Adelschlag

Gemeinde in Bayern, Deutschland

Adelschlag (bairisch Olschlou) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nassenfels.

Wappen Deutschlandkarte
Adelschlag
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Adelschlag hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 50′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 48° 50′ N, 11° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Verwaltungs­gemeinschaft: Nassenfels
Höhe: 435 m ü. NHN
Fläche: 51,95 km2
Einwohner: 3087 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85111
Vorwahl: 08424
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 111
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstr. 9
85128 Nassenfels
Website: www.adelschlag.de
Bürgermeister: Andreas Birzer (CSU)
Lage der Gemeinde Adelschlag im Landkreis Eichstätt
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Karte

Geografie

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Adelschlag liegt in der Planungsregion Ingolstadt südlich des Altmühltales auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal. Die Fläche betrug am Stichtag 1. Januar 1999 51,98 km².

Die Gemeinde hat 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Adelschlag, Möckenlohe, Ochsenfeld und Pietenfeld. Prielhof wurde 1186 als „Brule“ (nach ahd. bruil = Sumpfwiese) erstmals urkundlich erwähnt.

Geschichte

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Bis zum 19. Jahrhundert

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Ortsplan Adelschlag von 1813

Im Jahre 893 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Adeloltesloh in der „Vita S. Walburgis“ des Eichstätter Domklerikers Wolfhard von Herrieden. Der Name ist zusammengesetzt aus dem althochdeutschen lōh für Hain und dem Personennamen Adelolt. Im 12. Jahrhundert erfolgten Erwähnungen als Adelesloch und Adalsloch, im 14. Jahrhundert als Adelsloh. Seit 1544 überwiegt die Bezeichnung Adelschlag. Das Kirchdorf – 1313 war das Patronatsrecht von Fürstbischof Philipp von Rathsamhausen dem Augustinerchorherrenstift Rebdorf übergeben worden – war ein Amt des Hochstiftes Eichstätt, das seit 1500 im Fränkischen Reichskreis lag.

Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens 14 Frauen und vier Männer aus Pietenfeld, Landershofen, Adelschlag und Möckenlohe wegen Hexerei angeklagt und zum Tode verurteilt. Zwei der Hinrichtungen fanden 1603 statt, 14 in den beiden Jahren 1617 und 1618 sowie 1622 und 1627 jeweils eine.

Im Jahre 1803 wurde Adelschlag zugunsten des Erzherzogs Ferdinand von Toskana säkularisiert. Seit dem Frieden von Pressburg 1805 gehört der Ort zu Bayern bzw. gehörte 1817 bis 1833 zum Fürstentum Eichstätt der Herzöge von Leuchtenberg. Zu dieser Zeit (1821) hatte der Ort Adelschlag 210 Einwohner. Bei der Volkszählung 1861 hatte der Ort Adelschlag 245 Einwohner und 74 Gebäude sowie Wittenfeld 20 Einwohner und 5 Gebäude.[4]

Eingemeindungen

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Mit der Gebietsreform erfolgte am 1. April 1971 die Zusammenlegung von Adelschlag, Möckenlohe und Ochsenfeld zur Einheitsgemeinde mit Gemeindesitz in Adelschlag.[5] Pietenfeld kam am 1. Mai 1978 hinzu.[6]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2340 auf 3006 um 666 Einwohner bzw. um 28,5 %.

Ort Adelschlag und Gemeinde bis 1970

Jahr 1800 1821 1840[7] 1861[4] 1885[8] 1900[9] 1925[10] 1950[11] 1961[12] 1970[13] 1987[14] 2006 2015
Einwohner Gemeinde Adelschlag 256 265 338 337 426 599 516 503
Einwohner Ort Adelschlag 200 210 245 324 317 395 567 509 494 508 630 660

Gebiet der heutigen Gemeinde Adelschlag

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020[15]
Einwohner 2010 2051 2280 2460 2553 2604 2752 2784 2948 3051

Einwohneraufteilung (Stand 30. November 2020):[15]

Einwohner
Adelschlag 679
Möckenlohe 654
Ochsenfeld 748
Pietenfeld 970

Gemeinderat

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Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 14 Mitgliedern:

Die Wahlbeteiligung war 73,72 %. (Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Bürgermeister

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Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Andreas Birzer (CSU). Dieser wurde am 15. März 2020 bei einem Mitbewerber mit 80,42 % der Stimmen im Amt bestätigt.

