Lacadée ist eine französische Gemeinde mit 146 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arthez-de-Béarn).

Lacadée
Lacadée (Frankreich)
Lacadée (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Lacq-Orthez
Koordinaten 43° 32′ N, 0° 39′ WKoordinaten: 43° 32′ N, 0° 39′ W
Höhe 60–110 m
Fläche 4,81 km²
Einwohner 146 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 30 Einw./km²
Postleitzahl 64300
INSEE-Code

Église Saint Julien

Der Name in der gascognischen Sprache lautet La Cadea.[1]

Geographie

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Lacadée liegt ca. 45 km nordwestlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Lacadée von den Nachbargemeinden:

Labeyrie
Sault-de-Navailles   Hagetaubin
Mesplède

Lacadée liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Luy de Béarn, ein Nebenfluss des Luy, strömt mit seinen Zuflüssen durch das Gebiet der Gemeinde:

  • der Aubin und sein Zufluss
    • der Ruisseau Louru und
  • der Ruisseau de Lesclauze, in diesem Landstrich auch Ruisseau de Mousquès genannt.[2]

Geschichte

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Lacadée liegt an der ehemaligen Römerstraße von Beneharnum (Lescar) nach Aquae Tarbellicae (Dax). Die ausreichende Bewässerung durch Luy de Béarn und Aubin, Voraussetzung für eine ausreichende Landwirtschaft, veranlassten die Einrichtung eines römischen Militärlagers, aus dem sich die Gemeinde im Laufe der Jahrhunderte entwickelte.[3]

Die erstmalige Erwähnung erfolgte in den Urkunden der Notare von Labastide-Villefranche unter dem Namen La Cadeye im Jahre 1471. In späterer Zeit besaß Lacadée als eine der wenigen Gemeinden ein eigenständiges Gericht. Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, notierte, dass die Gemeinde ein ehemaliges Baronat war und zum Unterbezirk von Saint-Sever in den Landes gehörte. Wie die Nachbargemeinde Labeyrie gehörte Lacadée bis zur Neuordnung der Territorien zu Beginn der Französischen Revolution zur Chalosse, einem Landstrich der Landes, bevor die Gemeinde zum neu gebildeten Département Basses-Pyrénées zugeteilt wurde. 1814 wurde das Dorf von englischen Truppen und deren Verbündeten verwüstet, als diese die Truppen Napoleon Bonapartes im Béarn verfolgten.[4][5]

Einwohnerentwicklung

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Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 300 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Wachstumsphasen bis zu den 1960er Jahren auf ein Niveau von rund 110 Einwohnern gefallen. Erst seit der Jahrtausendwende ist ein moderates Wachstum der Gemeinde zu verzeichnen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 110 116 101 117 110 105 119 132 146
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8]

Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche von Lacadée

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Die kleine Kirche ist romanischen Ursprungs aus dem 12. Jahrhundert und zeigt architektonische Elemente, die typisch für Kirchen in den Landes sind, aber auch Ähnlichkeiten mit Gotteshäusern des Béarn der Gaves. Ihr Langbau ist mit einem Glockenturm über dem Eingangsvorbau ausgestattet.[9]

In der Apsis der Kirche befindet sich ein mit klaren Farben ausgeführten Altaraufsatz, der aus drei Teilen besteht, die mit geriffelten Säulen und Pfeilern voneinander abgetrennt sind. In der Mitte zeigt die Nische über dem Tabernakel eine vergoldete Statue als Halbrelief, an den seitlichen Flügeln jeweils eine Statue als Hochrelief. Im zentralen oberen Teil umringt ein Schwarm von Engeln in einem Dreiecksgiebel eine Darstellung des Agnus Dei.[10]

Die Art der Bemalung des Altars, der die für das 18. Jahrhundert typische Sargform besitzt. imitiert eine Beschaffenheit aus mehrfarbigen Marmor. Die Ausbuchtung in seiner Mitte ist mit der Darstellung des Auges der Vorsehung verziert.[11]

Auf einem Sockel an der Wand der Kirche ruht die Statue des heiligen Antonius von Padua, dessen Verehrung sich insbesondere im 15. und 16. Jahrhundert verbreitete. In dieser Darstellung hält er das Jesuskind auf seinem Arm, das ihm in einer Nacht erschienen sein soll.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[4]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[13]
Gesamt = 13

Lacadée wird durchquert von der Route départementale 945 (ehemalige Route nationale 645).

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Commons: Lacadée – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lacadée. Gasconha.com, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Lacadée. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).
  3. Conseil régional d’Aquitaine: Castera de Lacadée. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. a b Conseil régional d’Aquitaine: Lacadée. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 88, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Lacadée. EHESS, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2006 Commune de Lacadée (64296). INSEE, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Lacadée (64296). INSEE, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Église de Lacadée. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Retable de l’église de Lacadée. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Autel de l’église de Lacadée. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Statue de saint Antoine. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Lacadée (64296). INSEE, abgerufen am 3. Juli 2017 (französisch).