Bernadets ist eine französische Gemeinde mit 587 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Pays de Morlaàs et du Montanérès (bis 2015: Kanton Morlaàs).

Bernadets
Bernadets (Frankreich)
Bernadets (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Pays de Morlaàs et du Montanérès
Gemeindeverband Nord Est Béarn
Koordinaten 43° 23′ N, 0° 17′ WKoordinaten: 43° 23′ N, 0° 17′ W
Höhe 220–325 m
Fläche 3,68 km²
Einwohner 587 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 160 Einw./km²
Postleitzahl 64160
INSEE-Code

Rathaus von Bernadets

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Vernadèts.[1]

Geographie

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Bernadets liegt in der historischen Provinz Béarn ca. 15 km nördlich und damit im Einzugsbereich von Pau.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Saint-Armou
Barinque
Saint-Castin   Higuères-Souye
Maucor Saint-Jammes

Bernadets liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Luy, fließt an der östlichen Gemeindegrenze entlang. Zwei linke Zuflüsse des Luys, der Ruisseau du Lac und der Ruisseau le Lus, entspringen im Ortsgebiet und münden dort in den Luys.[2]

Geschichte

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Erstmals wird der Ort im 9. Jahrhundert erwähnt anlässlich der Gründung der Abtei von Saint-Pé-de-Bigorre durch den Herzog der Gascogne. Bernadets wird gegen 1030 im Kopialbuch dieser Abtei laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn als Bernedet erwähnt. Im 11. Jahrhundert war Bernadets von Saint-Castin lehnsabhängig. In der Volkszählung von 1385 wurden in Bernadegs 10 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf in der Bailliage von Pau liegt. Weitere Toponyme waren in der Folge Bernadegx (1402, erneute Volkszählung im Béarn), Bernadetz (1538, Reformation von Béarn). Auf der Karte von Cassini 1750 ist die Gemeinde als Bernadets eingetragen.[3][4][5]

Einwohnerentwicklung

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Bis in zu den 1930er Jahren lag das Niveau der Einwohnerzahl bei ungefähr 200. In der Folge sank die Zahl der Bewohner bis zu den 1960er Jahren, bis sie sich in den folgenden Jahren durch die Nähe des Hauptorts des Départements begünstigt mehr als verdreifacht hat.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 149 136 185 303 534 519 505 524 587
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6] INSEE ab 2009[7]

Sehenswürdigkeiten

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  • Schloss von Bernadets. Die im 13. Jahrhundert errichtete Burg geriet 1537 in den Besitz von Jean de Sorbet. 1766 erstand Jean-Gratian de Laussat das Gebäude, das auf der Karte von Cassini 1750 bereits eingezeichnet ist. 1785 wurde der mittelalterliche Bau abgerissen und von Pierre-Clément de Laussat wieder aufgebaut. Im gleichen Zug ließ er auch eine Kapelle beim Schloss errichten, die heute als Ortskirche dient. 1860 wurde das Schloss umgestaltet und aufgestockt. Es hat seitdem zwei Etagen und ein Dachgeschoss. Gleichzeitig wurde ein Garten rund um das Schloss vom Landschaftsgärtner Buller angelegt. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist das Schloss im Besitz der Familie Pré de Saint-Maur.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Schwerpunkt der Wirtschaft sind Landwirtschaft, Handel und Dienstleistungen.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[9]
Gesamt = 34

Bernadets wird durchquert von den Route départementales 39 und 222.

Persönlichkeiten

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Pierre Clément de Laussat

Pierre-Clément de Laussat, geboren am 23. November 1756 in Pau, gestorben am 10. April 1835 in Pau. Er spielte mehrere politische Rollen während der Französischen Revolution, der Ersten Französischen Republik, des Ersten Kaiserreichs und der Restauration.

1797 wurde er als Abgeordneter des Départements in den Rat der Alten (Conseil des Anciens), einer der beiden Kammern des französischen Parlaments, gewählt. Als Nutznießer von Napoléons Staatsstreichs des 18. Brumaire VIII im Jahre 1799 trat er mit seiner Gründung in das Tribunat ein, einer der beiden neuen Kammern der Legislative. 1802 wurde Pierre-Clément de Laussat zum Präfekten der Kolonie Louisiana ernannt. Er fuhr nach New Orleans, um das im Jahre 1763 von Frankreich an Spanien zugesprochene Gebiet zurückzubekommen, ohne zu wissen, dass Napoléon es anschließend an die Vereinigten Staaten verkaufen sollte. Er verließ 1804 Louisiana nach dem Verkauf und ging als Präfekt nach Martinique, wo er 1809 für einige Monate in britische Gefangenschaft geriet, als englische Truppen die Insel eroberten. Bis zum Ende des Kaiserreichs bekleidete er den Posten von mehreren Präfekturen. Seine letzte Stellung war unter der Restauration die eines Gouverneurs von Französisch-Guayana, bevor er sich 1823 auf sein Schloss in Bernadets zurückzog. Er hat sein bewegtes Leben in seiner Biografie Mémoires sur ma vie festgehalten, erschienen 1831.[10]

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Commons: Bernadets – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bernadets. Gasconha.com, abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Bernadets. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  3. Conseil régional d’Aquitaine: Bernadets. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 1. März 2017; abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  4. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 28, abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  5. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  6. Notice Communale Bernadets. EHESS, abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2014 Commune de Bernadets (64114). INSEE, abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Château de Bernadets. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 1. März 2017; abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  9. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Bernadets (64114). INSEE, archiviert vom Original am 3. März 2017; abgerufen am 1. März 2017 (französisch).
  10. Robert D. Bush, Pierre Clement de Laussat, Agnes-Josephine Pastwa: Memoirs of My Life. LSU Press, 1. Januar 2003, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).