63. Internationale Sechstagefahrt

Die 63. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 5. bis 10. September 1988 im französischen Mende sowie im südlichen Zentralmassiv statt. Die Nationalmannschaft des Gastgebers Frankreich gewann zum ersten Mal die World Trophy. Die Nationalmannschaft Italiens konnte zum zweiten Mal die Junior World Trophy gewinnen.

Mende, Start- und Zielort der einzelnen Etappen.

Wettkampf

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Organisation

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Der Wettbewerb fand nach der 12. (1930) und 55. Internationalen Sechstagefahrt (1980) zum dritten Mal in Frankreich statt.

Um die World und Junior World Trophy fuhren Mannschaften aus 19 bzw. 15 Nationen. Zudem waren 28 Fabrik-, 73 Club-Mannschaften sowie 8 Einzelfahrer am Start.

DDR, BRD, Österreich und die Schweiz nahmen jeweils an World und Junior World Trophy teil.

Die Sonderprüfungen an der ersten fünf Fahrtagen waren täglich jeweils eine Beschleunigungsprüfung sowie zwei Motocrossprüfungen.

Von den gemeldeten Fahrern nahmen 425 den Wettkampf auf. Die erste Tagesetappe führte in zwei identischen Runden über insgesamt 244 Kilometer. Das Wetter war niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte die Mannschaft Frankreichs vor Italien und der Mannschaft der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR lag auf dem 4., die BRD auf dem 6 Platz. Österreich und die Schweiz lagen auf Platz 11 bzw. 13.

In der Junior World Trophy führte die Mannschaft Italiens vor Finnland und Frankreichs. Die Mannschaft der DDR folgte auf dem 4. Platz, die Schweiz lag auf Platz 11, die BRD auf Platz 13. Die Mannschaft Österreich hatte bereits einen Fahrerausfall zu verzeichnen und lag vorerst auf dem 15. und damit letzten Platz.

Am zweiten Fahrtag wurde die Strecke des ersten Tages in entgegengesetzter Richtung gefahren. Das Wetter war unverändert.

In der World Trophy führte Italien vor Frankreich und der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der BRD lag auf dem 5. Platz. In der Mannschaft der DDR schied Thomas Bieberbach infolge technischem Defekt aus: Nur 16 Kilometer vor dem Ziel war die Simson 80 nicht mehr in Gang zu bringen. Für das Team bedeutete dies fortan täglich 15.000 Punkte und vorerst Platz 14.

In der Junior World Trophy führte Italien vor Frankreich und der Mannschaft Finnlands. Das Team der DDR lag auf dem 5. Platz.

Die Strecke des dritten Tages waren wieder 2 Runden über insgesamt 274 Kilometer. Das Wetter war weiterhin trocken.

In der World Trophy führte die Mannschaft Frankreichs vor Italien und der Mannschaft der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der BRD lag unverändert auf dem 5., die DDR auf dem 14. Platz. Die Schweiz und Österreich lagen auf Platz 9 bzw. 10.

In der Junior World Trophy führte Italien vor Finnland und der Mannschaft der USA. Das Team der BRD lag auf dem 4. Platz, gefolgt von der DDR auf Platz 5.

Am vierten Tag wurde die Strecke des Vortags in umgekehrter Richtung befahren. Das Wetter war nach wie vor niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte unverändert die Mannschaft Frankreichs vor Italien und der Mannschaft der Tschechoslowakei. Das Team der BRD lag weiter auf dem 5. Platz, die Schweiz belegte Platz 9. In der Mannschaft der DDR schied als zweiter Fahrer Harald Sturm aufgrund gebrochener Kupplungswelle an seiner MZ 250 aus dem Wettbewerb. Vorerst belegte das Team Platz 16.

In der Junior World Trophy führte Italien vor Finnland und der bundesdeutschen Mannschaft. Die Mannschaft der DDR folgte auf dem 4. Platz.

Die Strecke des fünften Tages war 230 Kilometer lang und beinhaltete zwei identische Runden.

In der World Trophy führte nach wie vor die Mannschaft Frankreichs vor Italien und der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der BRD belegte Platz 7, die Schweiz Platz 10. Das Team der DDR belegte unverändert Platz 16.

