Dentlein (Ahorntal)
Dentlein ist ein Gemeindeteil von Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Dentlein Gemeinde Ahorntal
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 24′ O |
Höhe: | 438 (430–445) m ü. NHN |
Einwohner: | 13 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95491 |
Vorwahl: | 09202 |
Der Ahorntaler Gemeindeteil Dentlein
|
Geografie
BearbeitenDer Weiler im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwa einen halben Kilometer von dem südsüdöstlich liegenden Ortszentrum von Kirchahorn entfernt.[2]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1462 als „Dennhof“ erstmals urkundlich erwähnt. Ein Beleg von 1315 kann nicht sicher zugeordnet werden, 1520/25 wurde der Ort „Tendlas“ genannt. Der Ortsname bedeutet kleine Tanne.[3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Dentlein in der Dorfmarkung von Kirchahorn gelegen, das der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger unterstand.[4] Diese hatten sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert, die für die Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von den Grafen von Schönborn ausgeübt.[5][6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand den zum Hochstift Bamberg gehörenden Amt Waischenfeld als Centamt zu.[5] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde damit Dentlein unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde die damalige Einöde zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Dentlein mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Bestandteil der Ruralgemeinde Kirchahorn. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern kam diese am 1. Januar 1972 zur neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[10]
Verkehr
BearbeitenEine von Weiher kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt in südöstlicher Richtung weiter nach Kirchahorn, wo sie in die St 2185 einmündet. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße zweigt in der Ortsmitte von dieser westwärts ab und führt ebenfalls nach Kirchahorn. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 388 des VGN. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Dentlein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 10.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
Weblinks
Bearbeiten- Dentlein in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Dentlein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 2. Juli 2020.
- Dentlein im BayernAtlas, abgerufen am 2. Juli 2020
- Dentlein auf historischer Karte, abgerufen am 2. Juli 2020
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 30. Juni 2020
- ↑ Geografische Lage von Dentlein im BayernAtlas, abgerufen am 2. Juli 2020
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 10.
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
- ↑ a b Johann Kaspar Bundschuh: Kirchahorn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).