt und sortiert, ist das möglich. Jetzt ist er für jeden PC, für jedes Tablet und für jedes Smartphone erreichbar – und dem Vergessen entrissen.

Auch für den Autor, in diesem Fall für mich, fällt bei der oft mühsamen Recherche- und Schreibarbeit etwas ab: Er lernt. Das ist das große Geschenk der Wikipedia an ihre Autoren. AC, 24.6.

WikiCities - eine Idee von der Wikimania 2016

Bereits vor Beginn der eigentlichen Konferenz entstand am Rande eines Workshops zum Thema "engaging local Wikipedians" eine Idee, die viel Potential hat, die Wikimedia-Bewegung weiter zu bringen. DerHexer hatte nicht nur VertreterInnen der lokalen Stützpunkte in Deutschland zu diesem Talk geladen, sondern auch RepräsentantInnen von Projekten in anderen europäischen Ländern, aus Bangladesch und zwei VertreterInnen des meta:Kumusha Bus Projektes.

In der Diskussion wurde schnell deutlich, dass die Projekte in Afrika und Bangladesch mit ganz anderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, als die in Europa. Meine spontane Idee, bestehende Städtepartnerschaften zu nutzen, um hier Unterstützung anzubieten und Austausch zu ermöglichen, fand Anklang und das Projekt meta:WikiCities war geboren. Noch ist das Projekt nur eine Idee - Ihr alle könnt dazu beitragen, es tatsächlich zum Leben zu erwecken.

Alle lokalen Communities sind herzlich eingeladen, Ideen zu entwickeln, wie sie bestehende Partnerschaften für die Wikipedia nutzen und gestalten können. Vielleicht gibt es sogar Ideen, neue Partnerschaften anzustossen. Die Aktivitäten könnten mit Edit-a-thons zu den Partnerstädten beginnen (meist haben die Gemeindebibliotheken vergleichsweise viel Literatur). Einfach zu organisieren wären sicher auch Treffen mit Teilnehmenden bereits bestehender Austauschprogramme. Mit eigenen Austauschprogrammen könnten dann auch WikipedianerInnen die Partnerstädte besuchen und gezielt Kooperationspartner von dort einladen. BürgerInnen der eigenen Heimatstadt, die bereits in Aktivitäten rund um die Städtepartnerschaft eingebunden sind, könnten ermutigt werden, ihr Wissen und ihre Fotos in die Wikimedia-Projekte einzubringen. Und nicht zuletzt könnten WikipedianerInnen aus Deutschland in den direkten Austausch mit Communities treten, die ein ganz anderes Wissen haben, das vielfach in allen Wikipediaprojekten noch unterrepräsentiert ist.

(Kri, 24.6.2016)

WikiCon Region Stuttgart – Abgabefrist für Programmbeiträge verlängert bis 15. Juli

Du hast einen interessanten Beitrag für die WikiCon (16. bis 18. September 2016) in petto, brauchst aber noch ein paar Tage, um an Deinem Konzept zu feilen? Dann haben wir eine gute Nachricht für Dich: Die Abgabefrist ist verlängert bis 15. Juli 2016.

Bitte zögere jedoch nicht, Deinen Beitrag früher einzureichen, falls Du eher fertig wirst. Du erleichterst damit dem Programmteam und den Beiräten die Arbeit. Auch für Dich selbst ist eine frühere Abgabe vorteilhaft, falls wir Rückfragen haben. Der 15. Juli ist nun der späteste Termin, den wir verantworten können. Das Einreichungsformular findest du hier. Weitere Informationen findest du auf der WikiCon-Programmseite.

Für das WikiCon-Team Region Stuttgart: MP und Wnme, 23.6.

Gerichtsurteil zur Reproduktion alter Werke: Wikimedia Foundation verliert gegen Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen (REM)

Cäsar Willichs Portrait von Richard Wagner, aber nicht durch das REM fotografiert!

Aufmerksame LeserInnen des Pressespiegels wissen es schon: das Landgericht Berlin hat geurteilt, dass es sich bei der Digitalisierung von diesen 17 Bildern nicht um bloße Reproduktionen handelt, sondern, dass diese von einem Profi angefertigten Werke Lichtbild-Schutz genießen. Das Gericht (Aktenzeichen: 15 O 428/15, Urteil im Volltext), formulierte: „Gerade die damit verbundene aufwendige handwerklich-technische Leistung ist durch den Lichtbilderschutz zu schützen“. Das bedeutet: ein Bild des Malers Cäsar Willich, der mit einem Todesjahr von 1886 eindeutig und deutlich länger als die erforderlichen 70 Jahre tot ist, kann nicht als gemeinfrei für alle Zwecke (ja, auch kommerzielle) genutzt werden, sondern nur mit Erlaubnis des Mannheimer Museums, das seinen Hausfotograf Jean Christen damit beauftragt hatte.

Die unterlegene Wikimedia Foundation (WMF), Betreiberin der Wikipedien wie ihres Medienspeichers Wikimedia Commons, sieht das naturgemäß anders, wie in einem übersetzten Blogpost bei Wikimedia Deutschland (WMDE) nachzulesen ist. Den deutschen Förderverein hatte das Museum übrigens gleich mitverklagt; diese Klage wurde jedoch abgewiesen, weil WMDE rechtlich nicht für die Inhalte auf Wikimedia Commons verantwortlich sei. Wie es im Verfahren um den hochladenden Wikipedianer steht, der in Stuttgart vor Gericht steht, war zunächst nicht zu erfahren. Weil die WMF „der festen Überzeugung (ist), im Recht zu sein“ wird sie beim Kammergericht Berlin Rechtsmittel einlegen, was bis zu einem letztinstanzlichen Urteil durch den Bundesgerichtshof (BGH) führen könnte.

Was passiert bis dahin mit den Bildern? Hierzu sagt die WMF, „dass die Entscheidung, ob die betroffenen Bilder weiterhin in Commons verbleiben sollen, in der Community liegt. Wie auch immer sich die Community in diesem Fall entscheiden wird, wird die WMF sie darin unterstützen.“ Bis dahin wurden die Bilder mit einer Warnbox versehen.
Wer sich tiefer in die Thematik einlesen will, sei diese Zusammenstellung von Pajz an's Herz gelegt. mh, 22.6.

Der WLE-Naturkundelehrpfad

Bis zum kommenden Sonntag, den 26. Juni, besteht noch die Möglichkeit mit Hilfe des WLE-Vorjury-Tools virtuell einen Spaziergang durch die vier Jahreszeiten zu unternehmen. Entgegen manchem Zweifler oder gar Widersacher bewährt sich dieses von WMAT übernommene Werkzeug zum zweiten Mal, nach WLM 2015, auch in Deutschland und bietet mit rund 18 Tausend Fotos einen wahren Naturkundelehrpfad durch die Schutzgebiete mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna.

Man kann online herrliche Sonnenuntergänge genießen, sich an Info-Tafeln bilden oder im Freundes- und Familienkreis Ratespiele veranstalten. Oder sich einen bunten Waldblumenstrauß binden, den Libellen, Schmetterlingen und Fröschen bei ihrem Liebesspiel zusehen … oder einfach der Jury, die Anfang Juli in Fulda das Endergebnis bestimmen wird, die Arbeit erleichtern und Spreu vom Weizen trennen helfen.

Auf der Suche nach der Eule

Schön ist es auch zu sehen, wie die 850 WLE-Neulinge mit ihren Fotos auf Commons unsere Wikimedia-Welt bereichern. Darunter sind wahre Experten für Fotografie und Biologie gleichermaßen.

Ich kann gut verstehen, dass mancher vor lauter Bäumen den Wald mit seiner Farbenpracht und Lebendigkeit, den beeindruckenden Felsformationen und Geotopen, Pflanzen und Tieren nicht sieht. Und sicherlich muss man Geduld und Neugier aufbringen, um diese Schätze erkennen zu können, oder man darf auch manchmal die Augen schließen, die Stirn runzeln oder den Kopf schütteln hinsichtlich der Qualität.

… oder dem Seeadler

Stolz können wir darauf sein, dass es mit diesem Tool gelingt, auf benutzerfreundliche Weise die Community in den Bewertungsprozess einzubeziehen. Jeder aktive Wiki(p/m)edianer kann mitmachen. Bislang wurden zu den 18 Tausend Fotos von 37 Teilnehmern 129 Tausend Bewertungen abgegeben, im Durchschnitt sind das 7,11 pro Foto.

In Österreich wurde dieser Vorjury-Prozess bereits abgeschlossen. Rund 21 Tausend Bewertungen wurden zu den 1900 Fotos von 20 Teilnehmern vorgenommen. Das Zwischenergebnis, das der Hauptjury vorgelegt wurde, ist bereits online als Bildergalerie mit ca. 500 Foto zu sehen. Auch an dieser Transparenz kann sich Deutschland eine Scheibe abschneiden.

Ein jeder kann gespannt sein und sich darauf freuen, wenn im Juli die Endergebnisse der Hauptjury und sicherlich auch noch die eine oder andere Dokumentation zu unterschiedlichen Motiven veröffentlicht werden. Und wer Lust hat bis Sonntag noch mitzuwirken: Hier eintragen und das Passwort abwarten. Viel Spaß! (bg, 22.6.2016)

Lua – die dunkle Seite der Medaille

Um es vorwegzunehmen: Die Skriptsprache Lua zur Programmierung von Vorlagen hat ihre Vorteile, aber um die soll es hier nicht gehen, dafür habe ich nicht das Wissen, und Ottonormaluser bemerkt diese Vorteile auch gar nicht. Dieser Beitrag ist somit wieder einmal einer, der sich mit dem Negativen in der Wikipedia auseinandersetzt.

