Budszedehlen

verlassener Ort in der russischen Oblast Kaliningrad

Budszedehlen, 1936 bis 1938: Budschedehlen, 1938 bis 1945: Salzburgerhütte; nach 1945 der Ostteil: Kolzewoje (russisch Колцевое), der Westteil: Bereschki (russisch Бережки), ist ein verlassener Ort in der russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Bereschki
Budszedehlen (Salzburgerhütte)

Бережки
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 22° 20′ OKoordinaten: 54° 26′ 2″ N, 22° 19′ 50″ O
Budszedehlen (Europäisches Russland)
Budszedehlen (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Budszedehlen (Oblast Kaliningrad)
Budszedehlen (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet sich beiderseits der Rominte (ru. Krasnaja) mit seinem östlichen Teil im Rajon Nesterow und seinem westlichen Teil im Rajon Osjorsk. Nächstliegender bewohnter Ort ist das zweieinhalb Kilometer südwestlich gelegene Smirnowo (Kiauten/Zellmühle).

Geschichte

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Budszedehlen war um 1780 ein königliches Bauerndorf mit acht Feuerstellen.[1] Es handelte sich um einige Einzelhöfe beiderseits der Rominte. 1874 wurde die Landgemeinde Budszedehlen dem neu gebildeten Amtsbezirk Waldaukadel im Kreis Goldap zugeordnet.[2] 1936 wurde die Schreibweise des Ortes in Budschedehlen geändert und 1938 wurde er in Salzburgerhütte umbenannt.

Im Oktober 1944 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Goldap unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. In der Folge wurde der Ort zweigeteilt. Der östlich der Rominte gelegene Teil erhielt im November 1947 den russischen Namen Kolzewoje und wurde dem Dorfsowjet Tschistoprudenski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeteilt,[3] während der westlich der Rominte gelegene Teil im Juli 1950 den russischen Namen Bereschki erhielt und dem Dorfsowjet Gawrilowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeteilt wurde.[4] Dazu kam noch eine polnische Umbenennung des gesamten Ortes in Budziele im Oktober 1948,[5] die aber nicht mehr wirksam geworden sein dürfte. Sowohl Kolzewoje als auch Bereschki wurden vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[6]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[7] 115
1871[7] 108
1885[8] 106
1905[9] 79
1910[10] 78
1933[11] 67
1939[12] 54

Budszedehlen/Salzburgerhütte gehörte zum evangelischen Kirchspiel Tollmingkehmen.

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Einzelnachweise

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  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 19.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Pickeln
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia października 1948 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Oktober 1948 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  6. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei) tauchen beide Orte nicht mehr auf.
  7. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  9. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  10. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, 4. Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.