Karsbach
Karsbach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und deren Hauptort.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 3′ N, 9° 47′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gemünden am Main | |
Höhe: | 218 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,16 km2 | |
Einwohner: | 1730 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97783 | |
Vorwahl: | 09358 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 149 | |
LOCODE: | DE K7H | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Frankfurter Str. 4 a 97737 Gemünden a.Main | |
Website: | www.karsbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Martin Göbel[2] (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Karsbach im Landkreis Main-Spessart | ||
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Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt in der Region Würzburg.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt vier Gemeindeteile, die jeweils eigene Gemarkungen bilden (in Klammern der Siedlungstyp):[3][4]
Name
BearbeitenEtymologie
BearbeitenKarsbach hat seinen Namen vom gleichnamigen Bach (heute Kuhbach),[5] der bei Gössenheim in die Wern fließt.
Frühere Schreibweisen
BearbeitenFrühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]
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Geschichte
Bearbeiten19. bis 21. Jahrhundert
BearbeitenIm Zuge der Säkularisation 1803 fielen die Rechte des Hochstiftes Würzburg sowie die des Juliusspitals im Ort an Bayern, das sie im Frieden von Preßburg 1805 an das neugebildete Großherzogtum Würzburg abtrat. 1814 fielen sie mit diesem an Bayern zurück. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Die im Ortsteil Heßdorf ansässigen jüdischen Familien errichteten in der Fußgasse 6 ihre Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 zerstört wurde. Eine Gedenktafel an der Gemeindekanzlei Höllricherstraße/Brunnengasse erinnert an dieses Geschehen.[6]
Im Gemeindeteil Höllrich fand 1945 der US-amerikanische Panzerraid nach Hammelburg ein blutiges Ende.
Im Jahr 2005 wurde Weyersfeld im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft zum schönsten Dorf im Landkreis Main-Spessart gewählt.
Religion
BearbeitenKarsbach ist Sitz der katholischen Pfarrei St. Gertrud mit Filiale St. Albanus in Weyersfeld und gehört zum Dekanat Karlstadt des Bistums Würzburg. Evangelische Kirchengemeinden und Gotteshäuser befinden sich in Heßdorf und Höllrich. Sie sind dem Dekanat Lohr der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zugeordnet.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Weyersfeld, Höllrich und Heßdorf eingemeindet.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1497 auf 1723 um 226 Einwohner bzw. um 15,1 %.
Politik und Öffentliche Verwaltung
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 1. Mai 1996 Martin Göbel (Freie Bürger Karsbach). Dieser wurde am 15. März 2020 mit 88,6 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.[8]
Gemeinderat
BearbeitenAufgrund des Ergebnisses der Wahl vom 15. März 2020 setzt sich der Gemeinderat von Mai 2020 bis April 2026 wie folgt zusammen:[9]
- Freie Bürger Karsbach: 6 Sitze (45,25 %)
- Dorfgemeinschaft Karsbach: 4 Sitze (36,74 %)
- Unabhängige Bürger: 2 Sitze (18,01 %)
Die Wahlbeteiligung betrug 72,59 %.
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gemünden am Main.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Grün über einem gesenkten silbernen Wellenbalken schwebend eine mit roten Steinen besetzte goldene Kaiserkrone, die oben von zwei silbernen Flachsblüten begleitet ist.“[10] | |
Wappengeschichte: Am Unterlauf der Wern, bei den Orten Karsbach und Aschfeld, befand sich ein großer Königsgutkomplex. Darauf weist die Kaiserkrone. Der Wellenbalken steht redend für den Ortsnamenbestandteil „-bach“. Die Flachsblüten weisen auf die einst bedeutende Leinenweberei.[11] Dieses Wappen wird seit 1968 geführt.[12] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Evangelische Pfarrkirche in Heßdorf (1744 geweiht) mit weitgehend original erhaltener Barockorgel
- Ehemaliges Wasserschloss in Höllrich (um 1560 erbaut, heute teilweise Ruine); das wertvolle Renaissanceinventar wurde 1883 durch das Thüngen’sche Rentamt Zeitlofs an das Kunstgewerbemuseum Berlin verkauft
- St. Gertrud (Karsbach)
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Bearbeiten2017 gab es in der Gemeinde 79 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 767 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 688 Personen größer als die der Einpendler. 14 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 34 landwirtschaftliche Betriebe.
Verkehr
BearbeitenDurch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 27; am Hauptort führt sie als Umgehung unmittelbar westlich vorbei.
Bildung
BearbeitenIn der Gemeinde gibt es eine Kindertageseinrichtung mit 70 genehmigten Plätzen und 61 Kindern (Stand: 1. März 2018).
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Kaspar Meder (* 30. Juni 1798 in Weyersfeld; † 10. Februar 1875 in Hirschfeld), Landwirt und Politiker
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Grußwort des Gemeinschaftsvorsitzenden. Verwaltungsgemeinschaft Gemünden am Main im Auftrag der Gemeinde Karsbach, abgerufen am 23. August 2023.
- ↑ Gemeinde Karsbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Gemeinde Karsbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Januar 2025.
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 116 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 152
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 763 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020, abgerufen am 1. Juli 2020
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2020, abgerufen am 1. Juli 2020
- ↑ Wappen von Karsbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Wappen von Karsbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Wappen von Karsbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.