Als ich 2006 hier anfing, herrschte eine regelrechte Aversion gegen alles, was mit Vorlage: anfing, und die Leute in der Vorlagenwerkstatt waren mehr damit befaßt, ihre Arbeiten in der Löschhölle zu verteidigen, statt an Vorlagen zu arbeiten. Wenn man damals eine Vorlage brauchte, klaute man sie eben aus der EN:WP, übersetzte gegebenenfalls die Syntax und paßte den Output wie gewünscht an. So machte ich es einst mit Vorlage:Infobox Brücke. Meine Kenntnisse der Vorlagenprogrammierung waren rudimentär und der Rest basierte auf Fähigkeiten, die ich mir beim Patchen alter englischer Shareware unter MS-DOS 5 erworben habe, um deren Arbeitsoberflächen einzudeutschen. Wie man sieht, war der Weg praktikabel, und die Vorlage:Infobox Brücke erfreut sich allgemeiner Beliebtheit bei den Autoren von Brückenartikeln. Und so wie ich haben das viele gemacht; vielen Infoboxen merkt man ihre Herkunft aus der englischsprachigen Wikipedia noch heute an, übrigens nicht nur dann, wenn aus Kompatibilitätsgründen die Parameter nicht eingedeutscht wurden.

Meine Fähigkeiten haben sich im Laufe der Jahre etwas verbessert, If-Konstruktionen und Switches kriege ich inzwischen hin, wenn ich wo abtippen kann ein lächelnder SmileyVorlage:Smiley/Wartung/:)  doch das Klauen aus EN funktioniert immer seltener. Warum? Die Antwort heißt Lua, und Lua heißt, daß sich nur eine Handvoll Benutzer in der DE:WP damit auskennen. Und die sind so ziemlich alles, was die Kollaboration mit ihnen erschwert, allen voran zum einen hoffnungslos überlastet und zum anderen Gegner von allem, was nicht hier entwickelt wurde. Tatsächlich macht Lua die internationale Zusammenarbeit schwerer. Du schreibst Artikel über eine in Deutschland obskure Sportart, bist Betreuer eines exotischen Länderportals oder befaßt dich mit Artikeln zu Wahlkreisen in fremden Ländern und willst mal eben die englische Infobox übernehmen? Wenn du Glück hast, wurde sie in EN noch nicht auf die Modultechnik umgestellt. Ansonsten hast du Pech. Vorlage:Infobox Kongresswahlbezirk in den Vereinigten Staaten konnte ich vor einigen Jahren noch problemlos übernehmen, gescheitert bin ich nun an der Template:Infobox UK Parliament constituency.

Und natürlich gehe ich nicht hin in die Vorlagenwerkstatt und bitte um eine solche Vorlage. Warum? Weil ich dann sichergehen kann, daß die Vorlage nicht so ausfällt wie ich mir das vorstelle. Ich will nämlich nicht, daß ich jeden Parameter einzeln per Copy + Paste übertragen muß, nur weil ein Besserwisser der Auffassung war, er müsse durchsetzen, daß DE-Vorlagen keine englischsprachigen Parameter verwenden, sondern ich will die ganze Vorlageneinbindung aus dem Quelltext englischer Wahlkreisartikel kopieren und nur die notwendigen Anpassungen vornehmen, etwa Punkt/Komma-Tausch bei Zahlenwerten und Linkkorrekturen. Was werde ich also tun? Ich werde wohl Vorlage:Infobox Kongresswahlbezirk in den Vereinigten Staaten kopieren und so lange an dem Vorlagenquelltext herumbasteln, bis der Output ungefähr so aussieht, wie in en:Batley and Spen (UK Parliament constituency).

Und die Moral von der Geschicht’? Lua mag toll sein für die Hamster, für Autoren ist dies Lua nicht! MaB 20.6.

Bonn ist eine Reise wert – Schreibwerkstatt im Deutschen Museum Bonn

Deutsches Museum in Bonn

Die Kollegen vom Bonner Stammtisch haben sich für das Wochenende vom 1. bis 3. Juli etwas Besonderes ausgedacht: Eine Schreibwerkstatt im Deutschen Museum Bonn. Ihr findet das Programm auf der Seite:

Wer möchte, kann bereits am Freitag um 18.00 am Bonner Stammtisch teilnehmen. Am Wochenende findet dann die Schreibwerkstatt im Bonner Stadtteil Bad Godesberg statt. Anlass ist die Ausstellung Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen, die in diesem Museum bereits zum zweiten Mal gezeigt wird. Prof. Horst Langer von der Fachhochschule Bielefeld, der die Ausstellung konzipiert hat, wird persönlich mit seinem Team eine Einführung in die Ausstellung geben. Weitere Themen können sich aus der Dauerausstellung zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen ergeben. Das Museum will aber ausdrücklich nicht nur Profis dieser Studienfächer ansprechen, sondern vor allem Laien, für die die Exponate entsprechend aufbereitet und erklärt sind. Ein astronomischer Vortrag von Paul Hombach – nicht nur für die Wikipedianer, sondern für alle Besucher – ist vorgesehen und neben anderen interessanten Events besteht die Möglichkeit, am Sonntag einen Workshop zur wissenschaftlichen Herstellung von Gummibärchen zu besuchen. Zeit für die Artikelarbeit besteht und für das leibliche Wohl wird gesorgt. Für auswärtige Teilnehmer steht ein Budget für die Reisekostenerstattung zur Verfügung.

Nicht nur das Programm ist vielfältig, auch die Stadt selbst lohnt einen Besuch.

Das Deutsche Museum Bonn ist eine Außenstelle des Deutschen Museums München. Es befindet sich mit anderen renommierten Institutionen im Wissenschaftszentrum Bonn. Aufgrund der schlechten Finanzlage der Stadt Bonn ist die Zukunft des Museums ungewiss. Eine rege Teilnahme an unserer Schreibwerkstatt und entsprechende Medienberichte würden die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und vielleicht auch der Politiker auf die notwendigen Entscheidungen richten.

Die Bundesstadt Bonn am Rhein ist zudem die ehemalige Bundeshauptstadt und nach wie vor Sitz mehrerer Bundesministerien, Bundesbehörden und -einrichtungen sowie zunehmend von UN-Organisationen; Generalsekretär Ban Ki-moon ist öfter in Bonn zu Gast. Der Besuch Bonns lohnt sich auf jeden Fall: Touristisch, historisch auf den Spuren der Römer, der Bonner Republik (1949–1998), als Stadt mit wunderschönen Gründerzeitvierteln, tollen kulturellen Angeboten (z. B. Haus der Geschichte, Bundeskunsthalle) oder mit einem Ausflug in das Siebengebirge (auf den Petersberg oder den Drachenfels) oder den romantischen Rolandsbogen.malabon, 20.6.

Die kleinen Freuden eines Wikipedianers

Blick in die Ausstellung

Anfang Juni 2016 trafen sich einige Wikipedianer in Stuttgart, um im Rahmen des GLAM-Projektes GLAM on Tour im Landesmuseum Württemberg Artikel zu schreiben und Fotos zu machen.

Hier möchte ich von einer kleinen Freude berichten, die ein mir gänzlich Unbekannter bereitet hat:

Ich bin relativ leicht wiederzuerkennen, und so wurde ich bei einem Ausflug ausserhalb des Museums angesprochen:

=> Waren Sie schon im Lapidarium?
Ich => ???
=> Alte Steine
=> Ich mach Ihnen schon etwas früher auf, dann sind noch keine Besucher da.

Es wurde aufgeschlossen, die Lichter angeschaltet, und mir gehörte das Museum ganz allein. Leider nur ganz kurz, dann wurde der Aufseher per Telefon abberufen, alles wurde wieder verdunkelt und verschlossen.

Die Bilder des Lapidariums sind also nur durch das Engagement eines Mitarbeiters entstanden, der seine alten Steine sehr mag. Leider kenne ich seinen Namen nicht.
Als Norddeutscher würde ich das unter freundliches Schanghaien verbuchen.
Aus dem Treffen entstanden unter anderem die Artikel Römisches Lapidarium, der von Lómelinde begonnen wurde und Jupitergigantensäule von Hausen an der Zaber von Gerd Leibrock, beide mit den Fotos aus der wenig bekannten Ausstellung.

Ein Museum, das derart engagierte Mitarbeiter hat, muss sich glücklich schätzen.nf, 14.06.

Der Gewinner ist: ein Raumschiff!

Jedes Jahr wird auf den Wikimedia Commons, dem zentralen Medienspeicher für alle Wikimedia-Projekte, das „Bild des Jahres“ gewählt. Grundlage für die gerade zu Ende gegangene Wahl waren die 1322 ausgezeichneten Medien-Dateien des Jahres 2015. In der ersten Runde schickten 3678 Abstimmende die 30 bestplazierten und von jeder der 25 Kategorien die besten zwei in die zweite Runde. Aus den 56 Finalisten wurden nun die besten Bilder 2015 ermittelt, und der Gewinner heißt New Horizons. Das ist kein anglophiler Benutzer, sondern der Name des Raumschiffes, das dieses Foto des Planeten Pluto am 14. Juli 2015 aufgenommen hat. Hier das Gewinnerbild und die restliche Top Fünf:

Dem Autor stellt sich nur eine Frage: wie gratuliert man einem Raumschiff? mh, 10.6.