In der Junior World Trophy führte ebenso unverändert Italien vor Finnland und der bundesdeutschen Mannschaft. Das Team der DDR folgte wie am Vortag auf dem 4. Platz.

Am letzten Fahrtag waren 88 Kilometer Strecke zu fahren. Das Abschluss-Motocrossrennen als letzte Sonderprüfung fand in Le Choizal statt. Es waren schnellstmöglich 6 Runden à 2 Kilometern Länge zu absolvieren.

Von 425 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 335 das Ziel.

Endergebnisse

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World Trophy

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Platz Team Punkte
1. Frankreich  Frankreich 473,20
2. Italien  Italien 485,96
3. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1.367,45
4. Niederlande  Niederlande 2.527,38
5. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2.593,40
6. Finnland  Finnland 3.043,85
7. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 3.539,58
8. Spanien  Spanien 6.130,31
9. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 6.581,42
10. Schweiz  Schweiz 9.740,70
11. Osterreich  Österreich 9.948,85
12. Kanada  Kanada 30.232,12
13. Portugal  Portugal 62.185,50
14. Australien  Australien 54.320,00
15. Irland  Irland 110.589,75
16. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 121.198,31
17. Belgien  Belgien 127.075,68
18. Schweden  Schweden 135.529,29
19. Polen 1944  Polen 182.409,69

Junior World Trophy

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Platz Team Punkte
1. Italien  Italien 839,50
2. Finnland  Finnland 1.586,75
3. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 2.216,36
4. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 2.332,71
5. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 4.031,90
6. Spanien  Spanien 4.197,00
7. Polen 1944  Polen 4.969,77
8. Frankreich  Frankreich 6.355,17
9. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 6.988,48
10. Niederlande  Niederlande 37.091,55
11. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 47.536,96
12. Osterreich  Österreich 95.362,61
13. Schweden  Schweden 112.358,29
14. San Marino  San Marino 121.650,07
15. Schweiz  Schweiz 128.459,93

Club-Mannschaften

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Platz Team Punkte
1. Frankreich  Club 647,25
2. Tschechoslowakei  UAMK 1 1.301,75
3. Italien  Club A 1.305,79
4. Frankreich  Nice 1.396,61
5. Schweden  Vasteras MK 1.463,38
6. Italien  Bergamo 1.790,13
7. Italien  Morena 2.196,99
8. Vereinigte Staaten  Checkpoint MC 2.319,02
9. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Karlsruhe 2.323,08
10. Schweden  Gotams Enkpoking 2.629,76

Fabrik-Mannschaften

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Platz Team Punkte
1. Frankreich Vereinigtes Konigreich  Yamaha 141,12
2. Italien  TM 331,01
3. Tschechoslowakei  Jawa I 669,93
4. Niederlande  Honda CTI 942,83
5. Frankreich  KTM 1.170,40
6. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ II 1.297,51
7. Schweden  Suzuki 3.122,83
8. Tschechoslowakei  Jawa II 3.487,93
9. Tschechoslowakei  Jawa III 3.977,14
10. Australien  KTM I 4.819,29
0000 
20. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ I 45.601,33
0000 
24. Deutschland Demokratische Republik 1949 Polen 1944  Simson II 91.433,21
0000 
27. Deutschland Demokratische Republik 1949 Polen 1944  Simson I 165.236,47

Einzelwertung

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Klasse Klassensieger (Motorrad) Punkte
bis 80 cm³ (Zweitakt) Italien  Gian Marco Rossi (TM) 5.015,57
bis 125 cm³ (Zweitakt) Italien  Angelo Signorelli (KTM) 4.839,43
bis 250 cm³ (Zweitakt) Italien  Tullio Pellegrinelli (Husqvarna) 4.679,92
bis 350 cm³ (Viertakt) Frankreich  Thierry Charbonnier (Yamaha) 4.956,18
bis 500 cm³ (Zweitakt) Frankreich  Stéphane Peterhansel (Yamaha) 4.619,83
über 500 cm³ (Viertakt) Frankreich  Laurent Pidoux (Husqvarna) 4.822,42

Literatur

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  • Hans-Dietrich Baumann: 63. Six Days in Mende. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 38. Jahrgang, Heft 10. Sportverlag Berlin, 1988, ISSN 0442-3054, S. 221–224.
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