Hintergereuth
Hintergereuth ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Hintergereuth Gemeinde Ahorntal
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Koordinaten: | 49° 51′ N, 11° 27′ O |
Höhe: | 431 (415–455) m ü. NHN |
Einwohner: | 97 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95491 |
Vorwahl: | 09246 |
Der Ahorntaler Gemeindeteil Hintergereuth
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Geografie
BearbeitenDas Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwa vier Kilometer von dem westsüdwestlich liegenden Kirchahorn entfernt.[2]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1303 als „Gerüt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Rodung.[3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand die Dorfmarkung von Hintergereuth der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[4][5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übten die Freiherrn von Brand aus.[6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand dem zum Hochstift Bamberg gehörenden Amt Waischenfeld als Centamt zu.[7] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde Hintergereuth unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde das Dorf ein Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Hintergereuth mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Bestandteil der Ruralgemeinde Körzendorf. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Hintergereuth zusammen mit der Gemeinde Körzendorf am 1. Januar 1972 in die neu gebildete Gemeinde Ahorntal eingegliedert.[10]
Verkehr
BearbeitenEine von Reizendorf und Vordergereuth kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt weiter zur St 2163. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 388 und 396 des VGN. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Wirtschaft
BearbeitenIm östlichen Ortsbereich von Hintergereuth liegt die Brauerei Stöckel mit einer Brauereigaststätte.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAuf dem Betriebsgelände der Brauerei Stöckel befindet sich eine denkmalgeschützte Kapelle, die aus dem 19. Jahrhundert stammt.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Hintergereuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 301 (Digitalisat).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 15.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenbourg, München 1961, DNB 457322586, S. 277–278.
Weblinks
Bearbeiten- Hintergereuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Hintergereuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Juni 2020.
- Hintergereuth im BayernAtlas, abgerufen am 29. Juni 2020
- Hintergereuth auf historischer Karte, abgerufen am 29. Juni 2020
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 28. Juni 2020
- ↑ Geografische Lage von Hintergereuth im BayernAtlas, abgerufen am 29. Juni 2020
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 15.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
- ↑ a b Johann Kaspar Bundschuh: Gereuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 301 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).