Fürstlich Löwensteinscher Park

gemeindefreies Gebiet im Landkreis Main-Spessart in Bayern

Der Fürstlich Löwensteinsche Park ist ein 30,67 km² großes gemeindefreies Gebiet und eine Gemarkung im Landkreis Main-Spessart im bayerischen Spessart. 97 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Lage im Landkreis Main-Spessart

Geographie

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Der Fürstlich Löwensteinsche Park ist das flächenmäßig größte gemeindefreie Gebiet im Landkreis und das aktuell zwölftgrößte in Bayern. Er liegt zwischen der Gemeinde Bischbrunn und der Stadt Rothenfels. Die höchste Erhebung ist die Hintere Bauhöhe mit 533 m ü. NN. Das Tal der Hafenlohr begrenzt den Fürstlich Löwensteinschen Park im gesamten Nordwesten. Der Fluss Hafenlohr verläuft an manchen Stellen durch das Gebiet des Parks, das sich dort bis auf die linken Talhänge zieht. Im Südwesten und Südosten wird das gemeindefreie Gebiet durch die Täler von Wachenbach und Heinrichsbach begrenzt.

Gemarkung

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Auf der Gemarkung Fürstlich Löwensteinscher Park liegen mehrere kleinere Exklaven der Gemeinden Hafenlohr, Rothenfels, Esselbach und Bischbrunn, beispielsweise das zur Gemeinde Bischbrunn gehörige Sylvan im Weihersgrund oder die zu Hafenlohr gehörenden Gemeindeteile Diana, Einsiedel, Hubertushöhe und Lindenfurterhof.

Nachbargemeinden

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Forst Lohrerstraße
(Gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde
Neustadt am Main
Gemeinde
Rothenbuch
und
Rohrbrunner Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
  Stadt
Rothenfels
Gemeinde
Bischbrunn
Gemeinde
Esselbach
Gemeinde
Hafenlohr

Der Fürstlich Löwensteinsche Park ist nach dessen Besitzer, dem fürstlichen Hause Löwenstein benannt. Der Begründer, Ludwig I. von Löwenstein, stammt aus dem Städtchen Löwenstein, das also indirekt Namensgeber des Parks ist.

Geschichte

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Forst-, Park- und Torhäuser im Fürstlich Löwensteinschen Wildpark

Der Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg erhielt im Jahre 1803 nach der Säkularisation, im Zuge des Friedens von Lunéville, als Ausgleich für die an Frankreich verlorenen linksrheinischen Gebiete (darunter Rochefort und Virneburg), Besitzungen der Benediktinerabtei Neustadt am Main. Mit dem früheren Klostereigentum, dem Wald zwischen Bischbrunn und Rothenfels, fielen den Löwensteinern neben dem Jagdrecht auch die Rechte für den Fischfang in der Hafenlohr und im Wachenbach zu.

 
Historische Parkmauer

Der ehemalige Klosterwald wurde von 1817 bis 1819 zum großen Teil in einen eingezäunten Wildpark umgebaut. Fürst Carl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg gab den Auftrag, über 3000 Hektar Waldgebiet mit einem etwa 34 Kilometer langen Parkzaun einzufrieden. Der Fürst ließ gleichzeitig um den Wildpark die Forsthäuser Faun, Sylvan, Aurora, Diana und Fürstenbrücke sowie die Torhäuser Breitfurt, Hubertus und Schleifthor erbauen.[1][2] Weitere Eingänge zum Wildpark waren das Neustädter Tor und das Schwarze Tor. Inmitten des Parks wurde das Forsthaus Carlshöhe mit einem Jagdschloss fertiggestellt. Das Forsthaus Neubau bestand bereits. Der Fürstlich Löwensteinsche Wildpark grenzte im Westen an den Königlich Bayerischen Wildpark.

Der Sitz des fürstlichen Forstamtes wurde 1850 von der Burg Rothenfels nach Lindenfurt verlegt. Seit 1977 befindet es sich in Einsiedel.

Schutzgebiete

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Naturschutz

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Der Fürstlich Löwensteinsche Park grenzt auf weiten Strecken an das FFH-Gebiet 6022-371 Hochspessart.[3] Folgende Naturschutzgebiete liegen teilweise auf dem gemeindefreien Gebiet:

Vogelschutz

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Der Löwensteinsche Park ist ein Teil des Vogelschutzgebietes 6022-471 Spessart.[4]

Baudenkmäler

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Liste der Baudenkmäler im Fürstlich Löwensteinschen Park

Durch den Fürstlich Löwensteinschen Park verläuft die Kreisstraße MSP 26 von Windheim nach Rothenbuch.

Siehe auch

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Commons: Fürstlich Löwensteinscher Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Druck- und Verlagshaus Frankfurter Rundschau: MTB-Tour 59/Zusatz-Infos (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) (DOC, abgerufen am 8. Mai 2015)
  2. Aschaffenburg. In: Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern. Blatt 17. Topographisches Bureau des Königl. Bayer. Generalstabes, 1859 (Digitalisat – Kupferstich, Maßstab: 1:50 000).
  3. lfu.bayern.de (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lfu.bayern.de (PDF).
  4. lfu.bayern.de (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lfu.bayern.de (PDF).

Koordinaten: 49° 54′ 15,5″ N, 9° 29′ 48,9″ O