Wikipedia meets Verfassungsgerichtshof

Der österreichische Verfassungsgerichtshof – eines der ältesten zur Normenkontrolle berufenen Verfassungsgerichte der Welt – ist derzeit sogar im fernen Ausland in aller Munde. Grund dafür ist die gestern angekündigte Anfechtung der Bundespräsidentenwahl in Österreich 2016. Darum soll es in diesem Artikel aber nicht gehen. Ein weiteres Highlight dieses Höchstgerichts ist nämlich bislang nur Eingeweihten bekannt und soll hiermit ans Licht der Wikipedia-Öffentlichkeit getragen werden: Ab 4. Juli beschäftigt der VfGH als erstes Verfassungsgericht weltweit einen Wikipedian in Residence. Was bislang beinahe ausschließlich ein Modell für sogenannte "GLAM"-Institutionen, also Galerien, Bibliotheken, Kunstinstitutionen und Museen, war, wird nunmehr in einem Pilotprojekt erstmals auf ein Gericht umgelegt.

Jedenfalls im Juli, möglicherweise auch im September, wird der Autor dieser Zeilen daher formal als Verwaltungspraktikant im VfGH angestellt sein und die Mitarbeiter dort dabei unterstützen, freie Inhalte für die Wikipedia zugänglich zu machen und den Verfassungsgerichtshof sowie dessen Entscheidungen besser begreifbar zu machen. Oft schwebt noch der Schleier des Unwissens über der für unseren Rechtsstaat enorm wichtigen Arbeit der 14 Verfassungsrichterinnen und -richter, dieser soll aber nunmehr mit einem konsequenten Schritt im Rahmen dieses Projekts ein Stück weit gehoben werden. Das Zugänglichmachen von frei verwendbaren Fotografien aller aktuellen Verfassungsrichter (sowie einiger historischer Mitglieder des VfGH) und weiterer Bilder des Gerichtshof-Amtssitzes in Wien wird zu den ersten Aufgaben gehören, die Anfang Juli angegangen werden. Weiters geplant sind die juristische Komplettüberarbeitung des Artikels zum Gerichtshof selbst sowie das Schließen der derzeit bestehenden Lücken hinsichtlich der historischen Verfassungsgerichtshof-Mitglieder. Analog zum deutschen Pendant, dem Bundesverfassungsgericht, sollen darüberhinaus auch Artikel zu einzelnen, bedeutenden Leitentscheidungen in der Geschichte des Gerichtshofs entstehen.

Das Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VfGH für freie Inhalte zu wecken und damit für einen fruchtvollen Informationsaustausch auch über den Projektzeitraum hinaus zu sorgen, wird die Hauptaufgabe meiner Tätigkeit sein. Fragen hierzu oder ganz allgemein zum Projekt Wikipedian in Residence am Verfassungsgerichtshof können bereits jetzt und auch während des gesamten Projektzeitraums gerne auf meiner Diskussionsseite gestellt werden. Ich freue mich bereits darauf, im Juli den Kontakt zwischen der Community der größten Enzyklopädie der Welt und dem altehrwürdigen Verfassungsgerichtshof herstellen zu dürfen.TP, 08.06.

Zum Treffen der Jungwikipedianer

Da die Jungwikipedianer offenbar etwas schüchtern sind, bin ich mal so frei die folgenden Zeilen zu verfassen (und gebe zu, dabei auch etwas pathetisch zu werden ;)):

Junge Wikipedianer gibt es in etwa solange, wie es die Wikipedia gibt. Und wohl 2004 oder 2005 gab es schon den ersten Versuch, Jungwikipedianer zusammenzubringen, war es doch eine Hochzeit junger Autoren von großer enzyklopädischer Klasse und viel projektinternem Einfluß. Vielleicht aber genau deshalb wurde zumindest nach meinem Eindruck nie mehr als ein lockerer, oberflächlicher Verbund aus ihnen. Danach passierte lange Zeit nichts. Bis sich vor einiger Zeit wieder einige der Jungautoren zusammen gefunden hatten, die in diesem Projekt der durchschnittlich mittlerweile wohl 40-jährigen, akademisch gebildeten Männer Gemeinsamkeiten suchten und fanden. Die Jungwikipedianer waren geboren und sind seitdem recht umtriebig. Wann immer hier etwas passiert, wo sich Gruppen beteiligen können, etwa beim Wartungsbausteinwettbewerb, kann man davon ausgehen, daß auch die Jungwikipedianer aktiv dabei sind. Das Wichtigste aber: sie treiben sich gegenseitig immer wieder an, mit Zuspruch, Ideen und praktischer Unterstützung und funktionieren damit besser als so manch eine der Projektredaktionen.

Vom 20. bis 22. Mai trafen sich etwa 15 Jungwikipedianer (darunter die Rekordbeteiligung von einer Jungwikipedianerin) sowie ehemalige Jungwikipedianer in Hannover. Nach 2015 im Lokal K war es das zweite Treffen dieser Art. Bernd Schwabe hatte das Wikipedia-Büro Hannover mit der Unterstützung weiterer lokaler Wikimedianer wunderbar vorbereitet (und danach, was vielleicht noch mehr wiegt, auch wieder aufgeräumt ;)). An dieser Stelle mal einen ganz dicken Dank an Bernd und die anderen Hannoveraner. Hervorzuheben ist auch die gelungene Balance zwischen väterlicher Unterstützung und dem den jungen Leuten ihre Ruhe und ihren Raum zu lassen. Leider kann man das nicht über alle unangemeldeten Überraschungsbesucher sagen. Neben den lokalen Helfern war neben dem Autoren dieser Zeilen auch einmal mehr der „Vater der Jungwikipedianer“, DerHexer dabei (bei so vielen Jungwikipedianern unter 18 braucht es schlicht aus Rechtsgründen Betreuung), der die Jungwikipedianer schon seit längerer Zeit wohlwollend begleitet und wann immer es geht unterstützt. Dieses mal oblag ihm zudem die Unterstützung von Seiten von Wikimedia Deutschland. Man sieht immer mehr, so etwas ist heute nicht mehr die Tat eines Einzelnen. Auch WMDE sei für die freundliche Unterstützung des Treffens gedankt. Dem Hexer ohnehin. Wohl Niemand hat so früh wie er das Potential der Gruppe erkannt und diese so intensiv gefördert.

Mehr Bild darf man aufgrund der deutschen Rechtslage leider nicht veröffentlichen. Aber so in etwa sah das Treffen in Hannover aus ;).

Das Programm war eng gepackt. In Eigenregie haben die Jungwikipedianer dieses zusammen gestellt und dann auch durchgezogen. Für ein paar Themen haben sie sich auch ältere Referenten eingeladen. Ein Gutteil des Programms hatte zunächst mit Bildern, Fotografieren und Wikimedia Commons zu tun, am zweiten Tag gab es auch noch einen Slot „Kartenerstellung in Inkscape“. Man sprach über die Selbstorganisation der Jungwikipedianer, über die Strukturierung ihrer Wikipedia-Präsenz und darüber, wie man überhaupt neue Jungwikipedianer erkennt und gewinnen kann. Zudem haben Diskussionen über das Schiedsgericht und Mentorenprogramm die Ergebnisse des Wochenendes abgerundet.

Ich war mir lange nicht sicher, wozu es eine derartige Gruppe überhaupt braucht. Welchen Sinn ein Zusammenschluß der Jungwikipedianer haben soll, der auf nichts Zufälligerem als dem Alter seiner Mitglieder basiert. Seit dem Wochenende des Treffens weiß ich es, obwohl ich mich aus gutem Grund sehr zurück gehalten hatte und auch nicht an den Arbeitsrunden teil nahm, da brauchten sie mich nicht als Besserwisser. Denn sie haben – vor allem als Gruppe – einen ganz eigenen Kopf und Verstand. Niemand kann sehr junge Autoren in den meisten Fällen wohl besser betreuen als andere junge Autoren. Irgendwo redet man dieselbe Sprache oder versteht sich zumindest irgendwie. Es wird ja immer wieder der Untergang der Wikipedia beschworen. Nachdem ich den überaus engagierten Nachwuchs der Wikipedia über zwei Tage erlebt habe, habe ich keine Angst mehr vor dem Untergang. Die Zukunft kann kommen. Und im besten Sinne glaube ich daran, dass sich diese Mädchen und Jungs die Zukunft untertan machen und ihren Weg gehen werden. MC, 07.06.

Nachtrag: Lkoteht hat für das Blog von Wikimedia Österreich (denn wie genau eine junge Frau dabei war, war es auch genau ein junger Österreicher) auch einen sehr persönlichen Bericht verfasst.

Wikipedia auf der Spitze

Turmspitze des ZARM­Fallturms in Bremen bei Nacht

Bremer Community besuchte den Fallturm an der Uni Bremen

Mehr als ein Dutzend Wikipedianer aus der Freien Hansestadt Bremen und dem „näheren und weiteren Umzu“ trafen sich am 3. Juni zu einem Aktionstag in Bremen, nahmen an einer Führung im Fallturm Bremen des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen teil und veranstalteten ein „Communitytreffen in 130 Meter Höhe“ in der Fallturmspitze. Anlass war das Jubiläumsjahr 2016 mit dem fünfzehnten Geburtstag der Wikipedia und dem zehnjährigen Bestehen der Bremer Community.

Seit 2006 ist das regionale WikiProjekt Bremen aktiv und betreut den Artikelbestand zur und rund um die Freie Hansestadt Bremen. Seither treffen sich freiwillige Autoren und Fotografen sowie Gäste, die Interesse an einer Mitarbeit an Wikipedia-Artikeln mit Bezug zum Bundesland Bremen mit den Städten Bremen und Bremerhaven und zur Bremer Geschichte haben, regelmäßig in der Hansestadt zum hanseatisch-wikipedianischen Stammtisch. Dachmarke der Bremer Wikipedia-Aktionen ist der Arbeitsbereich BremenpediA; die wichtigsten Schwerpunkte bilden dabei zurzeit neben mehreren Kooperationen verschiedene QRpedia-Projekte in Bremen sowie Wikipedia vor Ort, das im April 2015 eröffnete Wikipedia-Büro im Heimathaus Lesum in Bremen-Lesum.

