Eibach (Hilpoltstein)

Ortsteil von Hilpoltstein

Eibach ist ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[1] Eibach liegt in der Gemarkung Patersholz.[2]

Eibach
Koordinaten: 49° 10′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 49° 10′ 25″ N, 11° 12′ 51″ O
Höhe: 405 m
Einwohner: 44 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 91161
Vorwahl: 09174
Ortsansicht
Ortsansicht

Der Ort liegt, umgeben von Äckern und Wäldern, circa 2,5 Kilometer südöstlich von Hilpoltstein am äußersten südöstlichen Rand des Mittelfränkischen Beckens am Eibacher Graben, der zum Flusssystem der Rednitz gehört.[3] Den Ort erreicht man von der Autobahn A 9 her über die Anschlussstelle Hilpoltstein und die Staatsstraße 2238, von der bei Jahrsdorf eine Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Patersholz führt. Von dieser gibt es einer Abzweigung nach Eibach. Auch von Solar aus kann man von der Staatsstraße 2238 nach Eibach abzweigen.[4]

Die Ortsflur ist 183 Hektar groß.[5]

Ortsnamensdeutung

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Der Ortsname enthält das althochdeutsche Wort „iwa“ für „Eibe“.[6] Historische Varianten des Ortsnamens sind Aybach, Aibach, Ärbach und Aebach.

Geschichte

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1264 wurde der Ort erstmals urkundlich genannt: Marquart von Stein, genannt „de Immenerlech“ (= Mörlach), verzichtete auf jede Forderung und jeden Besitzanspruch auf die dem Kloster St. Magdalena zu Nürnberg gehörenden Güter zu Eibach.[7]

Laut einem Salbuch von 1684 bestand Eibach zu dieser Zeit aus sieben Untertanen-Anwesen, drei gehörten zum Kloster St. Klara in Nürnberg, je eines dem Pilgerspital Hl. Kreuz in Nürnberg (einer Haller’schen Stiftung), dem Spital Freystadt, der Herrschaft Heideck und dem 1486 gestifteten Reichalmosen zu (Hilpolt-)Stein.[8]

Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, war Eibach ein Dorf von elf Untertanen-Anwesen. Die Grundherren waren für je einen Hof das pfalz-neuburgische, zuletzt kurbayerische Landrichteramt Heideck, die Patrizierfamilie Fürer von Haimendorf zu Nürnberg, das Klosteramt Seligenporten, die Reiche Almosenstiftung zu Hilpoltstein, das St. Klaraamt Nürnberg, die Haller’sche Kreuzstiftung zu Nürnberg und die Spitalstiftung Freystadt; zwei Höfe gehörten dem pfalz-neuburgischen bzw. kurbayerische Rentamt Hilpoltstein, zwei weitere waren freieigen. Das Landrichteramt Hilpoltstein übte die hohe Gerichtsbarkeit aus.[9]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde ein Steuerdistrikt Jahrsdorf gebildet, zu dem auch Eibach gehörte. Bei der Gemeindebildung entstand die Ruralgemeinde Patersholz, zu der die beiden Dörfer Patersholz und Eibach sowie der Löffelhof (1867: 1 Gebäude, 8 Einwohner) gehörten. Auch der Lotterhof (Vogtshof) (1867: 2 Gebäude, 3 Einwohner) sowie der Schrötzenhof (1867: 2 Gebäude, 8 Einwohner; 1904 nicht mehr amtlich genannt) waren Gemeindeteile von Patersholz.[10] Über den Viehbestand Eibachs vermeldet 1875 ein amtliches Verzeichnis 48 Stück Rindvieh.[11] Die Kinder besuchten die katholische Schule in Jahrsdorf, wohin sie eine dreiviertel Stunde gehen mussten.[12]

Die Gemeinde Patersholz ließ sich im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Januar 1972 in die Stadt Hilpoltstein eingemeinden.[13]

 
Ehemaliges Wohnstallhaus in Eibach
 
Katholische Ortskapelle
 
Blick in die Ortskapelle

Einwohner- und Wohngebäude-Entwicklung

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  • 1818: 35 (10 Anwesen; 9 Familien)[14]
  • 1836: 48 (11 Häuser)[15]
  • 1861: 45 (18 Gebäude, 1 Kirche)[16]
  • 1871: 46 (20 Gebäude)[17]
  • 1904: 46 (11 Wohngebäude)[18]
  • 1937: 53 (nur Katholiken)[19]
  • 1950: 49 (9 Wohngebäude)[20]
  • 1961: 43 (8 Wohngebäude)[21]
  • 1970: 39[22]
  • 1978: 59[23]
  • 1987: 44 (12 Wohngebäude, 12 Wohnungen)[24]

Katholische Ortskapelle

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Für 1876 ist eine „Kirche“ in Eibach erwähnt.[25] Die heutige Ortskapelle, ein Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Fassadenturmaufsatz mit Zwiebelhaube und mit eingezogener Chornische, wurde 1906 von der Gemeinde Patersholz im neobarocken Stil erbaut und 1907 ohne Zelebrationsrecht benediziert.[26] Die Ausstattung ist neugotisch; auf dem Altärchen steht eine Muttergottes mit Kind.[27]

Baudenkmäler

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Die Ortskapelle, das Gemeindeschweinehirtenhaus Eibach Nr. 10 aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und das ehemalige Wohnstallhaus Eibach Nr. 5 vom Ende des 18. Jahrhunderts gelten als Baudenkmäler.

Literatur

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Commons: Eibach (Hilpoltstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde Hilpoltstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  2. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  3. Franz Tichy: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nürnberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Wiessner, S. 28
  6. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 70
  7. Wiessner, S. 89
  8. Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), S. 224
  9. Wiessner, S. 209
  10. Wiessner, S. 256; J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 714
  11. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 890
  12. Friedrich Zahn und Leonhard Reisinger (Hg.): Statistik der deutschen Schulen im Regierungsbezirke der Oberpfalz und von Regensburg, Regensburg 1866, S. 175 f.
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 21
  15. Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 91 (Nr. 83)
  16. J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 714
  17. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Sp. 890
  18. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1220
  19. Buchner I, S. 538
  20. Wiessner, S. 256
  21. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 797
  22. Wiessner, S. 256, 262
  23. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978, München 1978, S. 166
  24. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 348
  25. J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 714
  26. Buchner I, S. 538 f.
  27. Gemeinsam unterwegs. Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach, Schwabach/Roth o. J. [2000], S. 113