Freistroff

französische Gemeinde
(Weitergeleitet von Diding)

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Freistroff
Freistroff (Frankreich)
Freistroff (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Bouzonville
Gemeindeverband Bouzonvillois-Trois Frontières
Koordinaten 49° 17′ N, 6° 29′ OKoordinaten: 49° 17′ N, 6° 29′ O
Höhe 195–276 m
Fläche 14,67 km²
Einwohner 1.020 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 70 Einw./km²
Postleitzahl 57320
INSEE-Code
Kirche St. Étienne

Freistroff (deutsch: Freisdorf) ist eine französische Gemeinde mit 1020 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle und zum Kanton Bouzonville.

Geographie

Bearbeiten

Der Ort liegt in Lothringen am linken Ufer der Nied, etwa 31 Kilometer nordöstlich von Metz, zwölf Kilometer nördlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und vier Kilometer südwestlich von Bouzonville (Busendorf), unweit der Grenze zum Saarland auf einer Höhe zwischen 195 und 276 Meter über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 14,67 km².

Geschichte

Bearbeiten

Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen[1] im Heiligen Römischen Reich. Der Ort wurde 1022 als Freydorf erwähnt, dann als Freisdorff im Jahr 1693.

1130 gründeten Wéry (Werri) II. von Walcourt (bei Namur in Belgien),[2] auch Wirich von Valcourt genannt,[3] und seine Gattin Adelheid hier einen Konvent der Augustiner-Chorherren, mit Unterstützung der Herzöge von Lothringen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Konvent bereits verlassen; später wurde das Kloster kurzzeitig von Prämonstratensern der Abtei Justemont aus Wallingen wiederbelebt und ab 1210 von Zisterziensern übernommen. Der kleine Konvent wurde während der Französischen Revolution 1791 aufgelöst und das Klosterland später aufgeteilt und verkauft.

Die Schutzvögte des Klosters erbauten sich eine Burg auf der Ebene zwischen Freistroff und Rémelfang. Wery und Renier von Valcourt wurden mit ihrer Burg Freisdorff 1301 Lehnsnehmer der Herzöge. 1387 erhielt Jean d'Ellentz das Lehen und 1464 Heinrich von Varsberg. 1681 kam das Lehen an die Herren zu Eltz-Rodendorf auf Château-Rouge (Rodendorf). Letzte Besitzerin war Maria Theresia von Eltz-Rodendorf (1720–1803), verheiratet mit Franz Ludwig Schenk von Schmidtburg (1711–1762), die aus dem Erbe der Metternich auch die Burg Bourscheid besaß. 1986 erwarb Familie Gehl das verfallende Schloss und sanierte es; Besichtigung und die Anmietung von Räumen für Veranstaltungen sind möglich.[4]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreidebau und Viehzucht sowie Wein- und Mehlhandel.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 918 948 899 936 923 859 1021 1037

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Kirche St. Étienne
  • Schloss St. Sixte, Renaissance-Bau mit Kern aus dem 12. Jahrhundert
  • Kloster Freistroff

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 123 (books.google.com).
Bearbeiten
Commons: Freistroff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 359–360 (google.books.com).
  2. Jean-Noël Mathieu: Le lignage de Walcourt en Lorraine. 1997 (inist.fr [PDF]).
  3. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 151 (books-google.com).
  4. Château Saint-Sixte. Communaute de Communes Bouzonvillois Trois Frontieres, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2017; abgerufen am 7. September 2020 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ccb3f.fr