 
Blasonierung: „In Gold ein durchgehendes, eingebogenes rotes Tatzenkreuz, beseitet von vier roten Blüten, belegt mit einem roten Schild, darin die silberne Krümme eines Bischofsstabes.“[16]

Wappenführung seit 1984

Bau- und Bodendenkmäler in Adelschlag

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Katholische Filialkirche St. Andreas in Adelschlag; Ansicht von Osten
  • Die katholische Filialkirche St. Andreas, im Mittelalter Pfarrkirche, wurde 1707 nach Plänen des Eichstätter Hofbaumeisters Jakob Engel durch dessen Parlier Johann Baptist Camesino unter Wiederverwendung älterer Mauerteile neu erbaut. Die Barockaltäre wurden 1717–1718 errichtet; der Sebastiansaltar stammt vom Eichstätter Bildhauer Christian Handschuher. Der Kirchturm, dessen Untergeschosse aus der Romanik stammen, war mit seiner laternenbekrönten Kuppel mit Schindeln gedeckt. Die Barockkirche wurde unter Beibehaltung des Turmes 1972 abgerissen und im Jahr darauf von dem Architekten Karljosef Schattner neu erbaut. Teile der barocken Ausstattung wurden übernommen, so die Altäre und die Stuckkanzel von Franz Xaver Horneis (Horniß) von 1737. Auch wurde das 1893 gemalte Hauptaltarbild von Joseph Kiener wieder angebracht. Eine Rosenkranzmadonna ist eine Barockschöpfung von 1700.
  • Nördlich von Adelschlag wurde ein ehemaliger römischer Gutshof (Villa rustica) gefunden und zum Museum wiederaufgebaut. Im Osten des Dorfes hat sich eine Römerstraße in Resten erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2021 umgerechnet 2.932.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 220.000 €.

Es gab im Jahr 2021 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 87 und im Bereich Handel und Verkehr 9 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 102 Personen am Arbeitsort beschäftigt, wobei die Arbeitslosenquote bei 23 % lag. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1328. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 51 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2187 ha. Davon waren 1955 ha Ackerfläche und 232 ha Dauergrünfläche.

2022 gab es folgende Einrichtungen:

  • 3 Kindertagesstätten: 189 Betreuungsplätze, 159 betreute Kinder
  • 1 Volksschule: 8 Lehrkräfte, 149 Schülerinnen und Schüler

Sonstiges

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  • 1880 gründete sich in Adelschlag eine Freiwillige Feuerwehr.
  • Der größte Verein der Gemeinde ist die DJK Pietenfeld-Adelschlag, der über 600 Mitglieder zählt und über Tischtennis, Fußball, Gymnastik, Kinderturnen und Badminton verfügt.
  • Die Gemeinde ist von einem weiten Netz von Radwegen überzogen.
  • Im Gemeindeteil Möckenlohe ist in Verbindung mit einem römischen Haustierpark eine wiederaufgebaute römische Villa, genannt „Villa rustica“, zu besichtigen.
  • Archenbrunn ist ein abgegangener Ort im Gemeindebereich.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Karl Göbel (1900–1945), Offizier, zuletzt Generalmajor

Literatur

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Commons: Adelschlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Adelschlag in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 14. September 2019.
  3. Gemeinde Adelschlag, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1008, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 599 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1105 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1169 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1207 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 765 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 17 (Digitalisat – Summe Kd Adelschlag (494) + E Wittenfeld (9) = 503).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 80 (Digitalisat).
  15. a b Zahlen und Fakten. Gemeinde Adelschlag, 30. November 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020 (Die Aufteilung erfolgte vermutlich entsprechend den Gemarkungen innerhalb der Gemeinde, nicht entsprechend den Gemeindeteilen).
  16. Eintrag zum Wappen von Adelschlag in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte