Landkreis Gerolzhofen
Der Landkreis Gerolzhofen im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken wurde 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 49° 54′ N, 10° 21′ O | |
Bestandszeitraum: | 1862–1972 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Verwaltungssitz: | Gerolzhofen | |
Fläche: | 477,42 km2 | |
Einwohner: | 41.200 (31. Dez. 1971) | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | GEO | |
Kreisschlüssel: | 09 6 38 | |
Kreisgliederung: | 77 Gemeinden | |
Adresse der Kreisverwaltung: |
8723 Gerolzhofen | |
Lage des Landkreises Gerolzhofen in Bayern | ||
Geographie
BearbeitenNachbarkreise
BearbeitenDer Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Schweinfurt, Haßfurt, Bamberg, Scheinfeld und Kitzingen.
Geschichte
BearbeitenDas Bezirksamt Gerolzhofen wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Gerolzhofen und Wiesentheid gebildet.[1] Dieses wurde 1872 um einige Gemeinden des aufgelösten Bezirksamts Volkach vergrößert.
Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter trat das Bezirksamt Gerolzhofen am 1. Januar 1880 die Gemeinde Wiesenbronn an das Bezirksamt Kitzingen ab.
Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Gerolzhofen.
Zwischen 1945 und 1948 amtierte Thomas Keller als Landrat, er war von den amerikanischen Besatzungsbehörden eingesetzt worden. Keller wurde von Josef Eugen Held abgelöst, der bis 1964 amtierte. Von 1964 und 1972 stand Ernst Kastner als Landrat dem Landkreis vor.
Durch die Kreisreform wurde der Landkreis am 1. Juli 1972 aufgelöst:[3][4]
- Die Gemeinden Geusfeld, Wohnau und Wustviel kamen zum Landkreis Haßberge, der bis zum 1. Mai 1973 den Namen Haßberg-Kreis trug.
- Die Städte Prichsenstadt und Volkach sowie die Gemeinden Abtswind, Altenschönbach, Astheim, Atzhausen, Bimbach, Brünnau, Castell, Dimbach, Düllstadt, Ebersbrunn, Eichfeld, Escherndorf, Fahr, Feuerbach, Gaibach, Geesdorf, Greuth, Järkendorf, Kirchschönbach, Köhler, Krautheim, Laub, Neudorf, Neuses am Sand, Nordheim am Main, Obervolkach, Rehweiler, Reupelsdorf, Rimbach, Rüdenhausen, Sommerach, Stadelschwarzach, Untersambach, Wiesentheid und Wüstenfelden kamen zum Landkreis Kitzingen.
- Die Gemeinden Obereisenheim und Untereisenheim kamen zum Landkreis Würzburg.
- Alle übrigen Gemeinden einschließlich der Kreisstadt Gerolzhofen kamen zum Landkreis Schweinfurt.
Die ehemalige Kreisstadt Gerolzhofen behielt zunächst eine Anzahl überörtlicher Behörden, die aber mit Ausnahme einer Polizeiinspektion in der Folgezeit alle geschlossen wurden.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1864 | 20.868 | [5] |
1885 | 32.179 | [6] |
1900 | 30.470 | [7] |
1910 | 31.502 | [7] |
1925 | 32.132 | [8] |
1939 | 32.048 | [9] |
1950 | 44.336 | [10] |
1960 | 39.000 | [11] |
1971 | 41.200 | [12] |
Gemeinden
BearbeitenDie Gemeinden des Landkreises Gerolzhofen und ihre heutige Zugehörigkeit:[13][14]
Verkehr
BearbeitenDas Gebiet des ehemaligen Landkreises Gerolzhofen wird von der Bundesautobahn 3, den Bundesstraßen 286 und 22, der Bahnstrecke Kitzingen–Schweinfurt, der Mainschleifenbahn und der Bundeswasserstraße Main tangiert.
Kfz-Kennzeichen
BearbeitenAm 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen GEO zugewiesen. Es wurde bis zum 28. April 1973 ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 ist es im Zuge der Kennzeichenliberalisierung wieder im Landkreis Schweinfurt, seit dem 1. April 2014 auch im Landkreis Haßberge erhältlich.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 471.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 743 f. und 758 (und 758 Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
- ↑ Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864, S. 106 (Digitalisat).
- ↑ Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
- ↑ a b www.gemeindeverzeichnis.de: Unterfranken
- ↑ für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
- ↑ Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Ebern. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung ( des vom 27. März 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 27. Juni 2010)