Mit ihrer Jubiläumsveranstaltung wollte die Bremer Community auch einen Akzent zum Thema „Wikipedia und die Wissenschaft“ setzen. So lag es nahe, das Uni-Institut ZARM zu besuchen: Der mit seiner Gesamthöhe von 146 Meter weithin sichtbare Fallturm des Instituts ist nicht nur ein Wahrzeichen der Universität Bremen und des Bremer Technologieparks, sondern gilt auch – neben dem Weltkulturerbe Bremer Roland und Bremer Rathaus und den Bremer Stadtmusikanten – als viertes Wahrzeichen von Bremen und zudem als ein Symbol für Spitzenforschung an der Exzellenzuniversität.

Sowohl die Führung durch fachkundige ZARM-Mitarbeiter als auch das Arbeitstreffen in der Fallturmspitze boten allerhand interessante Informationen über das Uni-Institut ZARM und das seit 1990 von ihm betriebene „Großlabor“, den in Europa einzigartigen Fallturm, der erdgebundene Experimente unter kurzzeitiger Schwerelosigkeit ermöglicht. Es wurde eifrig fotografiert und notiert und die Ausbeute wird sich sicherlich noch in verschiedenen Wikipedia-Artikeln niederschlagen.

Nach so viel High-Tech wurden die Teilnehmenden wieder geschichtsbewusst: Zum anschließenden Stammtischtreffen ging es in die „älteste Restauration von Bremen-Horn“, wo der Aktionstag bei Speis und Trank mit allerlei Gesprächen rund ums „Lexikonmachen und die Kunst des Besserwissens in Bremen und Umzu“ ausklang. Jo., 04.06.

Ein Liebesbekenntnis der (Neu)-Wikipedianer zur Natur

Tägliche Uploads 2016 und 2015 (kumulativ)

In einer Zeit heftiger Unwetter mit dramatischen Folgen sollten wir uns ganz besonders der Bedeutung des Naturschutzes bewusst werden. In dieser Woche ging der Fotowettbewerb „Wiki Loves Earth“ zu Ende, der zum dritten Mal stattfand und dazu beitrug, unsere farbenprächtige Natur mit Tieren und Pflanzen, Bergen, Flüssen und Seen in ihrer Vielfalt zu dokumentieren.

WLE-Tour mit jungen Wikipedianern
Teilnehmer 2014, 2015, 2016
Uploads 2014, 2015, 2016

Wenige Stunden nach Abschluss zeigte der Bildzähler für Deutschland die stolze Zahl von 18.277 Uploads an, darunter 12 Videos. Das ist eine Steigerung um 29 % gegenüber dem Vorjahr. So manch einer zweifelte noch vor wenigen Wochen am Sinn einer Neuauflage dieses Naturschutz-Fotowettbewerbs. Doch die Community hat sich erneut für den Spaß am Wettbewerb entschieden und ein klares Liebesbekenntnis zur Natur abgegeben.

An diesem internationalen Wettbewerb beteiligten sich insgesamt 28 Länder, vor zwei Jahren waren es 15. Der Anteil Deutschlands am Gesamtaufkommen von mehr als 72.000 Fotos liegt bei gut 25 %. Für Österreich wurden 2091 Fotos hochgeladen. Damit erreichte Deutschland erstmalig mit Bezug auf die Bevölkerungseinheit eine gleiche Größenordnung wie Österreich. Bei den bisherigen WLM-Wettbewerben wurde in Österreich stets das Dreifache erreicht.

Beeindruckend ist die große Zahl der Teilnehmer und dabei wiederum der hohe Anteil der Wikimedia-Neulinge. In Deutschland waren es bei WLE 2015 erstaunliche 809 Naturverliebte und damit 81 % Neue. Nun liegt die Neulingsquote bei 76 %. Nehmen wir die noch recht frischen Accounts von 2015 – ein Großteil steht im Zusammenhang mit WLE – hinzu, so kommen wir immerhin auf 82 %.

Von den 1000 Teilnehmern des Wettbewerbs 2015 finden sich nur 104 „Wiederholungstäter“. Doch diese rund 10 % sind ein besonders aktiver Teil. Im Jahr 2015 haben sie 53 % der Ernte eingefahren, nun sind es sogar 62 % aller Uploads. Wünschenswert für die Zukunft wäre es aber, dass viele der Neuen auch (und nicht nur im Commons-Bereich) gehalten und an die Artikelarbeit in der Wikipedia herangeführt werden können, insbesondere in den Bereichen der Natur und Umwelt.

Den krönenden Abschluss des diesjährigen WLE-Wettbewerbs wird die Auslese der „Besten“ sein. Sowohl in Österreich als nun auch in Deutschland läuft die sog. „Vorjury“, an der sich viele aktive Wikipedianer beteiligen können. Auch in den Bereichen der Kategorisierung ist viel zu tun. Anfang Juli wird dann für den deutschen Wettbewerb eine Endjury in Fulda die krönenden Schlusspunkte setzen.

Schon jetzt ein großes Dankeschön an alle, die an diesem erfolgreichen Wettbewerb mitgewirkt haben. Die Gewinner sind wir alle und unsere bewahrenswerte Natur. (bg, 3.6.2016;)

Und der allerkrönendste Abschluss ist dann im September das Ergebnis des internationalen Wettbewerbs, zu dem die besten zehn Bilder aus allen 26 teilnehmenden Ländern nominiert sind. Als Vertreter aus D in der internationalen Jury freue ich mich auf alle Einreichungen. Aa, 5.6.

Gmina Lidzbark Warmiński oder: Es ist zum Kotzen!

Es gibt keinen Zweifel darüber, daß der Artikel Gmina Lidzbark Warmiński relevant ist, und selbst das Totschlagargument „kein Artikel“ hat hier nicht gegriffen. Nein, das Argument war Artikel von global gebanntem Nutzer erstellt. Es ist zum Kotzen! Nicht nur, daß sich die DE-Community bislang gar keine Gedanken darüber gemacht hat, was ein global bann (GB) bedeutet, nein, die DE-Community hat sich das Brot unter der Butter wegziehen lassen. Die hiesige Community legt Wert darauf, daß hier nach eigenen Regeln gecheckusert wird, daß hier Global Admins und andere Globoli keine Rechte haben, aber wir nehmen es hin, daß eine wie auch immer geartete „Community“ auf Meta den Schwanz spielt, der mit der DE-Community wedelt. Okay, man kann je nach POV hinnehmen, daß Messina via Detour Meta-Sperrverfahren auch hierzupedia gesperrt wurde – doch halt: Kann man das wirklich hinnehmen? Nein, kann man nicht. Ein Sperrverfahren auf Meta ist eine Entmündigung der hiesigen Community, es ist eine Entmündigung jeder lokalen Community, und ein solches Verfahren ist gefährlich. Nehmen wir doch mal an, ein Benutzer, der ähnlich integer ist wie der eine oder andere Benutzer in Sachen Burschenschaften, würde sich ähnliche Weise mit dem neuosmanischen Sultan Recep Tayyip Erdoğan befassen – man könnte einen derart ehrenwerten Benutzer problemlos aus dem Weg räumen, indem man ihn sperrt in zwei nationaltürkisch-dominierten Wikiprojekten und schließlich ein globales Benutzersperrverfahren auf Meta initiiert, das man mit entsprechendem Sockenpuppeneinsatz problemlos durchbringt. Ein solcher Benutzer wird dann hier von unseren dienstgeilen Admins gestalkt und vernichtet. So läuft WikiPoliticsTM heute. Ich fordere jeden anständigen Wikipedianer auf, sich gegen WP:GB zu wenden. Laßt uns widerstehen gegen dieses faschistoide Instrument, mit dem einige wenige unter günstigen – ungünstigen – Bedingungen an der lokalen Community vorbei Benutzer wikivernichten können. MaB 3.6. PS: Auch nach längerer Überprüfung ist in Gmina Lidzbark Warmiński kein Löschgrund erkennbar; „Artikel von global gebanntem Nutzer erstellt“ ist jedenfalls keiner.

Keine Angst vor roten Links: Begriffsklärungen

Der Kurier berichtete 2014 über den Sinn von Links auf (noch) nicht existierende Seiten. Kurzgesagt erhöht sich dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass der Artikel angelegt wird. Hier folgt nun der (unabgesprochene) zweite Teil, der sich mit Links auf Begriffsklärungen (BKL) befasst. Wie aufwendig und schwierig es sein kann, einen Link auf eine Begriffklärung aufzulösen, zeigt der Beitrag weiter unten zu Brühl. Dieser Beitrag soll anhand von Beispielen zeigen, wann man diese Links einfach stehenlassen sollte, wie man es nicht machen sollte und wie schnell dabei folgenschwere Fehler entstehen können.

Die Farbe Rot hat eine warnende Funktion: Tiere zeigen damit an, dass sie giftig sind, rote Ampeln und Verkehrsschilder zeigen Verbote an und rote Worte in Artikeln zeigen zumindest Mängel an. Der „echte“ Rotlink zeigt an, dass die betreffende Seite noch nicht existiert, und für Benutzer, die das entsprechende Helferlein aktiviert haben, werden neben Rechtschreibfehlern auch Links auf Begriffsklärungen rot unterlegt, was sehr hilfreich beim Auffinden selbiger ist. In Kandidaturen von lesenswerten und exzellenten Artikeln wird daher meistens zurecht – aber nicht immer – darauf hingewiesen, diese BKLs bitte aufzulösen und auf den Artikel zu verlinken, der auch tatsächlich gemeint ist. Problematisch kann diese Forderung sein, wenn es mehrere passende Einträge gibt. Bei nur einem wählt man eben diesen aus und bei gar keinem fügt man einen weiteren Stichpunkt zur Begriffsklärungsseite (BKS) hinzu.

