Lussagnet-Lusson

französische Gemeinde

Lussagnet-Lusson ist eine französische Gemeinde mit 182 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Lembeye).

Lussagnet-Lusson
Lussagnet-Lusson (Frankreich)
Lussagnet-Lusson (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh
Gemeindeverband Nord Est Béarn
Koordinaten 43° 26′ N, 0° 12′ WKoordinaten: 43° 26′ N, 0° 12′ W
Höhe 185–316 m
Fläche 6,74 km²
Einwohner 182 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 27 Einw./km²
Postleitzahl 64160
INSEE-Code

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Lussanhet-Lusson.[1] Die Bewohner werden Lussagnétois und Lussagnétoises genannt.[2]

Geographie

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Lussagnet-Lusson liegt ca. 30 km nordöstlich von Pau in der Region Vic-Bilh der historischen Provinz Béarn am nordöstlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Lussagnet-Lusson von den Nachbargemeinden:

Lannecaube Lalongue
Coslédaà-Lube-Boast   Simacourbe
Monassut-Audiracq

Lussagnet-Lusson liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Lées, strömt durch das Gebiet der Gemeinde zusammen mit seinem Zufluss, dem Arriou de Darré, der zudem in Lussagnet-Lusson entspringt.[3]

Geschichte

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Die Dörfer Lussagnet und Lusson entstanden vermutlich im Mittelalter inmitten eines umfangreichen Waldes. Das Überbleibsel eines befestigten Gebäudes aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, Sitz des Grundherrn von Lussagnet, befindet sich auf dem Gemeindegebiet. Der Grundherr Bernard de Lucinher wurde 1150 in den Schriften erwähnt. Beim Zensus im Béarn im Jahre 1385 wurden in Lussagnet acht, in Lusson 13 Haushalte gezählt und vermerkt, dass die Siedlungen zur Bailliage des Erzpriestertums von Lembeye gehörten. Neben den Grundherren gab es in beiden Dörfern Laienklöster, Vasallen der Vicomté von Béarn, die jedoch nur eine beschränkte Macht besaßen, da der Zehnt durch den Bischof von Lescar erhoben wurde.[2][4][5]

1833 wurde die vormalige Gemeinde Lusson an Lussagnet zur Gemeinde Lussagnet-Lusson angeschlossen.[6]

Toponyme und Erwähnungen von Lussagnet waren:

  • Lucenhet (12. Jahrhundert, laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn, S. 450),
  • Lusanhetum (1312, Urkunden der Vicomté von Béarn),
  • Lucinheg und Lusanhet (1385 bzw. 1402, Volkszählung im Béarn),
  • Lussanhet (1482, Urkunden der Vicomté von Béarn),
  • Luxanet, Lusaulhet und Lusseignet (1538, gegen 1540 bzw. 1682, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts) und
  • Lussagnet (1750, Karte von Cassini).[5][7]

Toponyme und Erwähnungen von Lusson waren:

  • Luyssoo und Lussoo (1385 bzw. 14. Jahrhundert, Volkszählung im Béarn),
  • Lusson (1750, Karte von Cassini),
  • Lussun (1777, Manuskript des 14. Jahrhunderts) und
  • Lusson (1793 und 1801, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).[5][7][8]

Einwohnerentwicklung

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Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 400 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 130, bevor in der Folgezeit ein moderates Wachstum einsetzte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 162 157 156 143 132 147 157 169 182
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Bis 1821 nur Einwohner von Lussagnet, ab 1831 von Lussagnet-Lusson
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[8] INSEE ab 2009[9]

Sehenswürdigkeiten

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  • Pfarrkirche in Lussagnet, gewidmet Mariä Himmelfahrt. Die nicht datierbare Kirche ist vom Friedhof umgeben. Das Datum „20. September 1859“ in der Inschrift auf dem Türsturz des Eingangs weist auf den Zeitpunkt einer Restaurierung hin. Der Langbau mit einem Kirchenschiff besitzt einen Glockengiebel, typisch für Kirchen in der Region. Zwei Glasfenster datieren aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und sind Werke des Glasmalers Amédée Bergès.[10][11] Der Hauptaltar aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Chor ist eigens für die Ausstattung der Kirche aus dem gleichen Holzmaterial geschaffen wie die Täfelung an der Wand des Chors hinter dem Altar. Auf seiner Mensa befindet sich ein Sockel mit einem Postament, auf dem eine Statue der Maria ruht. Sie trägt eine goldene Krone, ein königliches Symbol, das bei Heiligenstatuen des 19. Jahrhunderts oft anzutreffen ist.[12] Die Kanzel ist ganz aus Holz gefertigt, an eine Wand gelehnt und von einem Kanzelfuß getragen. Der Kanzelkorb setzt sich aus vier, mit Reliefs verzierten Paneelen zusammen. Die Kanzel, die eine Simplizität verkörpert, hat einen bemerkenswerten geschnitzten Schalldeckel.[13]
  • Pfarrkirche Saint-Jacques in Lusson. Die romanische Kirche ist vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet worden. Ihr Vorbau und der Eingang stammen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Restaurierungen fanden im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts statt. Letzteres wird durch die Jahreszahl „1821“ auf dem Putz an der Außenfassade des einschiffigen Langbaus belegt. Viele Ausstattungsgegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind als nationale Kulturgüter registriert.[14]
  • Taubenschläge. Das Anwesen Pages in Lussagnet-Lusson besitzt noch einen Taubenschlag aus dem 17. Jahrhundert, der heute nicht mehr genutzt wird. Im Mittelalter galt ein solches, vom Wohnhaus getrenntes Bauwerk als Privileg des Grundherrn und seine Größe war proportional zu seiner Bedeutung. Dieser viereckige Taubenschlag besitzt ein mit Schiefer gedecktes Dach. Ein weiteres Taubenhaus aus dem Jahre 1902 befindet sich im Hof des Anwesens Laborde an einen Schuppen gebaut. Der viereckige Bau ist mit je zwei Nistlöchern auf jeder Seite versehen und trägt ein Zeltdach aus Schiefer, was als typisch für die Region gilt.[15][16]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[17]
Gesamt = 21

Lussagnet-Lusson wird durchquert von den Routes départementales 211 und 227.

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Commons: Lussagnet-Lusson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lussagnet-Lusson. Gasconha.com, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  2. a b Lussagnet-Lusson. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  3. Ma commune : Lussagnet-Lusson. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  4. Edifice fortifié. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  5. a b c Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 106, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Lussagnet-Lusson. EHESS, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  7. a b David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 31. August 2017 (englisch).
  8. a b Notice Communale Lusson. EHESS, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  9. Populations légales 2014 Commune de Lussagnet-Lusson (64361). INSEE, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  10. Eglise de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie de Lussagnet-Lusson. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  11. Eglise paroissiale de L’Assomption-de la-Bienheureuse-Vierge-Marie. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  12. Maître-autel de l’église de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  13. Chaire à prêcher de l’église de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  14. Eglise paroissiale Saint-Jacques. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
  15. Pigeonnier de la maison Pages. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  16. Pigeonnier de Lussagnet-Lusson. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  17. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Lussagnet-Lusson (64361). INSEE, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).