Schweinsmühle
Schweinsmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Schweinsmühle Gemeinde Ahorntal
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Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 23′ O |
Höhe: | 379 (378–384) m ü. NHN |
Einwohner: | 9 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95491 |
Vorwahl: | 09202 |
Der Ahorntaler Gemeindeteil Schweinsmühle
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Geografie
BearbeitenDie Einöde im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwas weniger als zwei Kilometer von dem nordnordöstlich liegenden Ortszentrum von Kirchahorn entfernt.[2]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1520 als „Sweynczmüll“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vielleicht vom Familiennamen Schweintz ab, eine Ableitung vom Tier Schwein ist auszuschließen.[3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Schweinsmühle in der Dorfmarkung von Kirchahorn gelegen, einem Territorium, das der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger unterstand.[4] Diese hatten sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert, die für die Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von den Grafen von Schönborn ausgeübt.[5][6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand dem zum Hochstift Bamberg gehörenden Centamt Waischenfeld zu.[5] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde damit auch die Schweinsmühle unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde die damalige Einöde zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde die Schweinsmühle mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der Ruralgemeinde Kirchahorn. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Kirchahorn am 1. Januar 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[10]
Verkehr
BearbeitenDie aus dem Nordosten von Kirchahorn kommende Staatsstraße St 2185 läuft unmittelbar am südlichen Ortsrand vorbei und führt weiter nach Oberailsfeld. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 388 des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN). Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Baudenkmal
BearbeitenIn Schweinsmühle steht eine ehemalige Mühle, die aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt.
Literatur
Bearbeiten- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 49–50.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 509.
Weblinks
Bearbeiten- Schweinsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Schweinsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. Juli 2020.
- Die Schweinsmühle im BayernAtlas, abgerufen am 5. Juli 2020
- Die Schweinsmühle auf historischer Karte, abgerufen am 5. Juli 2020
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 5. Juli 2020
- ↑ Geografische Lage der Schweinsmühle im BayernAtlas, abgerufen am 5. Juli 2020
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 49f.
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
- ↑ a b Johann Kaspar Bundschuh: Kirchahorn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).