Nicht jede Mechanik ist gleich ein Auto

Hier soll es um die Seite Mechanisierung gehen, wo sich längere Zeit eine BKS befand. Angelegt wurde die Seite als Artikel, der – vollkommen korrekt – angab, dass es sich dabei um einen Vorgang handelt, bei dem körperliche Arbeit auf Maschinen übertragen wird. Der Begriff ist eng verbunden mit der Dampfmaschine und der Industrialisierung, wird aber auch noch heute benutzt. Der Artikel war allerdings sehr holprig geschrieben und vollkommen unbelegt, weshalb es verständlicherweise zu Zweifeln bezüglich der Korrektheit kam. In der Folge wurde der damalige Artikel (Permalink) in eine BKS umgewandelt mit diesem Inhalt:

Das machte einen deutlich besseren Eindruck und war sicher gut gemeint, inhaltlich war es aber falsch. Denn von Automatisierung spricht man, wenn nicht nur die körperliche Arbeit auf Maschinen übertragen wird, sondern auch die geistige, insbesondere das Steuern und Kontrollieren der Maschinen. Die Automatisierung ist eng verbunden mit elektrischen Steuerungen und Sensoren und entstand im 20. Jahrhundert. Der Begriff „Mechanisierung“ kommt im Artikel „Automatisierung“ nicht vor, was aber anscheinend niemandem aufgefallen ist und niemanden gestört hat.

Als Folge dieser Änderung entstanden nun in zahlreichen Artikeln, insbesondere solche zu historischen Themen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, BKLs. Aufgelöst wurden sie, indem die Konstruktion [[Automatisierung|Mechanisierung]] eingefügt wurde. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Literatur, die zum Schreiben dieser Artikel verwendet wurde, von Mechanisierung sprach. Besser wäre es gewesen, den Link auf Mechanisierung zu belassen. Dem Leser wurde hier letztendlich häufig eingeredet, dass man im 18. Jahrhundert schon elektrische Steuerungen hatte. Zumindest machte diese Art der Verlinkung den Eindruck. Inzwischen findet sich aber wieder ein korrekter Artikel unter „Mechanisierung“.

Wie aus dem Meister ein Geselle wurde

Hier geht es um die Seite Gewerbeschule, wo sich lange diese BKS mit folgendem Inhalt befand. Als problematisch stellte sich der erste Eintrag heraus.

Gewerbeschulen entstanden im Laufe des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Varianten in allen größeren deutschsprachigen (!) Ländern. Also auch in Bayern, Baden, Österreich und der Schweiz. Und zur Erinnerung: ein „Deutschland“ gab es damals nicht. Die Absolventen dieser Schulen hatten in der Industrie Positionen inne, die der eines heutigen Industriemeisters entspricht, viele waren später auch als Ingenieure tätig.

Auf welche Seite sollte man nun verlinken in einem Artikel über eine Person aus dem 19. Jahrhundert? Viele entschieden sich für Berufsschule. Wieder sprach die verwendete Literatur vermutlich nicht von Berufsschule, denn es fanden sich häufig im Quelltext Konstruktionen wie [[Berufsschule|Gewerbeschule]]. Das Problem dabei war nur, dass man auf Berufsschulen – auch damals – ein Ausbildungsniveau vermittelt bekommt, das dem eines Gesellen oder Facharbeiters entspricht. Durch die Art der Verlinkung bekam der Leser hier also den Eindruck bei den betreffenden Personen handele es sich um einfache Gesellen. Auch hier wurde im Artikel „Berufsschule“ nicht dargelegt, dass (oder ob) es sich dabei um einen jüngeren Befriff für Gewerbeschule handelt. Belegt ist diese Behauptung bis heute nicht.

Deutschland: Der Nabel der Welt

Thematisch eng verwandt ist die Fachschule, wo sich lange diese BKS fand:

Fachschule im Speziellen:

Fachakademie im Speziellen:

Auch dieser Begriff wurde schwerpunktmäßig im 18. und 19. Jahrhundert verwendet und wurde damals als Gegenstück zu allgemeinbildenden Schulen verstanden. Dazu zählen unter anderem Handels- und Ingenieurschulen, die Gewerbeschulen, Marineschulen und Militärakademien. Aber auch heute gibt es Schulen, die sich als „Fachschule“ bezeichnen.

Wohin sollte man nun verlinken in einem historischen Artikel in einem Abschnitt, der sich ausdrücklich mit dem deutschsprachigen Raum befasst – und nicht nur mit Deutschland? Am besten war es wohl, den BKL stehenzulassen und den Leser selber erkennnen zu lassen, dass es dazu nicht den einen richtigen Artikel gibt. Trotzdem wurde auf „Fachschule (Deutschland)“ verlinkt – wo sich nichtmal Informationen zur Geschichte befanden. Lustig wird es, wenn in einem Artikel über eine Person, die in Österreich geboren wurde, in Österreich gewirkt und gelebt hat und in Österreich gestorben ist, sich diese Konstruktion findet: … er besuchte die [[Fachschule (Deutschland)|Fachschule]] in Wien, …. Man sollte eben nicht den erstbesten Eintrag einer BKS auswählen.

Weitere Beispiele

In einer Artikelkandidatur wurden die folgenden drei BKLs bemängelt. Hier mit Antwort des Autors, warum diese bewusst so belassen waren.

Zumindest das Austenit wurde vor Kurzem im zuständigen Portal angesprochen. Die Zusammenführung der beiden Artikel wird dort befürwortet.

Preisfrage: Wenn in einem Artikel über – sagen wir Militärschulen in Europa – der Begriff Marineschule fällt, wie löst man dann den BKL auf? Ich wüsste es nicht. DWI, 02.06

Der „Goldene Internetpreis“

Auch in diesem Jahr schreibt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) den „Goldenen Internetpreis“ aus, um den sich Menschen über 60 bewerben können. Ziel des Preises ist aufzeigen, wie ältere Menschen das Internet für sich bereichernd nutzen und wie Internet-Erfahrene gleich welchen Alters ältere Generationen ans Netz führen und sie begleiten können. Unter uns gibt es sicherlich so einige Benutzer im passenden Alter, die sich mit der Schilderung ihrer Erfahrungen um diesen Preis bewerben und so indirekt für die Mitarbeit in der Wikipedia werben können. In den nächsten Tagen werden die Konditionen hier beschrieben. Ni. 30.6.

Die Schwerpunkte von WMDE für 2017

Wikimedia Deutschland (WMDE) hat heute den »Jahreskompass 2017« veröffentlicht. Mit dem Kompass hat das Präsidium für das nächste Jahr drei Handlungsfelder festgelegt, die gleichgewichtet nebeneinanderstehen sollen. Diesen Handlungsfeldern sind insgesamt fünf Schwerpunkte zugeordnet, die ebenfalls gewichtet wurden. Im nächsten Schritt - der Ausarbeitung konkreter Ziele, Erfolgskriterien und Maßnahmen zu den Schwerpunkten - möchten wir die Wikimedia-Communities eng mit einbeziehen: Zwischen dem 12. Juli und dem 5. August wird es verschiedene Beteiligungsangebote zu den einzelnen Schwerpunkten geben; über die genauen Formate und Termine werden wir euch noch am 12. Juli informieren. bue, 30.6.

Start der Schreibwoche Kulturgut

Die »Schreibwoche Kulturgut« findet vom 29. Juni 2016 bis 12. Juli 2016 statt. Jede(r) kann mitmachen und über Kulturgüter schreiben. Die Eröffnung der Schreibwoche erfolgt durch Jet Bussemaker, die niederländische Ministerin für Unterricht, Kultur und Wissenschaft. Sie wird am 29. Juni 2016 um 09:00 Uhr MEZ den ersten Edit tätigen. Für Beiträge über bestimmte Regionen werden Urkunden ausgestellt. Näheres zu den Urkunden siehe unter Writing week Cultural Heritage Appreciation. GK, 28.6.

Abstimmungsergebnis: Wikipedia to the Moon

Seit Samstag steht das Ergebnis der Community-Abstimmung über Wikipedia to the Moon fest. Insgesamt haben 152 Personen abgestimmt. Mit großem Abstand hat der Vorschlag gewonnen, eine Kollektion ausgezeichneter Artikel aus den verschiedenen Sprachversionen zu erstellen. Die nächste Phase, in der das eigentliche Editieren beginnt, startet am 1. Juli. (Infos folgen!) Mond-Team, 27.6.

Ein comischer Ort

Ja, das alberne Wortspiel der Überschrift konnte sich der Berichterstatter aus Esino Lario bzw. „Esino am Comersee“ nicht verkneifen. Negativ ist es aber gar nicht gemeint, im Gegenteil: Die Stimmung hier an der Wikimania ist hervorragend; so hervorragend, dass es sich Unterzeichneter, der später noch einen ausführlicheren Kurier-Beitrag verfassen möchte, nicht verkneifen konnte, schon heute ein paar lobende Worte zu verlieren. Gar nicht genug Lob ausgesprochen werden kann für die Veranstalter und für die Einwohner von Esino Lario, deren stete Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und allgemeines Engagement einfach überwältigend sind. Die Einstellung hier ist „Wir sind Wikimania“; an vielen Häusern prangen „Wikipedians welcome“-Schilder. Alles funktioniert: Alle Präsentationen etc., die ich bis jetzt besucht habe, fanden am angekündigten Ort statt, pünktlich, und auch die Technik klappt. Und eben: Man ist nicht bloss eine Konferenz unter vielen in einem grossen Konferenzzentrum oder Hotel. Zu den Inhalten dieser Wikimania, die mir auch erfreulich gehaltvoll erscheinen, später mehr. Ich bin jedenfalls beeindruckt davon, was hier geleistet wird! Gestumblindi, 25.6.

