Reizendorf
Reizendorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Volsbach Gemeinde Ahorntal
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Koordinaten: | 49° 51′ N, 11° 26′ O |
Höhe: | 407 (400–425) m ü. NHN |
Einwohner: | 156 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 95491 |
Vorwahl: | 09279 |
Reizendorf in der Gemeinde Ahorntal
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Geografie
BearbeitenDas Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwa zweieinhalb Kilometer von dem südwestlich liegenden Kirchahorn entfernt.[2]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde um 1142 als „Richzendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Rīchizo oder Rīchiza.[3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand die Dorfmarkung von Reizendorf der Landeshoheit des Hochstiftes Bamberg.[4][5] Die im fränkischen Raum hierfür maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von dessen Amt Waischenfeld in seiner Funktion als Vogteiamt ausgeübt.[6][7] Auch die Hochgerichtsbarkeit stand diesem Amt zu, dies in seiner Rolle als Centamt. Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde damit auch Reizendorf zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Reizendorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine Ruralgemeinde, zu der der Weiler Hundshof gehörte. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Reizendorf am 1. Januar 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[10]
Verkehr
BearbeitenUnweit des westlichen Ortsrandes führt die St 2185 vorbei. Eine von dieser bei Hundshof abzweigende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt über Vorder- und Hintergereuth zur St 2163. Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nordostwärts nach Körzendorf und südwärts nach Freiahorn. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 388 und 396 des VGN. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Baudenkmal
BearbeitenIn Reizendorf steht ein gusseisernes Kruzifix, das aus der zweiten Hälfte 19. Jahrhundert stammt.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Reizendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 471 (Digitalisat).
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 44–45.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 492.
Weblinks
Bearbeiten- Reizendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Reizendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. Juni 2020.
- Reizendorf im BayernAtlas, abgerufen am 29. Juni 2020
- Reizendorf auf historischer Karte, abgerufen am 29. Juni 2020
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 29. Juni 2020
- ↑ Geografische Lage von Reizendorf im BayernAtlas, abgerufen am 29. Juni 2020
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 44.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
- ↑ Johann Kaspar Bundschuh: Volsbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 471 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).