Es ist zwar nur ein Punkt

unterhalb von Nigeria auf der Karte, aber dahinter verbergen sich viele falsche Koordinaten von Bildern. Jede fehlerhafte Koordinate bekommt automatisch die Position 0 N, 0 E, also genau am Äquator.

Oft muss man nur in der Beschreibung Location| 50°54'24.40"N| 11°36'52.52"E|heading:1 in Location| 50|54|24.40|N| 11|36|52.52|E|heading:1 die Gradzeichen in die Pipe ändern.

Manchmal muss man auch nur die Reihenfolge verändern.

Die oben verlinkte Karte zeigt nur die Fehler des diesjährigen Wettbewerbs Wiki Loves Earth aus Deutschland. In allen Unterkategorien kann man sich pro Bundesland die Standorte des Fotografen anzeigen lassen und gegebenenfalls korrigieren.

Es wäre schön, wenn sich einige User an der Behebung der Fehler beteiligen würden. nf, 25.6.

Ergebnis: Der Punkt ist weg ein lächelnder Smiley . Vielen Dank an die unbekannten Helfer. nf, 25.6.

WikiCon Region Stuttgart – Anmeldung gestartet

Die Konferenz rückt immer näher (16. bis 18. September 2016) und die verbindliche Anmeldung ist nun gestartet. Die Registrierung erfolgt über ein Onlineformular. Weitere Informationen findest du in unseren FAQ. Frühzeitige Anmeldungen helfen uns bei der Planung.

Wir haben uns dazu entschieden, für fünf Tage ein Banner zu schalten. Damit wollen wir auch Wikipedianer erreichen, die sich über die internen Kanäle nicht auf dem Laufenden halten.

Wir freuen uns über deine Teilnahme!

Für das WikiCon-Team Region Stuttgart: Wnme, 25.6.

Katherine Maher

Katherine Maher, damals im März 2016 noch Interims-Geschäftsführerin

Wie Heise quasi live von Wikimania meldet ist Katherine Maher gestern jetzt auch offiziell zur neuen Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation ernannt worden. Sie hatte dieses Amt seit dem Rücktritt von Lila Tretikov bereits übergangsweise inne. H., 24.6.

Siehe auch: Board appointment of Executive Director G., 24.6.

Thomas Müller, das Handicap und die Wikipedia

Thomas Müller in einer Pressekonferenz
慕尼黑啤酒, CC-BY-SA-3.0

Die derzeit in Frankreich stattfindende Euro 2016 ist in aller Munde, doch auch unsere Online-Enzyklopädie war Thema bei einer offiziellen Pressekonferenz „Der Mannschaft“. Der bisher glücklose Torjäger Thomas Müller, in der Freizeit Golfspieler, wurde am 18. Juni nach seinem momentanen „Handicap im Fußball“ gefragt und erklärte dem Journalisten daraufhin: „Golf-Profis haben ja kein Handicap mehr. (…) Das ist jetzt ein bisschen blöd gewesen, die Frage: Das hätte man auf Wikipedia vorher nachlesen können!“ Diese Aufforderung haben anscheinend zahlreiche Menschen befolgt: die Aufrufe des Artikels Handicap (Golf) schnellten von rund 500 pro Tag auf 4.710 (18.6.) und 5.807 (19.6.), um mit 11.597 am 20. Juni einen Höhepunkt zu erreichen. Fußball bildet eben… mh, 23.6.

Sichtungsrückstand

„Eine gesichtete Version ist eine speziell gekennzeichnete Version eines Artikels, einer Datei, einer Vorlage, einer Kategorie oder eines Moduls. Sie sagt aus, dass ein regelmäßiger Autor der Wikipedia den Artikel durchgesehen hat und die Version frei von offensichtlichem Vandalismus ist.“

Wikipedia:Gesichtete Versionen

Sichten von Bearbeitungen – eine nicht immer ganz einfache, meist etwas zeitraubende, aber trotzdem wichtige und notwendige Aufgabe im Wikipedia-Alltag. Aktuell beträgt der Rückstand bei den Sichtungen hierzupedia 55 Tage. Eine sehr hohe Zahl. Deshalb: Wer mit anpacken möchte um diesen Rückstand zu verringern, sei hiermit herzlich dazu eingeladen. Auf der Seite Spezial:Seiten mit ungesichteten Versionen finden sich viele Artikel, bei denen es anzupacken gilt. (DCB, 22.06.)

Tippspiel zur Tour de France 2016

Da wir gerade von Doping sprechen: Passend zum ewigen Thema gibt es die Möglichkeit, auf den Sieger der Tour de France 2016 zu tippen. Für die besten Tipper sind drei Buchpreise ausgelobt. Wahrscheinlich sind die meisten Sportfexe noch gedanklich mit Fußball beschäftigt, aber es jagt eben ein sportlicher Höhepunkt den nächsten... Ni. (ungedopt) 20.6.16

Sp(r)itze

lili
runde Sachen
rere
Einfuhrhilfe

„Es gibt keine Themen mehr.“ Immer wieder hört man diese Phrase, wenn davon die Rede ist, warum es an Neuautoren mangelt oder der Streit aus Langeweile zunimmt. Beim Morgenkaffee erstaunt es mich hingegen, dass uns selbst wichtige Aktualitäten fehlen. Wir haben nichts Substanzielles zum derzeit gravierendsten Doping-Problem: dem Gebaren der russischen Leichtathletik. Es gibt sie (noch) nicht, die Artikel über die russische Doping-Agentur Rusada, über den russischen Leichtathletik-Verband und überhaupt zum Doping beim Rechtsnachfolger der Sowjetunion. Über jeden Auswechselspieler der Dritten Liga schreiben 1:0-Enzyklopädisten Artikel. Ok. Aber sie stehen im Abseits, wenn es ernst wird? AC, 18.6.

Inspirationskampagne ...

Datei:Banner bsp.PNG

... – dieses wunderhübsche Wort ist der zentrale Begriff des aktuellen Banners vom Wikimedia-Politbüro. Wer von Euch keinen WM-Spamblocker installiert hat, kennt auch die (zugegebenermaßen durchaus sehr konstruktive) Frage von WM: „Hast du einen Vorschlag, wie mit Belästigungen in Wikimedia-Projekten umgegangen werden soll?“ – meine Antwort, speziell zum Thema Banner: 1. Derlei blöde Banner unterlassen. 2. Verantwortliche WM-Mitarbeiter feuern. 3. Banner nur für Nachrichten von existenzieller Bedeutung. Danke und Gruß --Juesch (Diskussion) 22:54, 17. Jun. 2016 (CEST)[Beantworten]

Technische Wunschliste: Bessere Lösung von Bearbeitungskonflikten

Auf Platz 1 der Umfrage “Technische Wünsche” von 2015 steht eine bessere Lösung von Bearbeitungskonflikten mit Fokus auf einen benutzerfreundlicheren Ausweg aus einem Bearbeitungskonflikt. Um besser zu verstehen, in welche Richtung eine Lösung gehen kann und was eher nicht gemacht werden sollte, wurde dazu im Mai 2016 anhand zweier erster Ideen zur Diskussion eingeladen. Auf Basis der Ergebnisse aus der Diskussion sowie weiteren Gesprächen wurde ein neuer Vorschlag entwickelt. Die Zusammenfassung der Ergebnisse sowie der veränderte Vorschlag finden sich auf dieser Seite. Das Team von WMDE freut sich über weitere Rückmeldungen. Auf der Wikimania 2016 in Esino Lario wird es zudem eine Veranstaltung im Rahmen des Wikimania Hackathons geben mit dem Ziel, bisherige Erkenntnisse und Vorschläge mit Entwicklerteams der WMF sowie mit ehrenamtlichen Programmierern zu besprechen. Weiterhin ist für Samstag, den 25.6.2016 von 10-12 Uhr eine “Edit Conflict and Cookies Corner” (mit essbaren Keksen) am Stand von WMDE im Community Village geplant. Wikipedianer, die auf der Wikimania sind, sind herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. bm (wmde), 17.6.

Sie ist wieder da.

Nicht Daisy IV. von Rudolph Mooshammer, nein, sondern Chiara Ohoven. Wer? Na gut, es ist eine lange Geschichte, aber man kann es auch recht kurz machen. Vor gut zehn Jahren, im Wikipedia-Paläolithikum, gab es den ersten Versuch, einen Artikel über die junge Frau aus der westdeutschen High Society, die damals als Autorin für die Bildzeitung gefürchtete Kolumnen schrieb und ausführlich über die Optimierung ihrer vollen Lippen berichtete, scheiterte. Der recht mickrige Stub wurde nach einer leidenschaftlich geführten Löschdiskussion, in der sich die Exklusionistenfraktion durchsetzte, das erste Mal im August 2005 gelöscht. Auch ein zweiter enzyklopädischer Versuch, der mit den Worten Chiara Ohoven, auch „Wurstlippe“ genannt ist eine deutsche Adelige und Prominente. Bekannt wurde Chira Ohoven vor allem durch [[Stefan R... begann, hatte keine Chance. So ging das den ganzen Frühling des Jahres 2006 hindurch. Sozusagen ein Artikel-Ping-Pong, durchaus sportlich und hin und her. Die zweite Chiara-Welle traf Wikipedia dann hammerhart im November 2006 und dauerte bis Februar 2007. Längst verschwundene Admins holten sich beim Drücken des Löschknopfs wunde Finger, gaben auf und verließen das Projekt. Meinungsstarke, gestandene Männer verzweifelten und hatten Tränen der Wut in den Augen. Nichts zu machen, die Chiarafans in der Wikipedia waren zäh wie ein Rafting-Schlauchboot. Irgendwann in der Zeit wurde in der Wikipedia die Löschprüfung eingeführt. Man kann sich denken was passierte. Mit Ausnahme der Jahre 2012 und 2013 tauchte Chiara immer wieder zuverlässig auf. Sie schwamm wie ein... na gut, der Witz ist ausgelutscht. Der historische Moment kam nun völlig plötzlich vor ein paar Tagen, hat man die Fußball-EM geschickt abgewartet? Ein Artikel über Chiara Ohoven scheint sich länger zu halten, Skandal! Schon arbeiten fleißige Hände an der Optimierung des Artikeloutfits! Aus! Aus! das Spiel ist aus! Ein Traum wird wahr, Chiara, die mit dem schönen Gesicht, ist relevant geworden. 1 : 0 nach Verlängerung und Elfmeterschießen für die Inklusionistenmannschaft! eine Glosse von Sc vom 16. Juni 2016 ein lächelnder Smiley 

GLAMourös: Ein Tag im Schmuckmuseum Pforzheim

Reuchlinhaus Pforzheim

Die Teilnehmenden erwartet das Reuchlinhaus, ein als Kulturzentrum konzipierter Bau der Nachkriegsmoderne und eines der bedeutenden Werke des Architekten Manfred Lehmbruck. Im Reuchlinhaus befindet sich das Schmuckmuseum Pforzheim, das der Geschichte des Schmucks von der Antike bis in die Gegenwart gewidmet ist. Hier sind wir zu Gast und dürfen uns in Text und Bild mit der Architektur und ausgewählten Exponaten auseinandersetzen.

Am Folgetag wird eine Fototour zur Architektur der 1950er und 1960er Jahre durch die Innenstadt Pforzheims angeboten.
Samstag, 9. Juli 2016
Schnell anmelden, es gibt nur zehn Plätze!   Programm und Anmeldung fv, 16.06.

*** EILMELDUNG ***

Chiara Ohoven hat es geschafft!! Was lange währt, wird endlich gut! ZA, 15.06.

50.000 Medizinartikel

Am 15. Juni 2016 erschien der 50.000. Artikel im Fachbereich Medizin (Pierre Fauchard Academy). Täglich werden Medizinartikel in der Summe über 2 Millionen mal aufgerufen. Die am häufigsten aufgerufenen Artikel aus dem Kernbereich der Medizin sind das Asperger-Syndrom und die Multiple Sklerose mit je 1600 Aufrufen/Tag. Die Seiten werden durch die Redaktion Medizin betreut, die ebenso die Portale Medizin, Zahnmedizin und Tiermedizin pflegt. Im Gesundheitsmonitor 2016 der Bertelsmann Stiftung ergab eine Umfrage unter 800 Ärzten, dass 95% der Ärzte Medizinartikel der Wikipedia kennen. Mit weitem Abstand halten 58% der Befragten die Artikelinhalte für vertrauenswürdig, gefolgt von der Apotheken Umschau mit 33% und dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums mit 16%. Die übrigen Gesundheitsportale sind weit abgeschlagen. Pa, 15.06.

WMDE-Präsidium in Klausurtagung zum Jahresplan

Nachdem bei einer Berichten zufolge einmal mehr unkritischen WMDE-Mitgliederversammlung die zentralen Punkte des Jahresplans abgesegnet wurden, ist an diesem Wochenende die Klausurtagung, bei der der Jahresplan für 2017 erstellt werden soll. Das betrifft aber nicht nur Vereinsmitglieder. Über praesidium@wikimedia.de könnt ihr, solltet ihr, dem Präsidium mitteilen, was ihr für wichtig haltet. So kommt GLAM bislang nicht im Plan vor. Wer also eine weitere und wie ich wieder erweiterte GLAM-Förderung möchte, wer wie ich der Meinung ist, dass die Communityförderung ausgebaut werden muss, sollte sich jetzt an das Präsidium wenden und seine Wünsche mitteilen. Wer meint, dass Mapping OER nicht mehr betrieben werden sollte, sollte das dem Präsidium mitteilen. Wer andere Vorstellungen hat, sollte auch das dem Präsidium mitteilen. Redet mit! MC, 15.6.

Diskussion zu Lobbying beim Das ABC des Freien Wissens

Im zwölften Wikimedia-Salon am 16.06. wird diskutiert, was neue Methoden der Interessenvertretungen, wie etwa die Wikimedia-EU-Policy-Group, für demokratischere Entscheidungs- und Gesetzgebungsprozesse auf EU-Ebene bewirken können. Zu Gast sind Daniel Freund von Transparency International, Dr. Joachim Bühler von Bitkom e. V., Dimitar Dimitrov, Wikimedian in Brussels und per Video-Interview Jan Philipp Albrecht. Alle sind herzlich eingeladen; die Veranstaltung wird auf der Webseite als Livestream gezeigt und danach als Video eingestellt. li (wmde), 14.6.

WCN Utrecht wird vorbereitet

Die Wikimedia Conferentie Nederland macht sich warm für Samstag, den 19. November 2016. Das größte Treffen von Wikimedia Nederland findet wieder in Utrecht statt, der pittoresken und gar nicht mal so weit von der deutschen Grenze liegenden Domstadt. Etwa ein Drittel der Beiträge wird auf Englisch sein - auch deiner? Z., 14.6.

PGP-Party@Wikimania

Auf der Wikimania findet dieses Jahr auch eine PGP-/GPG-Keysigning-Party statt – quasi die große Schwester der Party auf der WikiCon (gibt auch dort voraussichtlich wieder eine). Genauer gesagt gibt es sogar zwei: Eine während der Vorkonferenz und eine während der eigentlichen Konferenz. Die Partys sollen vor Allem helfen, die nur sehr schwach verbundenen Vertrauensnetze der Wikipedias zu verknüpfen. Wer also auf die Wikimania kommt und einen PGP-/GPG-Key hat, der möge bitte Key-ID und Nick auf der zugehörigen Seite hinterlassen. Die beiden Partys finden am Donnerstag und Samstag jeweils um 17:30 statt. Ein spontaner Besuch ist natürlich immer möglich. D

WMCH-Ideenwerkstatt am 9. Juli in Olten

Am 9. Juli 2016 findet in Olten die Ideenwerkstatt von Wikimedia CH statt, in der die Zukunft des Schweizer Vereins gemeinsam gestaltet werden soll. Anmelden kann man sich bis am 19. Juni mit Hilfe des folgenden Formulars. Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen. Mehr Infos zum Anlass gibt es hier. MS, 11.6.

Frischer Wind bei SG?

In letzter Zeit kam es immer mal wieder Auseinandersetzungen in Sachen Schon gewusst?, doch wie es scheint, konnten wir in den letzten Tagen zur Sacharbeit zurückkehren. Allerdings haben sich einige Mitarbeiter zurückgezogen, was jedoch auch die Chance in sich bringt, durch personellen Neubeginn einen frischen Wind durch die Rubrik wehen zu lassen. Es gibt dort eine Wochentabelle von Benutzern, die an einem Tag in der Woche die Endkontrolle durchführen, also kontrollieren, ob die Einstellungen in Ordnung sind bzw. ob überhaupt aktualisiert wurde. Wer dazu Lust hat, kann sich gerne in die Tabelle eintragen. Ich persönlich halte einen häufigeren Personalwechsel in dieser Tabelle für begrüßenswert, damit die Rubrik möglichst offen und abwechslungsreich bleibt. Ni. 11.6.

Wikipedia to the Moon: Abstimmung

In den letzten Wochen sind im Meta-Wiki viele Vorschläge diskutiert worden, welche enzyklopädischen Inhalte für die Zeitkapsel für den Mond gesammelt werden sollten. Der Platz auf dem Datenträger, der uns geschenkt worden ist, reicht nicht für alle Inhalte in allen Sprachen. Ab heute kann man über zehn Vorschläge abstimmen, was konkret gesammelt werden soll. Vom Ergebnis hängt ab, wie und an welchen Artikeln genau gearbeitet werden kann. Die Abstimmung ist bis zum 24. Juni geöffnet. Mond-Team, 10.6.

Tag der offenen Baustelle: Fotos vom Humboldtforum

Kommendes Wochenende (11. Juni bis 12. Juni, 10 Uhr bis 18 Uhr) ist in Berlin Tag der offenen Baustelle. Unter anderem auch beim in Bau befindlichen Humboldtforum auf der Museumsinsel Berlin. Eine wohl einmalige Gelegenheit, die ins Erdgeschoss, I. Obergeschoss und sogar auf das Dach führen kann. Dummerweise kann ich aus anderen terminlichen Verpflichtungen nicht fotografieren gehen. Diese Gelegenheit sollten wir uns als Projekt aber nicht entgehen lassen. Wer also Zeit und Lust hat und im Berliner Raum lebt - bitte ran! MC, 10.06.

EM-Tippspiel 2016

Am Freitag, den 10. Juni geht die Fußball-Europameisterschaft in eine neue Runde. Passend dazu geht auch die Tipprunde zu den großen Fußball-Turnieren in eine neue Runde. Die Tipprunde ist wie in den Vorjahren unter https://www.kicktipp.de/wikipedia erreichbar. Die Abgabe der Tipps für das erste Spiel und die Bonusfragen ist noch bis zum 10. Juni 2016, 21:00 Uhr MESZ möglich. Teilnehmen kann jeder, der Spaß daran hat, sich mit anderen darum zu duellieren, wer das größte Fußball-Wissen hat. Aber auch ohne besonderes Wissen kann eine Teilnahme viel Spaß machen. Außerdem ist noch bis zum 9. Juni 2016, 24:00 Uhr MESZ eine Tippabgabe bei der Fußballwette 2016 möglich. StG, 08.06.

Schon gewusst? Wikiradio

Bis heute war mir neu, dass es auch ein Wikiradio (https://tools.wmflabs.org/wikiradio/ – nicht zu verwechseln mit dem hier) gibt. Mittlerweile weiß ich auch, dass es eine Initiative polnischer Wikipedianer ist, die das ganze betreiben. Jedenfalls gibt es dort (neben vielen anderen) auch die Stationen für die Gesprochene Wikipedia und die Gesprochene Wikisource auf die Ohren. Ihr seid alle herzlich eingeladen, diese Stationen/Sendungen mit weiteren Audiodateien zu ergänzen oder einfach nur mal reinzuhören und euch daran zu erfreuen.

Wie immer darf umseitig natürlich auch gemeckert werden. Noch schöner wäre es aber, würde frei nach dem Wikiprinzip und ohne großes Trara das Angebot verbessert und erweitert werden. Dann hätten alle was davon. ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/;) 

Viel Spaß beim Reinhören! Anika, 07.06.

Wikipedia im Landesmuseum Württemberg

Schreibwerkstatt im Turm

Einer der Bereiche im Verein Wikimedia Deutschland, der stark mit der real existierenden Community der Wikipedia zusammenarbeiten kann, ist der sogenannte Fachbereich Bildung, Wissenschaft & Kultur, auch GLAM genannt, der regelmäßig Veranstaltungen für Fotofans und Schreiberlinge in Kulturinstitutionen zusammen mit engagierten WikipedianerInnen an den jeweiligen Orten organisiert. Bei vielen bekannten Kultureinrichtungen waren sie schon zu Gast. Am ersten Juniwochenende fand nun im Landesmuseum Württemberg ein solches GLAM-on-tour genanntes Treffen statt. Über 20 Interessierte konnten sich frei durch das Museum im Stuttgarter Alten Schloss, in den Katakomben des Römischen Lapidariums und im sogenannten Fruchtkasten bewegen, an Führungen teilnehmen und fotografieren. So entstanden eine Menge guter Fotos, die teilweise in sehr dunklen Räumen aufgenommen werden mussten, da zu helles Licht den Exponaten schadet. Die Schreiberlinge wurden derweil in den Ostturm des Schlosses bei Wasser und Brot gesperrt, damit sie was anständiges schrieben. So entstanden einige durchaus enzyklopädische Artikel, die die Arbeit des Museums, seine ausgestellten Stücke, das Museumskonzept und einige der dafür Verantwortlichen angemessen beschreiben. Mögen viele über Wikimedia Deutschland meckern, aber im GLAM-Projekt sind Spendengelder gut angelegt. Kommentar von Sc, 7. Juni 2016

13. Bilderwettbewerb der Jungwikipedianer

Es ist wieder so weit: Gestern hat die Abstimmungs­phase des 13. Bilder­wett­be­werbs der Jungwikipedianer begonnen. Es haben sechs Jungwikipedianer insgesamt dreizehn Bilder nominiert, und es steht noch alles offen. Alle stimmberechtigten User können bis zu vier Stimmen abgeben. Die beiden Gewinnerbilder werden wie immer auf der JWP-Hauptseite präsentiert. K11, 06. 06.

Die WikiEulenAcademy bittet um Nominierungen für die WikiEulen 2016

Für die Verleihung der WikiEule 2016 bittet die WikiEulenAcademy um eure Nominierungen. Die WikiEulen werden an Wikipedianer und Wikipedianerinnen in Würdigung ihrer vielfältigen Aktivitäten vergeben. Wer kennt sie besser als ihr? Die Academy freut sich auf eure Unterstützung: Welche Wikipedianer/in, welcher Fotograf/in oder Supportmitarbeiter/in, welcher Artikel oder welches Projekt aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte sollte in deinen Augen die WikiEule 2016 erhalten und stellvertretend für das große Engagement und die vielen guten Ideen mit einer Eule geehrt werden? Bitte sende deine Vorschläge mit einer kurzen Begründung per WikiMail an die WikiEulenAcademy. Wir freuen uns auf eure Nominierungen. WEA 

Ironie-Detektor implodiert

In immer kürzeren Abständen belästigt die WMF uns mit immer sinnloseren CentralNotices. Und was schreiben sie in ihre neueste? „Hast Du eine Idee, wie mit Belästigungen auf Wikimedia-Projekten umgegangen werden sollte?“ Bisher sind infolgedessen sieben altgediente Ironie-Detektoren implodiert, mit weiteren Verlusten ist zu rechen. Stm, 3. Juni 2016

WMF bittet um Hilfe bei der Geschäftsführersuche

Der „Lenkungskreis zur Geschäftsführersuche der Wikimedia Foundation“ bittet um Unterstützung bei der Erstellung der Tätigkeitsbeschreibung für die Position der Geschäftsführung. Mithilfe eines Fragebogens (auch in deutscher Sprache) möchte er sich ein besseres Bild über die Erwartungen der Community-Mitglieder und Mitarbeiter an die Geschäftsführung der Wikimedia Foundation machen können. Weitere Fragen und Anregungen können auf der Meta-Seite hinterlassen werden. N.E. (WMDE), 1.6.2016

Von Aalräuchereien bis Zylinderstifte

reichten früher im Festnetztelefon die sogenannten Gelben Seiten, in denen Gewerbetreibende ihre Autowerkstätten, Bürodienste und Zahnarztpraxen anpreisen konnten. Der alphabetische Index der Wikipedia beginnt, kryptische Zeichenfolgen mal ausgeblendet, natürlich bei A und endet offenbar mit Zzyzzyxx. From Aachen to Zylinderdruckpresse hingegen betitelt der amerikanische Künstler Michael Mandiberg seine minimalistische Installation in einem reinweißen Raum in der Berliner Galerie Import Projects, in dem die gedruckte Wikipedia hinein passte: Print: Wikipedia. Allerdings nur die deutsche, zwar ein wenig knapp, aber immerhin. Die englische Wikipedia umfasst in dem Format allerdings etwa 8000 Bände, das wäre sehr eng geworden. Berliner Altbauräume in Vorderhäusern sind aber geräumig und vor allem vier Meter hoch. Glücklicherweise waren die über 3400 Bände aber gar nicht richtig vorhanden. Nur ihre monotonen zweidimensionalen Buchrücken zierten in streng alphabetischer, wahrscheinlich enzyklopädischer, Reihung unerbittlich die Wände. Eine öde Tapete die durchaus das Gefühl eines Whiteouts vermitteln könnte, würde man diese Bibliothek des Grauens in einem Schneewinter Anfang Januar besuchen. Aber es gab doch noch einen kleinen dreidimensionalen Vorstoß in den Raum, oder vielmehr in den space, wie es heute so schön heißt. Etwa 80 Bände standen zum Teil in über drei Metern Höhe unerreichbar auf kleinen Regalbrettern und lockerten das endlose Ornament des nicht Vorhandenen etwas auf. Dicke Paperbacks wie damals die Gelben Seiten, nur diesmal weiß und innen nichts als Bleiwüsten vom Ausmaß des Death Valley. Wikipedaartikel gehen oft über viele Seiten dieser Bände. Dazu gehört auch noch das mehrbändige Autorenverzeichnis, ein knapper Regalmeter mit angeblich 800.000 Accountnamen, Trolle und Sockenpuppen natürlich inklusive, als eine Art Appendix, wie es die Lizenz verlangt.

Mandibergs Idee ist nicht neu, aber sie kommt dem Thema sehr nah, mit dem Andere immer scheiterten: Nicht die reale Umsetzung ist wichtig, sondern die Wirkung, die eine solche haben wird. Natürlich gibt es das Dilemma, das angeblich zu sammelnde Weltwissen auf altmodische Weise zu präsentieren und vor allem in gediegenen Bibliotheken zu lagern, als Ummöglichkeit zu sehen. Zumal jeder dieser Bände in der Herstellung etwa 50 Euro kostet, ohne Abbildungen, Fotos und Wikilinks. Kann also nur die temporäre künstlerische konzeptionelle Installation einen wirksamen Eindruck über die wahren Ausmaße der Wikipedia vermitteln, Ausmaße die das Internet verschweigen muss? Was bleibt nach dem Besuch dieses kalten reinweißen Raums? Das sich in den Tiefen des Bauchs bemerkbar machende grummelnde Gefühl, vielleicht Angst, was passieren würde, wenn die Technik nachhaltig und irreparabel in einer zukünftigen dystopischen Welt am Ende wäre, ist nicht zu leugnen. Es läuft alles darauf hinaus: Wir müssen sie a.u.s.d.r.u.c.k.e.n! Aber auf Tontäfelchen, die halten lang und brennen nicht :-) Sc, 1. Juni 2016

Print Wikipedia: From Aachen to Zylinderdruckpresse noch bis zum 2. Juli 2016 in der Galerie Import Projects, 10787 Berlin, Keithstraße 10, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonnabend 13 bis 17 Uhr.